Nach zähen Umbauarbeiten ist das Dahon, das ich spontan Alpenfalter getauft habe, jetzt reisefertig. Auf der ersten 20km langen Testfahrt mit Gepäck hat es sich als sehr tauglich erwiesen. Mit 9kg Gepäck vorne (vermutlich mehr als das spätere normale Reisegepäck) ergibt sich eine Gewichtsverteilung von 40kg an der Vorderachse und 57kg an der Hinterachse. Bei 13kg Fahrzeugmasse ist mein Körpergewicht damit auch herleitbar. Durchschnittsgeschwindigkeit und Steigrate sind etwa 10% höher als erfahrungsgemäss bei meinem Patria-Reiserad.
Foto hinterm Haus.
Ausreichend Bodenfreiheit für Asphalt.
Freihändiges Fahren geht ab etwa 25km/h auch, nur die Hemmschwelle, es zu probieren, liegt etwas höher. Ein leichtes niederfrequentes Pendeln (unter 1Hz) kann ich durch Lenkerbewegungen provozieren, das sich aber von selbst wieder stabilisiert. Mini-Serpentinen kann man damit auf jeder einspurigen Strasse ganz bequem fahren. Viel mehr kann ich von diesem Gefährt gar nicht verlangen, und das hab ich auch bei Reiserädern in voller Grösse schon deutlich schlechter erlebt. Das Mittreten geht so bis etwa 30km/h noch gut, danach fehlen die Gänge 🙂 Da die Bremsscheiben ja hier auch ziemlich klein sind, wird das mit der Wärmeabfuhr bei Passabfahrten sowieso sehr grenzwertig, da hilft jeglicher Luftwiderstand bei der Abfuhr von potentieller Energie. Auf alle Fälle ist es auch bei 70km/h noch stabil zu fahren. Wenn die vordere Felge dann mal durch ist, gibt’s direkt ein Upgrade von SON: https://nabendynamo.de/produkte/laufraeder/ (zur Zeit 279 EUR).
Die Ortlieb-Sport-Roller sind inzwischen herstellerseitig entgnubbelt, trotzdem musste ich wegen der speziellen Einbausituation noch die Schiene an einer Tasche nach unten versetzen, damit der Haken an dem Magnet vorbeigeht, der das Rad in der gefalteten Version zusammenhält.
Heute kamen die Speichen von trendcycles.ch — 28 wurden benötigt, bestellt hab ich 32, geliefert wurden 31 (und 32 Nippel). Gut, dass ich immer Reserve für die Fehler anderer einplane. Für die radiale Einspeichung des Nabendynamos waren die Speichen zu lang, also wurde es eine einfache Kreuzung. Felgenband hatte ich nicht vorrätig, also bin ich zum veloköpfli und der hat mir gleich bombenfest eins eingeklebt. Danach ging dann nämlich auch der Reifen wieder rund auf die Felge, vorher hatte er mit dem selbstgebastelten Felgenband immer irgendwo einen Höhenschlag.
Gestern hab ich in Altstetten (8048, nicht das ändere) noch eine andere 33.9mm-Sattelstütze abgeholt, die eine normale Sattelklemmung hat. Im IR13 hatte ich es wieder ungefaltet eingehängt und prompt wollte der Kondukteur was sagen, hat dann aber meinen Velopass beim Einscannen bemerkt und was von “aber das ist doch ein Faltvelo” gemurmelt 🙂 In der Kombination von Stadtverkehr und ÖV ist das unschlagbar praktisch.
Heute kam auch der Brooks geliefert, der der Fuhre gleich noch ein brompton-ähnliches Aussehen verleiht. Endlich bequem sitzen (nach den 1000km Einfahrzeit). Und ich bin ja gewohnt, dass man mich auf meinen Zweirädern komisch anschaut, aber nicht, dass man sich mir in den Weg stellt, um mich zum Fahrzeug auszufragen, wie vorhin im Stadtpark. Okay, da der Weg frei war, bin ich vielleicht auch etwas schnell gefahren, weil das einfach Spass macht. Inzwischen wiegt es aber auch schon 13kg. Mein Favorit aus dem Dahon-Sortiment ist relativ klar: https://eu.dahon.com/bikes/mu-rohloff-i14-2/ (noch aufzurüsten mit Beleuchtung/NaDy/Schutzblechen/Gepäckträger) — wird nur leider nicht mehr produziert.
Die Falt-Pedale brauch ich eigentlich nicht, vielleicht kommen doch noch Klick-Bärentatzen-Pedale dran, obwohl das sicher verboten aussieht, mit Renn-Klickschuhen auf dem Faltrad unterwegs zu sein. Zumal das auch die Praktikabilität der ÖV-Velo-Kombination wieder ruiniert.
Beim Interrail-Passkauf kam mir schon die spontane Idee, mal wegen Velomitnahme verschiedene Routen anzuschauen. Aber da fiel mir auch gleich wieder ein, dass das das unkomplizierte Zugfahren wieder unnötig schwieriger macht. Trotzdem will ich aber am Zielort nicht immobil oder auf den (nicht existenten?) ÖV angewiesen sein. Nichts liegt also näher ™ als ein Faltrad zu kaufen. Spontan fielen mir da die Bromptons (der Klassiker, teuer und wertstabil), die Birdys (auch teuer, heute viel elektrisch) und diverse Dahon-Räder ein (danke an 15 Jahre Rad-Forum mit der Falk-Dahon-Faltrad-Gebetsmühle). Und dann gibt es ja tutti.ch, wo diverse Räder immer wieder auftauchen und Ende Juni auch ein Dahon Curve SL in St. Peterzell für 750 Fr. zu bekommen war. Von der Original-Ausstattung blieb in Gedanken schon nur noch die Nexus 8-Gang und der restliche Rahmen/Gabel/Faltkram.
Originalzustand direkt nach der Abholung.
Tatsächlich sehr klein, wenn gefaltet.
Batteriebeleuchtung war dran — pfui. Für 300 EUR hätte ich ein komplettes SON-Laufrad passend bekommen können, aber für 50 Fr. (Dynamo Dahon), 20 Fr. (Felge) und 20 Fr. (Speichen) bau ich mir das selbst. Das ging beim Puky damals ja auch. Als Beleuchtung reicht mir der BUMM Avy T Senso Plus und hinten das BUMM Toplight Line Small. Und ja: das sind alles Amazon-Links, weil die Artikel in CH nicht oder nur zu absoluten Fantasiepreisen oder mit ewigen Lieferzeiten zu haben sind und Amazon schon seit längerem versandkostenfreu und üblicherweise auch schon verzollt und mit korrekter, also nicht-ganzzahliger MwSt in die Schweiz liefert.
Gepäckträger, Befestigung oben fehlt noch.
Biegeradien-Check 1.
Biegeradien-Check 2.
Was ebenfalls am Puky damals schon ging: Hydraulikbremsen. Eine HS33 war noch im hauseigenen Lager und wurde direkt vorn verbaut. Auch wieder im tutti hat in Olten noch jemand ein HS33-Set (lang+kurz) mit einigen (für mich irrelevanten) fehlenden Teilen für 20 Fr. verkauft — heute früh abgeholt und nach schon vier Stunden war die Hinterradbremse auch noch getauscht. Die Biegeradien sind alle unkritisch, und bei dem Set von heute war sogar ein Winkelabgang mit dabei. Die heute abgeholten HS33 dürften deutlich älter als das Faltvelo sein, weil die Griffe noch aus Vollmetall sind und der Anschluss am Griff anders als gewohnt ist. Aber immerhin hatte ich einen Grund, die klimatisierte Werkstatt (=Büro) hinterher zu wischen.
HS33-Anschlussstutzen am Griff.
Stutzen einschlagen mit “was man grad für Hilfsmittel da hat”.
Eingeschlagen, aber…
…Tülle vergessen. Also nochmal abschneiden und von vorn 🙂
Was bei der Radgrösse schwierig ist, sind Gepäckträger, sowohl vorn als auch hinten, wenn man die Fuhre auch noch falten möchte. Für vorn hab ich im aliexpress einen Träger gefunden, der in Kombination mit Streben vom Tubus Tara und dem Befestigungsset LM-BF von Tubus wohl passen dürfte. Am Hinterradgepäckträger (den ich jetzt doch wieder montiert habe) kann ich keine Ortliebs einhängen, weil die mit den Füssen kollidieren. Ausserdem hab ich bei diversen “mal-eben-den-Bordstein-hochlupfen” und “Velorampe-am-Bahnhof-hochfahren”-Aktionen schon überrascht bemerkt, dass kurzer Radstand mit hohem Drehmoment am Hinterrad und Gewichtsverteilung “eher hinten” zu Wheelies führt. Da dürften dann Vorderradtaschen dagegen wirken.
Fahrradcomputer ist dran, die Nexus ist natürlich nicht vergleichbar mit einer Rohloff, weder von der Gesamt-Entfaltung noch von den Gangsprüngen. Was sich eignen würde, wäre natürlich ein Schlumpf-Drive, damit könnte ich auch noch das riesige Kettenblatt etwas verkleinern. Und dummerweise ist mir dabei auch eingefallen, dass sich an der Speedmachine ein Schlumpf+Rohloff auch super machen würde, um noch deutlich mehr Entfaltung zu bekommen 🙂 Fahrverhalten: klar fährt es nicht so unbeirrbar geradeaus wie das Patria, freihändig fahren geht eh nicht, beim Wiegetritt und “am-Lenker-Reissen” verformen sich Sattelstütze und Lenkstange elastisch. Aber insbesondere das geringe Gewicht von 11-12kg merkt man sehr deutlich positiv. Und die Reifen summen/rauschen bei 30km/h.
Und was natürlich sehr cool ist: einfach jeden Zug zu benutzen, ohne reservieren zu müssen. Heute 2x IC5 und 1x IC1, alle reservationspflichtig. Nur mit ÖV nach Olten und dort zum Abholpunkt und zurück zu kommen, hätte statt 07:04-10:25 von 07:04 bis 11:25 gedauert. Mit dem Falten (oder im IR ohne, hab ja eh noch den Velopass) ging es sehr bequem und im ICN muss ich auch nicht vom Kopfende des Zugs durch zwei Wagen bis in die 1. Klasse laufen 🙂
Die drei Rückflüge BOO-OSL-FRA-ZRH waren langweilig. In FRA gingen fast in jedem Laden die Kreditkartenterminals nicht und in der Lufthansa-Lounge gab’s null Catering. Na dann brauch ich auch keine Lounge 🙂 Und mein Plan ging auf: 17:25 Ankunft in ZRH, mit Gepäckausgabe ist der 17:53-IC zu kriegen (inklusive Bundesrat-Maurer-Begleitung) und so hat es noch genau 18:50 für den Denner in Rossrüti gereicht, um meinen Kühlschrank wieder zu befüllen. Ab 22 Uhr hab ich die Dunkelheit bewundert.
Daheim lagen jede Menge Dokumente, Rechnungen und Geburtsurkunden. Wenn ich schon mal beim Standesamt bestelle (macht man ja generell viel zu selten), dann richtig und zwar alle verfügbaren Varianten. Heute war ich pünktlich beim Zivilstandsamt und hab Einbürgerung — Dependencies II voraussichtlich gelöst. Schön langsam alle Urkunden in der Reihenfolge vorgelegt und ich hoffe, dass keine Rückfragen kommen. Ich bekomme dann Post, darf alle Einträge nochmal prüfen und bestätigen und dann gibt’s Form 7.13*, mit der ich dann beim Einbürgerungsantrag weitermachen kann. Auf meine Nachfrage, wie lange das denn dauere, meinte sie “naja, hmm (Blick auf den Kalender, hier rechnete ich schon mit Monaten)…, wird wohl nächste Woche” 😀
Jedenfalls fällt grad mein Zug Richtung Bern aus und ich komme zu spät zum Hackathon, hab mich aber eh als verspätet angemeldet. Wer lässt denn einen Hackathon zu normalen Bürozeiten um 09 Uhr beginnen? Der kann gern um 09 Uhr aufhören.
Gemütlich Sachen gepackt, Essen gegessen und eingepackt und Abfahrt. Ich hatte eigentlich eine Nacht länger gebucht, aber eher auschecken geht ja immer. Mein Vermieter kam noch mal vorbei und wollte von mir genau wissen, wie ich das jetzt mit dem Wasserboiler repariert hätte. Mit Schraubenzieher und Foto von den Kabeln konnte ich ihm das zeigen und er hat sich nochmal sehr nett bedankt. Unterhalten haben wir uns auf Deutsch, Französisch und Englisch, er scheint schon gut rumgekommen zu sein in der Welt. Mit dem Spruch you must be an engineer lag er doch ganz richtig, obwohl ich meinte no, I just can’t stand things that don’t work. Ziel heute*: Fähre ab Moskenes am Montagmorgen um 07 Uhr, das waren etwa 250km, mit Zwischenstop in Leknes. Erstmal hat mich der Ryggedalstunnelen wieder aufgehalten, aber ich hätte ja vorher wissen können, dass die nur stündlich den Konvoi durchfahren lassen, und Richtung Osten eben nur um :35. Ich war :39 auf der westlichen Seite angekommen 🙂 Na dann hab ich halt den Benzingenerator für die Schranke bewundert und Podcasts gehört. Die Fahrerinnen des Lead- und Chase-Fahrzeugs (sorry, Solarauto-Slang) hatten auch ihren Spass mit lauter Musik.
*die Tagesgrenzen verschwimmen immer noch
Blick Richtung Leknes (wie vorherige Woche)
Es war zwar mehr ein Durchfahren von Nord nach Süd, aber die Landschaft mit Sonne drumherum ist tatsächlich so, wie man es von Zigmillionen Instagram-Bildern kennt. Abend-und-morgensonne gab’s unterbrechungsfrei am dafür geeignetsten Strand und gegen 04:30 Uhr bin ich Richtung Moskenes weitergefahren, um mich 05:30 Uhr in Spur 3 für die Fähre nach Bodø anzustellen. Den Passenger-Count machen sie witzigerweise mit Stimmenaufzeichnung, d.h. jeder Passagier sagt seinen Namen in ein hingehaltenes Mikrofon. Na ob das datenschutztechnisch so gut ist, wenn mich Alexa daheim dann mit “Na, du klangst aber nicht besonders ausgeschlafen an der Fähre? Kaffee?” begrüssen könnte?
Nicht ganz Mitternacht, aber ist ja eh immer dasselbe.
We all live in a yellow submarine 🙂
Norwegischer Süessmost — ein Sakrileg! (men veldig smaklig)
Lustig auch: weil ich mit Umstieg in FRA zurückfliege, brauch ich wohl noch ein Covid-Zertifikat; erst ab 01.06. ist die Bestimmung für die Einreise nach D dahingehend aufgehoben. Na ich hab ja genügend davon, von mir aus können sie die auch behalten, spritz ich mir halt n neues. Das Reisebudget von 4000 Fr. und 1600 Dosenkilometern dürfte wohl auch hinkommen, hab wieder grosszügig kalkuliert und von dem Rest kauf ich mir ein Eis. Oder ein Brompton für die Kombination mit Interrail.
Meine Haushüte in Rossrüti ist auf Zack: gestern hab ich mal testweise den Smarthome-Raspi neugestartet (Grund: der Briefkastensensor schickt mir fälschlicherweise alle 50 Minuten eine Posteingangsmeldung) und einige nodered-Flows sind noch nicht ganz perfekt konfiguriert. Jedenfalls hab ich am Stromverbrauch der Hütte (>75W) gesehen, dass da einige Lampen angeschaltet sein müssen — und ja, das wurde mir auch umgehend live gemeldet. Aufgefallen ist es, weil es da ja 21 Uhr dunkel ist 😀 Ja gut, hab ich sie halt wieder abgestellt.
Irgendwo bei Reine.
Klappe zu!
Wieso fällt mir immer The Sound of Silence ein? 😀 Rein statistisch hab ich im Vergleich zu meinem Herkunftshabitat jetzt eine Wintersaison (Australien 2004/05) und 14 dunkle Nächte zu wenig. Muss ich im Herbst wohl kompensieren.
Ohne Geocache wäre ich nicht auf die winzige Höhle 780m entfernt von meiner Unterkunft aufmerksam geworden: https://no.wikipedia.org/wiki/Sinahula. Die Schriftstellerin Serine Regine Normann (1867-1939) hat dazumals in der Höhle ihre Werke geschrieben und auch vor ihrem Ehemann versteckt. Ich dachte jedenfalls, die Höhle wäre grösser, aber zumindest hat so die Stirnlampe noch Anwendung gefunden und es sprang auch noch eine Stunde Spaziergang dabei heraus. Ansonsten wie angekündigt: Regenwetter und unter 10°C, ideal für ein paar Näh-/Reparaturarbeiten.
Eigentlich war ich schon im Bett gewesen, aber die Sonnenvorhersage meinte, dass mal halbwegs klarer Himmel sein würde um und nach Mitternacht, Richtung Norden. Da bin ich dann doch noch Richtung Nykvåg gefahren und hab dort den Nicht-Sonnenuntergang abgewartet.
Erst sah’s doch noch bewölkt aus, die Wolken bewegten sich von rechts nach links
Es wurde so gegen 23:30 besser und in Bewegungsrichtung der Sonne war klarer Himmel. Drum war die Lichtvorhersage auch auf “Sonne” von 02-10 Uhr eingestellt. Ein nettes Schauspiel jedenfalls, man muss sich auch mit dem Fotografieren gar nicht beeilen, weil es ja eine ganze Weile von der Stimmung her so bleibt, bis die Sonne eh wieder aufgeht.
Irgendwann vor Mitternacht.
Ungefähr Mitternacht.
Null Uhr irgendwas.
Danach war Ausschlafen und Faulenzen angesagt, einfach mal nur was Lesen, zu Fuss die 6km zum Supermarkt/Cache und zurück gehen und auf der Veranda sitzen. Morgen wird’s wohl ähnlich, vielleicht noch auf den Hügel hinterm Haus rauf und in die Cache-Höhle schräg gegenüber meiner Hütte. Am Sonntag geht’s via Leknes/Lofoten und Abschiedswanderung wieder südlich zur Fähre, am Montagmorgen 07 Uhr Richtung Bodø und am Dienstag ist Rückflug.
Das Spiel wiederholt sich. Aufstehen, frühstücken, wandern gehn, duschen, chillen 🙂 Heute wieder mit weniger Sonne und genauso vielen Leuten wie gestern. Das Schlaufon ist mir unterwegs mit einem Qualcomm-LTE-Modem-Error komplett ausgestiegen, hat sich wohl an norwegischen Datenpaketen verschluckt. Neustart daheim, läuft wieder. Auf dem Aufstieg hab ich drei Podcasts von SINTEF gehört: https://www.sintef.no/smart-forklart/ alle in Bezug auf Stromerzeugung, Speicherung und das Stromnetz an sich. Nachdem ich die Abspielgeschwindigkeit von den üblichen 1.3-1.4x auf 1.0 gestellt hatte, wurde das sogar zum grossen Teil verständlich, aber natürlich auch mit deswegen, weil mir der Kontext schon klar war (Stromlücke wird hier ab 2026 erwartet). Einige Leute verstehe ich besser, einige schlechter, aber noch niemanden zu 100%. Manche klingen echt wie ein nuschelnder Walliser mit kaputter Sprachmelodie (sorry nach allen Seiten, ich will das auch können). Etwas besser verständlich ist da noch der Aftenposten-Podcast für Kinder: https://www.aftenposten.no/podkast/ap/program/100195 Oben auf dem Berg hab ich den seit 2018 dort plazierten Geocache geloggt: http://coord.info/GC7VVXV ich war der dritte/fünfte Besucher (FTF eine Dreiergruppe). Die Zeitangaben waren auch wieder gut machbar, anderthalb Stunden rauf auf 598moh, eine Stunde runter. T-Shirt-Wetter (d.h. 5°C, Wind und keine Sonne). Nachts hungrig aufgewacht — das passiert also nicht nur nach/bei mehrtägigen Velotouren, sondern auch bei so einfachen mehrstündigen 100-200W Dauerleistung auf Wanderungen. Hier ist heute auch Feiertag, aber das macht eh keinen grossen Unterschied, ausser dass die Läden geschlossen sind.
Noch ein EDIT: Norwegen hat eine ziemlich schöne Landeskarte , die der von map.geo.admin.ch nicht nachsteht 🙂 Okay, die Wassertiefen können sie besser 😀
Vormittag Sonne, also nur eine kurze Wanderung heute. Das Wetter war sehr föhnig, sprich 20°C und sehr starker Wind, der aber jeweils aus der richtigen Richtung kam. Die Böen gehen sicher bis über 80km/h, so dass ich sogar (erstmalig überhaupt) meinen Sonnenhut mit dem Gummiriemen befestigt habe. Oben auf dem Gipfel liess es sich an windgeschützten Stellen gut aushalten, mit grandioser Aussicht in alle Richtungen. Grün-blaue Buchten, weisse Strände, schroffe Felsen, bunte Häuser, in der Ferne die Lofoten, so lässt es sich aushalten.
Heute früh kam mein Vermieter vorbei und begrüsste mich erstmal “so, your last name is currently not really likeable” 😀 Lustiger Typ, die Hütte, in der ich grad wohne, muss wohl nächstes Jahr weg, weil irgendwas mit der Baubewilligung oder dem Mietrecht nicht stimmt. Auf dem Hügel hinter der Hütte sollen grad Seeadler brüten und in Nykvåg, wo ich gestern war, schauen sich die Leute die Mitternachtssonne an. Ja Kunststück, man muss einfach nach Norden freie Sicht und idealerweise keine Bewölkung haben 🙂 Die Belgier auf dem Platz haben derweil ihr Wohnmobil geputzt.
Die Wanderung heute war mit 16km, 830hm und 5:30h etwas länger: https://ridewithgps.com/trips/91105615. Erst ein bisschen Anfahrt, dann via eine grosse Hütte, die grad von einem Kindergarten in Beschlag genommen wurde, aufwärts und weiter zur Schutzhütte Vetten auf 467moh. Keine Sonnenbrandgefahr heute. Die “Lofoten-Wand”, wie sie mein Vermieter nannte, ist immer gut zu sehen am Horizont. Mit Abstieg und Wiederaufstieg ging’s noch zum Lynghaugtinden und von dort auf einem anderen Weg zurück, teilweise durchs Dickicht und durch sehr feuchte Wiesen.
Die Lofoten-Wand und vorn GC6VR8A (kein Spoiler, es ist weit und breit kein anderer Steinhaufen).
Ein Moorschneehuhn, kein Murmeltier.
Schutzhütte auf 467moh.
Aussicht vom Vetten.
Nochmal die Schutzhütte mit den Inseln.
Der Weg von Vetten zum Lynghaugtinden (Bildmitte oben).