Open Smartmeter Data

Wie es der Zufall so will, hatte ich mich gestern an einem Workshop der Data&Innovation-Alliance beteiligt, wo es darum ging, wie man aus Open Data Wert generieren kann.

Irgendwie war ich da auch in die richtige Gruppe gerutscht, wo wir uns Verteilnetzbetreiber angeschaut hatten und wie die aus Open Data Mehrwert generieren könnten. Unter anderem im Team jemand von der BKW und jemand, der vorher bei den EWZ war. Es hätte nur noch jemand von den CKW gefehlt. Witzig, dass den Verteilnetzbetreibern die Energiemengen eigentlich egal sind, sondern es denen um die Leistung geht (weil sie danach ihr Netz dimensionieren müssen).

Das Hauptresultat des Workshops für mich war, dass ich erfahren habe, dass die CKW Smartmeter-Daten anonymisiert (und teilweise gefiltert) als opendata zur Verfügung stellen. Sowas sagt einem ja wieder niemand 🙂 So wie’s aussieht, gibt es die Daten sogar nur mit leichter Verzögerung. Mal schauen, was da so drinsteckt, zumindest könnte man da gut im Databooster von der D&I-Allianz Projektförderung bekommen, wenn sich eine coole Idee verwirklichen liesse. Ansonsten war’s auch ganz cool, sich mit den Leuten von ERNI zu unterhalten, weil man die ja sonst höchstens als Externe irgendwo erlebt und beim Apéro unterhält es sich halt besser, auch wenn die Mithörenden von der Personalabteilung dort irgendwie aufmerksamer waren als üblich.

Alles neu

Also eigentlich ist nur der E-Bike-Akku neu, aber gestern hab ich auch bei der Mobiliar alles abgegeben, inklusive Laptop mit einem brandneuen Sticker zum Führungsverständnis drauf. Das Flyer, was ich 2020 als Bahnhofs-Pendelvelo gekauft habe, hat sich auf inzwischen etwa 3’500km Stadt- und Hängertransportverkehr gut bewährt. Nur der Akku, der damals schon nicht mehr neu war (etwa 30km Reichweite), war jetzt nach drei Jahren doch so weit abgenutzt, dass schon nach 25km im Eco-Mode Schluss war und bei kalten Temperaturen hat er auch gern schon eher abgestellt. Aus Platzgründen und wegen falscher Radgrösse (622 statt 559) hab ich mich dagegen entschieden, ein komplettes Flyer-S mit fast neuem Akku und Rohloff in Wattwil als Teilespender zu kaufen, sondern doch für 360 Fr. einen 584-Wh-Akku neu zu kaufen. Amazon war wieder am günstigsten und hat am schnellsten geliefert; mal schauen, ob noch eine Rechnung vom Zoll kommt, aber selbst dann wird es noch günstiger gewesen sein, als den identischen Akku im Inland gekauft zu haben.*

Witzig war natürlich, dass der Akku zwar satt in der Halterung sitzt und wegen der doppelten Kapazität auch auf beiden Seiten breiter ist, aber sich da erstmal im Flyer-Display nichts tat. Die 26-Volt-Uralt-Flyer sind super robust, die Akkus sind nicht verdongelt, da funkt keine Software irgendwo rein, und das BMS, was den Strom abstellt, sitzt im Akku selbst. Nach kurzem Check (Akku stärker reindrücken -> oh, es geht) war dann klar, dass da ein Millimeter zwischen +-Kontakt und Akku zuviel ist (-/Masse war schon ab Werk leicht tiefergelegt) was sich mit Akku-Aufschrauben, Dremel und einem dicken Lötpunkt (nur für mechanischen Druck von hinten auf den Kontakt) schnell beheben liess. Nach 15km Baumarktrunde hat sich die Akkuanzeige jedenfalls noch nicht bewegt. Manchmal frag ich mich aber schon, was andere Leute in demselben Fall machen würden — Akku zurückschicken? Ist ja wirklich nur Kleinkram.

Was so auf Arbeit bei der Mobiliar von mir hängengeblieben ist:

  • natürlich meine Rolle in der Betrugsbekämpfung,
  • meine Powerpoint-Präsentationen mit Globi, Asterix und LEGO,
  • die Data-Science-Meetups,
  • meine Powerpoint-Präsentation in einem längeren Meeting, wo ich mit bewusst angeschalteter Kamera bei bestem Wetter extra mit der Diamant von Flüelen nach Luzern geschippert bin,
  • jede Menge Witze und subtile bissige Kommentare (der Klassiker war, wenn irgendwo ein Termin à la Juni/Juli draufstand, zu sagen “ah gut, da steht kein Jahr”).

War doch insgesamt ganz nett dort, viel mehr kann man nicht verlangen. Und dass meine Machine-Learning-Modelle in der Betrugsbekämpfung jetzt doch nachweislich sehr ordentlich was bringen, ist nichts Geheimes. Mal schauen, wann da jemand KI draufschreibt, auch wenn es nur GLMs sind 🙂

*Ergänzung am 04.12.: Ja, die Rechnung von der Verzollung kam noch, es waren 51 Fr.: 22 für den Verzollungsservice und 29 für den eigentlichen Mehrwertsteuerbetrag. Geschenkt 🙂

Ökonomische Solaroptimierung

Durch die verschiedenen Strompreise, die Möglichkeit der Batteriespeicherung und den eingebauten Warmwasser-Heizstab ergibt sich bei langsam sinkenden Tages-PV-Erträgen ein ganz ungeahntes ökonomisches Optimierungsproblem. Sobald der Ertrag nicht mehr ausreicht, um den gesamten Eigenverbrauch abzudecken, lohnt es sich, den selbst erzeugten Strom in der Zeit des Hochtarifs zu verbrauchen, weil er da 31 Rp./kWh wert ist. Sobald noch was übrig ist, kann man das im Nebentarif für 24 Rp./kWh verbrauchen. Aber hier entsteht wieder das gleiche Problem wie beim Solarauto, dass ich dazu wissen muss, wieviel Strom am nächsten Tag geschätzt über die PV wieder reinkommt, und dass ich dann bei Sonnenaufgang einen entsprechend passenden Batteriestand herbeigeführt haben muss. Sonst wird die Batterie nämlich voll (z.B. heute 10.5kWh Erzeugung) und der Überschussstrom geht in den Heizstab, wo er mir für etwa 13-15 Rp./kWh das Gas ersetzt, oder ich kann ihn für 15 Rp./kWh ins Netz einspeisen. Das ist ökologisch weniger ein Problem, aber ökonomisch halt schon.

Coolerweise hab ich im lokalen Wechselrichter-Webinterface von Sungrow (nicht in der grottigen isolarcloud-App/Webanwendung) sogar die Möglichkeit gefunden, wie man bestimmte Zeiträume einstellen kann, in denen der Strom aus der Batterie genommen werden soll. Nur kann man da keine vernünftigen Wetterprognosen einbauen, und ich müsste da ständig drin herumstellen, um das für die nächsten Tage anzupassen. Na vielleicht lässt sich da mit cURL und bisschen nodeRed noch was basteln, damit das automatisierbar wird. Im Prinzip kann ich über den geschätzten Verbrauch und die Zeit dazu schon den Füllstand regeln.