Bequeme Mobilität

Weil mein Küchentisch noch die falschen Dimensionen hatte, musste ein neuer her, welcher sich wiederum schlecht in der S-Bahn transportieren lässt, also gab’s das zweite Mal dieses Jahr Mobility. Dass die letzte Anmietung schon eine Weile her war, wurde mir bewusst, als ich keine Reservierung für das Auto tätigen konnte, weil mein Führerausweis abgelaufen war. Der war zwar eigentlich nicht abgelaufen, sondern ich hatte mich dort mit dem deutschen Führerschein registriert, der im Zuge des Umtauschs in den Schweizer Führerausweis nach Abgabe entwertet wurde. Das zeigt auch, dass es irgendwo ein zentrales Register mit gültigen bzw. ungültigen Führerscheinen geben muss. Nach Einsendung einer aktuellen Ausweiskopie ging’s dann doch sehr fix (die beste Hotline, die ich kenne) und ich konnte die vier Minuten zum Auto laufen, das in einer Garage trocken und eisfrei abgestellt steht, und diesmal sogar schon vorgewärmt vom letzten Benutzer. Zu IKEA ist es jetzt insgesamt 20km weiter, also 50 statt 30km und fieserweise verschwindet kurz vor St. Gallen der Nebel und alles ist sonnig, während ich in Wil mehr im Nebel sitze. Vielleicht hätte ich doch lieber in die andere Richtung umziehen sollen. 14 Uhr Start in Wil, 15:55 Uhr wieder Abgabe per Abstellen in der Garage, Reservierung vorzeitig beendet, fertig. Viel bequemer, mal abgesehen von einem Chauffeur auf Bereitschaft, geht’s echt nicht.

Mobility-Kombi am Hofberg.
Mobility-Kombi am Hofberg.

Rollendes Starbucks erwischt

Heut bin ich extra mal früher los, um zu überprüfen, ob’s den SBB-Starbucks-Restaurantwagen im IC tatsächlich gibt. Zumindest hab ich ihn hier vorbeifahren sehen, war aber noch nicht drin:

Tädää, es gibt ihn tatsächlich, den Starbucks-Restaurantwagen.
Tädää, es gibt ihn tatsächlich, den Starbucks-Restaurantwagen.

Dazu noch zwei abendliche Impressionen aus der Wiler Altstadt, inzwischen fast schneefrei, bis auf den riesigen Haufen vorm Hof, dort, wo im Sommer die Opernbühne stand.

Die altbekannte Trinkstube
Die altbekannte Trinkstube
Wiler Altstadt so gegen 21:15 Uhr an einem Donnerstagabend.
Wiler Altstadt so gegen 21:15 Uhr an einem Donnerstagabend.

RIP Tom Clancy

Och menno, ich hab einen Spruch von ihm hier am 05. Oktober erwähnt, als ich in Australien war, nicht wissend, dass er ein paar Tage zuvor verstorben war: Tom Clancy, einer meiner Lieblingsautoren. Grad letzte Woche hab ich noch von ihm zwei Bücher verschlungen (Threat Vector und Locked On) und das jetzt im Dezember posthum erschienene Command Authority liegt mir auch schon vor. Wenn ich es damals schon hätte lesen können, hätte ich 1984 mit Jagd auf Roter Oktober anfangen können, dem ersten von 15 Büchern des sogenannten Jack-Ryan-Universums, die chronologisch aufeinander aufbauen und auch teilweise verfilmt oder filmisch adaptiert wurden. Es gibt von ihm noch weitere Bücher, die ich aber bei weitem nicht so spannend finde wie diese Reihe, die mitten im Kalten Krieg anfängt und dann über die Nachwendezeit bis zu den Terrorbedrohungen der letzten zehn Jahre schreitet und gerade im vorletzten Buch, Threat Vector, auch noch den Cyberkrieg mit China einschliesst, zusätzlich zu den Gebietskonflikten im Chinesischen Meer. Wenn ich die aktuelle Nachrichtenlage in der Wirklichkeit mit dem Buch vergleiche, weiss ich manchmal nicht, ob die Chinesen und Amerikaner vielleicht das Buch als Drehbuch für die Wirklichkeit verwendet haben.

Auf den langen Busfahrten beim Bundeswehrorchester quer durch Deutschland hatte ich jedenfalls auch mindestens zwei dieser Bücher gelesen, wodurch dann die Zeit immer viel zu schnell vorbei ging. Die letzten Bücher der Reihe lohnen sich eigentlich erst richtig zu lesen, wenn man auch alles davor gelesen hat, sonst versteht man viele Anspielungen auf Vorangegangenes gar nicht. Vielleicht sollte ich doch noch mal mit Kurt Wallander von Henning Mankell anfangen, das sind inzwischen zwölf Bücher und der Autor lebt noch, wobei ich da den allerletzten Fall von Wallander mit dem traurigen, aber natürlichen und absehbaren Lebensende von Kurt schon gelesen habe.

Weihnachtskonzerte vorbei

Gestern und heute waren insgesamt drei sehr gut besuchte Weihnachtskonzerte, organisiert vom Männerchor Concordia, in St. Nikolaus zu spielen. Von Humperdinck gab’s das Sandmännchen aus Hänsel und Gretel und danach die Weihnachtskantate von Rheinberger. Bei der dritten Aufführung lief’s am besten 😉 Bei derartigen Auftrittshäufungen wird mir immer wieder bewusst, warum ich Musik lieber als Hobby denn als Beruf ausübe. Immerhin gab’s zum Konzertabschluss jeweils Stille Nacht, Heilige Nacht und ich krieg’s langsam hin, die Tenorstimme zu spielen und gleichzeitig mitzusingen. Fällt ja nicht weiter auf, wenn’s nicht ganz passt. Ausserdem ist mir die Bassstimme zu tief und auch zu langweilig. Jedenfalls hat sich mein Umzug absolut gelohnt: drei Minuten zu Fuss zur Kirche, d.h. wenn wir ein paar Takte Pause haben, könnte ich glatt schnell heimlaufen.

Ergänzung am 19.12.2013: Artikel in infowilplus.ch

Ha, die Drachenbäume würd ich doch glatt mitnehmen, wenn ich nicht schon welche daheim hätte.
Ha, die Drachenbäume würd ich doch glatt mitnehmen, wenn ich nicht schon welche daheim hätte.
St. Nikolaus von innen vorm Konzert
St. Nikolaus von innen vorm Konzert

Tunnels und S-Bahn

Gegenwärtig werden aus zwei durchaus vergleichbar grossen europäischen Kopfbahnhöfen per Tunnelbau Durchgangsbahnhöfe gemacht. In Leipzig wurde grad der Citytunnel eröffnet, was in einem durchaus tendenziösen und gefühlt beschönigenden FAZ-Artikel nachgelesen werden kann. Grob geschätzt steht dort eine vierjährige Verspätung und eine Kostenverdopplung im Buche. Beim Zürcher Hauptbahnhof wurde im Rahmen der sogenannten Durchmesserlinie kürzlich der Weinbergtunnel eröffnet und wird im Juni 2014 für die S-Bahn und im 2015 für den Fernverkehr freigegeben, inklusive dem viergleisigen unterirdischen Bahnhof Löwenstrasse. Das Budget musste nicht so massiv angepasst werden, der Zeitplan stimmt, der Zürcher Weinbergtunnel ist mit 4.8km etwas länger als der Citytunnel Leipzig (3.6km) und ich glaub, der Zürcher Untergrund ist auch nicht so sumpfig. Also mir als ÖV-ler gefallen beide Tunnels prima. Schade nur, dass der Citytunnel nicht für den Fernverkehr genutzt werden kann.

Zum morgigen Fahrplanwechsel wird ausserdem in der gesamten Ostschweiz unter dem Namen S-Bahn St. Gallen der ÖV massiv gepimpt. Es gibt neue Verbindungen auf Schiene und Postauto, der Takt wird erhöht, alles meist getrieben durch die ÖV-Auslastung zu Spitzenzeiten, während zu Randzeiten eher weniger los ist. Zwischen Wil und Uzwil gibt’s jetzt auch neu die Linie 727 als eine Art Expresspostauto, das aber leider nicht direkt bei mir vor der Tür hält. Trotzdem hab ich dann statt zwei neu drei schnelle Verbindungen pro Stunde. Auch passend dazu gibt es aufgrund von Sparmassnahmen z.B. im Kanton St. Gallen die Limitierung der Fahrtkosten zur Arbeit auf 3000 Franken pro Jahr, was fast dem Preis des Generalabonnements entspricht. Viele Autopendler konnten vorher deutlich mehr Pendlerkosten vom zu versteuernden Einkommen als Kosten abziehen.

Zürich Bahnhofstrasse

Nach Giacobbo/Müller ist vor Giacobbo/Müller, weil die nächsten Tickets für den 15.12. schon reserviert sind. Da kann ich zwar wegen zwei halbwegs katholischen Weihnachtskonzerten in St. Nikolaus gar nicht, aber ich werde wie immer adäquaten Ersatz organisieren. Noch zwei Impressionen aus Zürich, aber ohne Schnee (wie langweilig). Die Fundamentalopposition vom Grünen Balthasar Glättli, der gestern bei GM zu Gast war, war selbst mir zuwider: der hat sich ganz offen darüber gefreut, dass jetzt durch die Nicht-Preiserhöhung der Vignette von 40 auf 100 Franken dem Strassenbau Geld fehlt und dass das immer gut sei, wenn es keine neuen Strassen gäbe. Ganz so extrem bin ich dann doch nicht; mir langts eigentlich, wenn Strassen den Velofahrern und dem öV gehören 😉

Eieiei, alles mit Beleuchtung vollgehängt in der Bahnhofstrasse in Zürich.
Eieiei, alles mit Beleuchtung vollgehängt in der Bahnhofstrasse in Zürich.
Vor dem Spielzeugladen das  Podest aufzustellen ist natürlich sehr, äh, verkaufsfördernd.
Vor dem Spielzeugladen das Podest aufzustellen ist natürlich sehr, äh, verkaufsfördernd.