Solaranlage [4]

Vor der Abreise in Richtung angenehmerer Temperaturen gibt’s noch ein Status-Update zur Solaranlage. Seit einer Weile standen schon Batterie und Wechselrichter bei mir im Keller, diese Woche wurde was montiert.

Es ist noch jede Menge Montagematerial da, links vom WR ist eine DC-Sicherung verbaut, dass es nicht den WR fetzt, wenn vom Dach Überspannung kommt. Jetzt fehlt natürlich noch der Netzanschluss. Rechts neben dem Wechselrichter ist viieeeeel Platz, da ist jetzt ein grosser Schaltschrank vorgesehen. Albert weiss Bescheid, was ich da gern hätte, und weiss auch, was alles rein muss. Bei der Gelegenheit wäre es nämlich auch noch sehr schön, einfach den offiziellen Stromzähler und alles andere Leitungsgerümpel mit in den Schaltschrank zu nehmen.

Auf der anderen Seite im Keller ist jetzt auch auf- und freigeräumt: da das Haus neben meinem jetzt seinen eigenen Wasseranschluss hat, kann der Abzweig dorthin vor meinem Zähler raus und der Zähler woanders hin. Auch das ist so besprochen, und danach kommt noch ein eigener (digital auslesbarer) Zähler hin plus ein Abzweig und ein Loch in der Wand, damit draussen ein Wasserhahn für den Garten montiert werden kann.

Raspberry Pi -> diverse ESPs

Bis gestern abend hatte ich in der Ecke beim Wasseranschluss noch einen Raspberry Pi hängen, der mir bis vor einer Weile noch alle Zähler (Gas, Wasser, Strom) protokolliert hat, plus Aussen- und Innentemperatur. Das geht aber inzwischen deutlich einfacher, nämlich mit simplen ESPs, wie ich es kürzlich schon bei den Messungen im HWR schnell zusammengelötet hatte. Wasser muss ich momentan sowieso nicht zählen, den S0-Stromzähler-Ableseblock hab ich neulich schon durch den Shelly ersetzt. Fehlt nur noch Gas, wo ich immer noch täglich mit einer Kamera ein Foto vom Zähler mache und das dann quartalsweise in meine Ablesedaten übertrage. Keine schöne Lösung, aber auch nicht weiter schlimm. Siehe auch ganz unten eine Alternative.

Es gibt aber auch den ESP32-Cam, also einen ESP32 mit Kameramodul — auf den man, natürlich, Tasmota flashen kann. Auch das hat gestern wieder nur eine halbe Stunde gedauert, bis ich das am Laufen hatte und die gleichen Bilder wie vorher am gleichen Ort landen. Heute hab ich mir noch die Stabilität der Wifi-Verbindung angeschaut (merke: bei ESP32-Cam immer Antennen mitbestellen) und eine Antenne angelötet und seither läuft der Stream stabil, zweimal am Tag wird ein Foto gemacht: LED an, Foto, LED aus. Der andere ESP holt die Aussentemperatur auf der Südseite. Damit war der Raspi im Keller nicht mehr notwendig und konnte woanders hin, so dass die Handwerker da freies Feld haben.

Was noch ganz witzig wird, aber lösbar ist: ich hab einen Heizeinsatz für meinen Warmwasserspeicher mitbestellt. Der muss natürlich von irgendwoher gesteuert und passend bestromt werden. Das Steuersignal liefert der smartfox (hätte ich auch selbst machen können, aber so ist es mal professionelles Gebastel): z.B. wenn Überschussstrom da ist, wird ein analoges Signal auf den Thyristorsteller gelegt, der fährt dann drei Phasen entsprechend proportional hoch und die Energie landet im Heisswasserspeicher. Gas kostet 13 Rp./kWh, Strom speise ich dann eben für 15 Rp./kWh weniger ein, das nimmt sich nach Gasthermeverlusten nicht viel.

Aber: der Keller mit dem Schaltschrank ist auf der einen Seite des Hauses, der Heisswasserspeicher auf der anderen. Ich muss 5×1.5mm² mit 230/380V irgendwie da rüberbringen, und natürlich nicht so wie die TB Wil das mit dem Provisorium grad machen. Es gibt aber einen Weg, der ungefähr 25m Leitungslänge (Luftlinie wären es vielleicht 8m) hat, das wird noch eine elende Strippenzieherei, aber ich vermute, ich kann mein damals beim Badumbau mit gelegtes Leerrohr direkt verwenden. Ich hätte jetzt beim Solaraufbau noch was unterm Dach bis hoch ziehen sollen. Immerhin ist der nicht mehr benutzte Kamin auch ein schönes massives Leerrohr.

Abschätzung Gasverbrauch aus Therme

Da die Gastherme der einzige Gasverbraucher ist und ich deren Werte schon seit langer Zeit alle 30s mitlogge, hab ich jetzt nochmal geschaut, wie gut ich den Verbrauch aus Brennerzeit und Brennerleistung abschätzen kann. Nach einem Korrekturfaktor hab ich eine extrem gute Korrelation zwischen der offiziellen Zählerablesung und meiner Berechnung. Das reicht mir für eine tagesgenaue Abschätzung. Die vier Punkte mit >75kWh Tagesverbrauch könnte ich nochmal genauer anschauen, aber ist auch nicht weiter dringend, es wird wohl mit hoher Brennerleistung o.ä. zu tun haben.

Heizkosten Q1/2022 vs. Q1/2023: ziemlich genau verdoppelt (200 zu 400 Fr.), aber auch wesentlich durch andere Faktoren wie Vermietung beeinflusst.

Das Haus wird während meiner Abwesenheit jetzt gut gehütet und sämtliche Gewerke, die irgendwas machen wollen, wissen, dass und wie sie reinkommen und wie sie mich erreichen. Mal schauen, wie die Oberdorfstrasse hinterher aussieht, die wird jeden Tag gefühlt dreimal aufgegraben und wieder zugemacht — das merkt man aber nur, wenn man Homeoffice hat.

Solaranlage [3]

Weiter geht’s auf dem Dach. Am 22.03. frühmorgens ist nichts los, aber trockenes Wetter für den Tag angesagt. Kurze Zeit später, also so kurz vor 08 Uhr, wird eine Palette Panels geliefert.

Wie bestellt, sind das Meyer-Burger Black 375Wp, d.h. bei 26 Panels 9.75kWp auf dem Dach. Zur besseren Sonnenseite sind es aber nur 12 davon, der Rest ist die meiste Zeit des Jahres eher Deko auf der Nordseite. Zwei Strings, d.h. es liegen dann ungefähr 500-600V DC an auf den Solarleitungen in den Keller. Irgendwann am Vormittag ging das Verlegen auf dem Dach los.

Die Absturzsicherung musste schon vor dem Verlegen auf dem Flachdach weg, weil sie nach dem Verlegen der Panels sonst nicht mehr hätte entfernt werden können. Am Nachmittag sah es oben schon gut belegt aus und das Rumpeln auf dem Dach über mir hörte auf.

Dafür wurde ich quasi alle 15 Minuten rausgeklingelt, weil mal wieder ein Dachziegel kaputtgegangen war. Anfangs hatte ich noch 15 Stück davon auf Lager, jetzt sind es noch zwei. Auch gut, muss ich sie nicht selbst entsorgen. Um 17:30 Uhr war die Nordseite auch fertig. Da hätte man mit einigen Optimierungen sicher noch zwei Panels mehr draufgebracht, aber das ist sowieso nicht die ertragreiche Seite. Jedenfalls kann man jetzt nicht mehr so einfach aufs Dach rauf.

Jetzt heisst es warten, bis der Wechselrichter kommt.

Solaranlage [2]

Weiter geht’s auf dem Dach. Frühmorgens polterte es wieder über mir, wie angekündigt. Später bin ich vor der TG-Velorunde nochmal zum Junod rüber und hab ihn gefragt, wo sie jetzt eigentlich mit Wechselrichter und Verkabelung hinwollen. Eigentlich war besprochen, dass WR/Batterie in den Keller kommen — wie kommt die Gleichspannung da runter? Mit Marcel (einem seiner Mitarbeiter) hab ich das kurz vorm Mittag angeschaut. Er war von der Lösung an der Fassade neben dem Fallrohr runter nicht so begeistert, wollte nochmal drin schauen. Ich meinte, dass ich vom Dachboden bis ins Wohnzimmer bzw. dahinter in die Küche ein durchgängiges Loch vom alten Kamin hätte (der geht nicht mehr zum Dach raus, aber bis unters Dach). Das haben wir uns dann genauer angeschaut. Ausserdem sind wir dazu noch in den Keller und haben ausgemessen, ob die Wand, die man im Keller sieht, auch diejenige ist, die die Küche begrenzt. Dann könnte man nämlich einfach im Küchenschrank zwei Löcher machen, die den ehemaligen Schornsteinabzug mit dem Keller verbinden.

Also: Küchenschrank ausgeräumt, Einlegeböden raus und erstmal eine kleine Probebohrung ungefähr dort gemacht, wo der Kaminabzug auf der anderen Seite sein müsste. Da waren noch alte Fliesen hinter der Schrankrückwand/Holzverkleidung, und am Ende hab ich mit dem Bohrhammer-Meissel mal draufgehalten, bis es auf der anderen Seite gebröckelt hat. Die Wand hat etwa 40cm Dicke, da war es unwahrscheinlich, dass ich gleich komplett durch bin und ein GBT-Loch in der Wand habe. Für das schräge Loch am unteren Ende des Küchenschranks brauchte es dann aber doch einen längeren Bohrer. Sie waren trotzdem begeistert, welche Werkzeuge und Hilfsmittel ich alle da hatte und sie demzufolge nicht holen mussten.

Später wurde dieses Loch noch so vergrössert, dass ein Leerrohr für fünf Leitungen (je 2+/- und einmal Erdung) da reinpasst, was direkt im Keller rauskommt. Da könnte ich auch noch Cat6 durchziehen 🙂 Als ich so im Keller rumgeschaut habe, fiel mir ein recht grosser Rollgabelschlüssel auf, der sicher nicht von mir und ausserdem vorn mit T*Wi* beschriftet war. Da an der Strassenbaustelle 50m weiter grad ein Gas-Wasser-Auto der TB Wil stand, bin ich mal mit dem Rollgabelschlüssel da hingelaufen und hab dem Mechaniker eine grosse Freude gemacht, der hatte nämlich sein Werkzeug schon vermisst.

Fürs Durchziehen des Kabels hab ich direkt mal noch ein Sondenkabel vom Estrich bis in den Keller gezogen, das konnten sie gleich verwenden, um ihre Leitungen durchzuziehen. Die arbeiten da auch nur mit Duct-Tape, Profis halt. 17:30 Uhr waren alle Kabel verlegt, das Dach wieder dicht und da liegen inzwischen auch alle Panel-Halterungsprofile drauf. Da ich relativ konservativ ausgemessen hatte und dazu auch nicht aufs Dach konnte, sind jetzt gegenüber dem Plan vier Panels mehr in bester Lage auf dem (profilmässig angeschrägten) Flachdach untergebracht, d.h. 1.5kWp mehr.

Beim Feierabend von Junod hab ich gefragt, ob sie mir direkt einen Kabelkanal dalassen könnten, dann würde ich das in der Küche grad selber fertigmachen. Natürlich ging das, ist ja auch nur Fleissarbeit, ähnlich wie Isolation, die kann ich selber.

Das oberste Schrankbrett hab ich einfach noch einen Zentimeter höher gesetzt, da schliesst es bündig mit dem Kabelkanal ab. In die anderen drei Bretter hab ich mit dem Feintool entsprechende Aussparungen für den Kabelkanal gesägt. Danach noch eine halbe Stunde alles wieder eingeräumt, 19 Uhr fertig und gleich mal Bündner Gerstensuppe gekocht, weil ich die im Vorrat entdeckt hatte. Jedenfalls ist das so sogar eine Lösung mit Wiederverkaufswert geworden.

Solaranlage [1]

Bestellt hatte ich die Solaranlage schon Ende letzten Jahres, mit Batterie und Notstromfunktion bei Netzausfall. Alle Bewilligungen und Förderbescheide hat Junod für mich erledigt, das ist schon sehr angenehm, und die Stadt war jeweils auch sehr schnell mit der Zusage. Die Einmalförderung für die Installation habe ich noch zu den alten Konditionen erhalten. Für die Langfristplanung hatte ich Junod letzte Woche Bescheid gesagt, dass ich im Mai dann voraussichtlich länger nicht da sein werde. Prompt kam am Freitag die Anfrage, ob sie diese Woche (je nach Wetter) bei mir anfangen könnten, weil ihnen ein anderer Auftrag verschoben wurde. Ja gerne doch. Dienstagmittag bin ich kurz ins Büro gefahren, als ich am Abend wieder zurückkam, stand ein Gerüst hinterm Haus.

(nicht mein Auto)

Gestern morgen wurde ich dann mit verheissungsvollem Dachlärm geweckt und im Lauf des Tages wurden Dachhaken installiert, auf die dann die Aluprofile geschraubt werden, auf die wiederum die Solarpanels montiert werden. Möglicherweise kommen noch 1-3 Panels zusätzlich drauf (mehr als geplant), weil die Dachfläche von mir nur geschätzt war (wieder zu konservativ). Am Nachmittag, als die Westseite nicht mehr so eisglatt war, bin ich dann auch mal hochgestiegen und hab mir alles angeschaut.

Die Dachdecker haben sich nett bedankt und abgelehnt, als ich ihnen gleich durchs Dachfenster angeboten habe, ein paar Dachziegel aus dem Vorrat zu geben, falls einer kaputtgeht (das war damals beim Dachfenstereinbau auch schon so). Eine halbe Stunde später hat einer unten geklingelt, weil sie jetzt doch Ziegel gebrauchen könnten 🙂 Schade eigentlich, dass man die hellen Ziegel hinterher nicht mehr sieht, sonst könnte man ein Muster aufs Dach malen.

Induzierter Kochtopfneukauf

Wenn man so am Herd steht und merkt, wie die Herdplatte bei nicht voller Leistung ständig an- und ausschaltet, macht man sich ja so seine Gedanken, ob das dem zukünftigen Wechselrichter im Batteriebetrieb so gefällt, wenn er ständig von 200W Grundlast auf 1.5 oder 2kW raufregeln und dann wieder runterregeln darf. Irgendwie sind gleichmässige Belastungen da doch schöner. In diesem Fall lässt es sich nur nicht mit 14 Gängen und zwei Kettenblättern plus Liegesitz lösen. Zusätzlich hatte ich im Januar in Leknes im airbnb auch ein Induktionskochfeld und das hat mich ziemlich überzeugt puncto nicht vorhandener Anfangsträgheit und sehr schnell ansprechender Regelung. Bei IKEA hatte ich zufällig auch noch ein Feld mit Wrasen-Absaugung nach unten gesehen (wodurch die hässliche Luftfilterhaube weg könnte), aber die passt leider bei mir nicht mehr in den Schrank rein. Die Neupreise für Felder von V-ZUG, Miele oder Siemens liegen gut vierstellig, das wäre mir etwas zuviel gewesen. Auf tutti gibt’s haufenweise sehr (!) günstige Gebrauchtfelder, der Trick ist dann nur, dass man genau die Gerätenummer rauskriegt, damit man mit der Anleitung des Herstellers zu den Abmessungen kommt. Den Arbeitsplattenausschnitt kann ich ja nicht unendlich vergrössern, idealerweise muss ich ihn gar nicht verändern.

V-ZUG hat eindeutig den besten Handbuch-/Anleitungsservice, nur deren Kochfelder passen bei mir nicht. Daher ist es jetzt ein Siemens iq700 geworden, das bei Tests auch recht gut abgeschnitten hat. Neupreis irgendwo zwischen 1500 und 2000 Fr. plus Einbau — abgeholt hab ich es heute in Muhen für 100 (!) Fr. im Seesack, bei dem ich genau wusste, dass das Kochfeld exakt reinpasst (carry shit olympics). Der Verkäufer hat es mit einem anderen ersetzt, weil seiner Frau (!) beim Putzen (!!) die Oberfläche des Kochfeldes nicht gefallen hat (!!!). Öhm, ist das diese spätrömische Dekadenz im Aargau? Mir soll’s recht sein, bin wegen Verspätung des IC ab Zürich mit dem IR75 via Frauenfeld heimgefahren und war 22 Uhr mit dem unbeschädigten Kochfeld im Hänger wieder daheim.

Erstmal hab ich mit dem alten Kochfeld noch schnell das bestätigt, was ich schon wusste: dass das Kochfeld zum Erreichen einer geringeren Leistung als 100% eine Art Pulsweitenmodulation anwendet, weil es nur an oder aus kann. Das sieht man schön hier: um 22:05 ein grösseres Kochfeld auf voller Leistung, um 22:10 Uhr ein kleineres (1.2kW) erst auf voller Leistung, dann ab 22:12 auf Stufe 5 und ab 22:15 auf Stufe 1. Wenn ich nicht nur alle fünf Sekunden abtasten würde, wären die Flanken noch etwas steiler.

Danach ging’s los: altes Kochfeld raus (das war nur reingelegt, nicht mal verklebt), das furchtbar verbastelte Durcheinander in der Verteilerdose erstmal bereinigt, mit Wago-Klemmen versehen und dann das neue Kochfeld testweise angeschlossen — läuft.

Es folgt der Test, welche der Töpfe noch funktionieren und welche nicht. Ergebnis: nur das Fissler-Topfset von ca. 2006 tut nicht, alles andere geht. Bei identischen Startbedingungen (1l Wasser, 11°C) war das alte Feld nach drei Minuten auf 38°C, das Induktionsfeld ist da schon bei 86°C. Insbesondere die Startverzögerung entfällt fast vollständig, aber das wusste ich ja alles schon. Was ich noch nicht wusste, war die Kurve der Leistungsaufnahme, und nur dafür hatte ich ja schliesslich das ganze Feld gekauft 😀

Und das sieht tatsächlich viel schöner aus als beim alten Kochfeld.

  • 23:07-23:10 Uhr: Boost-Stufe 2.5kW (Grundlast 200W auf der Phase abziehen)
  • 23:11-23:18 Uhr: Stufe 1, Stufe 2, Stufe 3 (hier regelt es auch 0-1-0 mit PWM, vermutlich braucht das Magnetfeld eine Mindeststärke von 300W Leistungsübertragung oder so)
  • 23:18 Uhr: Stufe 5
  • 23:21 Uhr: vertippt auf Boost, wollte eigentlich Stufe 6
  • 23:23 Uhr: Stufe 7
  • 23:24 Uhr: Stufe 9

Es regelt also sehr linear, ohne permanentes Ab- und Zuschalten. Die Geräuschentwicklung ist akzeptabel. Also hab ich das ganze Feld nochmal rausgenommen, rundherum Fugenmasse druntergeklebt und das Feld wieder in den Ausschnitt gelegt. Das wird dann morgen noch sauber abgeschnitten, dann ist das gut.

Jetzt muss ich nur noch die Töpfe und das alte Kochfeld verklingeln und dann hat das Haus quasi wieder ein Upgrade bekommen. Ganz edel, aber verarbeitungstechnisch aufwendig wäre eine flächenbündige Montage (anderes Feld) gewesen und natürlich haptische Drehregler statt dem nervigen Herumgetippe mit meist feuchten und dreckigen Fingern, aber man kann ja nicht alles haben. Zeitaufwand Recherche: 4h, Abholung 6h, Kosten 100 Fr. (plus 74 Fr. 1.Klasse-Tarif, hüstel), Montagezeit 36 Minuten (hätte sicher unter 30min gehabt, wenn ich die Sicherung rausgenommen hätte, aber so war’s spannender), Nerdfaktor in Verbindung mit Leistungsmessung überdurchschnittlich. Jetzt mal schauen, was Kuhn-Rikon so hat, da geht die Kostenrechnung noch um einen Faktor nach oben 🙂

Shelly EM3

Am Donnerstag auf der Zugfahrt von Leipzig zurück nach Wil (Roundtrip 21h mit Nachtzug) fiel mir ein, dass ich mal wieder schauen könnte, was es für netzwerkfähige Stromzähler gibt. Der eingebaute S0-Smartmeter, der mir pro verbrauchter Wattstunde einen S0-Impuls liefert, ist ja dahingehend nervig, dass man bei Stromverbrauch nahe null einfach sehr lange kein Signal bekommt, mit dem man irgendwas steuern könnte. Ausserdem ist er richtungsunabhängig, d.h. der gibt mir auch dann einen S0-Puls, wenn ich eine Wattstunde Richtung Stromversorger liefere.

Erster und bester Treffer: der Shelly EM3, ein Dreiphasenzähler, der über die Magnetfelder der drei Phasen den Stromfluss berechnet, und zwar auch mit Vorzeichen. Da ich früher schon mal hinter den Stromzähler geschaut hatte, wusste ich, dass die drei Phasen bei mir recht einfach zugänglich sind, um den zusätzlichen Stromzähler einzubauen. MQTT und Netzwerkanbindung hat er auch, die Shelly-Cloud brauch ich nicht. Also hatte ich den fünf Minuten später schon bestellt und weniger als 24h später wurde er geliefert. Eine Hutschiene hatte ich noch dazu bestellt, weil da tunlichst nichts irgendwo offen zugänglich herumbaumeln sollte in der Nähe des Zählers. Die Asbestplatte hatte eh schon passende Löcher. Da ich aber nach meinem Hausanschluss, aber vor dem Sicherungskasten bin, hab ich doch lieber die drei Schraubsicherungen am Hausanschluss rausgedreht, um den Zähler anzuschliessen. Das verringert die Spannung (sic!), auch wenn man nur mit isoliertem Werkzeug arbeitet. Was noch gefehlt hat: laut Anleitung drei breaker switches, die es aber zum Glück im Do+It gab. Ansonsten hätte ich den Zähler unabgesichert ans Netz gehängt und das sollte man wohl lieber nicht.

Angeschlossen, Hauptsicherungen wieder reingedreht, alles lief wieder hoch. Der Shelly hat seinen WiFi-Accesspoint aufgemacht, ich hab ihn in mein eigenes Netz umkonfiguriert, fertig. Damit konnte ich im Keller schon mal wieder aufräumen, der Rest läuft übers Netzwerk. Im NodeRed gibt’s natürlich sogar ein fertiges Plugin, um den Shelly abzufragen, das Ergebnis kommt als JSON und das kann ich wiederum weiter an influxDB und dann an Grafana schicken. Alle fünf Sekunden reicht 🙂 Ich könnte auch einen HTTP-Request selber schicken, aber mit NodeRed ist das schon sehr praktisch.

Die Daten stimmen sehr genau mit dem normalen Zähler überein, und selbst wenn es nur zu 99% stimmte, wäre es mir egal. Mit der regelmässigen Messung und dem Vorzeichen dazu kann ich jetzt jedenfalls erstmal schauen, welche Steckdosen und Geräte im Haus an welcher Phase hängen. Damit wird es dann einfacher, wenn es drum geht, wo der Notstrom von der Solarbatterie aufgeschaltet wird. Ausserdem habe ich jetzt auch ein Steuersignal, mit dem ich bei genügend Solarleistung irgendeinen Verbraucher zu- und abschalten kann. Eventuell erübrigt sich dann der bestellte Smartfox aus der Solaranlage, weil ich das selbst ansteuern kann. Den Heizstab im Warmwassertank braucht es als Verbraucher dann aber doch.

Und noch was Witziges zum Schluss: eine halbe Stunde, nachdem ich die drei Haussicherungen wieder reingedreht hatte, bekam ich einen Anruf der TB Wil. Oh Schreck, sie möchten mit mir über meinen Hausanschluss sprechen! Ich befürchtete schon das Schlimmste, weil sie ja im Prinzip sehen, wenn mein Smartmeter offline geht und dass sie mal gucken kommen wollen. Aber nein, es ging nur drum, dass sie wegen der Werkleitungssanierungen in der Oberdorfstrasse, die im Mai starten, schauen müssen, wie sie die betroffenen Häuser provisorisch mit Strom/Gas/Wasser versorgen können 😀 Bei mir müssen sie da wohl nicht rein, weil Gas/Wasser über Oberdorfstrasse 8 kommen und Strom über Oberdorfstrasse 14.

(gesendet mit 200km/h aus Sedrun SMF)

Winter-Solarleistung

Gestern war der erste bisher durchgängig sonnige Tag, um die Solarpanels mal uneingeschränkt in Aktion zu sehen. 08:23 kam die Sonne über den Nieselberg, so dass die Panels oben beschienen waren. Ab 08:45 hatte dann auch das untere Panel Sonne. Am interessantesten war, als ich am Nachmittag mal testweise eins der zwei oberen Panels mittels Ausklappen des Fensterladens wieder fast senkrecht zur Sonne gedreht habe. Je später der Nachmittag, desto höher der Effekt. Alles bekannt, in schönerer und unwirtlicherer Umgebung kann man dazu auch den Fahrzeugdeckel kippen 🙂

Nach jahrelangem NO-Duolingo, NRK-Radio, NRK-Serien, Aftenposten, SINTEF-/NTNU-Podcasts und norwegischen Büchern hab ich letzte Woche doch den Schritt zu persönlichen Sprachstunden gemacht. 300 Fr. für acht Lektionen via Skype sind doch gut bezahlbar — und das ist auch das einzig Sinnvolle bei meinem undefinierbaren Sprachstatus. Lesen geht, Schreiben auch immer besser, Hören je nach Dialekt, Tempo und Klarheit, nur die Hemmschwelle beim Sprechen ist/war dieselbe wie im Schwyzerdütsch, und auch fast aus demselben Grund: es ist nicht nötig, weil einen auch auf Englisch in Norwegen alle verstehen. Über https://www.skapago.eu/de/ wurde mir eine passende Sprachlehrerin vermittelt (Norwegerin, die in Patagonien lebt, ein Hoch auf das Internet) und es geht mit riesigen Schritten vorwärts. Und ohne bisherige explizite Grammatiklehre ist auch https://www.grammatikk.com/ extrem nützlich, weil plötzlich viele Sachen auch mal sauber formal definiert werden, die ich mir bis dato nur aus dem Sprachgebrauch hergeleitet hatte.

Die Steuererklärung ist auch schon abgegeben (30.01.), seitens Steueramt bearbeitet (08.02.) und mein Steuerkonto hat eine Gutschrift (09.02.).

Neue Gaspreise ab 2023

Mit der nächsten Preisrunde steigt der Gaspreis nun endlich in versprochene Höhen. Während er in den ersten drei Quartalen noch bei 7.17 Rp./kWh lag, liegt er ab Januar bei 12.6 Rp./kWh, das entspricht einer Steigerung um 76%. Damit wird der Preisvorteil des Heizens mit der Klimaanlage nochmal deutlicher. Und gleichzeitig lohnen sich auch sämtliche Sparmassnahmen wieder/noch mehr.

Die Förderzusage/Verfügung für meine Solaranlage zum jetzigen Fördertarif liegt mir auch schon schriftlich vor, das geht echt fix hier 🙂

Heizung extrem und Solardaten

Dank Klimaanlage hab ich die Möglichkeit, im Winter zwei verschiedene Heizsysteme zu vergleichen. Das Wetter war die letzte Zeit recht stabil, 2-8°C, keine Gäste, da kann man den Wärmebedarf ja mal auf nur Arbeitszimmer reduzieren. Der Rest des Hauses ist unbeheizt, d.h. Temperaturen von 12-14°C in allen anderen Räumen, kuscheliges Hütten-Zelt-Feeling im Schlafzimmer. Da die Hütte bei weitem nicht luftdicht ist, schimmelt auch nichts.

Für die restliche Auswertung gibt’s dann Daten. Wenn ich nur das Büro heize, von etwa 08-20 Uhr, gehen da etwa 3kWh Strom rein. In der Grafik ist direkt noch der Solarertrag pro Tag mit ersichtlich, weil durch die tiefstehende Sonne auch noch recht viel Wärme direkt einstrahlt und den Wärmebedarf verringert — sieht man gut am 29.11. Am 30.11. war ich den halben Tag weg und brauchte weniger Wärme. Kostenpunkt für “nur Büro” also mit neuen Strompreisen ab Januar etwa 90 Rp. Der Raum ist sehr schnell warm, aber die Wärme fühlt sich etwas anders an, es bleibt immer noch bis am Nachmittag fusskalt, was mich aber nicht stört. Das Aussengerät auf dem Dachboden brummt manchmal etwas, aber stört nicht.

Und was ist die Alternative? Gasheizung, also hab ich auch das ausprobiert. Warmwasser abgestellt (15°C Duschwasser gehen gut, wenn man vorher auf dem Rudergerät/Velo war), Thermostate in allen Räumen abgestellt und dann die Gastherme morgens 08 Uhr angestellt und bis 20 Uhr laufenlassen, ähnliche Aussentemperatur. Ergebnis: zwei Kubikmeter Gas, also 20kWh, nur um das Arbeitszimmer zu heizen. Der gesamte Heizkreislauf im Haus wird erwärmt, es dauert länger, bis es warm ist, die Wärme fühlt sich aber irgendwie solider an. Dazu kommt ein leichtes Rauschen der Heizung. Kostenpunkt mit Gas: 2 Fr.

Das ist aber nur in diesem Extremvergleich so. Die Grenzheizkosten, um nur das Arbeitszimmer zu heizen, wenn der Rest des Hauses eh halbwegs warm ist, sind vermutlich bei weniger als der Hälfte davon. Die Arbeitszahl der Klimaanlage dürfte vielleicht bei 2.5-2.8 liegen, d.h. der Wärmebedarf des Arbeitszimmers bei grob 8kWh pro Tag. Und bei noch tieferen Aussentemperaturen wird die Klimaanlage auch ineffizienter, d.h. da geh ich dann auf Gas, was wegen Frostschutz eh nötig ist. Alles ziemlich logisch, und beim Nachschauen der Arbeitszahl hab ich u.a. bei Buderus auch genau diese Schlussfolgerung gelesen.

Was man an den Solardaten auch noch sieht und gut vergleichen kann: unten auf dem Kellertreppendeckel sind 100Wp schräg (30°) installiert, oben an den Fensterläden 200Wp senkrecht. Am 27.11. gab es oben 292Wh, unten 110Wh, entsprechend in der Ausbeute 292Wh/200Wp und 110Wh/100Wp. Höhere Ausbeute = 1.46 / 1.1 = 32%. Im Sommer dann natürlich entsprechend andersrum, aber da kommt eh noch die professionelle Dachanlage.

Dazu passend gab es von heute noch die euphemistisch, wenn nicht gar irreführend betitelte Pressemitteilung meiner Lieblingsstadt* Wil: “Mehr Geld für Solarstromanlagen“. Erst dachte ich “oh gut”, beim Lesen dann “oh schlecht”. Das Ziel ist es, Grossanlagen zu fördern. Damit sie das aber finanzieren können, schrauben sie die Förderung von 600Fr./kWp auf 300Fr./kWp zurück, damit läge meine Einmalförderung für die Investition nicht mehr bei 4800 Fr., sondern bei 2400 Fr. — das ist ein Unterschied von zwei 3-Monats-Interrail-Globalpässen 1.Klasse 😀 Kurze Email an https://junodag.ch/ (normalerweise wär ich kurz rübergegangen) — nächste Woche kann ich das vorbereitete Gesuch unterschreiben und einreichen, so dass die alte/aktuelle Förderung zum Zug kommt.

*Ironie und so, vielleicht waren die 8-10 Jahre Wohnsitzdauer für die Einbürgerung auch eine gesunde Maximaldauer 🙂

Solarpanels senkrecht

Die Solarpanels auf dem Kellertreppendeckel laufen problemlos seit Frühling 2022. Eins der Panels war aber schon von Anfang an eigentlich dazu gedacht, an den Fensterladen montiert zu werden. Weil es aus Symmetriegründen aber besser aussieht, wenn beide Fensterläden vorm Arbeitszimmer Panels dran haben, hab ich vor zwei Wochen per ÖV noch ein baugleiches Panel (Offgridtec 100W-OLP) am anderen Ende des Landes zwischen Thun und Bern abgeholt. Wechselrichter hatte ich insgesamt auch schon drei Stück (einen pro Panel), da war eigentlich nur noch das Befestigen und Verkabeln nötig, das hat etwa 2h gedauert. Die Alu-Fensterläden sind schön leicht, mit vier zurechtgebogenen Winkeln, M5-rostfrei-Befestigungsmaterial und ein paar Blechschrauben war das problemlos zu befestigen und sogar die Kabel liessen sich noch gut rausführen.

Die Wechselrichter habe ich auf einem Brett verschraubt, vielleicht ersetze ich die zwei WR später noch durch einen stärkeren mit Serienschaltung der Panels, das gibt weniger Verkabelungsaufwand und braucht weniger Platz. Die Stromdurchführung nach innen geht per kleinem Bohrloch in der Ecke des Fensterrahmens, da ist es trocken und geschützt. Drin wird der Strom per Tasmota-Sonoff entgegengenommen und gemessen, die Daten in die influx-DB abgekippt. Die WR werden noch mit einem unauffälligen grauen PE-Rohr (oder Dachrinnenende) verkleidet zwecks Spritzwasserschutz.

Die Läden lassen sich auch noch bequem schliessen, obwohl das Panel auf der Seite etwas übersteht. Und falls sich jemand beschweren sollte, ist alles auch innerhalb von sehr kurzer Zeit fast rückstandsfrei rückbaubar.

Sämtliche Verdrahtung funktionierte auf Anhieb. Insgesamt ist das eh nur Spielerei, aber bei etwa 300 Fr. für Panels, Wechselrichter und Zubehör wird sich das sicher amortisieren. Die grosse Anlage fürs Dach ist inzwischen bestellt und kommt 2023.