Interrail-Planung CH-NO und retour

Man muss echt leicht masochistisch veranlagt sein, um sich einen Interrail-Globalpass zu kaufen und damit ein Routing bis nach Narvik zu fahren. Auf Brouter-Rail sieht das so aus: CH-DE-DK-SE-NO, einfache 3843km (und dann noch 5.5h mit dem Bus von Narvik bis nach Leknes). Der wichtigste Zug ist der Langläufer-Nachtzug von Stockholm nach Narvik, etwa 1500km. Üblicherweise fährt der abends los und ist am nächsten Mittag in Narvik. Wegen Bauarbeiten fährt der aber schon 14:38 Uhr in Stockholm ab, so dass ich entsprechend eher in Stockholm sein muss.

Randbedingung: Abfahrt 12.09. früh in Leipzig, Buchung Unterkunft auf den Lofoten ab 14.09., d.h. Reisezeit etwa 60h.

  • 08.09. Wil-Zürich-Mannheim-Leipzig
  • 12.09. 08:18 Leipzig-Hamburg ICE
  • 12.09. 12:53 Hamburg-Kopenhagen IC394 (Reservation 4 Fr.)
  • 12.09. 18:07 Kopenhagen-Malmö
  • 12.09. 22:35 Malmö-Stockholm im Nachtzug, Ankunft 05:46, Ausstieg bis 07:00 (sehr freundlich gemacht, 69 Fr. fürs Abteil)
  • 13.09. 14:38 Stockholm-Narvik im Nachtzug, 100 CHF fürs Abteil

Eigentlich wollte ich tagsüber von Leipzig bis nach Stockholm fahren, aber auch mit nur 3h der DB im Vorlauf ist mir das zu heikel.

Einige Reservationen habe ich getätigt oder tätigen müssen: die Nachtzüge sowieso, im ICE nur aus Bequemlichkeit, weil ich da eigentlich mit dem 1.Klasse-Pass keine Platzprobleme erwarte. Die Reservationen sollten via Interrail machbar sein, aber die nehmen einen ziemlichen Aufpreis. Den Zug am 12.09. von Hamburg nach Kopenhagen konnte ich weder bei der DB (App, Webseite) noch bei Interrail buchen. Da bin ich dann drauf gekommen, mal bei der Dänischen Staatsbahn zu schauen. Und tatsächlich, noch während ich in der Telefonwarteschleife der DB (!) hing, habe ich es geschafft, mir bei der DSB zumindest eine 2.Klasse-Reservierung für den IC394 zu buchen. Mit 3.97 Fr. war die sogar nur halb so teuer wie via Interrail (8 EUR) oder DB (5.90 EUR).

Inzwischen habe ich Accounts bei der DB, DSB, der SJ und VY (NSB fand ich schöner), letztere betreibt als norwegische Staatsbahn den Nachtzug, der zu >95% auf schwedischem Gebiet rollt. Dafür betreibt die schwedische Staatsbahn SJ den Nachtzug auf exklusiv norwegischer Strecke.

Bei der Rückfahrt wird es nur ganz am Anfang etwas stressig. Der Nachtzug Narvik-Stockholm fällt wegen Bauarbeiten ganz aus. Also Alternativstrecke via Norwegen: ich nehme den frühen Bus um 05:30 ab Leknes bis zur Fähre in Moskenes, fahre mit der 07-Uhr-Fähre nach Bodø. Von da in zwei Zügen, Fähre und mit Unterbrechung heim:

  • 29.09. 12:27 Bodø-Trondheim (nur 2. Klasse-Reservierung online möglich, einfach direkt Sparpreis-Fahrkarte gekauft)
  • 29.09. 23:17 Trondheim-Oslo (Ankunft 06:50, 95 Fr. Einzelabteil)
  • 30.09. 14:00 Fähre Oslo-Kiel (bis 10 Uhr)
  • 01.10. 11:13 Kiel-Thale
  • 03.10. 10:48 Thale-Wil (ETA 20:03, haha)

Es scheint unglaublich kompliziert, aber ich find’s eigentlich spannend, weil ich auch viele andere Verbindungen mit Fähren und Zügen und Faltvelostrecken im möglichen Plan mit drin hatte (z.B. auch die Hurtigruten ab Stamsund, 20km ab Unterkunft). Bisher sind es vier bequeme Übernachtungen, auf denen ich mich fortbewege 🙂

Colorline hat eine nette Preispolitik: die einzelne Überfahrt Oslo-Kiel kostet auf externer Webseite (directferries oder so) 350 EUR. Direkt bei ihnen kostet sie 250 EUR. Wenn ich hingegen eine Cruise buche, also Oslo-Kiel-Oslo, zahle ich nur 130 EUR (und gehe davon aus, dass sie mir wegen No-Show Kiel-Oslo nicht irgendwas nachberechnen). Ist noch die Frage, ob ich ausgefaltet unten reinfahre oder zusammengefaltet als Fusspassagier.

Geplanter Reisepreis bisher etwa 400 EUR, plus Interrail-Pass 601 EUR (der aber noch bis Anfang Dezember ununterbrochen gültig ist). Die Alternative: Flug mit jeweils 2x Umsteigen (12-18h Bruttozeit und Nacht-Layover) und etwa 600 EUR Reisepreis. Vorteil: sehr einfach buchbar.

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