Twiddler4

Ich bin seit langer Zeit Kinesis-Ergo-Benutzer, und hatte die auch schon weltweit auf Challenges dabei. Schwarze Tastaturkappen sind eh am besten und man kann das gleiche physische Layout auch in der Mitte halbieren, damit es fürs Remote-Working mit dem Faltvelo zusammen besser in den Rucksack oder die Velotaschen passt. Trackball statt Maus ist sowieso gesetzt 🙂

Diverse Eingabegeräte: Kensington Trackball, Kinesis Classic, Ergodox und links unten der Twiddler4

Jetzt geht’s aber natürlich noch kompakter und mit einer Lernkurve dazu 🙂

Für schlappe 260 Fr. inklusive UPS und Zoll kam der Twiddler4 direkt nach dem Verkaufsstart aus Kanada eingeflogen. Bei herkömmlichen Tastaturen hat man für jedes Zeichen eine Taste, man benutzt ausser für die Grossschreibung eigentlich selten mehrere Tasten gleichzeitig. Der Twiddler nutzt jetzt genau dieses Gleichzeitig-Drücken als chording, um dahinter im jeweiligen Layout definierte Zeichen zu senden. Für Musiker ist das nicht mal ungewohnt, solche Akkorde zu drücken, auch wenn ich Doppel- bis Fünffachgriffe als Cellist eher selten und ungern benutze.

Das Standard-Layout hab ich angeschaut und direkt in die runde Ablage verworfen. Wenn ich eh schon komplett neu lernen muss, dann doch ein gescheites Layout, wobei die häufigen Buchstaben günstig liegen (und wenig Finger brauchen) und die seltenen Buchstaben woanders liegen und mehr Finger brauchen. Damit befinde ich mich in guter Gesellschaft beim Twiddler — das Gerät gibt’s schon sehr lange, hier ein Paper von 2004, wo der Twiddler im Vergleich zu den damaligen Nicht-T9-Tastentelefonen beurteilt wurde: Twiddler Typing: One-Handed Chording Text Entry for Mobile Phones. (bei der IEEE wurde das Paper auch noch untergebracht)

Ich hatte schon eine Weile überlegt, wie ich mit heutiger Technologie das Beim-Liegevelo-Fahren-Tippen-Können umsetzen könnte, das ich am Tag 14 im Computer History Museum überraschend gesehen hatte, und das war damals in den 80ern. Der Kalifornien-Aufenthalt war also doch langfristig prägend 🙂 Vielleicht wird das ja mit dem Twiddler4 was.

Da man den Twiddler4 sowieso komplett selbst mit einer Belegung versehen kann/muss/sollte, kann man da auch noch andere Sachen machen, nämlich z.B. häufig genutzte Silben oder Worte direkt als Tastenkombination hinterlegen — das geht dann in Richtung Stenografie. Mein Problem ist nur, dass ich auf den herkömmlichen Tastaturen immer schon recht schnell bin, so dass jedes neue Gerät immer erstmal einen Geschwindigkeitsnachteil bedeutet.

Im monkeytype.com kann ich diverse Tests machen und sehe auch, wie sich meine Tippgeschwindigkeit verändert/verbessert. Die rechnen sogar aus, wieviel Tempofortschritt man pro Lernstunde macht.

  • Kinesis Advantage, qwertz-Layout, deutscher Text: 93wpm / 465 Zeichen pro Minute
  • Kinesis Advantage, Dvorak-Layout, englischer Text: 73wpm / 360 Zeichen pro Minute
  • Typewise-Offline, Handytastatur, gleicher Text: 40wpm
  • Twiddler4, tabspace-Layout, gleicher Text: 23wpm Maximum (zur Zeit)
Die Lernkurve beim Twiddler ist schick, mal schauen, wann sie flacher wird 🙂

Das tabspace-Layout sieht momentan so aus, ich hab’s mit Umlauten ergänzt. Ganz witzig ist, dass es offensichtlich Probleme bei der aktuellen Firmware gibt, wenn man eine bestimmte Anzahl von multi-character chords überschreitet. Immerhin bin ich nicht der Einzige, der das schon festgestellt hat. Lustig, wenn sich der Support im Forum beschwert, dass man nicht “hacken” soll und dass Leute schon ein paar Tage nach der Veröffentlichung an die Grenzen der Firmware gestossen sind. Äh hallo, was habt ihr bei dem Gerät und der vermutlichen Käuferschaft denn bitte erwartet? 😀

Cool ist, dass ich mit der linken Hand auf dem Twiddler4 trainiere, dass das Layout aber auch komplett spiegelbar und rechts verwendbar ist. Ich lerne mit der rechten Hand sehr schnell weiter dazu, ohne dass ich rechts genausoviel trainieren müsste. Das scheint wohl ähnlich im Gehirn zu funktionieren wie 2005/2006, als ich länger geübt habe, mit der linken Hand zu schreiben, wobei sich gleichzeitig meine Handschrift der rechten Hand ohne separates Training massiv verbessert/verschönert hat. Disclaimer: ich hab nie behauptet, dass ich normal wäre; und Gebärdensprache und Braille wären eigentlich auch noch nett.

Technischer Link: es sind drei persönliche config-Files hinterlegbar, die man einfach im Twiddler-Tuner erstellen und per USB draufkopieren kann. Zum Nachlesen gibt’s auch hier noch die ganze Historie, das tabspace-Layout scheint sogar schon von 1999 zu sein: https://ivanwfr.github.io/Twiddler3-Layout/

Zigbee-Klingel

Die IKEA-Zigbee-Buttons, die ich für die Haustürklingeln verwende, nerven gelegentlich. Mal fallen sie aus dem Zigbee-Netz raus, oder es sind auch einfach die Batterien leer, wasserfest sind sie auch nicht. Nach einer Weile Recherche, was es denn da so verkabelungs- und batteriefrei gibt, stellte sich heraus, dass die Zigbee-Buttons mit Energy Harvesting (also wo man den Strom für das Signal durch den Tastendruck selbst erzeugt) noch nicht so spruchreif und ohne Code-Bastelei zu verbauen sind. Also gibt’s als Bonus auch noch Hardware-Bastelei, nämlich Löcher bohren, Kabelkanäle verlegen und Verteilerdosen setzen.

Die Lösung ist simpel: Feuchtraumtaster aussen anbauen, mit einem Sonoff-Zigbee-Relais verbinden und dann dessen Signal abgreifen und weiterverarbeiten. Nachdem ich also mittels 40cm langem Bohrer von der Holzfassade bis in den Hauswirtschaftsraum gebohrt hatte, war schon der grösste mechanische Teil erledigt.

Verteilerdose gesetzt, Kabelkanäle verlegt, Kabel ordentlich verdrahtet, fertig. Vom Taster draussen kommen nur zwei Klingeldrähte und da ist ja auch sonst keine (wesentliche) Spannung drauf, sondern das Sonoff-Relais bekommt nur mit, wann der Stromkreis geschlossen oder geöffnet wird und generiert mir dann entsprechend ein Signal. Es könnte auch noch was dazu schalten, aber die Funktion ist mir grad egal.

Im Node-Red war die Klingelfunktionalität schon da, ich musste nur noch berücksichtigen, dass da ja andere Menschen einfach auf die Klingel drücken könnten, denen es egal ist, was ich da programmiert habe. Bei ganz kurzem Tasten schaltet das Relais nämlich nur OFF-ON oder ON-OFF; aber sobald man etwas länger tastet, gibt es zwei Zustandswechsel, die ich dann mit einem Filter und einem Trigger-Timer abfange. Danach funktioniert alles wie gehabt: es macht mir ein Kamerabild, diverse Floalt-Leuchten im Haus geben pulsierende Lichtsignale, die Zigbee-Klingel gibt je nach Klingel (vorn/hinten am Haus) unterschiedliche Töne, der Hund der Nachbarn jault und am Handy werde ich auch noch per Messenger benachrichtigt.

Weil das jetzt aber so ein langweiliger Taster war, bei dem vielleicht nicht jeder draufkommt, dass das die Klingel ist, hab ich ihn noch wasser- und UV-fest beschriftet. Also glattgeschliffen, mit dem Dremel eine Klingel eingraviert, mit Nagellack gefüllt und dann wieder abgeschliffen. Das war einfach die naheliegendste Lösung 🙂

Das Solarkraftwerk im Garten verrichtet derweil ordentlich seinen Dienst, wird bei 320W pro Panel DC-seitig abgeregelt, d.h. 10-14 Uhr bin ich da leicht gedrosselt unterwegs, aber das geht so in Ordnung. Dafür produziert es auch bei miesem Regenwetter noch seinen Dienst und liefert was ab.

Solarfläche vergrössert

Inzwischen kosten ja die Solarpanels schon beinahe gar nichts mehr, ganze 800W-Solarkraftwerke gibt’s im Ausland für 300-400 EUR — und wenn man das geschickt im tutti.ch zusammensucht, geht das auch hier für 320 Fr. Zwei 425W-Solarpanels hab ich aus Hosenruck liefern lassen, einem Ort an der 722er-Buslinie, von dem es in alle Richtungen abwärts geht, aber mit schöner Aussicht auch mal auf der Velorunde. Die Panels sind ganz schön gross, wenn sie dann mal da sind, 172x113cm.

Die Idee war, erstmal das eine auf das vorhandene Gartentischgestell zu montieren. Der Tisch steht sowieso >99% der Zeit ungenutzt im Garten herum, da kann er wenigstens noch Strom erzeugen. Beim Junod steht so einer im Büro rum als Besprechungstisch 🙂

Als der Tisch fertig war, hab ich mal ausgemessen, wie breit eigentlich die Kellerklappen-Nische ist, und siehe da, die lässt sich ziemlich gut mit dem anderen Panel abdecken. Oben bleibt ein schmaler Spalt, durch den es wegen des Dachüberstands fast nicht reinregnet. Kellerklappen demontiert, zwei Scharniere ans Panel geschraubt, fertig.

Allerdings hat’s dann durch den unteren Spalt doch noch etwas viel reingeregnet, also hab ich alten Küchenbodenbelag genommen, Löcher in den Panelrahmen gebohrt und den Belag in 25cm breiten Streifen mit Ortliebgnubbelschrauben am Panel verschraubt. Damit habe ich jetzt trockenen Gartenstauraum und sinnvoll die sonst tote Fläche genutzt.

Der Regenschutz erfüllt zumindest den Zweck und ich werde sehen, wie er sich über die Zeit in der Hitze schlägt und ob er optisch durchhält. Was jetzt noch fehlt, ist der Wechselrichter. Dazu gibt’s z.B. die Hoymiles-Modelle, und der HM-600 mit zwei separaten Modul-MPPT (=Eingängen) sollte die Leistung halbwegs schaffen. Dass beide Panels 100% haben, kommt wohl eh nicht vor, und sonst regelt er halt ab, oder ich modifiziere den noch. Oder besorge den nächstgrösseren. Den Wechselrichter hab ich heut in Fahrweid abgeholt (Dietikon-Limmat-Fahrweid), da wäre ich sonst auch nie hingekommen. Es gibt ein offizielles Datenübertragungsmodul des Herstellers und es gibt mehrere opensource-Nachbauten. Was hab ich dazu bekommen als Modul? Die opensource-Nachbauten, yay! Besteht aus zwei ESP8266, die vom Keller aus bis zum Inverter durch die Betonwand funken und mir alle Daten vom Wechselrichter per MPPT an die Home-Automation weitergeben. Schön, wenn alles so funktioniert wie gedacht.

Der Wechselrichter bekommt noch etwas schönere Verkabelung, insbesondere der AC-Anschluss ist nur mit WAGO-Klemmen und nicht so hübsch. Berührungssicher ist es ja, und trocken ist es da auch, aber da kommt noch eine Dose drumrum. Jetzt mal schauen, was so an Ertrag runterkommt. Nach 1000-2000kWh werden sich die 320 Fr. für die zwei Panels schon amortisiert haben, je nachdem, ob ich den Strom mir selbst zum Verbrauch zurechne oder ihn einspeise. Die zwei Panels sind vor allem im Winter dann sehr nützlich, wenn das Dach verschneit ist, weil ich sie freiräumen kann. Ich rechne mit >500kWh Ertrag pro Jahr, wenn nicht ständig jemand am Gartentisch sitzt und ihn verschattet.

Da das nur ein 1-Phasen-Wechselrichter ist, muss ich auch noch schauen, wie der sich mit dem Rest des Hauses verträgt. Morgens wird die Dachanlage immer erstmal die Batterie füllen: in der Zeit müsste der Überschuss von den zwei Panels plus den zweien oben an den Fensterläden nach Abzug des Eigenverbrauchs eigentlich (!) in den Heizstab gehen. Im Winter dasselbe: sollte vom Dach nichts kommen und die kleinen separaten Panels mehr als den Eigenverbrauch erzeugen, müsste es in den Heizstab gehen; oder dann die Einspeisung, wenn das Wasser warm ist. Auf alle Fälle kann ich damit nicht ohne Umwege die Batterie laden, denn die hängt ja am grossen Wechselrichter.

Ich bin gespannt.

Batterie wieder in Ordnung

Neulich hatte die Batterie mal komisches Ladeverhalten gezeigt und in der Folge dann nur noch etwas weniger als die Hälfte der Kapazität gehabt. Ich war vor zwei Wochen mal spontan bei Junods drüben, hab das Problem geschildert und Isabelle hat mir direkt (while-u-wait and play with the dogs) über die Cloud ein Firmwareupdate auf Wechselrichter/Batterie eingespielt. Und was soll ich sagen: nach einer Weile Beobachtung stelle ich jetzt erfreut fest, dass die Lade- und Entladewerte wieder recht gut stimmen, also dass z.B. 8kWh Ladeenergie ungefähr 80-90% Batterie-Prozentpunkten entsprechen, was bei einer Nominalkapazität von 9.6kWh in etwa hinkommt. Die Frage ist noch offen, wann das ein Normalbenutzer gemerkt hätte, der nicht ständig auf seine Energiedaten schaut.

Und dann hab ich noch zufällig gesehen, dass Primeo einen schicken Wahltarif hat für die Einspeisung von Energie, der nach Sommer/Winter und Hoch-/Niedertarif sinnvoll differenziert:

  • Sommer 12-15 Uhr: 7 Rp./kWh
  • Sommer sonst: 20 Rp./kWh
  • Winter 12-15 Uhr: 12 Rp./kWh
  • Winter sonst: 30 Rp./kWh

Das ist genau das, was es für eine Energiewende von unten her braucht, damit lohnen sich nämlich Speicher und anders installierte Solarpanels sehr schnell und werden viel netzdienlicher. Ich hab sogar schon nachgeschaut, dass weitere Speichermodule bei meiner Sungrow-Batterie gar nicht mal so teuer sind, nur etwa 1300-1500 EUR pro 3.2kWh-Modul, einfach draufstecken, konfigurieren, fertig, der Rest ist ja schon da. Ich hab bei den Entlade-Tests kürzlich sogar schon rausgefunden, dass ich die Batterie gezielt mit einer fixen Last entladen kann und dieser Strom dann ins Netz geht (oder bei mir erstmal in den Heizstab fürs Warmwasser).

Jetzt ist da nur noch das klitzekleine politische Problem, dass die vollständige Liberalisierung des Strommarktes bis zu den Kleinverbrauchern/Endkunden bei uns erstmal wieder auf die lange Bank geschoben worden ist. Rein technisch ist es noch nicht überall möglich, dass Kunden ihre Lastgänge in 15min-Intervallen anschauen können, aber auch das ist nur eine Frage der Zeit. Bis 2027 sollen 80% der Haushalte (Messpunkte?) Smart Meter haben. Wie langfristig das geplant wird, sieht man daran, dass das schon in einer Smart-Metering-Rollout-Studie von 2012 so drinsteht, weil natürlich auch wieder Bestandsschutz gilt und ähnliches. Das BfE hat da sowieso eine gute Webseite dazu.

Merkwürdiger Ladestandssprung

Weil momentan ziemlich viel PV vom Dach kommt für Mitte Februar, füllt sich die Batterie auch wieder recht schnell und der Überschuss geht sogar schon ins Warmwasser.

Aber heute war ein ganz merkwürdiger Sprung drin beim Batteriefüllstand, der so nicht stimmen kann.

Mal schauen, ob das noch häufiger auftritt. Den Wechselrichter hab ich später mal neugestartet, aber es blieb unverändert, der Füllstand wird wohl direkt von der Batterie schon so geliefert. Vielleicht muss ich die Batterie auch mal neustarten*. Auch mit 70% Füllstand reicht die Batterie schon von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang, bei einer Grundlast von 170W*16h sind das ja nur 2.7kWh und die 100% in der Batterie entsprächen 9.6kWh.

*eine halbe Stunde später 🙂 Nach dem Trennen der Batterie vom Wechselrichter (also dafür vorgesehene Klappsicherungen runter und wieder rauf) ist deren rapportierter Ladestand zumindest von 100% auf 98.9% gesunken und sie lädt wieder. Normalerweise wird die Ladeleistung ab 95% Ladestand deutlich gedrosselt auf etwa 300-400W. Momentan nimmt die Batterie aber fast 600W und der Ladestand bleibt unverändert. Vielleicht brauchte das BMS tatsächlich mal einen Neustart, aber auf alle Fälle sollte ich das im Auge behalten.

Negative Temperaturen :)

Die peinlichen Fehler macht man dann doch immer selber. Ich hab mehrere Aussentemperatursensoren und nehme für die echte Aussentemperatur dann das Minimum aller Sensoren, falls mal einer in der Sonne hängt. Das war zum Beispiel heute der Fall: Südseite 15°C in der Sonne, Nordseite -2°C. Nur irgendwie kam der negative Wert nicht in der InfluxDB an.

Da ich mir diesen Messwert indirekt aus der Gastherme hole und da jede Menge andere Werte noch mitkommen und mit einem zusammengefrickelten Shellscript nach InfluxDB gepostet werden, war mir das bisher gar nicht so aufgefallen. An mehreren Stellen mache ich via sed und regex Änderungen an der Formatierung der Daten und da hatte ich nicht berücksichtigt, dass vor dem Zahlenwert ja auch mal noch ein Minus stehen könnte. InfluxDB hat komische kryptische Fehler geworfen (invalid timestamp) und am Ende stellte sich heraus, dass Zeilenumbrüche gefehlt haben, und die haben wiederum gefehlt, weil ich das mögliche negative Temperaturvorzeichen nicht berücksichtigt hatte.

Zeile 45 hier: https://github.com/datacyclist/measurements/commit/79c2aa7ca39ff822963565e30afb02a28e9aa7e5#diff-2f7d10cbdf84cdd6090db0f99638e1f66a063147dacdf1ae2dfd30b3c58fceb3R45

Naja, jetzt geht’s wieder und ich hab gleich noch andere Sachen bereinigt. Der Plan für die taupunktgesteuerte Kellertrockenlegung ist auch vorhanden, der elektrische Lüfter nach draussen ist seit heute eingebaut. Bisher habe ich via Durchzug immer manuell den Keller (und das Haus bis ganz oben) gelüftet, das wirkt bei den Temperaturen schon recht gut gegen Feuchte.

Ausserdem schickt mir jetzt das E-Bike-Ladegerät nach dem Beenden des Ladevorgangs automatisch eine Messenger-Nachricht mit der Energiemenge und der Dauer. Der Verbrauch liegt so bei 7.5-9.5 Wh/km mit Spikes momentan.

Warmwasserzähler entstört

Im Sommer hatte ich mir u.a. zwei separate Impuls-Wasserzähler mit einbauen lassen, einen fürs Kaltwasser, einen fürs Warmwasser. Die elektronische Zählung via ESP und tasmota-Counter war sehr einfach einzustellen und recht lange zuverlässig. Beim Kaltwasser ist sie das auch nach wie vor, beim Warmwasser hat der Zähler zuletzt ziemlich merkwürdige Phantom-Zählungen bewirkt. Also musste ich das mal entstören: verschiedene Positionen der Elektronik haben die Zählungen verringert oder verstärkt, aber nicht eliminiert. Nach diversen weiteren Versuchen habe ich einen kleinen gelben Entstörkondensator aus der Wühlkiste zwischen den GPIO-Pin und GND eingelötet, damit sind die Störungen weg und der Zähler zählt trotzdem noch. Man hätte sicher auch die ganze Installation elektrisch abschirmen können, aber das wäre mehr Aufwand gewesen. Der Wasserzähler im Keller stimmt noch, aber da ist auch deutlich weniger Elektronik-Störfeuer drumrum.

Als Ergänzung am 06.01.2024: unter https://tasmota.github.io/docs/Peripherals/#power-supply stehen auch genau die vier Probleme (unter Electrical Considerations).

To fix this, there are several things you can do.

  • add a pull-up resistor
  • add a bypass capacitor
  • shielding on the wire
  • use twisted pair wiring

Kellerzugang / Hochwasser (4)

Die Planung stammt noch vom September, heute begannen die Arbeiten, nachdem gestern schon jemand vom Bauwerkteam vor Ort war, um das richtige Material mitzubringen. Als ich gegen 10:15 Uhr nach Hause kam, waren sie schon fleissig dabei, die Verschalung zu bauen, wo dann hinterher Beton reingefüllt wird, damit die Türöffnung zur Wand wird.

Auch am Vormittag kam der Schreiner und hat die Öffnung vorbereitet, wo dann die Kellerklappe rein soll. Sie haben das komplette Laminat im Flur demontiert, und darunter kam Teppich zum Vorschein. Und, o Wunder: die alte, noch funktionierende, aber recht kleine Kellerklappe, genau an der richtigen Stelle.

Die alte Klappe ist zu klein, hat keine Gasdruckfeder, da soll also trotzdem noch die neue Klappe rein, auch wenn der Kellerzugang schon funktioniert. Die Beleuchtung hatte ich ja vor einer Weile schon neu gemacht, damit der Schalter am Treppenabgang ist. Ich gehe davon aus, dass der noch herumliegende Magnetsensor die Beleuchtung schalten wird, das Zigbee-Relais hatte ich nämlich damals gleich mit verbaut.

Die Verschalung wurde am Nachmittag auch schon von Hand zu viert befüllt. Ich hoffe, sie haben das 10cm-Leerrohr nach aussen nicht vergessen, was ich mir gestern noch gewünscht hatte. Man weiss nie, wozu, aber für eine aktive Belüftung des Kellers sicher praktisch.

Im Prinzip sollte es morgen fast fertig werden, bin gespannt.

Alles neu

Also eigentlich ist nur der E-Bike-Akku neu, aber gestern hab ich auch bei der Mobiliar alles abgegeben, inklusive Laptop mit einem brandneuen Sticker zum Führungsverständnis drauf. Das Flyer, was ich 2020 als Bahnhofs-Pendelvelo gekauft habe, hat sich auf inzwischen etwa 3’500km Stadt- und Hängertransportverkehr gut bewährt. Nur der Akku, der damals schon nicht mehr neu war (etwa 30km Reichweite), war jetzt nach drei Jahren doch so weit abgenutzt, dass schon nach 25km im Eco-Mode Schluss war und bei kalten Temperaturen hat er auch gern schon eher abgestellt. Aus Platzgründen und wegen falscher Radgrösse (622 statt 559) hab ich mich dagegen entschieden, ein komplettes Flyer-S mit fast neuem Akku und Rohloff in Wattwil als Teilespender zu kaufen, sondern doch für 360 Fr. einen 584-Wh-Akku neu zu kaufen. Amazon war wieder am günstigsten und hat am schnellsten geliefert; mal schauen, ob noch eine Rechnung vom Zoll kommt, aber selbst dann wird es noch günstiger gewesen sein, als den identischen Akku im Inland gekauft zu haben.*

Witzig war natürlich, dass der Akku zwar satt in der Halterung sitzt und wegen der doppelten Kapazität auch auf beiden Seiten breiter ist, aber sich da erstmal im Flyer-Display nichts tat. Die 26-Volt-Uralt-Flyer sind super robust, die Akkus sind nicht verdongelt, da funkt keine Software irgendwo rein, und das BMS, was den Strom abstellt, sitzt im Akku selbst. Nach kurzem Check (Akku stärker reindrücken -> oh, es geht) war dann klar, dass da ein Millimeter zwischen +-Kontakt und Akku zuviel ist (-/Masse war schon ab Werk leicht tiefergelegt) was sich mit Akku-Aufschrauben, Dremel und einem dicken Lötpunkt (nur für mechanischen Druck von hinten auf den Kontakt) schnell beheben liess. Nach 15km Baumarktrunde hat sich die Akkuanzeige jedenfalls noch nicht bewegt. Manchmal frag ich mich aber schon, was andere Leute in demselben Fall machen würden — Akku zurückschicken? Ist ja wirklich nur Kleinkram.

Was so auf Arbeit bei der Mobiliar von mir hängengeblieben ist:

  • natürlich meine Rolle in der Betrugsbekämpfung,
  • meine Powerpoint-Präsentationen mit Globi, Asterix und LEGO,
  • die Data-Science-Meetups,
  • meine Powerpoint-Präsentation in einem längeren Meeting, wo ich mit bewusst angeschalteter Kamera bei bestem Wetter extra mit der Diamant von Flüelen nach Luzern geschippert bin,
  • jede Menge Witze und subtile bissige Kommentare (der Klassiker war, wenn irgendwo ein Termin à la Juni/Juli draufstand, zu sagen “ah gut, da steht kein Jahr”).

War doch insgesamt ganz nett dort, viel mehr kann man nicht verlangen. Und dass meine Machine-Learning-Modelle in der Betrugsbekämpfung jetzt doch nachweislich sehr ordentlich was bringen, ist nichts Geheimes. Mal schauen, wann da jemand KI draufschreibt, auch wenn es nur GLMs sind 🙂

*Ergänzung am 04.12.: Ja, die Rechnung von der Verzollung kam noch, es waren 51 Fr.: 22 für den Verzollungsservice und 29 für den eigentlichen Mehrwertsteuerbetrag. Geschenkt 🙂

Ökonomische Solaroptimierung

Durch die verschiedenen Strompreise, die Möglichkeit der Batteriespeicherung und den eingebauten Warmwasser-Heizstab ergibt sich bei langsam sinkenden Tages-PV-Erträgen ein ganz ungeahntes ökonomisches Optimierungsproblem. Sobald der Ertrag nicht mehr ausreicht, um den gesamten Eigenverbrauch abzudecken, lohnt es sich, den selbst erzeugten Strom in der Zeit des Hochtarifs zu verbrauchen, weil er da 31 Rp./kWh wert ist. Sobald noch was übrig ist, kann man das im Nebentarif für 24 Rp./kWh verbrauchen. Aber hier entsteht wieder das gleiche Problem wie beim Solarauto, dass ich dazu wissen muss, wieviel Strom am nächsten Tag geschätzt über die PV wieder reinkommt, und dass ich dann bei Sonnenaufgang einen entsprechend passenden Batteriestand herbeigeführt haben muss. Sonst wird die Batterie nämlich voll (z.B. heute 10.5kWh Erzeugung) und der Überschussstrom geht in den Heizstab, wo er mir für etwa 13-15 Rp./kWh das Gas ersetzt, oder ich kann ihn für 15 Rp./kWh ins Netz einspeisen. Das ist ökologisch weniger ein Problem, aber ökonomisch halt schon.

Coolerweise hab ich im lokalen Wechselrichter-Webinterface von Sungrow (nicht in der grottigen isolarcloud-App/Webanwendung) sogar die Möglichkeit gefunden, wie man bestimmte Zeiträume einstellen kann, in denen der Strom aus der Batterie genommen werden soll. Nur kann man da keine vernünftigen Wetterprognosen einbauen, und ich müsste da ständig drin herumstellen, um das für die nächsten Tage anzupassen. Na vielleicht lässt sich da mit cURL und bisschen nodeRed noch was basteln, damit das automatisierbar wird. Im Prinzip kann ich über den geschätzten Verbrauch und die Zeit dazu schon den Füllstand regeln.