Zug-(Solothurn)-Wil

Am Donnerstag schon die Tour westlich von Zug an den Hallwiler- und den Baldeggersee, heute kann ich auch den Sempachersee als gese(h)en ergänzen. Gestern sind wir zu zweit von Zug bis zur Emmemündung gefahren, gemütliche 107km mit einigen Höhenmetern dazu und einer schönen Abfahrt nach Wynigen hinunter. (Track). Ich bin oben wohl tatsächlich direkt am höchsten Punkt im 1. Gang angekommen und einfach weitergerollt, weil ich unten beim Anhalten interessehalber 13 Gänge hochschalten konnte. Lange nicht gekurbelt 🙂

Wie sich herausstellte, war mir der einzige Liegevelofahrer, der uns zwischendurch (abwärts von Mühleweg nach Häusernmoos unterwegs) entgegenkam, auch schon bekannt, damals hatte ich die StM noch ganz neu: https://dc.georgruss.ch/2016/10/31/burgdorf-bern-liegevelotrio/

Danach folgten gut 14h Pause, Probesitzen im Velomobil (mir immer noch an denselben Stellen zu knapp) und sehr viele selbstgemachte Kalorien! Vielen Dank für alles an die zwei Köche 😀

Heute früh nach gut getimetem Zopf dann Start, immer Aare-abwärts, erst zu viert, nach 60km zu zweit, später dann Limmat-aufwärts bis Zürich, einmal durch die Langstrasse gelegen (da würde ich sonst nie durchfahren) und dann noch die übliche und fast alternativlose Route bis Wil gefahren. Immerhin dauert das jetzt nicht mehr so lange.

An der Autobahn irgendwo stand gross angeschrieben “D, F, I, A — Erschwerte Ausreise”. Ach was. Aber es sind tatsächlich nur etwa 50 Auto-km zur Grenze gewesen von dort.

Alles trocken, es waren eigentlich Regen oder zumindest Schauer angesagt gewesen. Gestern gab’s ein paar Tropfen, aber nichts massives.

Zieleinfahrt Psychiatrische Klinik Wil (Durchfahrt!). Fette Wolken überm Alpstein.

Hier noch die Strecke von heute: https://ridewithgps.com/trips/47809785 Zürich hätte man eigentlich auch nördlich via Bülach umliegen können. Aber Fahrzeit war ja kein Problem heute.

Aktuell (Sonntag 19:55) Regen in Wil, sehr gut, bitte langanhaltend und ausgiebig, einfach mit 2h Pause vormittags 🙂

Von Zug nach Zug

Heute gab’s spontane 83km, relativ flach und in einer Gegend, wo ich noch nie war, vor allem auch, weil da jemand anders die Bahnhöfe fotografiert hatte 🙂 Der Track: https://ridewithgps.com/trips/47615622

Viel mehr gibt’s nicht zu sagen. Hinzu mit S-Bahn, zurückzu auch. Ziemlich leerer HB Zürich.

Wil-Rheinfall-Ermatingen-Wil

Die Strecken mit der SpM werden länger, man muss sich ja langsam herantasten. Langsam bedeutete heute einen 35er-Schnitt von Wil bis Frauenfeld, danach dann weniger. Insgesamt 120km mit >24km/h bei 1100 Höhenmetern.

Nach knapp zwei Stunden war ich am Schloss Laufen und kurz danach am Rheinfall. Bei diesem Wetter ist da an einem Samstag sonst die Hölle los. Heute nichts. Das kann gern so bleiben.

Die Fahrt durch Schaffhausen/Neuhausen war auch quasi verkehrsfrei und daher sehr angenehm, einfach nicht auf die grün beschilderte Strasse verirren. Eigentlich hatte ich ja via Winterthur zurückfahren wollen, aber hab mich spontan für den Seeradweg entschieden, wohlwissend, dass da noch zwei Hügel im Höhenprofil kämen.

Sobald es flach ist oder nur leichte Steigungen vorliegen, sind Durchschnitte von >30km/h bequem möglich. Auch das Mithalten mit Rennvelofahrern gestaltet sich sehr bequem, zumal ich nebenbei essen und fotografieren kann, während die sich abmühen. Dazu muss ich noch nicht mal Windschatten haben.

Das Routing bis Affeltrangen war auch super, so höhenmeterarm wie möglich und fast verkehrsfrei. Danach noch wenige Kilometer bis Wil, insgesamt 5h Fahrzeit. Heute mit vielen Getränken, bei den Temperaturen auch nötig. Flaschenhalter per Ortlieb-Aussentasche und Spannband –> die kommt noch nach rechts, weil da auch die Kamera drin ist.

Das beste Feature von ridewithgps.com ist eigentlich, dass ich da eine GPX-Datei zum Upload per Email hinschicken kann. Keine App nötig, ich kann ganz normal bei Locus Map Pro bleiben und von dort exportieren. Der Track von heute: https://ridewithgps.com/trips/47348219

(Die Bildreihenfolge in den Uploads ist heute falschrum: einfach das erste anklicken und dann auf “previous image” statt auf “next image” klicken.)

Flach = schneller

Eine kurze Ostersonntagsrunde fühlt sich mit der SpM noch kürzer an. 63km in 2:27h ergibt einen Schnitt von 25.7km/h*, hier nur ein paar Gedanken dazu.

Von Wil bis Hegi hatte ich höhenmeterunterstützt einen Schnitt von knapp 30, dabei wusste ich bisher nicht mal, dass es da leicht abwärts geht. Werkzeug/Gepäck mit 6kg brutto zusätzlich zu 19kg Speedmachine waren auch noch dabei. Forumslader und Beleuchtung sind montiert und waren im Einsatz, Smartphone-Navi am Lenker auch, ungefähr 20-30cm von den Augen entfernt (das könnte bei Nacht lästig sein, wenn es die Nachtanpassung der Augen stört).

Im Tösstal hab ich bergauf langsame E-Bikes abgehängt, bei Rennvelofahrern kann ich sehr bequem mithalten. Auch leichte Steigungen bis etwa 2% sind weniger spürbar. Einige meiner gewohnten kurvigen Streckenabschnitte sind neuerdings deutlich schmaler. Gewicht sparen ginge auch woanders noch (schon allein der Sitz hat 700-800g zuviel).

Autos im Rückspiegel brauchen gefühlt eine Ewigkeit, bis sie näherkommen; man trocknet durch den starken Fahrtwind noch viel mehr aus als sonst. Kurze Unterführungen (steil runter und steil wieder rauf) kann man viel besser mit Schwung meistern, weil am tiefsten Punkt beim höchsten Tempo der Wind viel weniger bremst.

Bereits gestern getestet: das mit der Heissluftpistole und Kabelbindern zurechtgeschmolzene Schutzblech (ortsfest am Gepäckträger) ist weit genug weg vom einfedernden Hinterrad. Und dass das Hinterrad da bei 78km/h und Bodenwellen zweimal angeschlagen hat, ist verschmerzbar.

Der 20″-SON erreicht seine Maximalleistung von etwa 10W am Forumslader nicht wie bei etwa 20km/h an der StM, sondern erst bei etwa 25km/h. Das passt recht genau zur ähnlich verschobenen Reisegeschwindigkeit. 25% schneller ist eine klare Ansage.

Insgesamt also ein idealer Spontankauf letzte Woche 😀

*seit der Übernahme von gpsies durch alltrails sind die wesentlichen Funktionen, die bei gpsies total einfach waren, nur für Pro-Nutzer. Bei outdooractive (Link oben) und komoot derselbe Blödsinn.

Best of Point de Presse [2]

23.03.2020 https://youtu.be/aKSbl-xe5Bw?t=4295 (DE) Brigadier Raynald Droz auf Fragen zu 2m-Abstand in der Truppe und Seife in den Kasernen 🙂

30.03.2020 https://youtu.be/TFQSabbUSms?t=1605 (DE) Eine Frage zum Thema Schutzmasken an Daniel Koch, und die Antwort auf sein Pflästerli auf der Stirn (Frage deutlich länger als Antwort).

01.04.2020 https://youtu.be/iau7XhT7YJs?t=2352 (DE) Karin Keller-Sutter mit Rechenkünsten.

01.04.2020 https://youtu.be/iau7XhT7YJs?t=5387 (FR) Guy Parmelin sagt, dass wir uns keine Sorgen machen müssen ums Kuchenbacken und bestätigt uns, dass an Ostern viele Eier konsumiert werden (seine Auslassungen zum Essen und zur Landwirtschaft vorher sind ebenfalls spannend, er taut richtig auf dabei).

04.04.2020 https://youtu.be/oL-_1V1so3M?t=1400 (FR) Raynald Droz zum Thema “Warten” in der Armee. Ja, das muss man souverän können. Und das abschliessende j’ai terminé auch 🙂

08.04.2020 https://youtu.be/-jBFooTl-K0?t=3845 (DE) Alain Berset kann auch rechnen. Ich würd ja ausflippen, wenn ständig dieselben Fragen kämen.

10.04.2020 https://www.youtube.com/watch?v=6BYAgP_c70Q Das Wir-Bleiben-Zu-Hause-Video des Bundesrates. Jeder in seiner Muttersprache, diesmal mit Untertitel. Verstehen tu ich sie alle, aber vom Klang her ist mir KKS tatsächlich am sympathischsten 🙂

Die Speedmachine hat jetzt schon ein neues Bastelschutzblech — Prinzip form follows function — funktioniert, d.h. beim Einfedern des Hinterrades knallt das Blech nicht mehr an den Sitz. Der Tempounterschied ist beachtlich, auf meiner (inzwischen OSM-strassenbelagskorrigierten) Morgenrunde hatte ich heute knapp einen 24er Schnitt. Vmax ist 76km/h auf diesem Stück, wobei ich da immer noch mit knapp 50 an die Einmündung auf die Konstanzerstrasse rolle.

Fuhrpark +1

Diese Woche hatte ich mich bei meinen Morgenrunden gedanklich schon darauf eingestellt, eine der zwei roten Speedmachines aus der Romandie im anibis.ch zu kaufen. Für 1500 Fr. hätte ich da nicht viel falsch machen können, eine hätte sogar alle drei Lenkerarten als Zubehör gehabt (Obenlenker, Untenlenker, UdK-Lenker). Als ich dann am Freitagabend Kontakt aufnehmen wollte, waren die verschwunden. Jänu.

Am Samstagmorgen wurde mir dann tifigerweise eine Speedmachine im Velomobilforum aufgezeigt. Ausser dass sie nicht rot war, war sie in allen Belangen besser. SON und Rohloff vor allem, und preislich haben wir uns auf 1450 Fr. geeinigt. Da dürfte sich der Wertverlust zumindest sehr in Grenzen halten. Kaufvertrag aufgesetzt und an der S14-Linie abgeholt, danach in leeren Zügen (S14, IR13) heim.

Der Obenlenker ist etwas gewöhnungsbedürftig beim Lenkverhalten, auch recht empfindlich, aber das geht recht schnell mit der Gewöhnung. Beim Rangieren (wenn man nicht draufsitzt) kann man bis 90° einschlagen, das geht beim Untenlenker der StM nicht, weil der am Sitz anschlägt.

Die Speedmachine mit UdK-Lenker hatte ich 2017 in Oakland CA schon mal ausprobiert. Manchmal kollidiert jetzt beim Obenlenker die Lenkstange noch mit den Beinen, aber das wurde auf der kurzen Runde jetzt auch schon schnell weniger.

Cockpitansicht; Kameralinse ungefähr dort, wo sonst meine Augen sind.

Schaltung: Rohloff hinten 16Z :D, vorn drei Kettenblätter 52-42-30. Mal abgesehen davon, dass die Kombination 30-16Z wegen zu hohen Drehmoments nicht erlaubt ist, könnte ich bei voller Benutzung aller Gänge und einer Trittfrequenz von 85/min einen Tempobereich von 5.5-50km/h abdecken. Ja: sowohl bergauf als auch bergab habe ich das ausprobiert. Bergab fand ich es nicht nötig, bei >65km/h noch mitzutreten (110er Frequenz). Aber auch so war ich auf meiner Runde gefühlt immer 2km/h über dem sonst üblichen Tempo, in der Ebene und bei Gefälle deutlich mehr. Und: es fühlt sich weniger schnell an, als es ist. Die 75km/h schaffe ich sonst nie an der Stelle, maximal 70 mit Rückenwind; und ich hätte noch am Gefällebeginn ordentlich reintreten können.

Auffahrt nach Hitzliwies, Lenkeransicht.

Ein paar Einstellungen muss(te) ich noch vornehmen: der Dämpfer war zu weich eingestellt (hat bei Quer-Temposchwellen durchgeschlagen), die Rohloff-Zugspannung wurde etwas verstellt, mal davon abgesehen, dass die wegen viel zu enger Leitungsbögen viel zu schwer geht; die Beinlänge hab ich angepasst. Sonst aber nicht viel, es rollt super.

HP Velotechnik Speedmachine, hinten Wil SG, kurz danach >75km/h 🙂

Auf alle Fälle kommt noch vernünftiges Licht, vorn ist momentan ein Lumotec Oval mit Halogenbirne (!) montiert. Und die Rohloff hat eine fünfstellige Seriennummer 24xxx. Meine bisher älteste — kein Mensch braucht eine Ganganzeige, wenn man den 5. und den 7. akustisch prima auseinanderhalten kann (Vermerk: Ölwechsel). Forumslader wäre auch noch gut. Oder, wenn eine Streetmachine frei werden sollte, hätte ich natürlich alle diese Teile vorrätig. Hm… Na ich dreh mal noch ein paar Gedankenrunden…

Quarantäne-Tour

Spontan eine kleine Runde hätte es sein sollen, es ist auch nur wenig länger geworden. Wil-Wattwil-Wildhaus-Walenstadt-Weesen-Wattwil-Wil, andere Anfangsbuchstaben ergeben sich aus der Streckenführung. https://www.alltrails.com/explore/map/20200314-churfirsten-rondom-948f847?u=m

Der Forumslader meint 1654 Höhenmeter, Locus meint 2722 und Alltrails meint 3464 Höhenmeter. Der Aufstieg von Wil nach Wildhaus waren netto 400, von Schänis bis Ricken auch nochmal 400. Ja, das Toggenburg ist hügelig und am Walensee ist es auch mal steil, aber ich glaub nicht an die höheren beiden Werte.

Jedenfalls war ich spontan morgens losgefahren, hab die üblichen Utensilien eingepackt, Essen unterwegs geplant. Wil bis Wattwil ist sehr nervig zu fahren, wenn am Samstagvormittag alle Autofahrer meinen, dass sie jetzt Notvorräte kaufen müssten. Das hatte ich in einem fast menschenleeren LIDL schon am Donnerstagabend mit dem Hänger erledigt. 25kg, ins Rackpack geworfen, das im Hänger verzurrt, fertig. Ist noch viel praktischer als mit den Backrollern.

Bis zur Abfahrt nach Buchs war es sonnig und teilweise sehr warm, ein paar Fotostops hab ich immer wieder eingelegt. Mein Routing war komischerweise noch auf Auto konfiguriert, ich bin dann doch noch vor der Autobahneinfahrt abgebogen, hab dann aber schon noch einige andere Seitenstrecken kennengelernt. In Mels kam mir Punkt 15 Uhr am Kreisverkehr ein weisses df kurz ins Blickfeld, war aber schnell wieder weg. In Walenstadt war gefühlt Halbzeit und ich hab den Fehler gemacht, irgendeinen veganen kalten Kaffee aus dem Kühlregal zu kaufen. Das kommt jetzt geschmacklich gleich hinter dem halben Teelöffel Red Bull, den ich in meinem Leben probiert habe.

Weiter ging es auf altbekannter und alternativloser Strecke am Walensee, inklusive der Steigung am Restaurant Walensee (siehe https://dc.georgruss.ch/2013/03/23/ostwind-und-westwind/ vom März 2013). Es nieselte, war aber angenehm windstill. Die Kopfhörer hatte ich inzwischen auch schon montiert, der Verkehrslärm war ja nicht zu ertragen sonst. Ja, und E-Autos machen bei 80km/h genausoviel Lärm wie herkömmliche (wobei bei letzteren die sound-gepimpten natürlich noch viel lauter sind).

Es folgte nur noch der Aufstieg nach/zum Ricken, etwa 400 Höhenmeter. Der war eigentlich gar nicht so schlimm, viel nerviger war dann wieder die Fahrt von Wattwil bis Wil, wobei es auch noch recht kalt wurde ab 19 Uhr.

168.5km, 9:51h Fahrzeit, Höhenmeter siehe oben. Kein schneller Schnitt, aber das spielt auch keine Rolle. Ich hab mir jetzt glatt freiwillig für die nächsten zwei Wochen 100% Homeoffice verordnet. Vonseiten der Direktion haben sie es so angeordnet, dass nur 50% der Mitarbeiter im Büro sind. Es sind alle Mobiliar-Mitarbeiter technisch so ausgerüstet, dass sie problemlos Homeoffice machen könnten. Offensichtlich ist das aber nicht bei allen so im eigenen Interesse wie bei mir — und viele haben es wohl noch nicht mal probiert, sondern sitzen jeden Tag (trotz nichtterritorialer Arbeitsplätze) am selben Pult, von 08-17 Uhr. Na da kommt jetzt mal etwas Schwung rein.

Sizilien-Campingplätze

Vor einer Weile wurde gpsies.com, wo ich normalerweise meine Tracks hochgeladen hatte, von AllTrails übernommen. Die Tracks sind alle noch da, das Login wurde auf alltrails.com überführt. Ob die Links noch stimmen, weiss ich noch nicht, aber ich vermute, ich werde sie anpassen müssen.

Jedenfalls kann man mit alltrails.com auch POIs für Reisen sammeln. Für die Sizilienreise ist das mit den Campingplätzen beispielsweise praktisch. Da wir ausserhalb der üblichen Saison dort sind (Beginn im Frühling oder sogar erst im April), sind viele noch geschlossen. Man muss also jeden einzelnen Platz z.B. auf der opencampingmap anschauen, suchen und am besten in der Preisliste schauen, wann ihre Saison anfängt.

Da ergeben sich aber am Ende doch noch ganz gute und machbare Etappenlängen zwischen den geöffneten CPs. In und um Palermo sieht’s eher mau aus, also wohl Hotel o.ä. Um genügend Zeit zu haben bzw. wenig Stress zu haben, dürfte sich auch ein Ausstieg aus dem Nachtzug ein paar Stunden vor dem Ende in Siracusa anbieten.

Die gesammelten POIs kann man direkt auf einer Karte zeigen: https://www.alltrails.com/explore/map/map–139950; die Punkte kann man exportieren und das Routing mache ich dann sowieso offline im Locus mit brouter.

Liegevelo eingesackt

Der Nachtzug nach Sizilien hat keine (offizielle) Velomitnahme. Eine Schachtel wie im Flieger braucht’s nicht, aber mit einem Transportsack sollte es gehn. Heute hab ich das also ausprobiert.

Erstmal hab ich festgestellt, dass ich meine Verkabelung im Rohr sauber geschrottet hatte, als ich den Ausleger zum Test mal rausgezogen und wieder reingestopft hatte. Der ging schwerer rein als sonst 🙁 Aber ein paar Lötstellen, Schrumpfschläuche und Stecker später war wieder alles in Ordnung und besser/ordentlicher als vorher. Nur die Sendestärke vom Forumslader via BLE ist bei zwei Lagen Stahlrohr drumrum nicht mehr sonderlich stark, so dass es mal zu Aussetzern mit der etwa 40cm entfernten Forumslader-App kommt (teilweise ist auch noch periodisch ein Biomasse-Signalfilter dazwischen).

Der geliehene Velosack ist ungefähr 160cm lang und 80cm hoch. Dass der Ausleger vorn raus muss, war also eh klar. Die Gabel muss auch ab, und der Lenker wird quer an der Seite mit verstaut. Zum Glück kann man den Gepäckträger oben am Rahmen noch lösen, da hat die Fuhre dann mit montiertem Hinterrad tatsächlich reingepasst. Ein paar Spanngurte und Tape dazu, damit der Haufen Rohre auch nicht verrutscht, Reissverschluss zu, fertig.

Allerdings: handlich ist anders, zumal ich noch mindestens zwei Liegevelotaschen hab. Vielleicht spanne ich noch einen Gurt drumrum und lasse den oben zum Tragen herausschauen. Das Laufschuh-Problem hab ich mit einem Paar 190g leichten Merrell-Vapor-Schuhen gelöst, oliv-schwarz wie das Zelt.

Fahrradcomputerhalterung in Rahmenfarbe

Nach der heutigen Kurze-Hosen-Liegevelorunde mit Sonnenbrandgefahr hab ich beim teilweisen Zerlegen des Ottermobils das Kabel vom Fahrradcomputer zerrissen. Aber da hatte ich sowieso schon mal einen Sigma-Magnetnehmer an die Ciclomaster-Halterung gelötet — warum also nicht nochmal dasselbe machen? Da im Alter die Augen schlechter werden, hab ich gleich noch eine Halterung gebaut, um den Computer näher im Blick und in einem günstigeren Blickwinkel zu haben.

Ich wollte nicht wieder eine Holzhalterung haben, die sind so schwer*. Ein Pritt-Klebestift stand noch leer herum. Erst hab ich ihn mit dem Dremel bearbeitet, bevor mir einfiel, dass man’s mal mit Hitze probieren könnte, den richtig in Form zu bringen, so dass er (eben formschlüssig) auf das Rahmenrohr passt. Eine passende Milchflasche hatte ich noch herumstehen.

Prittstift-Rohr auf heisser Glasflasche passend rund geschmolzen.
Halterung testweise an Sigg-Flasche montiert.

Für das Finish hatte ich noch Rahmenfarbe-Lack aus dem damaligen Übergabepaket der Streetmachine herumstehen, alternativ hätten es auch viele verschiedene Nagellacke sein können. Oder einfach in hässlich-funktional belassen wäre auch gegangen.

Fertig, mit Doppelklebeband und Gummis montiert.

Das kann jetzt auch werkzeugfrei (de)montiert werden, die Gummis sind nur einmal herumgezogen. Beim nächsten Mal kommt dann wirklich der Stuart-Highway-Tacho dran, der immer noch läuft.

Für den Velotransport im Nachtzug muss mindestens der Ausleger raus und das Vorderrad ab, der Rest könnte genau in den entliehenen Velosack passen. Bei der Routenplanung für Sizilien ist etwas unpraktisch, dass die Camping-Saison erst mit dem Frühlingsanfang oder sogar erst im April beginnt. Da müssen wir wohl dann mal schauen, wo man ein olivgrün-tarnfarbenes Zelt* sonst so hinstellen kann.

*eine Holzhalterung vs. ein 4kg-Zelt; ich komme mir dann wohl eh schon vor wie Bud Spencer in Das Krokodil und sein Nilpferd.