Als jüngste Bastelei gibt es ein mobiles Datendisplay auf E-Paper-Basis, mit einem auf Tasmota geflashten ESP8266XX. Befüllt wird das ganze von NodeRed via MQTT. Nach viel github und gitpod hab ich hier ansatzweise zur Lösung gefunden: https://github.com/arendst/Tasmota/discussions/11850
Das Display hat einen silbernen V2-Aufkleber, d.h. es läuft nur mit Tasmota ab etwa Januar 2023.
Es wird 4-Wire-SPI verwendet, alle sechs Datenpins des Displays landen an einem der GPIOs des ESP und müssen im Webinterface entsprechend konfiguriert werden (siehe Screenshot)
Zusätzlich muss die Datei tasmota/displaydesc/WS_epaper29_v2_display.ini aus den Tasmota-Sources als display.ini ins Tasmota-Filesystem hochgeladen werden.
Mit “Option A” = 3 sagt man der Firmware, dass ein “Universal Display Driver” benutzt wird (also nicht der eigentlich geplante Waveshare-2.9-Treiber)
Zuordnungen Display=>GPIO:
DC=>SSPI_DC
RST=>Display_Rst
BUSY=>SSPI_MISO
DIN=>SSPI_MOSI
CS=>SSPI_CS
CLK=>SSPI_SCLK
(welcher GPIO genau verwendet wird, ist beinahe egal, man muss es ja eh konfigurieren)
Die Werte kriegt man aufs Display z.B. mit “[x0y0s2tS]” (=oben links beginnend, Schriftgrösse 2, Uhrzeit mit Sekunden), geschickt an das Topic “cmnd/tasmota_esp4/displaytext” (siehe Tasmota-Doku zu Displays), die periodische Sendung übernimmt bei mir NodeRed, Daten kommen meist aus InfluxDB. Langsam wird’s unübersichtlich 🙂
Wie schon im September berichtet, ist der Buchungsservice von entur.no bei Bahnreservierungen in Norwegen sehr hilfreich und extrem schnell. Beim letzten Mal hatte ich mir spontan noch eine 1.Klasse-Reservierung gratis bestellt, weil ich ja eh den Interrailpass hatte. Ende Mai komme ich geplant wieder auf dem identischen Weg von Norden nach Süden und diesmal hab ich direkt für die ganze Strecke Bodø-Oslo angefragt, und auch nicht telefonisch, sondern per Onlinechat (am Sonntag 9-23 Uhr erreichbar (!)). Da ich genau wusste, was ich wollte, hab ich Stian meine Verbindung gegeben, gesagt, dass ich einen Interrailpass habe, dazu noch meine Vy-Kundennummer und Email-Adresse. Er hat mir den Preis genannt: 1000 NOK (91 Fr.) für “nur Bett” Trondheim-Oslo, alles andere hab ich mit Interrail schon erledigt) und Sekunden später kam eine Email mit den Bezahldaten. Link anklicken, Kreditkarte eintippen, fertig. Eine halbe Minute später kam das Ticket per Mail. Insgesamt etwa 7 Minuten, das wäre am Telefon auch nicht viel schneller gewesen.
Die Fähre Oslo-Kiel 27.-28.05. ist auch gebucht (wieder 150 Fr. für die halbe Minikreuzfahrt Oslo-Kiel-Oslo statt 250 Fr. für die einfache Fahrt). Nach Norden geht es am 07.05. los nach Hamburg, nach Übernachtung weiter nach Stockholm, dort zu einem Zweitagesmeeting und dann am 10.05. in den (noch zu buchenden) Nachtzug nach Narvik. Das Faltvelo ist auch wieder mit von der Partie. Unterkunft ist diesmal in Gravdal gebucht, ohne Induktionsfeld.
Eigentlich dachte ich ja, dass man bei einem Kochfeld keine Anleitung braucht, und für die meisten Funktionen stimmt das auch. Aber der minutengenau einstellbare Abschalttimer spart mir tatsächlich externe Wecker und ist auch noch halbwegs schnell konfigurierbar pro Kochfeld. Womit ich als fringe benefit aber gar nicht gerechnet hatte, ist, dass das Kochfeld eine Verbrauchsmessung hat:
Grundeinstellung c3 🙂
Energiemengenanzeige nach Abschalten des Kochfelds.
Grad vorher hatte ich noch drüber nachgedacht, den Stromverbrauch der zwei Kochfeld-Phasen mit je einem Sonoff PWR3 zu messen und dann über zwei oder drei weitere Sonoff-Relais automatisch die Abzugshaube je nach Kochfeldleistung regeln zu können. Man kommt echt auf dumme Ideen, einfach weil’s geht.
Ein paar neue Töpfe brauchte ich noch und bin zu diesem Zweck mal in den Fabrikladen nach Rikon (Symmetrieminute 58:30 bzw. 28:30, sehr einfach zu merken, das ist quasi eine Thurbo-Begegnungsstätte) gefahren, wo ich aus gutem Grund sonst nicht reingehe: das ist wie Transa-Outlet oder ein gut sortierter Veloladen, Werkzeugladen oder ein Bäcker, ich find immer was. In der recht klappernden Wühlecke hatten sie auch noch günstigere Hotpans* herumstehen, das sind Kochtöpfe mit einem zugehörigen Thermobehälter. Die Idee ist, dass man das Essen erhitzt, den ganzen Topf in den Thermobehälter stellt und das dann mit wenig Wärmeverlust weiter/fertig gart. Ich vermute, früher hat man sowas mit Daunendecken und Kopfkissen gemacht. Die Thermobehälter kann man auch sonst als Schüsseln oder Regenhut verwenden, und dass sie nicht dreimal denselben Gelbton hatten, war mir egal. Das Prinzip hat jedenfalls mit Poulet, Kartoffeln und Erbsen wunderbar funktioniert.
mono-brand-neuprodukt-brocki
Drei Hotpans (die sollten sonst aber nicht auf dem Herd stehen).
Das ergibt insgesamt 100 Fr. fürs Kochfeld, 257 Fr. für die drei Hotpans, abzüglich 50 Fr. für das schon tutti-verkaufte Fissler-Topfset, und dazu noch bisschen Thurbo gefahren. Glatte Ledersitze in einer spurtstarken S-Bahn, immer wieder faszinierend, wie man da runterrutscht (1.Klasse-Problem).
*das gibt lustige Autokorrekturen, wenn man das Wort in der Bildersuche verwendet
Wenn man so am Herd steht und merkt, wie die Herdplatte bei nicht voller Leistung ständig an- und ausschaltet, macht man sich ja so seine Gedanken, ob das dem zukünftigen Wechselrichter im Batteriebetrieb so gefällt, wenn er ständig von 200W Grundlast auf 1.5 oder 2kW raufregeln und dann wieder runterregeln darf. Irgendwie sind gleichmässige Belastungen da doch schöner. In diesem Fall lässt es sich nur nicht mit 14 Gängen und zwei Kettenblättern plus Liegesitz lösen. Zusätzlich hatte ich im Januar in Leknes im airbnb auch ein Induktionskochfeld und das hat mich ziemlich überzeugt puncto nicht vorhandener Anfangsträgheit und sehr schnell ansprechender Regelung. Bei IKEA hatte ich zufällig auch noch ein Feld mit Wrasen-Absaugung nach unten gesehen (wodurch die hässliche Luftfilterhaube weg könnte), aber die passt leider bei mir nicht mehr in den Schrank rein. Die Neupreise für Felder von V-ZUG, Miele oder Siemens liegen gut vierstellig, das wäre mir etwas zuviel gewesen. Auf tutti gibt’s haufenweise sehr (!) günstige Gebrauchtfelder, der Trick ist dann nur, dass man genau die Gerätenummer rauskriegt, damit man mit der Anleitung des Herstellers zu den Abmessungen kommt. Den Arbeitsplattenausschnitt kann ich ja nicht unendlich vergrössern, idealerweise muss ich ihn gar nicht verändern.
V-ZUG hat eindeutig den besten Handbuch-/Anleitungsservice, nur deren Kochfelder passen bei mir nicht. Daher ist es jetzt ein Siemens iq700 geworden, das bei Tests auch recht gut abgeschnitten hat. Neupreis irgendwo zwischen 1500 und 2000 Fr. plus Einbau — abgeholt hab ich es heute in Muhen für 100 (!) Fr. im Seesack, bei dem ich genau wusste, dass das Kochfeld exakt reinpasst (carry shit olympics). Der Verkäufer hat es mit einem anderen ersetzt, weil seiner Frau (!) beim Putzen (!!) die Oberfläche des Kochfeldes nicht gefallen hat (!!!). Öhm, ist das diese spätrömische Dekadenz im Aargau? Mir soll’s recht sein, bin wegen Verspätung des IC ab Zürich mit dem IR75 via Frauenfeld heimgefahren und war 22 Uhr mit dem unbeschädigten Kochfeld im Hänger wieder daheim.
Erstmal hab ich mit dem alten Kochfeld noch schnell das bestätigt, was ich schon wusste: dass das Kochfeld zum Erreichen einer geringeren Leistung als 100% eine Art Pulsweitenmodulation anwendet, weil es nur an oder aus kann. Das sieht man schön hier: um 22:05 ein grösseres Kochfeld auf voller Leistung, um 22:10 Uhr ein kleineres (1.2kW) erst auf voller Leistung, dann ab 22:12 auf Stufe 5 und ab 22:15 auf Stufe 1. Wenn ich nicht nur alle fünf Sekunden abtasten würde, wären die Flanken noch etwas steiler.
Danach ging’s los: altes Kochfeld raus (das war nur reingelegt, nicht mal verklebt), das furchtbar verbastelte Durcheinander in der Verteilerdose erstmal bereinigt, mit Wago-Klemmen versehen und dann das neue Kochfeld testweise angeschlossen — läuft.
Es folgt der Test, welche der Töpfe noch funktionieren und welche nicht. Ergebnis: nur das Fissler-Topfset von ca. 2006 tut nicht, alles andere geht. Bei identischen Startbedingungen (1l Wasser, 11°C) war das alte Feld nach drei Minuten auf 38°C, das Induktionsfeld ist da schon bei 86°C. Insbesondere die Startverzögerung entfällt fast vollständig, aber das wusste ich ja alles schon. Was ich noch nicht wusste, war die Kurve der Leistungsaufnahme, und nur dafür hatte ich ja schliesslich das ganze Feld gekauft 😀
Leistungsaufnahme Induktionskochfeld
Und das sieht tatsächlich viel schöner aus als beim alten Kochfeld.
23:07-23:10 Uhr: Boost-Stufe 2.5kW (Grundlast 200W auf der Phase abziehen)
23:11-23:18 Uhr: Stufe 1, Stufe 2, Stufe 3 (hier regelt es auch 0-1-0 mit PWM, vermutlich braucht das Magnetfeld eine Mindeststärke von 300W Leistungsübertragung oder so)
23:18 Uhr: Stufe 5
23:21 Uhr: vertippt auf Boost, wollte eigentlich Stufe 6
23:23 Uhr: Stufe 7
23:24 Uhr: Stufe 9
Es regelt also sehr linear, ohne permanentes Ab- und Zuschalten. Die Geräuschentwicklung ist akzeptabel. Also hab ich das ganze Feld nochmal rausgenommen, rundherum Fugenmasse druntergeklebt und das Feld wieder in den Ausschnitt gelegt. Das wird dann morgen noch sauber abgeschnitten, dann ist das gut.
Jetzt muss ich nur noch die Töpfe und das alte Kochfeld verklingeln und dann hat das Haus quasi wieder ein Upgrade bekommen. Ganz edel, aber verarbeitungstechnisch aufwendig wäre eine flächenbündige Montage (anderes Feld) gewesen und natürlich haptische Drehregler statt dem nervigen Herumgetippe mit meist feuchten und dreckigen Fingern, aber man kann ja nicht alles haben. Zeitaufwand Recherche: 4h, Abholung 6h, Kosten 100 Fr. (plus 74 Fr. 1.Klasse-Tarif, hüstel), Montagezeit 36 Minuten (hätte sicher unter 30min gehabt, wenn ich die Sicherung rausgenommen hätte, aber so war’s spannender), Nerdfaktor in Verbindung mit Leistungsmessung überdurchschnittlich. Jetzt mal schauen, was Kuhn-Rikon so hat, da geht die Kostenrechnung noch um einen Faktor nach oben 🙂
Am Donnerstag auf der Zugfahrt von Leipzig zurück nach Wil (Roundtrip 21h mit Nachtzug) fiel mir ein, dass ich mal wieder schauen könnte, was es für netzwerkfähige Stromzähler gibt. Der eingebaute S0-Smartmeter, der mir pro verbrauchter Wattstunde einen S0-Impuls liefert, ist ja dahingehend nervig, dass man bei Stromverbrauch nahe null einfach sehr lange kein Signal bekommt, mit dem man irgendwas steuern könnte. Ausserdem ist er richtungsunabhängig, d.h. der gibt mir auch dann einen S0-Puls, wenn ich eine Wattstunde Richtung Stromversorger liefere.
Erster und bester Treffer: der Shelly EM3, ein Dreiphasenzähler, der über die Magnetfelder der drei Phasen den Stromfluss berechnet, und zwar auch mit Vorzeichen. Da ich früher schon mal hinter den Stromzähler geschaut hatte, wusste ich, dass die drei Phasen bei mir recht einfach zugänglich sind, um den zusätzlichen Stromzähler einzubauen. MQTT und Netzwerkanbindung hat er auch, die Shelly-Cloud brauch ich nicht. Also hatte ich den fünf Minuten später schon bestellt und weniger als 24h später wurde er geliefert. Eine Hutschiene hatte ich noch dazu bestellt, weil da tunlichst nichts irgendwo offen zugänglich herumbaumeln sollte in der Nähe des Zählers. Die Asbestplatte hatte eh schon passende Löcher. Da ich aber nach meinem Hausanschluss, aber vor dem Sicherungskasten bin, hab ich doch lieber die drei Schraubsicherungen am Hausanschluss rausgedreht, um den Zähler anzuschliessen. Das verringert die Spannung (sic!), auch wenn man nur mit isoliertem Werkzeug arbeitet. Was noch gefehlt hat: laut Anleitung drei breaker switches, die es aber zum Glück im Do+It gab. Ansonsten hätte ich den Zähler unabgesichert ans Netz gehängt und das sollte man wohl lieber nicht.
Angeschlossen, Hauptsicherungen wieder reingedreht, alles lief wieder hoch. Der Shelly hat seinen WiFi-Accesspoint aufgemacht, ich hab ihn in mein eigenes Netz umkonfiguriert, fertig. Damit konnte ich im Keller schon mal wieder aufräumen, der Rest läuft übers Netzwerk. Im NodeRed gibt’s natürlich sogar ein fertiges Plugin, um den Shelly abzufragen, das Ergebnis kommt als JSON und das kann ich wiederum weiter an influxDB und dann an Grafana schicken. Alle fünf Sekunden reicht 🙂 Ich könnte auch einen HTTP-Request selber schicken, aber mit NodeRed ist das schon sehr praktisch.
Die Daten stimmen sehr genau mit dem normalen Zähler überein, und selbst wenn es nur zu 99% stimmte, wäre es mir egal. Mit der regelmässigen Messung und dem Vorzeichen dazu kann ich jetzt jedenfalls erstmal schauen, welche Steckdosen und Geräte im Haus an welcher Phase hängen. Damit wird es dann einfacher, wenn es drum geht, wo der Notstrom von der Solarbatterie aufgeschaltet wird. Ausserdem habe ich jetzt auch ein Steuersignal, mit dem ich bei genügend Solarleistung irgendeinen Verbraucher zu- und abschalten kann. Eventuell erübrigt sich dann der bestellte Smartfox aus der Solaranlage, weil ich das selbst ansteuern kann. Den Heizstab im Warmwassertank braucht es als Verbraucher dann aber doch.
Und noch was Witziges zum Schluss: eine halbe Stunde, nachdem ich die drei Haussicherungen wieder reingedreht hatte, bekam ich einen Anruf der TB Wil. Oh Schreck, sie möchten mit mir über meinen Hausanschluss sprechen! Ich befürchtete schon das Schlimmste, weil sie ja im Prinzip sehen, wenn mein Smartmeter offline geht und dass sie mal gucken kommen wollen. Aber nein, es ging nur drum, dass sie wegen der Werkleitungssanierungen in der Oberdorfstrasse, die im Mai starten, schauen müssen, wie sie die betroffenen Häuser provisorisch mit Strom/Gas/Wasser versorgen können 😀 Bei mir müssen sie da wohl nicht rein, weil Gas/Wasser über Oberdorfstrasse 8 kommen und Strom über Oberdorfstrasse 14.
Gestern war der erste bisher durchgängig sonnige Tag, um die Solarpanels mal uneingeschränkt in Aktion zu sehen. 08:23 kam die Sonne über den Nieselberg, so dass die Panels oben beschienen waren. Ab 08:45 hatte dann auch das untere Panel Sonne. Am interessantesten war, als ich am Nachmittag mal testweise eins der zwei oberen Panels mittels Ausklappen des Fensterladens wieder fast senkrecht zur Sonne gedreht habe. Je später der Nachmittag, desto höher der Effekt. Alles bekannt, in schönerer und unwirtlicherer Umgebung kann man dazu auch den Fahrzeugdeckel kippen 🙂
Solarerzeugung 09.02.2023
WSC 2013, Energiesammeln. Der mit dem weissen Hut sammelt Daten.
WSC 2013, perfekte Ausrichtung zur Sonne am Kontrollstop und andere Fahrzeuge daneben.
Nach jahrelangem NO-Duolingo, NRK-Radio, NRK-Serien, Aftenposten, SINTEF-/NTNU-Podcasts und norwegischen Büchern hab ich letzte Woche doch den Schritt zu persönlichen Sprachstunden gemacht. 300 Fr. für acht Lektionen via Skype sind doch gut bezahlbar — und das ist auch das einzig Sinnvolle bei meinem undefinierbaren Sprachstatus. Lesen geht, Schreiben auch immer besser, Hören je nach Dialekt, Tempo und Klarheit, nur die Hemmschwelle beim Sprechen ist/war dieselbe wie im Schwyzerdütsch, und auch fast aus demselben Grund: es ist nicht nötig, weil einen auch auf Englisch in Norwegen alle verstehen. Über https://www.skapago.eu/de/ wurde mir eine passende Sprachlehrerin vermittelt (Norwegerin, die in Patagonien lebt, ein Hoch auf das Internet) und es geht mit riesigen Schritten vorwärts. Und ohne bisherige explizite Grammatiklehre ist auch https://www.grammatikk.com/ extrem nützlich, weil plötzlich viele Sachen auch mal sauber formal definiert werden, die ich mir bis dato nur aus dem Sprachgebrauch hergeleitet hatte.
Die Steuererklärung ist auch schon abgegeben (30.01.), seitens Steueramt bearbeitet (08.02.) und mein Steuerkonto hat eine Gutschrift (09.02.).
05:05 Uhr klingelte der Wecker, 05:15 Abfahrt, 05:30 am Flughafen Leknes — nur um festzustellen, dass der erst um 06 Uhr öffnet. Der Flugplan ist nicht jeden Tag derselbe, und freitags geht der erste Flug erst um 07:20 Uhr — diesen hatte ich auch gebucht. Also hab ich im Auto gewartet und bin dann später wieder in den Flughafen.
IATA LKN mit zwei fehlenden Buchstaben, links Checkin und Security, rechts Gepäckausgabe, hinten Gate 1, alles sehr übersichtlich 🙂
Hertz hat mir lustigerweise 1479 gefahrene Kilometer auf der Rechnung eingetragen, was aber gar nicht sein kann bei 52 Litern getanktem Benzin und voll-voll-Regelung, es dürften eher 800 gewesen sein. Soll ich mich da beschweren? Grundsätzlich und aus Prinzip ja schon, aber Kilometer hatte ich eh unlimitiert, also nein. Ich hab wichtigeres zu tun, zum Beispiel die Steuererklärung. 4 von 5 Briefen in zwei Wochen waren von Stadt und Kanton (GVA), darunter auch die Zusage über die Förderung der Speicherbatterie mit 2’000 Fr. Spasseshalber hab ich vor Abflug auch noch yuh getestet, so ne App-Karte-Konto-Bezahlungslösung — kann ich wieder kündigen, bringt mir im Inland gar nichts und im Ausland 1% Gebühren, da sind neon/revolut viel günstiger. Aber in der Post hatten sie mir noch die PIN zu ihrer Debitkarte geschickt, was dahingehend sinnfrei ist, dass ich in der App die PIN sowieso ändern konnte und das auch schon vor Abflug nach NO gemacht hatte, um die sehr schnell gelieferte Debitkarte zu testen. Die Frage ist jetzt eher, welche PIN gültig ist 😀 Und ich sehe grad, dass sie mir noch 50 Fr. für Neukunden überwiesen haben.
Jedenfalls sass ich 06:30 Uhr schon am Gate, es füllte sich langsam mit der Menge Leute, die in eine Dash8-100/Q200 halt so reingehen. So gegen 07 Uhr kam dann “Flight cancelled” und alle durften wieder raus aus dem Gate. Jetzt sah mein gesamter Rückreiseplan LKN-BOO-OSL-CPH-ZRH schon zusammengebrochen aus. Am Schalter meinte der Mitarbeiter (der vorher auch den Checkin und die Sicherheitskontrolle gemacht hatte, vielleicht fährt er auch noch das Enteisungsfahrzeug) dann: “gleich kommt der Bus nach Svolvær, dort fliegt 09:35 was nach Bodø und [schaut auf meine Bordkarte] ja, 10:35 weiter nach Oslo dürfte dann auch klappen.”
Der Bus kam 07:45, abgefahren sind wir 07:55, waren 08:50 in Svolvær, neu einchecken, Security, kurz warten und dann kam WF0892 (der kommt aus Bodø mit Zwischenstop in Røst und war beruhigenderweise auf Flightradar schon halbwegs pünktlich zu sehen).
Einstieg in IATA SVJ in WF0892
Ein kurzer holpriger Flug über die 110km nach BOO und dort hätte ich tatsächlich einen schlanken Anschluss gehabt um 10:35, aber mein Weiterflug war dort eh mit +20min, also alles wieder im ursprünglichen Flugplan ab hier. 3h in OSL, 1.5h in CPH und pünktlich 19:45 in ZRH — und zwar genau so, dass es mit Gepäckabholung und zügigem Lauf um 20:23 stillstandsfrei erstklassig auf Gleis 1 in IR13 weiterging 🙂 Dann hab ich sogar das erste Mal überhaupt die Salü-App ausprobiert, um mir abends eins der Linientaxis zu buchen, das mich bis vor die Haustür fährt für 3 Fr. Aufpreis zum GA. Ansonsten hätte ich in Wil eine halbe Stunde auf den regulären 722er-Bus gewartet. Regulärer Busverkehr wäre mir lieber, aber zu den Randzeiten lohnt sich das sonst tatsächlich nicht. Und inzwischen haben sie den Service sogar so aufgewertet, dass ich mir auch zum Bahnhof bzw. sogar Punkt-zu-Punkt im Stadtgebiet so ein ÖV-Taxi bestellen kann. Die Alternative, den Rollkoffer am Bahnhof einzuschliessen, heimzulaufen und dann mit Velo/Hänger oder am nächsten Tag abzuholen, ginge natürlich auch, wäre aber teurer.
Preislich für zwei Wochen sieht das alles so aus (2’555 Fr. gesamt, GA-Hinterlegung nicht einbezogen)
Bekleidung: 185 Fr. (Spikes, Fausthandschuhe, langes SCNR-Merinooberteil mit 50%)
Wenn man sich auf lokale Lebensmittel beschränkt (z.B. etwa 2.5kg Fisch), ist das Preisniveau dafür ähnlich wie daheim. Für Mietwagen+Tanken hätte man dort auch ein ganz gutes Velo kaufen können, aber in dieser Jahreszeit wäre es schon recht mühsam gewesen und mit kleinerem Aktionsradius.
Im Mai war ich da schon mal oben, heute wegen zeitweise guten Wetters gleich nochmal, zumindest hab ich’s versucht. In den zwei Wochen, die ich jetzt hier war, ist die Helligkeitsdauer pro Tag schon wieder 2,5h länger geworden. Man hat sie halt nur wegen Wolken nicht gesehen, ein bekanntes Thurgauer/St. Galler Problem. Es war ein spontaner Entscheid heute gegen 10:30, statt die fünfte Staffel von Breaking Bad in Angriff zu nehmen, doch nochmal rauszugehen. Film schauen kann ich morgen im Flieger bei Bedarf, wenn mir die Bücher ausgehen.
Bergspitzen im Osten erleuchtet
Die neuen Spikes hab ich auch gleich ausprobiert — die sind nicht ganz so rutschfest wie die anderen und ausserdem halten sie nicht so super zuverlässig an den Bergstiefeln, sind eher für einfache Spaziergänge gedacht. Aber nach dem ersten Mal Verlust und Backtracking bis zum Verlierpunkt hab ich dann nur noch wenige Probleme damit gehabt, bzw. es immer schnell gemerkt. Den Aufstieg kannte ich eigentlich schon, nur bringt einem das nicht viel, sobald man aus dem Wald raus ist, weil von dem Wanderweg unter Altschnee, Eis und Neuschnee nichts sichtbar ist. Der Wind pfiff nur so, alle fünf Minuten hat das Wetter geändert, Niederschlag, Sonne, Aussicht, grau, bunt, ein schönes Schauspiel.
Dicker Schneeschauer über Leknes.
Sonnendurchbruch.
Schneeschauer woanders.
Auf der östlichen Aufstiegsroute waren mir nach einer Weile zu viele exponierte Schneefelder, die zwar stabil waren, aber mit meiner Steigausrüstung nur schlecht begehbar. Mit Steigeisen hätte man eigentlich direkt auf dem kürzesten Weg aufsteigen können, direkt über die stabil vereisten Flächen. Bei Böschungswinkeln von 45° wurde es mir irgendwann zu dumm und ich bin Richtung Westen weitergelaufen, ohne auf den Gipfel aufzusteigen.
Offersøykammen und durchziehende Schauer.
Offersøy und Nappstraum, dazu mal blauer Himmel.
Bis auf 331m war ich, aber der Rest bis zu 434moh war heute einfach nicht drin. Da hab ich trotzdem die Aussicht genossen und bin an der Höhenlinie noch ein Stück um den Hügel gewandert, so dass ich auch noch Aussicht auf Haukland und den Strand dort hatte, und den Wanderweg vom letzten Freitag um den Veggen drumherum.
Veggen mit Wolken, rechts der Mannen.
Haukland-Bucht.
Der Abstieg war mehr oder weniger querfeldein, immer dort, wo es sich am besten läuft, ohne einzusinken, also auf Eisfeldern, später dann durch 200m dichten Fichtenwald und dann war ich auch schon unten. 3h unterschiedlichstes Wetter mit toller Aussicht. Jetzt Sachen packen, bisschen aufräumen, morgen 05:30 Uhr das Auto abgeben und 07:20 Uhr mit WF807 LKN-BOO abfliegen. Der Weg vom Parkplatz am Flugplatzes bis zur Eingangstür des Flugplatzes ist sicher länger als der Rest vom Eingang bis zum Flugzeugsitz 🙂
Værbitt bedeutet soviel wie “vom Wetter abgehärtet” und woher das (auch in die Nationalhymne) kommt, sieht man grad. Regen, Sturm, Schneeregen, mit nur wenigen Lücken dazwischen, wo man noch halbwegs angenehm rausgehen kann (also entweder Regen oder Sturm, aber nicht beides). Die Strassen hatten zwischenzeitlich mal das Querprofil Typ Toblerone mit vier Asphaltrillen und sonst Eis. Fährt sich gut, solange man in den Rillen bleibt, aber der Puls geht schnell hoch, wenn man mal ausserhalb landet.
Gestern ging’s von Haukland nach Uttakleiv und zurück durch den Tunnel, bei Frost und starkem Wind. Ende September sah das so aus: Mittagsrunde zum Uttakleiv
Haukland Strand.
Haukland Strand.
Haukland Richtung Uttakleiv, alte Strasse aussenrum.
Dann hab ich auf externe Empfehlung noch die Geschichte von Spotify angeschaut, die sich auf Netflix The Playlist nennt. Originalsprache Schwedisch, mit NO-Untertiteln und gut verständlich.
Heute hab ich nochmal nach anderen Spikes geschaut und bei Intersport welche gefunden, die vermutlich nicht direkt Karies kriegen, wenn man sie mal stärker beansprucht. Werd’s noch mit den Alltagsschuhen ausprobieren statt der Wanderstiefel, dann gehn die auch in Ordnung. Outdoor-Sachen sind hier im Verhältnis zur Schweiz (r)echt günstig. Danach hab ich mal geschaut, ob man auf den Middagstinden raufkommt, hab aber nach dem Start in Mortsund nach etwa 150hm kehrtgemacht, weil mir der Sturm dermassen auf die Nerven gegangen ist und weil in der Ferne das Unwetter aufzog, das sich zwei Stunden später anfing zu entladen. 20-30m/s Wind ist anstrengend, auch wenn er mich von hinten perfekt hochgeschoben und beim Runtergehen gebremst hätte. Es war schon schwierig genug, die Kamera ruhig zu halten für Fotos.
Mortsund.
Oberhalb von Mortsund, Blick Richtung Bodø.
Mortsund, Blick Richtung Ballstad/Gravdal.
Auf der Heimfahrt hab ich noch erfreut festgestellt, dass der Rema1000 inzwischen auch Self-Checkout-Kassen hat 🙂
Wer Jurassic Park und Godzilla als Filme mochte, wird auch Troll mögen, das ist einfach nur die norwegische Version davon. Keine Ahnung, ob die synchronisierte Variante auch gut ist. Die sonstige Netflix-Auswahl hat mich einfach nur erschlagen, also hab ich gar nichts weiter geschaut, sondern lieber ein Buch gelesen. Gestern war zwischen zwei Meetings nur Platz für einen Spaziergang, heute dafür wieder ein Hügel auf 361moh: Eltofttuva, geschätzt 3km Luftlinie entfernt. Der Weg zum Gipfel war schon mit diversen Ski- und Schneeschuhspuren vorgezeichnet, also bin ich diesen einfach gefolgt und war nach etwa einer Stunde auch schon oben. Teilweise eisiger Wind, die Fausthandschuhe waren aber bei körperlicher Aktivität auch schnell mal zu warm — ab und zu durchlüften hilft gegen Feuchte.
Holddal
Steindalsfjorden von oben, beim Aufstieg
Die Zoom-Fähigkeiten der Kamera verdeutlichen die beiden folgenden Bildpaare:
Gipfelfoto (Gipfel gibt’s daheim wieder)
Leknes in der Ferne, Richtung Südwesten
Jeweils von fast derselben Position aus geschossen, einmal Weitwinkel, einmal 25-30x Tele.
Gipfel/Eltofttuva
Blick Richtung Vesterålen
Der Abstieg ging flott mittels Hangabtriebskraft und grossen Schritten, ein paarmal haben sich verdächtig grosse Schneeflächen unter mir in Bewegung gesetzt. Einen Spike hab ich schon verloren. Danach ging’s spontan noch bis nach Unstad, wo ich im September ja mit dem Alpenfalter schon hingefahren war, damals über die alte Passhöhe. Ab der Tunnelausfahrt waren alle Fahrwege komplett mit einem dicken Eispanzer bedeckt. Beim Aussteigen am Strand hab ich mich dann auch tatsächlich in Nullkommanichts langgelegt, weil ich selbst noch keine Spikes montiert hatte.
Auf der Rückfahrt hab ich gesehen, dass ich oben auf dem Berg für ein paar Minuten lang hätte direkte Sonne haben können. Schlechtes Timing, aber das ist glaub eher ein Luxusproblem. Die Landschaft ist jedenfalls sehr schön veränderlich mit dem Licht.