Die Bildergalerie ändert (sich) noch…
Reisevorbereitungen und Reisenachbereitungen:
Swisscom-Outpost in Palo Alto:
San Francisco:
Bay Trail:
Eichhörnchen:
Stanford:
ÖV:
Unterkunft:
data science and bicycle touring
Einträge rund um den Aufenthalt in Palo Alto, California, Anfang August bis Ende September 2017
Die Bildergalerie ändert (sich) noch…
Reisevorbereitungen und Reisenachbereitungen:
Swisscom-Outpost in Palo Alto:
San Francisco:
Bay Trail:
Eichhörnchen:
Stanford:
ÖV:
Unterkunft:
Beide Flüge waren ereignislos, gutes Essen und Schlaf im flachen Bett beim ersten Flug, ein kurzer Besuch in der SAS-Lounge in Kopenhagen mit dem ersten Kaffee seit 10.August und dann weiter in der dünn besetzten (8/36) Swiss-Business mit Chocolat-Frey-Schoggitäfelchen bis nach Zürich. Ich hatte Westwind bestellt, daher gab’s einen au[f|s]gezeichneten Anflug von Osten und dementsprechend eine wunderschöne Panoramakurve nordwestlich von Wil mit Alpsteinblick. Ich denk schon mit bei der Platzwahl, wenn ich 3A auswähle 🙂
Das Gepäck kam nicht zügig, aber zuverlässig gleichzeitig auf Band 15 und 16 an. Die Mondaine meinte 17:12 — das ist zu Fuss bequem zu schaffen bis zum Zug um 17:21, aber mit Gepäck auf dem Rollwagen und zweimal Liftfahren? Es ging gut, im Lift hab ich in der App das Zugsbillett gelöst (zum Glück SwissPass-Login schon vorher umgestellt und Passwort gewusst) und zehn Sekunden später kam der Zug.
Im Zug konnte ich das Mobility-Auto buchen, nur dummerweise war ich diesmal am anderen Ende des Zugs eingestiegen — und Wil hat am Bahnhof keine Gepäckwagen, auch wenn es dafür vorgesehene aufgemalte Bodenmarkierungen gibt. Also hab ich alles etappenweise ans andere Ende des Perrons geschleppt und es mit dem Auto heimverfrachtet. Dann das gelbe Postrad eingesackt, das Auto wieder abgestellt und Milch holen gefahren. Wieder merkwürdig zu fahren, wenn man in der Querachse eine um 90° gedrehte Körperhaltung hat, aber es gab 5km leichten Regen, herrlich 😀
Mein Zeug hatte ich gestern schon fast alles zusammengeräumt, hab mich noch mit Kirsten unterhalten und nochmal gesagt, dass die Unterkunft für mich perfekt war. Wo sonst kann man das Velo direkt vorm Fenster parkieren (wenn man nicht grad im Motel nächtigt)? Mit dem Van (der eine verzogene Heckklappe hat) bin ich gemütlich ohne Navi zum Flughafen gefahren — der Tank war eh nicht voll und drum musste ich auch nicht nachtanken, Hauptsache >viertelvoll zurückgeben. Natürlich war ich viel zu früh am Flughafen, so dass der SAS-Schalter noch nicht offen war und daher auch der Gepäckschalter nicht. Aber am Automaten gab’s sowohl die Bordkarte als auch die Gepäckaufkleber, inklusive Pass-Scan. Also Self-Service: erstmal bei Swissport-Mitarbeitern gefragt, wo der Sperrgebäckschalter ist und die meinten, ich müsse erst warten, bis der SAS-Schalter offen hätte, weil ich ja Bordkarte und Gepäckaufkleber brauchen würde. Ich hab ihm daraufhin beides unter die Nase gehalten. Aber noch zwei Stunden warten? Nö. Ich muss ja eh zum Sperrgepäckschalter, den ich kurz darauf ausfindig machen konnte. Meinen Landi-Laubsack mit den Ortliebtaschen drin sollte ich in Zürich damals auch am Sperrgepäck aufgeben und den Radkarton ja sowieso. Daher hab ich beides beim freundlichen Mitarbeiter abgegeben und konnte dann schon durch die Sicherheitskontrolle in die Lounge — nicht vergleichbar mit der Swiss-Business-Lounge in Zürich, letztere ist schon sehr angenehm mit sehr gutem Essensangebot. Interessant ist ja bei der ganzen Sache, dass mein Gepäck nirgends gewogen wurde 🙂
Spassig war dann, dass ich am Gate ausgerufen wurde, weil eins der Gepäckstücke eigentlich an einem anderen Schalter hätte abgegeben werden sollen. Beim Einsteigen meinten sie dann “we found your bike”. Ich seh’s dann in Zürich.
Ich dachte übrigens, in der Schweiz wäre das nicht ganz so nervig mit den Linken, die ihnen ungenehme Personen am Reden hindern; ich hoffe daher, dass das nicht genauso um sich greift wie in den USA: General Petraeus darf nicht auftreten (NZZ). Bisher hab ich da in .ch eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht mit dem politischen Spektrum, z.B. in Wil mit Min Li Marti und Lukas Reimann. Solange die Leute mit sehr unterschiedlichen politischen Ansichten noch miteinander reden, ist alles gut.
Deutschland wird in der Hinsicht auch endlich normal vom Parteienspektrum her. Aber es zeigen sich schon die gleichen völlig schwachsinnigen ausschliesserischen Tendenzen gegenüber der AfD, die sie nur noch stärker machen. Ich hab mir deren Parteiprogramm durchgelesen und stimme nicht mit allem überein. Eine Liegeveloinformatikerpartei gibt’s halt nicht. Aber wir leben in der Schweiz mit 30% Wähleranteil für die SVP, die der AfD recht nahekommt, ziemlich gut, die Demokratie funktioniert. Man höre dem politischen Gegner zu, zerpflücke seine Argumente (wenn möglich) und suche nach Lösungen, anstatt Fundamentalopposition und Blockade zu betreiben. Das gilt für alle Seiten. Natürlich ist das anstrengender als einfach aus Prinzip alles, was von der AfD kommt, abzulehnen. Von daher wäre ich auch in der Politik schlecht aufgehoben, weil ich nach Vernunft und Gewissen entscheiden würde und nicht nach Fraktionszwang.
Von den Eichhörnchen an immer derselben Stelle auf dem Bay Trail hab ich mich gestern morgen schon verabschiedet. Es gab standing ovations und dann sind sie wieder buddeln gegangen.
Continue reading “Tag -2: Abschied nehmen”
Gesagt, getan. Angemeldet bei Zach Kaplan, um eine Speedmachine probezufahren, das ist quasi das gleiche Modell wie die jetzige Ottermobil-Streetmachine, nur mit tieferem Sitz und leicht anderer Rahmengeometrie, was sie windschnittiger und damit schneller macht. Zachs Laden ist in Alameda, das ist auf der anderen Seite der Bay, aber gut erreichbar.
Continue reading “Tag -10: Vertiefte Einsichten”
Das Computer History Museum hatte heute eine Veranstaltung zum Thema Our Relationship with AI, zu Gast waren der Siri-Erfinder Tom Gruber (jetzt bei Apple), IBM Distinguished Scientist Francesca Rossi und Subbarao Kambhampati, Präsident der Association for the Advancement of AI. Das ist eine ähnlich lustige Abkürzung wie IEEE. Die Podiumsdiskussion zog sich etwa eine gute Stunde, dann kamen noch Fragen aus dem Publikum dazu. Ein paar wichtige Punkte habe ich im Folgenden aufgelistet.
Continue reading “Tag -16: AI Event @CHM”
Kein Wunder, dass brouter so gut fürs Fahrradrouting funktioniert: der Erfinder Arndt Brenschede hat sich da wirklich viele Gedanken gemacht, wie man in dem folgenden Vortrag sieht: Höhenbewusstes Routing mit Radardaten (FOSSGIS 2014). Ausserdem erklärt das auch die Diskrepanzen zwischen den verschiedenen Angaben für die Höhenmeter einer Strecke. Für das ÖV-Routing hat er neuerdings auch sehr gute Ideen eingebaut: Transit-Routing und OSM (FOSSGIS 2016). Und natürlich hat das auch viel mit autonomen Fahrzeugen zu tun, die haben ja auch angepasstes Routing speziell für sie.
Continue reading “Tag -18: Routingprogramme und Datensammler”
Meine dienstlichen Termine für diese Woche waren alle beendet, nächste Woche geht’s weiter mit Brunch in San Francisco am Montagmorgen. Also eine 100km-Nachdenkrunde, was sonst. Gestern auf der Abendrunde wurde ich bei der Ausfahrt aus dem Facebook-Campus von einer Wachperson mit good night verabschiedet. Der Facebook-Neubau, der sich am Ufer entlangzieht, ist im Erdgeschoss komplett eine Parkgarage, vermutlich kann man mit dem Auto direkt an seinen oben drüber befindlichen Arbeitsplatz fahren, insofern man einen fixen Platz hat.
Nach Berkeley wollte ich sowieso noch, hatte mir aber noch keine Strecke zurechtgeschnitzt, ausserdem nicht beide Richtungen. Da die Brücken über die Bay nicht alle für mich (erlaubt) befahrbar sind, war die Routenoption über die Dumbarton Bridge und dann den Bay Trail entlang nach Norden. Abfahrt war 09:35 Uhr, die Sonne sollte sich noch bis am Mittag Zeit lassen, sich durch die Wolken zu fräsen.
Die Gegensätze hier sind schon enorm gross, einerseits extrem gestaltete und gepflegte reiche Quartiere, gleich eine Meile weiter heruntergekommene dreckige Gegenden mit Bettlern und Obdachlosen, dann wieder Industriegebiete, später Villen mit Bayzugang und dann die üblichen Downtown-Shopping-Strips, ergänzt mit riesigen Malls.
Die Freiverkabelung hier ist sensationell flächendeckend. Sowas gibt’s daheim nur an Bahnhöfen auf den Gleisfeldern, z.B. hier in Chur.
Man müsste einen Geruchssensor mit hoher zeitlicher Auflösung erfinden, der auf den Geruch von gerauchtem Gras anspricht, dann könnte man gut die Grasrauchquote an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten auf einer Karte darstellen. Sowas könnte doch eigentlich in die Ford-Mietvelos eingebaut werden:
Die Steigungen und Gefälle von Oakland bis nach Berkeley waren enorm. Von +10% bis -15% war alles dabei, aber meist nur kurzzeitig. In Berkeley bin ich auf dem Campus etwas herumgefahren, Studenten waren auch zahlreich vorhanden. Mein Ticket für den 14.09. hab ich auch abgeholt, es spricht der Konservative Ben Shapiro. Wenn man schon mal hier ist, kann man sich ja am symbolträchtigen Ort für Free Speech mal mit Politik beschäftigen. Da Metallica öfter mal in Berkeley ihre Songs geschrieben haben (Ulrich/Hetfield), erklärt sich vielleicht auch das 1982 erschienene Lied Free Speech for the Dumb mit dieser Vorgeschichte. Im Januar 2013 war ich ja auch in Wattwil bei der SVP zwecks Meinungsbildung über kontroverse Personen aus erster Hand.
Da ich auf dem Campus nichts weiter geplant hatte, bin ich Richtung Fährterminal Oakland gerollt am Jack London Square. Laut Plan sollte die Fähre 17:05 fahren. Als ich um kurz nach vier dort so unschlüssig herumstand, legte eine Fähre an. Kurz danach folgte ein boarding call “San Francisco Ferry Terminal, final call”. Nanu, mein Ziel, aber nicht auf dem Plan? Meine Nachfrage wurde positiv beschieden, also bin ich spontan an Bord gegangen. Und: ich war der Einzige! Es gab 42 Velostellplätze. Der Ticketkauf ging an Bord und mir wurde gesagt, dass das eine nicht geplante Fahrt sei, weil sie irgendwas ergänzen mussten. Egal, ich fand’s sehr gut so 😀
Nach vielen Fährfotos bin ich in SF gemütlich direkt zum Zug gefahren, hab den Schnellzug erwischt und war nach 40 Minuten wieder in Palo Alto. Der Zug war diesmal aber deutlich voller. Nur: wenn das ein Pendlerzug ist (17:16 Abfahrt), ist er überdimensioniert. Die Masse an Leuten in den sechs Doppelstockwagen hätte in Zürich locker in einer RE450-Garnitur der S-Bahn Platz gehabt. Nur daheim halt ohne Veloselbstverlad.
Stats: 100km, 350 Höhenmeter, einmal McD, einmal Starbucks, dort wieder inkognito:
Aufgefallenes Schild 1:
Aufgefallenes (Kontroll)Schild 2 (Informatik-Insider):
Der Tageszähler geht jetzt rückwärts. Zufällig hatte ich beim Durchfahren des Stanford-Campus einen Hinweis auf Mehran Sahamis Vorlesung “Don’t trust your gut” gesehen, die ich mir dann gestern im NVIDIA-Auditorium auch angeschaut habe. Das Video davon ist hier auf Facebook zu finden. Es war sehr unterhaltsam, er hat erst (für mich) eine sehr gute Auffrischung von Wahrscheinlichkeitstheorie gegeben, inklusive Bayes’schem Satz. Zwischendurch hat er nebenbei noch das Geschäftsmodell von Versicherungen erklärt. Seine vielen eingebauten Wettspiele mit Dollareinsatz waren dazu sehr anschaulich. Sowas könnte man als Einführungsveranstaltung für Wahrscheinlichkeitstheorie nehmen und sich hinterher an den Details der Vorlesung ein ganzes Semester lang austoben.
Nachts ist der Stanford-Campus auch sehr schön, fast keine Leute, Vollmond und T-Shirt-Temperaturen so gegen 22 Uhr.
Zu dem, was ich neulich zu Waymo und dem Shadow Driving geschrieben habe, gibt’s auch noch eine kürzere anschauliche Fassung: Simulation: how one flashing yellow light turns into thousands of hours of experience.
Nach der Hälfte der Zeit (Rückflug am 29.) war mal eine Blogpause fällig. Am Sonntag war ich bei Marc zum BBQ eingeladen, das waren etwa 28km einfache Strecke, zurückzu wegen Rückenwind nur 1:20h Fahrzeit. Bei der Gelegenheit konnte ich auch mal eine geschlossene Wohngegend von innen anschauen. Im Prinzip ist das wie eine Kaserne, nur dass man nicht stundenlang unfreiwillig auf dem Asphalt in der Hitze stillstehen muss. Das hat man ja meist vorher im Stau auf der Autobahn schon gemacht.
Es ist schon witzig, wie lange sich Leute über Stau, Verkehr und volle Strassen unterhalten können, dabei sind sie doch selbst der Verkehr. Zumal wenn man nach Kalifornien kommt und weiss, dass der Outpost in Palo Alto ist und man seinen Wohnort frei wählen kann — wenn man dann irgendwo am Meer oder in SF wohnen möchte, muss man auch den Arbeitsweg ertragen. Die nächste Diskussion ist dann immer um die besten Economy-Plätze im Flugzeug. Ähm, da gibt es keine, die sind vorn in der anderen Klasse. In der Gesamtbetrachtung zahlen sie also freiwillig mehr Miete, damit bleibt weniger Geld für den Flieger und sie stehen auch noch jeden Tag 2-3h im Verkehr/Stau herum. Ich hab das andersherum optimiert: ich zahle (offensichtlich) weniger Miete, das kombinierte Miete-Flug-Budget hat für den Business-Flug gereicht und ich hab auf dem kürzesten Weg 15 Minuten mit dem Velo zur Arbeit.
Am Montag hatte ich die wenigsten Tageskilometer (8), nur zum Einkaufen und wieder heim. Die Hitzewelle hatte sich bereits wieder verflüchtigt und es gab sogar ein paar wenige Regentropfen. Erst dachte ich ja, dass man bei Starbucks hier keinen Rabatt bekommt, wenn man mit dem eigenen Gefäss antanzt, aber sie geben doch zehn Dollarcents Preisnachlass. Damit krieg ich aber den flaschenhaltergeeigneten Kaffeeisolierbecher nicht mehr amortisiert in der verbleibenden Zeit.
Mit dem Tag der Arbeit ist hier auch gefühlt der Sommer vorbei und die Leute kommen wieder zur Arbeit. Daheim hat, wie erwartet, die Chefin gekündigt. Schade, aber unvermeidlich bei so einer Reorganisation. Wenn ich mir was wünschen dürfte, wäre das ein längerer Regen hier, aber vielleicht nicht ganz so wie 2013 in Darwin.