Gadgeteria Ortlieb/Lumix

Ortlieb hat jetzt wohl doch noch eine brauchbare Version einer Kombination aus Velotasche und Rucksack hervorgebracht. Im offiziellen Produktvideo kommt der entscheidende Teil ab 0:35min. Ansonsten alles bewährte Ortliebqualität und heute zum ersten Mal im Einsatz. Bestellt habe ich wie üblich bei outdoorworks: https://www.outdoor-works.de/de/outdoorworks/Sommer_2022__2_Wahl__s131/Vario_PS_QL2_1__2_Wahl__p29561 und dort die 2.Wahl-Version genommen, Preis inkl. Versand (und alles bereits verzollt) 135 EUR. Sorry Transa/Rose, ich zahle euch keine >230 Fr. dafür. Zweite Wahl warum? Die zwei unteren Befestigungslaschen der Aussentasche im ersten Bild waren nicht in die Aussentasche eingeklebt, warum auch immer. Das ist natürlich Kleinkram, zumal ich eh grad das Seamgrip für einen Flicken an meinen Rollkoffer in den Fingern (wörtlich) hatte.

Und nur dass ich’s hier mal durchsuchbar erwähnt habe: die Kamera Lumix TZ60/TZ61 habe ich inzwischen als drittes Exemplar. Die erste ist mir auf der Emmental-Bahnhofsfoto-Tour 2019 aus der Jackentasche gefallen, die zweite ist mir letzte Woche im Nationalpark auf dem Weg zur Chamanna Cluozza den Hang hinuntergepurzelt (SD-Karte unbeschädigt), beide Male mindestens wirtschaftlicher Totalschaden. Aber im tutti.ch gibt’s immer reichhaltiges Gebrauchtangebot, somit habe ich für 70 Fr. die nächste. Drei Jahre bei dem Preis, das ist weniger als 2 Fr. pro Monat 🙂

Neue Strompreise 2023

Heute kamen schon die neuen Strompreise der TB Wil ab 2023 raus. Die Pressemitteilung der Stadt kam allerdings schon, bevor die Webseite aufdatiert war. Hier die Übersicht: https://www.tb-wil.ch/strom/1910 Interessant ist, dass wir immer noch Hochtarif und Niedertarif haben und dass ich nicht rausfinden konnte, wer denn nun der eigentliche Stromlieferant ist. Ich vermute, die Axpo.

Hochtarif: Steigerung um 38% von 22.76 Rp./kWh auf 31.07 Rp./kWh

Niedertarif: Steigerung um 27% von 18.82 auf 24.06 Rp./kWh

Berechneter Durchschnittstarif für dauerlaufende Geräte: Steigerung um 31% von 20.2 auf 26.5 Rp./kWh

Das ist jetzt für mich persönlich nicht weltbewegend und bezahlbar. Je höher die Preise, umso mehr lohnen sich Sparmassnahmen. Ein dauerlaufendes Gerät, das 10 Watt verbraucht, hat vorher im Jahr 17.69 Fr. gekostet, neu sind es 23.22 Fr. Meine Jahreskosten gehen von 540 auf vielleicht 670 Fr. rauf (grob überschlagen, die Zählergebühr von 7 Fr. im Monat bleibt unverändert). Die Klimatisierung kostet mich in den Sommermonaten 60 Fr. statt 50 Fr. — geschenkt.

Aber gut, ich heize ja nicht (direkt) mit Strom. Spannend werden noch die neuen Gastarife, da rechne ich mit einer deutlich stärkeren Verteuerung. Da liegt der Minimalpreis dann natürlich nicht bei null, sondern bei “Frostschutz”.

Notizen zum Einbürgerungsgespräch

Ende Juni hatte ich mein Einbürgerungsgesuch gestellt, Anfang August kam die Einladung zum Einbürgerungsgespräch für heute 24.08. — ich war minutengenau auf 08:05 Uhr bestellt, man ist ja pünktlich 🙂

Der Einbürgerungsrat besteht aus drei Personen der politischen Gemeinde und drei Personen der Ortsgemeinde/Ortsbürger. Von letzteren kennen mich alle drei persönlich, so war es dann keine grosse Überraschung und auch keine Aufregung meinerseits. Dass ich schlecht geschlafen hatte, lag eigentlich nur daran, dass ich entgegen alltäglicher Homeoffice-Gepflogenheiten zur Sicherheit meinen Wecker stellen musste.

Anwesend war noch die Sachbearbeiterin des Einbürgerungsrats fürs Protokoll. Dario Sulzer (Stadtrat SP) hat das Gespräch geführt, Hansruedi (zeitweise Cello-Pult-Gspändli) hat Ergänzungsfragen gestellt. In meinem zuoberst auf dem Stapel liegenden Papier(!)-Dossier (sicher auch mehrfach kopiert) waren einige Punkte markiert. Zuallererst, wie bei Bewerbungsgesprächen üblich, durfte ich kurz meinen Werdegang erzählen. Ich musste kurz überlegen, wo ich mich im Baronenhaus befand, aber konnte dann die Richtungen zu meinen zwei vergangenen Wohnungen in der Konstanzerstrasse (“da rechts durchs Stadttor raus”) und der Kirchgasse richtig zeigen. Zum Job wurde ich dann kurz gefragt, was ich denn als Data Scientist bei der Mobiliar mache, hab das mit der Betrugsbekämpfung kurz erläutert und dann war’s auch schon wieder gut. Integration lief bei mir zu >80% übers Orchester.

Wichtig war natürlich: meine Motivation für die Einbürgerung. Ob es da eine richtige Antwort gibt, weiss ich nicht, aber mit “ich hätte gern das Wahlrecht und das Stimmrecht, denn alles andere hab ich ja schon” waren sie zufrieden und meinten “ja, und die meisten Pflichten haben Sie ja auch schon”.

Mein Dialekt wurde mir sehr wohlwollend bestätigt und auch gesagt, dass das die meisten Deutschen, die sich einbürgern lassen wollen, nicht können oder nicht wollen. Was ich dazu immer sage: wenn man zu weit aus dem Norden kommt, ist Mundart wie eine Fremdsprache und dann kann man es/ihn/sie auch so lernen, nur eben zumindest hier in der Region nicht per Kurs, sondern nur im Alltag. In einem grösseren blauweissen Kanton gibt’s da tatsächlich Kurse dafür, aber den Dialekt möchte man ja nicht 🙂 Generell ist die Sprachvielfalt ja ein grosser Pluspunkt (wie die Flagge).

Im Lebenslauf hatte ich auch noch das Solarauto erwähnt, dazu durfte ich kurz was erzählen, aber im Wesentlichen waren es wegen der Kürze des Gesamtgesprächs immer nur leichtverdauliche money quotes statt wirklicher Tiefe.

Witzig war auch die Frage, was mir denn an Wil gefalle und was man noch verbessern könne. Dazu kam nur meine Standardantwort, dass einfach alles funktioniere, dass es natürlich auch Geld koste, dass die Stadt(-verwaltung) persönlich und sehr gut erreichbar sei und dass ich mich einfach wohlfühle. Natürlich konnte ich mir aus Gewohnheit nicht verkneifen, zu sagen, dass ich (wegen n=1) nicht wisse, ob das nicht woanders auch so sein könnte. Die Transparenz in vielen Dingen (immer im Vergleich zum grossen Kanton) finde ich nach wie vor super, insbesondere auch bei Geldflüssen. In einem Nebensatz murmelte ich noch “ah, ja, die Steuern könnte man natürlich schon senken” (bei genau diesem Stadtrat-Gegenüber etwas frech), was ich aber gleich mit “es ist mir aber lieber, wenn alles funktioniert” ergänzt habe.

Zum Militärdienst im Bundeswehr-Kammerorchester wurde ich auch noch kurz befragt — ob ich jetzt in CH nochmal Militärdienst leisten müsse, konnte mir in der Runde niemand beantworten, aber da bin ich meines Wissens oberhalb der Altersgrenze, über der ich noch dienen oder die Ersatzabgabe zahlen müsste. Und ich würd’s eh machen 🙂

Hansruedi hat mehr im Spass noch gefragt, wann sich denn meine Kinder einbürgern lassen. Dazu konnte ich nur sagen, dass es ihnen hier gefällt (in den Ferien), dass sie schon sehr viel gesehen haben, aber dass sie natürlich alle Fristen selber erst erfüllen müssten — wenn sie denn irgendwann hier leben wollten.

Zum Abschluss, wie in jedem Bewerbungsgespräch, das weitere Prozedere: Ende September tagt der gesamte Einbürgerungsrat, dort wird über alle Gesuche entschieden (ich gehe mal davon aus, dass in meinem Fall eine positive Empfehlung abgegeben wird). Danach liegt das Gesuch noch 30 Tage öffentlich auf; in dieser Zeit können andere Stimmbürger begründet Einsprache erheben. Dann bekomme ich eine Verfügung (Gemeinde=okay) und das Gesuch geht an den Kanton weiter, der holt das OK/ACK vom Bund und abschliessend wird dann im Regierungsrat SG noch über mein Gesuch entschieden. Dass das alles eine Weile dauert, wusste ich vorher schon, drum hab ich in der Runde noch gemeint “ja, also dann vermutlich beim übernächsten Bürgertrunk” (im Februar 2024) 🙂

Nach insgesamt einer Viertelstunde war alles vorbei und ich war 08:25 Uhr schon wieder daheim, wo die Kinder noch beim Frühstück sassen.

Von Glasfaser zu 5G

Früher wollte ich ja immer Glasfaser haben oder hatte sie auch: 2013 in Uzwil, 2018 in der Kirchgasse und 2020 in Rossrüti (und natürlich 2010 schon in Trondheim FTTH). Inzwischen habe ich die Glasfaser aber sogar wieder abbestellt.

Was mich bisher immer von Breitband über Mobilfunk abgehalten hatte, war die Tatsache, dass man immer hinter einem Carrier-Grade NAT hängt und demzufolge keine Möglichkeit hat, einfach ein VPN von aussen ins Heimnetz zu machen oder Server zu betreiben. Klar, eine IPv4-VM irgendwo im Netz bestellen, von innen einen Tunnel nach aussen aufbauen und dann reverse tunneling ins Heimnetz mit Wireguard, würde alles gehen, ist halt wieder Gebastel. Für dieses Luxusproblem habe ich aber inzwischen tailscale gefunden, das bei nicht direkt möglicher Verbindung via relay-Server geht, alles automatisiert und super einfach möglich macht. Damit wurde mir die Internetzugangstechnologie von daheim ziemlich egal, nur Bandbreite war noch wichtig.

Fritz!Box 5G

Der Glasfaser-Anschluss mit 1/1 GBit/s kostet bei thurcom 90 Fr. im Monat, ganz klare Monopolpreise, weil ich keinen anderen Anbieter wählen kann. In anderen Gebieten könnte ich ja sonst bequem die zehnfache Bandbreite für den halben Preis bekommen. Ich hatte schon eine Weile einen 4G-Router, aber da war mir die Bandbreite nicht hoch genug.

Inzwischen gibt es aber 5G, und das von Sunrise und Swisscom auch mit guter Geschwindigkeit: https://www.speedtest.net/result/c/28e5ae88-72aa-4303-8945-15517de41d3b Ich hatte für eine Übergangszeit schon mal die Fritz!Box 5G bestellt (für etwa 500 Fr.) und das eine Weile ausprobiert, bevor ich die Glasfaser endgültig abbestellt habe. Sämtliche Dienste funktionieren, via tailscale komme ich auch bequem, sicher und zuverlässig auf Geräte im Heimnetz. Die Fritz!Box braucht auch noch weniger Leistung als Glasfasermodem, Switch, Router und DECT-Basisstation. Obendrein bekomme ich den Datentarif neuerdings als fringe benefit vom Arbeitgeber und da ist mir dann der Unterschied von 90 Fr. im Monat zu 0 Fr. im Monat doch zu hoch, als dass ich da nicht wechseln würde. Selbst wenn der Arbeitgeber das Abo nicht zahlen würde, bekäme ich für 25-35 Fr. etwas Ähnliches. Die Fritz!Box ist damit also recht schnell amortisiert. Und die Elektrikerkosten für den Glasfaseranschluss kriege ich dann über die Zeit auch noch amortisiert (wobei das im Fall eines Hausverkaufs irgendwann mal eher zum Standard gehören sollte).

Update: Speedtest 07.09.2022

Kocher-Verbrauchsmessung

Bei der vor langer Zeit mal gemachten Heizleistungsmessung des MSR Whisperlite hatte ich offensichtlich den Benzinverbrauch nicht gleich mit ermittelt. Das hab ich heute spontan nachgeholt. Man will ja wissen, wie lange ein 5l-Kanister reicht, falls wir hier wegen Wasser-, Strom- und Gasmangel demnächst das vielleicht noch vorhandene Regenwasser abkochen müssen. Ergebnis: 50g Benzin pro Viertelstunde auf voller Leistung, das macht 200g pro Stunde, also etwa 270ml pro Stunde. In den Kanister gehen gut 5.5 Liter rein, also reicht der für 20h Dauerbetrieb.

Aus den Daten der Leistungsmessung (siehe Link oben) ergeben sich grob etwa 8min pro Liter Wasser, den ich von 20°C auf 100°C erwärme, d.h. etwa 7 Liter Wasser pro Stunde, oder: pro Benzinkanister kriege ich 140 Liter Wasser abgekocht. Bei 2-3 Liter am Tag reicht das also für 47-70 Tage, wenn es nur ums Trinken des Wassers geht.

“Versuchsaufbau” 😀

Nachtrag (bevor ich das wieder vergesse): Benzin hat einen Heiz-/Brennwert* von grob etwa 40MJ/kg, d.h. der Kocher produziert pro Minute (40MJ*0.05kg/15min) etwa 130kJ Wärme. Mit dem Fissler-Topf aus dem letzten Experiment hatte ich effektiv 243kJ in fünf Minuten, die im Wasser gelandet sind. Kurz rechnen: 49kJ effektive Wärme im Wasser pro Minute bei 130kJ produzierter Wärme pro Minute ergibt einen Wirkungsgrad von 37%.

*jahaa, das ist nicht dasselbe…