Es gibt noch genügend Hügel/Berge in der Umgebung, heute ging’s nach Südwesten zum Skottinden (671moh). Anstiege mit deutlich über 100% (im Wander-, nicht im Veloteil) waren vorhanden, keine Sicherung, keine Wegmarkierung und am Ende waren knapp unterm Gipfel noch zwei Kletterpassagen dabei, auch das ohne Vorrichtungen. Meine von ridewithgps errechnete Aufstiegrate von >1200 Meter pro Stunde kann nicht ganz stimmen, denn ausweislich des Tracks (dessen Höhenmeter wiederum nicht stimmen können, der Berg ist eben deutlich höher als 585m) hab ich 1:10h für etwa 650 Höhenmeter gebraucht. Oben war’s Richtung NO bis Osten leider komplett vernebelt, die anderen Richtungen waren zeitweise offen. Auf dem Rückweg war ich noch einkaufen, inzwischen haben auch Bunnpris und Rema1000 Selbstbedienungskassen 🙂
Middagstinden / Breitinden
Die Wettervorhersage hatte sich bewahrheitet und ich hätte eigentlich noch früher aufbrechen können. Aber auch so hat es gereicht, um 08:20 abzufahren, nach 15km um 09:00 loszuwandern und dann gegen 12 Uhr auf dem Breitinden zu sein, mit Extra-Höhenmetern und dem Weg über den Middagstinden. Bei strahlendem Sonnenschein sind die Farben dann doch nochmal faszinierender. Ausserdem hab ich ja auch offiziell frei, das ist hier kein Homeoffice (diese Woche). Der Nationalfeiertag wirft auch schon seine Schatten voraus, überall wird aufgeräumt, also betätige ich mich auch wie üblich als Pfandsammler an dieser Aktivität. Wusste gar nicht, dass es Halbliter-Gebinde von diversen Energydrinks gibt, buääähh (identische Meinung auch zu kleineren Gebinden) — aber hey, 2 NOK Pfand 🙂
Mannen / Nonstinden+Munkan
Gestern kamen insgesamt 55 Velokilometer zusammen, unterbrochen von einer Wanderung auf den Mannen. Velo unten abgestellt, Schuhe gewechselt und rauf, das Wetter war trocken, aber windig und nicht sonnig.
Heute war’s bis am Nachmittag bedeckt, danach sonnig und später klarer Himmel. Also bin ich nach Ballstad gerollt, hab das Norrfold abgestellt und bin auf den Nonstinden (459moh) und den Munkan (493moh) hochgelaufen. Die Sonne kam dann leider erst ganz raus, als ich schon fast wieder unten war, und es blies die ganze Zeit böse von der Seite. Schneefelder sind noch vorhanden, die Aussicht bis zum Festland war grandios. Da kann sich Bern mal eine Scheibe von abschneiden mit dem bisschen Eiger-Mönch-Jungfrau 🙂
Ballstad Hafen. Ballstad Hafen, Stockfisch und hinten Festland. Ballstad und hinten mittig Brandsholmen. An der Schneekante geht’s häufiger knapp senkrecht runter, etliche hundert Meter. Brandsholmen, hinten Festland. Vermutlich Hurtigruten Richtung Norden, 30x Tele. Nochmal Blick zum Festland. Wanderweg und Festland. Sonne kam später mehr. Wieder zurück in Gravdal, Abendsonne.
Smørdalskammen
35km Velo, davon 5km mit schweren Einkäufen (1:12-Wechselkurs CHF-NOK ist noch günstiger als letztes Mal), abends noch 6km Wanderung auf den Smørdalskammen. Man kommt so rum; Wetter trocken und mit viel Wolken, aber schneefrei.
Wegelagernde Wollieferanten. Aufstieg zum Smørdalskammen, Blick nach Ballstad. Smørdalskammen, Blick nach Finnstad. Blick vom Smørdalskammen Richtung Hestlitinden.
1600km in 18h plus Bus nach Leknes
Diesmal ist der Nachtzug 94 wie geplant gefahren, umsteigefrei im Liegen bis nach Narvik. Am Anfang musste die Klimaanlage kühlen, am Ende hatte die Heizung gut zu tun, draussen lag überall Schnee und es gab zugefrorene Seen zu sehen. Viele Fahrgäste hatten Ski dabei — aber natürlich nicht, um am Zielort Ski zu fahren, sondern zum Beispiel, um in Kiruna auszusteigen und von dort in anderthalb Tagen auf Ski bis nach Narvik zu kommen.
Dusche im Nachtzug getestet. Nordschweden. Auch Nordschweden. Paar deutsche Kesselwagen irgendwo südlich von Kiruna. Kiruna, Fahrtrichtungswechsel. Computing across Europe: Windows Update um 68°N übers Zug-Wifi.
Beim Nachschauen, wann ich genau das erste Mal hier im Norden war, muss ich mich doch mal selbst zitieren:
Das Reisebudget von 4000 Fr. und 1600 Dosenkilometern dürfte wohl auch hinkommen, hab wieder grosszügig kalkuliert und von dem Rest kauf ich mir ein Eis. Oder ein Brompton für die Kombination mit Interrail.
Vesterålen — Lofoten — Bodø
Das war vor einem Jahr, inzwischen hab ich zwei Faltvelos und werde damit zweimal weit im Norden gewesen sein. Und auch mit Interrail hab ich vor nicht mal einem Jahr angefangen. Das ist also beides recht schnell eskaliert 🙂 Dummerweise gibt es auch Falt-Liegevelos, und wer weiss, ob ich das nach einem weiteren Jahr auch zitieren muss.
Zurück zum Nachtzug: an der Riksgränsen kam sogar eine Personenkontrolle. Kurzes Interview, wo ich hin will und wann’s zurückgeht, keine ID notwendig, Tür wieder zu. Ich sehe wohl vertrauenswürdig genug aus und hatte von Frisur, Hautfarbe und Bart 100% Übereinstimmung mit dem Zöllner.
Narvik war wie erwartet zunehmend verregnet, also hab ich nach 15km und etlichen Höhenmetern mit jetzt wieder heiss-trocken-bremsender Vorderradbremse die Zeit in einer der Shoppingmalls verbracht, wo 15:50 sowieso der Bus abfuhr.
Brücke nördlich von Narvik. Alles rein in den Laderaum.
Ticket in der App gelöst, eingestiegen und rumgeschaukelt über 185 Haltestellen in 5:45h. Ab Svolvær hatte auch schon der Regen aufgehört, es wurde grüner, bunter und schneeärmer.
Svarttinden.
21:35 kamen wir in Leknes an, wo ich das Norrfold wieder zusammenbauen wollte. Ein Pedal hatte ich abgeschraubt, das andere von der anderen Seite wieder in die Kurbel eingeschraubt. Mein Hirn war wohl bei der Busfahrt auch eingeschlafen, denn “rechte Kurbel = rechtsrum fest = linksrum locker” gilt natürlich nur, wenn man es aussen einschraubt. Zum Glück hatten sie in der Tankstelle keinen grossen 15er, sonst hätte ich da echt noch was Gröberes ruiniert, bevor mir aufgefallen ist, dass ich einfach nur andersrum drehen muss, um es zu lösen. Danach wurde es dann Zeit, mein Norwegisch auszuprobieren, und nach den acht Stunden Online-Konversationskurs geht es jetzt einfach, als ob es nie anders gewesen wäre. Die Hemmschwelle ist weg und ich rede einfach drauflos mit möglichst wenig Fehlern und im Zweifelsfall sollte ich einfach das deutsche oder englische Wort nehmen, denn in 50% der Fälle stimmt das sogar. Ett språk til 😀 In der Unterkunft bin ich gegen 23 Uhr angekommen (also im Hellen, haha) und die gesamte Führung und Erläuterung haben wir direkt und problemlos auf Norwegisch gemacht.
Aussicht um Mitternacht.
Morgen geht’s Vorräte holen und dann mal schauen, was das Wetter sagt. Trocken, aber bedeckt.
Meeting und Ölverlust
Die Dudelhintergrundmusik im Hotel hat mich schon ein bisschen genervt, aber zum Glück hat man die nur in der Lobby und beim Frühstück gehört. 07 Uhr war heut Tagwacht (hatte eh kein Fenster im Zimmer, ganz praktisch eigentlich), dann Packen, Frühstück, den gesamten Gepäckroller im Keller einschliessen lassen und los zur LF zum Meeting. Da kamen wieder erstaunliche Beiträge und interessante Gespräche zusammen, immerhin ist das meine Machine-Learning-Gruppe, wo Finnen, Schweden, Deutsche, Schweizer, Italiener, Niederländer und neu auch Österreicher und Polen dabei sind. Rein technisch würde ich mal die Niederländer ganz nach vorn stellen, gefolgt von uns. Auf alle Fälle gab’s wieder exzellentes Catering mit unbegrenzt Nachschlag, so dass ich mich dann gegen 14 Uhr verabschieden konnte und die Fuhre wieder aus dem Hotelkeller geholt hab. Diesmal bin ich also mit Gepäck nochmal 30km herumgerollert, 300 Höhenmeter kamen auch zusammen. Der witzigste Teil war, als ich über die etwa 500m lange Fähren-Fussgängerbrücke bis ins Fährterminal der Värtahamnen gefahren bin (km 17.4-17.9 im Track), dort noch auf dem Aussichtsdach war und später ins Terminal rein bin. Hab dann eigentlich nur den Ausgang gesucht und wurde prompt vom Wachpersonal zurecht gerügt, dass ich da im Terminal herumfahren würde (Platz war da: Fläche etwa Zürich HB Wannerhalle+Querhalle, ohne Menschen!). Ich hab dann ausgeklickt, bin beim Absteigen fast auf die Fresse geflogen (Stahl-Stein hat keine gute Reibung) und dann hat der Wachtmeister das auch gar nicht mehr so schlimm gefunden, zumal ich ja eh langsam und mit Licht gefahren war. Ab zum Lift, runter und raus.
Zum Glück ist mir wieder eingefallen, dass ich ja mit dem 1.Klasse-Interrailpass in die SJ-Lounge am Bahnhof kann, also bin ich diesmal sogar mit dem Lift direkt bis raufgefahren, anstatt alles die Treppe hochzuschleppen wie beim letzten Mal. Verpflegung nicht ganz wie beim Meeting, aber auch in guten Mengen. Abfahrt war auf Gleis 12, kurz vorher fuhr der Nachtzug nach Berlin ab, das wäre die falsche Richtung gewesen. Natürlich stand ich mit der gefalteten Fuhre am falschen Ende des Perrons, also durfte ich acht Wagen in die andere Richtung laufen. Die Wagenreihenfolge stand zwar dran, aber nur relativ zur Fahrtrichtung, und die war mir vorher nicht bewusst.
Viel interessanter war aber, dass ich beim Verpacken fette Ölspuren am Reifen gesehen habe, dann auch total verölte Speichen dazu — linke Seite der Rohloff, der Seitendeckel hinter der Bremsscheibe war total verölt. “Na gut, dann ist sie doch nicht die dichteste Rohloff, die ich bisher hatte”, war mein Gedanke. Hab also folgendes Gedenkfoto gemacht und das gedanklich schon abgehakt.

Zwei Minuten später fiel meinem Unterbewusstsein aber auf, dass da was anderes komisch aussieht *hüstel*. Die acht Schrauben, die den Seitendeckel festhalten, waren alle locker und hatten sich teilweise schon zwei Umdrehungen rausgedreht. TX20 (oder 25?) hab ich natürlich dabei und erstmal alles wieder festgeschraubt, das werde ich wohl vorerst regelmässig prüfen müssen. Eventuell muss auch Schraubensicherung drauf bzw. es müssen neue Schrauben her. Das hätte jedenfalls auch anders enden können. Ansonsten bin ich aber mit dem Norrfold sehr zufrieden, es ist im Vergleich zum normalen Reisevelo kein Kompromiss, sondern ein vollwertiger Ersatz mit Faltfunktion.
Ich bin dann also beruhigt in den Nachtzug eingestiegen und frage mich jetzt, ob es ein Nachtzug ist, wenn es ja gar nicht dunkel wird. 1500km in 18h bis nach Narvik sind eine ganz gute Durchschnittsgeschwindigkeit, ein echtes Bordrestaurant ist auch dabei, Wifi unlimitiert ebenfalls, wobei ich da schon weiss, dass es später auch mal schlechteren Durchsatz gibt. Morgen gibt’s bestimmt lange Hose, 3h zwischen Nachtzugankunft und Busabfahrt, Narvik ist aber nicht besonders gross. Das Velowetter lässt bisher jedenfalls nichts zu wünschen übrig.
Stockholm und Meeting
Beim Frühstück konnte ich gestern nur noch für 06:45 oder 08:30 reservieren, dazwischen schien alles ausgebucht. Also dann halt 06:45 Uhr, danach Velorunde. Heute war’s dafür schon wieder zu warm für die lange Velohose. Kurz vor zehn Uhr wieder im Hotel, duschen und dann loslaufen zum Meetingort, wo ich gestern abend schon mal rumgefahren war. Dummerweise ging der Laufweg in einer Art Spiessrutenlauf zwischen fünf Outdoorstores in einer Strasse durch und ich bin doch noch beim Patagonia hängengeblieben, nachdem ich mich beim Haglöfs noch damit rausreden konnte, dass ich ja schon eine Jacke von denen anhatte. Ein Patagonia-Shirt hatte ich eigentlich auch an, naja, dafür hab ich jetzt eins mehr.
Tranebergsbron Richtung Süden. Bällstaviken Länsförsärkringar AB
Der ÖV scheint hier ähnlich einfach gelöst zu sein wie in London: Kreditkarte beim Einsteigen oder Reinlaufen in die T-Bane (Tunnelbanen) ranhalten, fertig. Mal sehen, was schlussendlich abgerechnet wird, beim Rauslaufen musste ich nicht auschecken. Das Meeting bisher war sehr spannend, schön viele Leute da, witziges Sprachwirrwarr und inhaltlich auch sehr nützlich. Die Hälfte der Leute kannte ich schon, man trifft sich halt irgendwo immer wieder. Das Catering war auch nicht zu verachten 🙂 Jetzt gibt’s noch Znacht mit der ganzen Gruppe, morgen Meeting bis Mittag mit Anschlusstermin, dann Velorunde, dann 1500km Nachtzug.
Hamburg-Stockholm
In Hamburg hab ich nach der Ankunft noch eine Abendrunde gedreht, es war aber eh Hafenfest und da waren viel zu viele Leute unterwegs. Zurück über die Reeperbahn und wieder ins Hotel.
Das A&O Hamburg Hauptbahnhof war nicht so unbedingt ein Oberklassehotel, aber für meine Zwecke ausreichend, da ich das Norrfold auch mit aufs Zimmer bekommen hab, es gibt ja immer Hinterausgänge, die man auch mal andersherum benutzen kann. Gegen 08:20 war ich am Bahnhof, wo auch schon recht früh der IC nach Kopenhagen bereitgestellt wurde, wieder so eine Gumminase wie letztes Jahr schon. Ich hatte mit der Reservierung Glück, denn meine Wagennummer war vorhanden, da hatten andere Leute Probleme. Die Faltfuhre konnte ich im Mehrzweck-Velobereich unterbringen und los ging wieder (wie letztes Jahr auch) die spannende Fahrt, bei der wir zwischenzeitlich +15min hatten und dann am Ende doch pünktlich in Kopenhagen waren.
Geplant war über eine Stunde Aufenthalt und gleich Umstieg in den direkten Zug nach Stockholm. Der fiel aber aus, bzw. fuhr erst ab Malmö, so dass alle noch mit dem Öresundzug übers/unters Wasser mussten und ab Malmö in den IC544 nach Stockholm. Hat aber alles gepasst, zwischen den Sitzen gab’s den perfekten Platz. Trotzdem ist das nervig, mit 30kg Gepäck herumzulaufen 🙂
Leerer Öresundzug. Sitzlehnenstellplatz perfekt.
In Stockholm bin ich erst ins Hotel (das hat ein paar Sterne mehr) und hab gefragt, ob ich das Rad irgendwo reinstellen kann. Die Mitarbeiterin ist dann mit mir in den Keller gefahren und meinte, ich könne es einfach da abstellen. Als sie wieder weg war, dachte ich mir dann aber “wieso hier unten? Ich bin doch eh grad mit dem Lift gefahren? Da kann ich doch auch rauf?”. Ein paar Arbeitskollegen hab ich auch noch an der Bar getroffen, aber hatte noch etwas Bewegungsdrang und bin 20km bei recht kühlen Temperaturen und leeren Strassen herumgefahren.
Morgen geht’s dann früh los mit Essen, dann Velorunde, dann Geschäftsprogramm bis Mittwoch.
Abreise nach Norden (CH-Hamburg)
Interrail geht wieder los und bis am Montag werde ich wohl das Infrastrukturmangelgebiet verlassen haben, so dass mich die möglichen Streiks danach erst bei der Rückreise wieder treffen. Diesmal ist das Faltrad grösser, aber durch grössere Taschen landet auch deutlich weniger Gepäck auf meinem Rücken. Zuletzt hatte ich ja am Alpenfalter kleine Sportroller am vorderen Gepäckträger und dafür den riesigen und mit schwerer Technik vollen Messengerbag auf dem Rücken, was nach jeweils 50km Stadtrunde in Malmö, Stockholm oder Oslo doch nervig wurde. Vielleicht bleibt’s bei den Herzroute-Ortliebtaschen, vielleicht nehm ich doch noch die Plus-Backroller in TG-Tarnfarben. Wenn ich dann am Ziel doch Wandern mit Velofahren kombinieren will, bietet sich der rote Ortlieb Vario PS an, an den ich mich schon sehr gut gewöhnt habe. Zweimal 6kg brutto hinten, 5kg auf dem Rücken, das ist okay an Gepäck, diesmal sind auch Veloschuhe dabei. Die Vorderradbremse erinnert sich vermutlich dann an eine Tour von vor zehn Jahren.
Erste Strecke Wil-Zürich-Basel-Hamburg. Überall Platz fürs Gepäck (es sind doch die weiss-roten Taschen geworden). Das Zusammenfalten mit Verpackung geht ganz bequem in sechs Minuten, das reine Falten geht sicher in unter zwei Minuten. Ein Pedal nehme ich ab, das andere wird nach innen umgeschraubt, funktioniert alles mit Innensechskant und gut gefetteten Gewinden. Insgesamt trag ich dann etwa 35kg beim Umsteigen mit mir herum, recht ausgewogen verteilt. Ja, und dann kann man auf der Rolltreppe im HB gopfertaminomol NICHT an mir vorbei! An einem Sonntagmorgen, ey!
Die 600g schwere Powerbank hab ich doch wieder ausgepackt, ich hab ja zwei Laptops dabei. Der ICE370 nach Hamburg (bzw. Kiel) ist ausreserviert, aber nicht die ganze Strecke über. Mal schauen, ob ich heut noch eine Runde in Hamburg drehe. Weiter geht’s morgen früh um 08:56 nach Kopenhagen, dort Umstieg nach Stockholm.
Dahon Cadenza im FV-Dosto der SBB in der Raumdiagonale. Passt gut im ICE hinter die Sitze.
Solaranlage [4]
Vor der Abreise in Richtung angenehmerer Temperaturen gibt’s noch ein Status-Update zur Solaranlage. Seit einer Weile standen schon Batterie und Wechselrichter bei mir im Keller, diese Woche wurde was montiert.
Es ist noch jede Menge Montagematerial da, links vom WR ist eine DC-Sicherung verbaut, dass es nicht den WR fetzt, wenn vom Dach Überspannung kommt. Jetzt fehlt natürlich noch der Netzanschluss. Rechts neben dem Wechselrichter ist viieeeeel Platz, da ist jetzt ein grosser Schaltschrank vorgesehen. Albert weiss Bescheid, was ich da gern hätte, und weiss auch, was alles rein muss. Bei der Gelegenheit wäre es nämlich auch noch sehr schön, einfach den offiziellen Stromzähler und alles andere Leitungsgerümpel mit in den Schaltschrank zu nehmen.
Auf der anderen Seite im Keller ist jetzt auch auf- und freigeräumt: da das Haus neben meinem jetzt seinen eigenen Wasseranschluss hat, kann der Abzweig dorthin vor meinem Zähler raus und der Zähler woanders hin. Auch das ist so besprochen, und danach kommt noch ein eigener (digital auslesbarer) Zähler hin plus ein Abzweig und ein Loch in der Wand, damit draussen ein Wasserhahn für den Garten montiert werden kann.
Raspberry Pi -> diverse ESPs
Bis gestern abend hatte ich in der Ecke beim Wasseranschluss noch einen Raspberry Pi hängen, der mir bis vor einer Weile noch alle Zähler (Gas, Wasser, Strom) protokolliert hat, plus Aussen- und Innentemperatur. Das geht aber inzwischen deutlich einfacher, nämlich mit simplen ESPs, wie ich es kürzlich schon bei den Messungen im HWR schnell zusammengelötet hatte. Wasser muss ich momentan sowieso nicht zählen, den S0-Stromzähler-Ableseblock hab ich neulich schon durch den Shelly ersetzt. Fehlt nur noch Gas, wo ich immer noch täglich mit einer Kamera ein Foto vom Zähler mache und das dann quartalsweise in meine Ablesedaten übertrage. Keine schöne Lösung, aber auch nicht weiter schlimm. Siehe auch ganz unten eine Alternative.
Es gibt aber auch den ESP32-Cam, also einen ESP32 mit Kameramodul — auf den man, natürlich, Tasmota flashen kann. Auch das hat gestern wieder nur eine halbe Stunde gedauert, bis ich das am Laufen hatte und die gleichen Bilder wie vorher am gleichen Ort landen. Heute hab ich mir noch die Stabilität der Wifi-Verbindung angeschaut (merke: bei ESP32-Cam immer Antennen mitbestellen) und eine Antenne angelötet und seither läuft der Stream stabil, zweimal am Tag wird ein Foto gemacht: LED an, Foto, LED aus. Der andere ESP holt die Aussentemperatur auf der Südseite. Damit war der Raspi im Keller nicht mehr notwendig und konnte woanders hin, so dass die Handwerker da freies Feld haben.
Was noch ganz witzig wird, aber lösbar ist: ich hab einen Heizeinsatz für meinen Warmwasserspeicher mitbestellt. Der muss natürlich von irgendwoher gesteuert und passend bestromt werden. Das Steuersignal liefert der smartfox (hätte ich auch selbst machen können, aber so ist es mal professionelles Gebastel): z.B. wenn Überschussstrom da ist, wird ein analoges Signal auf den Thyristorsteller gelegt, der fährt dann drei Phasen entsprechend proportional hoch und die Energie landet im Heisswasserspeicher. Gas kostet 13 Rp./kWh, Strom speise ich dann eben für 15 Rp./kWh weniger ein, das nimmt sich nach Gasthermeverlusten nicht viel.
Aber: der Keller mit dem Schaltschrank ist auf der einen Seite des Hauses, der Heisswasserspeicher auf der anderen. Ich muss 5×1.5mm² mit 230/380V irgendwie da rüberbringen, und natürlich nicht so wie die TB Wil das mit dem Provisorium grad machen. Es gibt aber einen Weg, der ungefähr 25m Leitungslänge (Luftlinie wären es vielleicht 8m) hat, das wird noch eine elende Strippenzieherei, aber ich vermute, ich kann mein damals beim Badumbau mit gelegtes Leerrohr direkt verwenden. Ich hätte jetzt beim Solaraufbau noch was unterm Dach bis hoch ziehen sollen. Immerhin ist der nicht mehr benutzte Kamin auch ein schönes massives Leerrohr.
Abschätzung Gasverbrauch aus Therme
Da die Gastherme der einzige Gasverbraucher ist und ich deren Werte schon seit langer Zeit alle 30s mitlogge, hab ich jetzt nochmal geschaut, wie gut ich den Verbrauch aus Brennerzeit und Brennerleistung abschätzen kann. Nach einem Korrekturfaktor hab ich eine extrem gute Korrelation zwischen der offiziellen Zählerablesung und meiner Berechnung. Das reicht mir für eine tagesgenaue Abschätzung. Die vier Punkte mit >75kWh Tagesverbrauch könnte ich nochmal genauer anschauen, aber ist auch nicht weiter dringend, es wird wohl mit hoher Brennerleistung o.ä. zu tun haben.
Heizkosten Q1/2022 vs. Q1/2023: ziemlich genau verdoppelt (200 zu 400 Fr.), aber auch wesentlich durch andere Faktoren wie Vermietung beeinflusst.
Das Haus wird während meiner Abwesenheit jetzt gut gehütet und sämtliche Gewerke, die irgendwas machen wollen, wissen, dass und wie sie reinkommen und wie sie mich erreichen. Mal schauen, wie die Oberdorfstrasse hinterher aussieht, die wird jeden Tag gefühlt dreimal aufgegraben und wieder zugemacht — das merkt man aber nur, wenn man Homeoffice hat.