Dieses zu Ende gehende Quartal war relativ opernreich: insgesamt war ich 21 Mal in der Oper, habe davon 17 Mal selbst in der Regimentstochter im Graben mitgespielt (auf gesamt drei verschiedenen Positionen im Register), einmal auf der Galerie zugeschaut, im Januar in der Scala gewesen für die Fledermaus, am Freitag zu Lunea: Wahn mit Sinn und gestern die Dernière der Regimenstochter aus der ersten Reihe im Publikum begutachtet.
Die Regimentstochter war jedesmal anders und echt witzig. Gestern hat der Korporal bei einer Tanzszene mit dem Moonwalk begonnen, da blieb nicht mehr viel übrig als laut zu lachen, sorry 🙂 Dann haben sich auch noch die Marie-Zweitbesetzung Flurina und Nina von der Regie mit unter die Soldaten geschummelt und überhaupt war die Spielfreude bei allen spürbar. Vielleicht auch die Vorfreude, dass es vorbei ist.
Zu Lunea im Opernhaus Zürich hab ich da eher gar keine Meinung. Wenn ich die Tickets nicht gewonnen hätte, hätte ich mich extrem geärgert, aber immerhin waren wir hinterher noch im tibits gut essen und ich hab das Schauspiel-/Opernhaus am Sechseläutenplatz mal von innen gesehen. Das Stück war nicht mal ansatzweise durchschaubar, die Musik sowieso nicht, es mag ja gern Kunst sein, aber meinen Geschmack trifft es ganz und gar nicht. Zum Glück gab es keine Pause und es war nach 105 Minuten vorbei. Dann nehm ich doch lieber klassische Opern, Operetten oder Musicals.
Von aussen hatte ich den FV Dosto schon im Januar gesehen, gestern dann auf einer sowieso anfallenden Fahrt nach Bern hab ich gleich anderthalb Stunden probegesessen. Fährt. Ich hoffe, da kommt noch eine aktive Wankkompensation dazu, die erst noch eingestellt werden muss, denn das Wackeln und Schaukeln war extrem, fast so schlimm wie im Caltrain zwischen San Francisco und Palo Alto. Die Velostellplätze scheinen für Normalvelos brauchbar, aber sind, wie gesagt, über den gesamten Zug verteilt, so dass es in Ermangelung einer digitalen Belegungsanzeige (SBB-App oder Bahnsteig-Infotafeln) schon mal zu blöden Situationen im Regelbetrieb kommen könnte.
Die SBB bieten für Velofahrer ja ganz grosses Kino: Neulich die Sache mit dem Velopass und jetzt folgt ja bald das Sommerhalbjahr, in dem man in den ICN-Neigezügen die Velostellplätze vorm Einsteigen reservieren muss. Das Tolle daran ist, dass ich das nicht mehr so einfach im Fahrplan erkennen kann, ob ein ICN oder ein normaler IC fährt, weil ja die Zugläufe jetzt neu numeriert wurden (IC1 = St. Gallen bis Genf, IR37 = St. Gallen – Basel). Continue reading “Veloreservation mit neuen Zugsnummern”
Zum vierten Mal in dieser Woche war ich auf einer morgendlichen 20-25km langen Velorunde unterwegs, heute sogar schon wieder mit Ottermobil statt mit Patria. Letzteres hat noch Spikes und die bleiben auch noch ein paar Tage drauf. Continue reading “Liegendes Glatteis”
Alles begann damit, dass ich den Velopass jetzt auf dem SwissPass haben wollte, also keine blaue Karte mehr. Laut Pressemitteilungen und aktueller SBB-Webseite geht das. Also bin ich in Wil zum Schalter gegangen und habe entsprechend die Bestellung aufgegeben. Die meinten schon bei der Bestellung, dass das nicht ginge. Gut, also hab ich trotzdem bestellt und mir gedacht, dass ich das dann hinterher mit der Zentrale kläre.
Letzte Woche kam der Velopass, also die blaue Karte, wie in den Vorjahren auch. Interessant daran ist ja, dass sie den überhaupt noch auslösen/bestellen können. Wenn man schon konsequent alles auf die Mobilitätskarte SwissPass umstellt, dann sollte man doch die Mitarbeiter an der Front entsprechend schulen und diese Blaue-Karte-Rückfallebene einfach deaktivieren.
Heute habe ich entsprechend mit der GA-Hotline telefoniert, eine Viertelstunde lang. Erst wurde ich auf Italienisch begrüsst, dann ging’s aber mit Bärndütsch weiter und ich wurde zwischendurch zweimal auf Warteschleife gehängt, weil die Kollegin intern was klären und rückfragen musste. Nach der ersten Warteschleife wurde ich plötzlich auf Hochdeutsch wieder von ihr begrüsst und vorher meinte sie was von Schorsch/George, also die sind schon seeeehr persönlich da. Jedenfalls meinte sie am Ende des Gesprächs, dass sie mir die Umbuchung vom blauen Velopass auf den Swisspass macht und dass alles okay sei, wenn ich nichts mehr von ihr hören würde.
Intern läuft das so, dass sie die blaue Karte kündigen und zeitgleich in einem anderen System das Abo auf den SwissPass buchen.
Drei Minuten später hat sie mich wieder angerufen… Es ginge nicht, dass sie das intern bei sich zentral machen, weil sie die blaue Karte nicht vorliegen hätten. Ich hab mich nicht aufgeregt, sondern dachte nur: warum? Die Karte ist personalisiert, die kann niemand anders ausser mir verwenden und ich kann sicher nicht das gleiche Abo auf dem SwissPass und dem blauen Velopass missbrauchen. Naja. Sie hat mir dann eröffnet, dass ich am besten zum Schalter in Wil ginge, dort das Problem schilderte und dann sage, dass sie auf der Leitstelle anrufen sollen. Zusätzlich solle ich noch dem Personal sagen, dass sie mir den Velopass im CASA buchen und nicht im alten System. Toll, wenn der Kunde mehr Ahnung hat als die am Schalter, aber das passiert mir eh häufiger. Mein Bediener war jedenfalls richtig gut und schnell, ich musste ihm fast nichts erklären, er hat selbständig bei der Leitstelle angerufen und mir erzählt, dass er jetzt im alten System den Velopass kündigt und mir das gleichzeitig auf den SwissPass bucht. Am Ende meinte er, dass ich gleich mal am SBB-Automaten schauen könne, ob das Abo drauf sei.
Das tat ich umgehend. Und tatsächlich: es war angezeigt. Da habe ich also nebenbei gleich noch erfahren, dass der Automat das Abo scannen und anzeigen kann und dass er auch eine Live-Datenabfrage macht. Um das zu vervollständigen, habe ich zehn Minuten später auch noch den Kondukteur im Zug gefragt, ob er beim Scannen meines SwissPass’ auch einen Velopass sieht, und auch das war der Fall. Also haben auch die eine Live-Datenabfrage in ihren Geräten.
Aber hey, was tut man nicht alles, um eine Karte weniger im Portemonnaie zu haben. Es war zwar jetzt zeitlicher Aufwand für mich, aber ich hab wieder einiges dazugelernt und die Menschen, die mich bedient haben, waren alle nett und kompetent, halt nur nicht die bei der anfänglichen Bestellung.
Nachtrag am Abend: auf der Rückfahrt von Bern im IR17 (leider nicht der neue FV-Dosto) wurde ich bei der Kontrolle nach dem Scan des SwissPass’ doch tatsächlich gefragt “ach, dann ist das Velo unten ihres?”, was ich aber lachend verneinen konnte 🙂
Ab 2018 seh ich dann zu, dass die Abweichung zwischen meiner Schätzung und der tatsächlichen Steuerrechnung gegen Null geht, das ist Data-Scientist-Ehrensache!
Dass ich dazu so schnell Zahlen würde liefern können, hatte ich nicht erwartet. Vor vier Wochen habe ich mit etwa einer Stunde Arbeit die Steuererklärung gemacht und hatte vorher schon meine persönliche Schätzung gemacht, was am Ende herauskommen würde. Bereits nach vier Wochen kam der definitive Steuerbescheid für 2017: 0.2% Abweichung bei Kantons-/Gemeindesteuer, 2% Abweichung bei der Direkten Bundessteuer. Das kann noch besser werden, muss aber noch nicht mal unbedingt, weil meine Schätzung obendrüber lag. Transparenz sowie verständliche und nachvollziehbare Steuerregeln sind doch wirklich fein.
In dem Sinne habe ich auch nichts daran zu kritisieren, dass wir ein Luxusproblem haben, indem der Bundeshaushalt Überschüsse macht. Solange auf der anderen Seite noch Staatsschulden da sind, sollte man die erstmal tilgen. Alternativ könnte man das Geld zum Beispiel für den Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels verwenden:
Die Kosten einer allfälligen Ausrüstung des im Rohbau fertiggestellten Mittelabschnitts der zweiten Röhre (15 km) werden mit rund 400 Millionen Franken beziffert.
Das langt also dicke, da kann man gleich beim Zimmerberg-Basistunnel II weitermachen. Bzw. noch budgetgenauer wäre der Brüttener Tunnel, der mir sogar beim Pendeln sehr viel mehr bringen würde 🙂