Tag -18: Routingprogramme und Datensammler

Kein Wunder, dass brouter so gut fürs Fahrradrouting funktioniert: der Erfinder Arndt Brenschede hat sich da wirklich viele Gedanken gemacht, wie man in dem folgenden Vortrag sieht: Höhenbewusstes Routing mit Radardaten (FOSSGIS 2014). Ausserdem erklärt das auch die Diskrepanzen zwischen den verschiedenen Angaben für die Höhenmeter einer Strecke. Für das ÖV-Routing hat er neuerdings auch sehr gute Ideen eingebaut: Transit-Routing und OSM (FOSSGIS 2016). Und natürlich hat das auch viel mit autonomen Fahrzeugen zu tun, die haben ja auch angepasstes Routing speziell für sie.

Der sonntägliche Tatort STAU hat auch perfekt zum Thema gepasst. Ganz witzig war, dass im Auto eines der Protagonisten (Kennzeichen S-CH 225) Free Speech for the Dumb lief, später dann von der zweiten CD des Garage Inc.-Albums Crash Course in Brain Surgery, da hat die erzählte Zeit im Film fast zur Erzählzeit gepasst und die Überleitung vom Berkeley-Besuch ist auch elegant extern gelöst.

In Europa sind inzwischen allenthalben die Bike-Sharing-Manias ausgebrochen, jetzt auch in München. Es gibt noch mehr Leute, die sich fragen, was daran rentabel sein soll, wenn man Wartungs- und Servicekosten (Replazierung, etc.) mit einbezieht. In diesem Fall sind es nicht (wie bei Uber) die Fahrer selbst, die die Verluste tragen, indem sie weniger einnehmen, als sie die Fahrt kostet. Aber vermutlich sind auch bei den O-bikes, wie bei so vielen anderen digitalen Gratisprodukten, die Nutzer das Produkt und geben sehr viele Daten preis — Kreditkartendaten, Standorte, bevorzugte Wege. Mit diesen Profilen dürften mehr Einnahmen zu erzielen sein als mit der einfachen Vermietung.

Data Mining is why billions are being pumped into dockless bikes — das mit den Daten ist eine Wette der Investoren auf die Zukunft. Keine schlechte, würde ich sagen.

Seattle Transit Blog — Bike-Sharing-Startups, viele Investoren wetten auf die Zukunft, viele werden wieder eingehen oder mit anderen zusammengehen.

Ausserdem geht obike auch wieder schön in die Breite, versucht schnell alle Konkurrenten plattzumachen, um ein Monopol zu haben. So langsam verstehe ich, warum und wie das Spiel Monopoly hier entstanden ist. Eigentlich versucht jedes Startup, genau dieses Ziel zu erreichen.

Heute zum Meeting in San Francisco war ich mit einem der Hauptverkehrszeit-Züge unterwegs. Trotzdem viel Platz für Velos.

Fast wie Züri HB ohne Dach, rechts die Europaallee, links allerdings ein Diesel-Zug.

Blick vom Hügel auf San Francisco.
Veloselbstverlad von oben.

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