Batterie wieder in Ordnung

Neulich hatte die Batterie mal komisches Ladeverhalten gezeigt und in der Folge dann nur noch etwas weniger als die Hälfte der Kapazität gehabt. Ich war vor zwei Wochen mal spontan bei Junods drüben, hab das Problem geschildert und Isabelle hat mir direkt (while-u-wait and play with the dogs) über die Cloud ein Firmwareupdate auf Wechselrichter/Batterie eingespielt. Und was soll ich sagen: nach einer Weile Beobachtung stelle ich jetzt erfreut fest, dass die Lade- und Entladewerte wieder recht gut stimmen, also dass z.B. 8kWh Ladeenergie ungefähr 80-90% Batterie-Prozentpunkten entsprechen, was bei einer Nominalkapazität von 9.6kWh in etwa hinkommt. Die Frage ist noch offen, wann das ein Normalbenutzer gemerkt hätte, der nicht ständig auf seine Energiedaten schaut.

Und dann hab ich noch zufällig gesehen, dass Primeo einen schicken Wahltarif hat für die Einspeisung von Energie, der nach Sommer/Winter und Hoch-/Niedertarif sinnvoll differenziert:

  • Sommer 12-15 Uhr: 7 Rp./kWh
  • Sommer sonst: 20 Rp./kWh
  • Winter 12-15 Uhr: 12 Rp./kWh
  • Winter sonst: 30 Rp./kWh

Das ist genau das, was es für eine Energiewende von unten her braucht, damit lohnen sich nämlich Speicher und anders installierte Solarpanels sehr schnell und werden viel netzdienlicher. Ich hab sogar schon nachgeschaut, dass weitere Speichermodule bei meiner Sungrow-Batterie gar nicht mal so teuer sind, nur etwa 1300-1500 EUR pro 3.2kWh-Modul, einfach draufstecken, konfigurieren, fertig, der Rest ist ja schon da. Ich hab bei den Entlade-Tests kürzlich sogar schon rausgefunden, dass ich die Batterie gezielt mit einer fixen Last entladen kann und dieser Strom dann ins Netz geht (oder bei mir erstmal in den Heizstab fürs Warmwasser).

Jetzt ist da nur noch das klitzekleine politische Problem, dass die vollständige Liberalisierung des Strommarktes bis zu den Kleinverbrauchern/Endkunden bei uns erstmal wieder auf die lange Bank geschoben worden ist. Rein technisch ist es noch nicht überall möglich, dass Kunden ihre Lastgänge in 15min-Intervallen anschauen können, aber auch das ist nur eine Frage der Zeit. Bis 2027 sollen 80% der Haushalte (Messpunkte?) Smart Meter haben. Wie langfristig das geplant wird, sieht man daran, dass das schon in einer Smart-Metering-Rollout-Studie von 2012 so drinsteht, weil natürlich auch wieder Bestandsschutz gilt und ähnliches. Das BfE hat da sowieso eine gute Webseite dazu.

Merkwürdiger Ladestandssprung

Weil momentan ziemlich viel PV vom Dach kommt für Mitte Februar, füllt sich die Batterie auch wieder recht schnell und der Überschuss geht sogar schon ins Warmwasser.

Aber heute war ein ganz merkwürdiger Sprung drin beim Batteriefüllstand, der so nicht stimmen kann.

Mal schauen, ob das noch häufiger auftritt. Den Wechselrichter hab ich später mal neugestartet, aber es blieb unverändert, der Füllstand wird wohl direkt von der Batterie schon so geliefert. Vielleicht muss ich die Batterie auch mal neustarten*. Auch mit 70% Füllstand reicht die Batterie schon von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang, bei einer Grundlast von 170W*16h sind das ja nur 2.7kWh und die 100% in der Batterie entsprächen 9.6kWh.

*eine halbe Stunde später 🙂 Nach dem Trennen der Batterie vom Wechselrichter (also dafür vorgesehene Klappsicherungen runter und wieder rauf) ist deren rapportierter Ladestand zumindest von 100% auf 98.9% gesunken und sie lädt wieder. Normalerweise wird die Ladeleistung ab 95% Ladestand deutlich gedrosselt auf etwa 300-400W. Momentan nimmt die Batterie aber fast 600W und der Ladestand bleibt unverändert. Vielleicht brauchte das BMS tatsächlich mal einen Neustart, aber auf alle Fälle sollte ich das im Auge behalten.

Ökonomische Solaroptimierung

Durch die verschiedenen Strompreise, die Möglichkeit der Batteriespeicherung und den eingebauten Warmwasser-Heizstab ergibt sich bei langsam sinkenden Tages-PV-Erträgen ein ganz ungeahntes ökonomisches Optimierungsproblem. Sobald der Ertrag nicht mehr ausreicht, um den gesamten Eigenverbrauch abzudecken, lohnt es sich, den selbst erzeugten Strom in der Zeit des Hochtarifs zu verbrauchen, weil er da 31 Rp./kWh wert ist. Sobald noch was übrig ist, kann man das im Nebentarif für 24 Rp./kWh verbrauchen. Aber hier entsteht wieder das gleiche Problem wie beim Solarauto, dass ich dazu wissen muss, wieviel Strom am nächsten Tag geschätzt über die PV wieder reinkommt, und dass ich dann bei Sonnenaufgang einen entsprechend passenden Batteriestand herbeigeführt haben muss. Sonst wird die Batterie nämlich voll (z.B. heute 10.5kWh Erzeugung) und der Überschussstrom geht in den Heizstab, wo er mir für etwa 13-15 Rp./kWh das Gas ersetzt, oder ich kann ihn für 15 Rp./kWh ins Netz einspeisen. Das ist ökologisch weniger ein Problem, aber ökonomisch halt schon.

Coolerweise hab ich im lokalen Wechselrichter-Webinterface von Sungrow (nicht in der grottigen isolarcloud-App/Webanwendung) sogar die Möglichkeit gefunden, wie man bestimmte Zeiträume einstellen kann, in denen der Strom aus der Batterie genommen werden soll. Nur kann man da keine vernünftigen Wetterprognosen einbauen, und ich müsste da ständig drin herumstellen, um das für die nächsten Tage anzupassen. Na vielleicht lässt sich da mit cURL und bisschen nodeRed noch was basteln, damit das automatisierbar wird. Im Prinzip kann ich über den geschätzten Verbrauch und die Zeit dazu schon den Füllstand regeln.

Neue Strompreise 2024

Jetzt geht’s ja zackig weiter mit der Erhöhung (siehe auch Neue Strompreise 2023)

  • Hochtarif 36.92 Rp./kWh (2023: 31.8, 2022: 22.76)
  • Niedertarif 31.62 Rp./kWh (2023: 24.79, 2022: 18.82)
  • Zählergebühr: von 7 Fr./Monat auf 9.19 Fr./Monat

Das ist also eine weitere Steigerung um 16% im HT und 28% im NT, und ein Plus von 31% bei der Zählergebühr. Steigende Energiepreise finde ich persönlich super, weil sich dadurch Sparmassnahmen mehr lohnen, nur die pauschale Zählergebühr ist da ärgerlich. Die Solaranlage rechnet sich auch schneller (hängt noch vom Einspeisetarif ab, ob der sich verändert). Über zwei Jahre eine Strompreissteigerung von 62% (HT) bzw. 68% (NT). Mal schauen, ob ich über den September noch fast ohne Netzbezug komme, das ist fast so spannend wie eine Solar Challenge, dauert aber 30 Tage 🙂

Es lohnt sich mit den neuen Preisen jetzt wieder deutlich weniger, den Stromverbrauch in den NT-Zeitraum (19-07 Uhr) zu verlegen, da der Preisabstand von 21% (2022) über 28% (2023) jetzt auf 17% zusammenschrumpft. Es fehlen noch neue Gaspreise, die kommen bestimmt erst wieder Ende Jahr. Ich weiss aber schon jetzt mit Sicherheit, dass das Warmwasser im Speicher nach sieben Tagen von 50°C nur auf 30°C abgesunken ist, mit mehreren Entnahmen, ohne Aufheizung. Wenn der Heizstab dann irgendwann mal nachheizt, kenne ich auch die Verluste genauer. 30°C reichen mir noch ganz bequem zum Duschen. Am meisten spart man wie immer durch Nichtkonsum.

Die elektrische Anlage im Keller ist inzwischen geprüft und abgenommen, der Sicherheitsnachweis ist erstellt: das braucht es auch alles, damit die Förderung auf mein Konto kommen kann.

Warmwasser, Bestätigungsmessung

Der elektrische Heizstab hat den netten Nebeneffekt, dass ich darüber sehr genau die Wärmemenge bestimmen kann, über den Warmwasserzähler die Entnahme und damit auch die Standbyverluste.

Bei Messungen über längere Zeiträume verringert sich ja der Messfehler, also hab ich sieben Tage Daten herangezogen.

  • 333 Liter Warmwasserverbrauch (im Zeitraum sind 5 Personen im Haus)
  • Warmwasser-Temperatur 50°C (bis dahin wird aufgeheizt)
  • Kaltwasser-Temperatur 20°C (so kommt es ins Haus)
  • aufgewendete Heizenergie: 28.3kWh
  • errechnete Wärmeenergie im genutzten Wasser: 333l * 4.19kJ/(kg*K)*30K = 41.858kJ=11.62kWh
  • Standbyverluste damit: 28.3kWh – 11.62kWh = 16.68kWh

Damit ergeben sich über sieben Tage 2.38kWh Standby-Wärmeverluste pro Tag bei einer Betriebstemperatur von 50°C.

Passt doch sehr genau, der minimale Tagesverbrauch ohne Entnahme liegt bei 2.39kWh.

Zum Vergleich: im 2021 hatte ich im gesamten Juli einen Gasverbrauch von 80kWh, entsprechend 2.67kWh/Tag (Standby+Entnahme), aber ohne airbnb-Vermietung war das Warmwasser auch nur bei 35°C. Genauer geht es retrospektiv ohne Warmwasserzähler leider nicht, also muss ich dann noch eine Messreihe machen, wenn ich länger ungestört die WW-Temperatur absenken kann. Eine Schätzung: 10 Liter pro Tag über 30 Tage bei 35°C WW-Temperatur sind etwa 5kWh, damit liegen die Standbyverluste bei 2.5kWh/Tag. Also wäre ich jetzt sogar auf einer deutlich höheren Speichertemperatur bei geringeren Verlusten.

Am krassesten ist hier eigentlich das Missverhältnis von 5kWh Nutzwärme zu 80kWh verheizter Wärme. Von daher ist der Warmwasseranschluss für WaMa und Spüler vielleicht doch wieder ein Stück sinnvoller. Ein kleinerer Speicher sieht auf den ersten Blick praktisch aus, hat aber meist ähnliche Standby-Verluste bzw. bei einem 1/3 so grossen Speicher sind die Verluste deutlich höher als nur 1/3 der Verluste des grossen Speichers. Und dann kommt ja auch irgendwann mal die Solar-Übergangszeit, in der nicht mehr täglich genug Überschuss da ist, um den Speicher komplett aufzuheizen, da hilft dann der grössere Speicher als Mehrtagespuffer. Bei 50°C kann ich in 300 Liter ungefähr 10.5kWh Wärme einlagern, grob/linear geschätzt reicht das also für vier Tage Standby, bzw. sogar deutlich länger, weil die Verluste mit der Temperaturdifferenz abnehmen. Bei 35°C müssten das die halben Verluste sein, weil die Temperaturdifferenz zur Raumtemperatur (20°C->50°C=30K) auch nur noch halb so gross ist. Das sollte sich dann messen lassen 🙂

Update am 09.09.2023: bei 40°C WW-Solltemperatur (Messung und Steuerung via unterem Messwert, also es wird immer der gesamte Tank auf Temperatur gehalten) sind es Standby-Verluste von 1.1kWh pro Tag, gemessen und gemittelt über fünf Tage.

Update am 28.09.2023: bei 35°C WW-Solltemperatur (Messung und Steuerung via oberem Messwert, also es wird erst nachgeheizt, wenn auch oben kalt ist) sind es Standby-Verluste von 1.07kWh/Tag, gemessen und gemittelt über drei Tage.

Wenn sich die Messung vom 28.09. noch weiter bestätigt, spielt es also quasi keine Rolle, ob ich 35°C oder 40°C einstelle. 40°C mit Messung unten am Tank hat den Vorteil, dass sich ein längerer Zeitraum öffnet, in dem solarer Überschussstrom verheizt werden kann. Z.B. wenn ich 15 Uhr dusche, ist der Tank oben noch warm genug, dass nichts nachheizt, aber unten könnte ich schon wieder Wärme reintun, die bei 40°C (Solltemperatur unten) auch nicht zu mehr Verlusten führt als bei 35°C (Solltemperatur oben). Wenn dann eh noch die Sonne scheint, würde die weggeduschte Wärme gleich wieder zugeführt.

Warmwasseranschluss WaMa in Zahlen

Dass sich der Warmwasseranschluss für die Waschmaschine nie rechnen würde, war ja eh klar. Wie’s so ist, wenn man eh sparsam lebt, lohnen sich die meisten Energiesparmassnahmen niemals. Aber jetzt hab ich es auch in Zahlen 🙂 Strompreis Netz tagsüber 35 Rp./kWh, Solarstrompreis 15 Rp./kWh (das ist das, was ich für die Einspeisung bekomme), Gaspreis 15 Rp./kWh (eigentlich 13, aber effizienzbereinigt dann auch 15Rp./kWh der Einfachheit halber).

  • Messwerte: Waschprogramm 60°C schnell, 50 Liter Wasserverbrauch:
    • mit 50°C heissem Warmwasser: 0.6kWh Stromverbrauch
    • mit 20°C kaltem Wasser: 1.2kWh Stromverbrauch

Das sieht erstmal nicht schlecht aus, deutlich Strom gespart. Aber die Warmwasserkosten gibt es ja dann auch noch:

  • Variante mit Solarstrom tagsüber, Warmwasser solar erwärmt
    • 0.6kWh Strom bei 15 Rp./kWh
    • 50 Liter WW (=30K Temperaturdifferenz bei Erwärmung = 1.74kWh Solarstrom)
    • = 2.34kWh * 15 Rp./kWh = 35 Rp.

Man sieht hier schon, dass ich viel mehr Warmwasser benutze, als die Maschine eigentlich zum Waschen braucht. Die benötigt nur am Anfang Warmwasser und wäscht damit, am Ende würde ihr Kaltwasser für die Spülgänge reichen. Ist ja auch keine echte Waschmaschine mit separaten Zuläufen für WW/KW. D.h. alle anderen Varianten werden eh noch teurer. Am günstigsten ist es, sie (tagsüber) mit Solarstrom und Kaltwasser laufen zu lassen, etwa 18 Rp.; und auch die Variante mit Netzstrom und Kaltwasser kostet nur etwa 40 Rp.

  • Variante mit Netzstrom tagsüber, Warmwasser mit Gas
    • 0.6kWh Strom bei 35 Rp./kWh
    • 1.9kWh Gas bei 13 Rp./kWh (50 Liter WW, Effizienz etwas tiefer als bei Strom-Aufheizung)
    • = 21Rp.+25 Rp.= 46 Rp.

Jetzt kommt natürlich noch dazu, dass ich hier nur die Grenzkosten fürs Warmwasser benutze und nicht berücksichtige, dass ich ja immer den ganzen Tank mit 300 Liter aufheizen muss, um oben an der Entnahme nutzbares Warmwasser zu haben.

  • Variante Haushaltsstrom tagsüber, Warmwasser 300 Liter mit Gas
    • 0.6kWh Strom
    • 300 Liter von 10°C auf 60°C = 19kWh Gas (Winter)
    • =21 Rp. + 247 Rp. = 2.68 Fr.

Davon verfällt dann ein Haufen Restwärme. Noch übler wäre es, wenn ich diese 19kWh Gas-Wärme mit Zwangsaufheizung per Heizstab und Netzstrom tagsüber ersetzen würde (möglich, aber nicht empfehlenswert, das wären dann 6.65 Fr. nur für Strom).

Also warum hab ich den Warmwasseranschluss jetzt? Normalerweise heize ich das Warmwasser nur auf, wenn Gäste da sind und stelle es danach wieder ab. D.h. die Restwärme in 300 Liter Warmwasser kann ich niemals sinnvoll verbrauchen und sie diffundiert einfach in den Hauswirtschaftsraum. Aber ich kann sie mit dem WW-Anschluss immerhin noch halbwegs sinnvoll in grösseren Mengen für die Bettwäsche verwenden, die nach der Abreise der Gäste ja sowieso in ein bis drei Ladungen anfällt. Man könnte es airbnb-Wärme-Kopplung nennen, der Geschirrspüler bedient sich auch noch da dran 🙂 Und von dem Rest kann ich immer noch vier bis fünf Tage lang ausreichend warm duschen.

Warmwasser: Solar vor Gas priorisiert

Wie schaffe ich es, dass das Warmwasser vorrangig durch Solarstrom vom Dach aufgeheizt wird und nicht von der Gastherme?

  • Beheizung mit Gas: die Wärmetauscherspirale befindet sich im unteren Teil des Speichers
  • Beheizung mit Solarstrom: der Heizstab ist ebenfalls unten im Speicher

Das bedeutet also, dass ich sowieso immer den gesamten Tank aufheize und nicht den unteren Teil kalt lassen kann. In erster Näherung sollte also natürlich die Solltemperatur des Heizstabs über der Solltemperatur der Gastherme liegen. Aber es gibt ja da auch zwei Temperaturmesspositionen, die ich ansprechen kann:

  • Temperaturfühler Gasheizung: standardmässig hinten am Tank ganz unten
  • Temperaturfühleröffnung zusätzlich: oben im Tank
  • der Heizstab hat einen eigenen Thermostat, der demzufolge auch unten misst

Schon allein mit Zeitverläufen dieser zwei Temperaturfühler sieht man die Schichtung im Tank: während oben noch 45-50°C sind, ist es unten z.B. nach dem Duschen oder Waschen schon auf 21°C abgesackt. D.h. wenn die Gastherme ihr Temperatursignal von unten bekommt, heizt sie schon wieder auf, auch wenn das Wasser oben noch für sehr viele Duschvorgänge reichen würde — und die Sonne am nächsten Tag auch wieder genügend lang produziert, damit der Heizstab aufheizt.

Also hab ich folgerichtig den Temperaturfühler der Gastherme nach oben versetzt (Zweidraht-Widerstandsmessung = sehr einfache Kabelverlängerung). Damit springt die Gastherme wirklich erst dann an, wenn der Speicher auch oben kalt ist, dafür dann aber auch mit voller Brennerleistung. Für mich allein ist das eh irrelevant, weil ich auch problemlos kalt dusche, aber für allfällige Gäste mit erhöhtem Warmwasserverbrauch könnte das noch wichtig sein. Um zu testen, wie lange die Aufheizung dauert, hab ich den Speicher über mehrere Tage auskühlen lassen und gestern abend eine Messreihe erstellt.

  • Start 22:43 bei 24/21°C WW-Temperatur (oben/unten)
  • Ende 23:43 bei 46/47°C (oben/unten)
  • Zwischendurch war schon mal die Solltemperatur erreicht, ich wollte aber noch weiter messen 😀
  • Der Brenner schaltet ab, wenn WWist 2.5K über WWsoll liegt (wie in der Therme eingestellt)
  • Es wird eine Ist-Temperatur erreicht, die etwa 5K über der Solltemperatur liegt (das war vorher auch so)
  • Die Nachlaufzeit der Umwälzpumpe WW hab ich auf 5min verlängert, damit die Wärme aus dem Kessel auch wirklich noch im Speicher landet
  • Temperaturanstieg 4-5K pro 10 Minuten (allerdings mit langer Anlaufzeit)
  • Gasverbrauch 9.36kWh
  • Wärmezufuhr 300l*25K*4.19kJ/(kg*K)/3600 = 8.72kWh (d.h. recht guter Wirkungsgrad 93%)

Was sonst auch ganz nützlich ist: vom für die Gäste aufgeheizten Warmwasser bleibt üblicherweise nach deren Abreise noch genügend übrig, dass ich das mit dem neu installierten Warmwasseranschluss für die Waschmaschine direkt ausnutzen kann. Bei Sonnenschein ist es fast egal, weil die Waschmaschine dann auch mit direkt erzeugtem Strom selber heizen kann. Aber da ich diese Unmengen an Warmwasser niemals selbst brauche, nehm ich sie lieber für die Wäsche.

Panels mal geputzt

Heut morgen bin ich spontan auf das hintere Dach gestiegen und hab mit Wischmop und Spüliwasser (plus Nachspülen) aus der Spritzflasche die gefahrlos ™ erreichbaren Panels geputzt. Die liegen da jetzt schon seit zweieinhalb Monaten und es ist eine ganz schöne feine Dreckschicht drauf. Mit der Datenauswertung kann ich ja direkt zwei Kurven im 24h-Abstand derselben Panels übereinanderlegen. Vormittags fand ich’s noch gut, dass die blaue Kurve viel eher anstieg als zur gleichen Zeit gestern, und auch dass sie die meiste Zeit dann 50-80 Watt oberhalb der gelben Kurve lag. Lustigerweise hat sich aber der Effekt dann am Nachmittag ins Gegenteil verkehrt, so dass im gesamten Tagesverlauf in der Summe ungefähr dasselbe herauskommt. Erklären kann ich mir das aber noch nicht. Zumindest muss ich dann aber nicht putzen gehn 🙂

Und nein, am Nachmittag lag es nicht an fehlender Sonne, denn die gleiche Überlagerung auf dem unveränderten String auf der Südseite zeigt folgendes Bild, mit beinahe unheimlich exakt übereinander liegenden Kurven.

Vielen Dank an den gleichmässig klaren Himmel für die Durchführbarkeit des Experiments. Ein sehr angenehmer und deutlich spürbarer Nebeneffekt der Panels ist die weniger starke (bis nicht vorhandene) Aufheizung des Obergeschosses. Bei den derzeitigen Aussentemperaturen plus Homeoffice lief sonst die Klimaanlage spätestens seit dem Mittag, wohingegen ich heute sogar am späten Nachmittag noch angenehm kalte Füsse hatte.

Eigenzirkulation endlich abgestellt

Die vermaledeite Schwerkraftzirkulation vom Warmwasserspeicher zur Gastherme beschäftigt mich ja schon eine Weile. Gestern (Sonntagabend) hab ich dem Junod per Mail Bescheid gegeben, dass ich gern eine Schwerkraftbremse eingebaut hätte, und gleich noch ein Datenblatt mitgeschickt. Heute morgen 07:40 klingelt es und die Monteure (die auch Solar machen) stehen mit genau diesem Bauteil bereit 😀 Das gab etwas Gepansche mit dem Wasser aus dem Heizungskreislauf und ich darf wieder entlüften.

Meine diversen Messeinrichtungen bestätigen mir aber, dass die Eigenzirkulation jetzt endlich weg ist. D.h. ich muss die Therme nicht mehr im Heizbetrieb (heizt natürlich nicht, aber WW-Kreislauf ist geschlossen) mit nicht abschaltbarer Heizkreislaufzirkulation (>5W, leichtes Rauschen überall hörbar) laufen lassen, sondern kann sie auf den Warmwasser-Modus stellen oder sogar komplett abschalten. Die Therme selbst braucht in diesem Modus 11W, was dann aber bei meinem Einspeisetarif von 15 Rp./kWh etwa 5 Rp./Tag kostet.

Das war jedenfalls schon sehr schneller Junod-Service. Als Bonus war ich am Morgen noch kurz drüben und hab gefragt, ob sie Kabelkanäle (2x1cm) hätten für meine Boiler-Elektroleitung. Sie haben nur 4x6cm und grösser, aber Albert hat grad einen der Mitarbeiter beauftragt, mir noch Kabelkanäle aus dem Baumarkt mitzubringen. Die Frage “wieviel Kilometer brauchst du?” hab ich mit “0.008” auch spontan richtig beantwortet. Die Lieferung erfolgte dann direkt und persönlich, als ich wieder aus dem Büro heimkam.

Jetzt darf sich nur noch der Elektriker mal im Keller den Schrank anschauen und das Prüfprotokoll machen, damit die Anlage offiziell genehmigt und gemeldet ist. Danach noch die Rechnungen zahlen, Förderung für Batterie und PV abrufen und dann sind die geplanten Investitionen für dieses Jahr erstmal durch. Steuerlich ist es komplett vom steuerbaren Einkommen abziehbar, soweit ich informiert bin.

Solaranlage [6]

Gestern hatte ich mir am Nachmittag noch die Panels auf dem Nordwest-Dach angeschaut und mir überlegt, dass davon zwei eigentlich fast immer im Schatten liegen, ob man die nicht verschieben könnte. Aber heut morgen 07:40 klingelte es überraschend und die Junod-Monteure standen mit zwei Sachen parat: einmal mit vier Tigo-Elektronikschachteln, die an vier stark verschattete Solarmodule auf dem Dach montiert werden. Momentan sind die einzelnen Module so beschaltet, dass sie bei zu wenig Licht mit einer Diode einfach auf Kurzschluss schalten, so dass nicht der gesamte String (Reihenschaltung 14 Module) einbricht. Mit der Zusatz-Elektronik dran holt man jetzt wohl auch noch die erzeugte Teilleistung mit ab. Die Montage war schnell erledigt, vielleicht gibt es dann auf dem zweiten Solar-String (Nordwestseite) auch weniger Leistungssprünge.

Der Batteriestand geht auch soweit in Ordnung. Gegen 09 Uhr morgens war sie immer wieder voll, danach ist dann der Warmwasserspeicher dran, bevor es zur Einspeisung geht. Aber im Sommer bei voller Einstrahlung ist das eh alles keine Kunst, das ist wie die ersten fünf Tage der WSC2013 🙂

Batteriestand 03.06.-05.06.