Gestern 11 Uhr: Anruf der Schreinerei Kunz; der Monteur wäre grad unterwegs von Frauenfeld nach Arbon und würde ab 13:30 Uhr kurz bei mir vorbeischauen und den korrekten Schliesszylinder einbauen. Da ich aber zu einem Workshop am Flughafen wollte, musste das in meiner Abwesenheit erfolgen. Schlüssel in die Schlüsselbox, alle mitzunehmenden Schlüssel bereitgelegt, kurz Notizen geschrieben, Kägi/Branche und alkoholfreies Bier bereitgestellt, fertig. Als ich heute wieder heimkam, war dann tatsächlich alles einwandfrei montiert, Kägi und Bier haben geplant gefehlt und es stand ein “Danke!” auf dem Zettel 🙂
Mein temporärer Mitbewohner hatte mir auch noch den fünften provisorischen Schlüssel hingelegt, so dass ich den vorhin noch schnell persönlich in Frauenfeld abgegeben habe, im Gewerbegebiet, wo die erweiterte Velorunde durchgeht. Jetzt noch die Rechnung und einen Eimer Farbe in RAL oxidrot, dann ist der Teil fertig.
Die dritte Woche war schon merklich dunkler, man merkt es stark, wie die Tage kürzer werden, jede Woche eine Stunde weniger Tageslicht. Am Anfang fuhr der Dorfbus um 08:05 noch in der Morgendämmerung, am Ende in der Dunkelheit. Im Schatten gibt es schnell Dauerfrost, die Seen fangen an zu überfrieren, aber wenn die Sonne durchkommt, kann man sonnenbrandfrei in schönster Landschaft allein herumspazieren oder -klettern, ab etwa 500moh auch mit dauerhafter Schneedecke.
Mittagsspaziergang rund um Vikbukta/Uttakleiv
Frost und Vormittagssonne
Vikbukta mit Mittagssonne (12° überm Horizont)
Alte Strasse nach Uttakleiv
Vikbukta
Nordlichter
Blick nach Südosten
Blick Richtung Norden
Strand Unstad, Blick Richtung Westen
Strand Unstad, Blick Richtung Westen
Die Rückreise war planmässig, Aufstehn 04 Uhr, auf der Fahrt Nordlichter sehen, Auto am Flughafen abgeben, Abflug 05:40, 06:55, 11:10 und dann 14:53 mit dem IR13 heim. Puh, 2. Klasse und mit Fahrkartenkauf, das schreckt echt ab, diesem Zustand werde ich wohl wieder Abhilfe schaffen müssen.
Daheim läuft alles, es kommt immer noch massig Sonne vom Himmel, die fürs Warmwasser ausreicht und der nervige Zwischen-Zwei-Jobs-Zustand klärt sich wohl auch sehr bald. Es ist aber sehr spannend, wieviele Leute sich plötzlich ernsthaft für einen interessieren, wenn man dann doch mal kündigt.
Recht genau 48h nach der Bestellung am Montag kam gestern der Führerausweis. Mit A-Post 🙂 Und 72h nach der Bestellung kamen heute Pass und ID. Mit R-Post, aber damit kann ich glaub leben. Der Pass ist viel zu schade, um da was reinzustempeln, das Detaillevel da drin ist unglaublich. Laut Hochprägung gehört der Säntis zu AR und AI. Und die ID hat im Gegensatz zum deutschen Perso eine vernünftige Schriftart, bei der man O und 0 problemlos auseinanderhalten kann.
Es gibt noch genügend Hügel/Berge in der Umgebung, heute ging’s nach Südwesten zum Skottinden (671moh). Anstiege mit deutlich über 100% (im Wander-, nicht im Veloteil) waren vorhanden, keine Sicherung, keine Wegmarkierung und am Ende waren knapp unterm Gipfel noch zwei Kletterpassagen dabei, auch das ohne Vorrichtungen. Meine von ridewithgps errechnete Aufstiegrate von >1200 Meter pro Stunde kann nicht ganz stimmen, denn ausweislich des Tracks (dessen Höhenmeter wiederum nicht stimmen können, der Berg ist eben deutlich höher als 585m) hab ich 1:10h für etwa 650 Höhenmeter gebraucht. Oben war’s Richtung NO bis Osten leider komplett vernebelt, die anderen Richtungen waren zeitweise offen. Auf dem Rückweg war ich noch einkaufen, inzwischen haben auch Bunnpris und Rema1000 Selbstbedienungskassen 🙂
Mit dem Auto hab ich viele Details zu Strecken gar nicht mitbekommen im Mai/Juni, das hole ich grad nach. Tiere, Aussichten, Schilder und natürlich Höhenmeter 🙂 Nach einem 3-Meeting-Vormittag ging’s über die Mittagspause zum Uttakleiv, dem anscheinend touristisch berühmten Strand. Ich war schon mal dort, aber heute war’s viel leerer und ich bin auf der Hinfahrt sogar um den Fels drumrum statt durch den Tunnel gefahren. Weiss gar nicht, warum die Leute so komisch gucken, wenn ich mit 30km/h auf dem Feldweg angerollt komme, oder auch mal mit 50km/h den Berg runter. Mit den Elektrorollern würden die das sicher auch gern machen, wenn sie könnten, hab da in Stockholm schon einige davon überholt.
Hinten der Holandsmælen
Auf dem Weg zum Uttakleiv.
Das Wetter sieht viel besser aus als beim letzten Besuch — trocken, 8-15°C und laut Wettervorhersage zwar bewölkt, aber das scheinen andere Wolken zu sein als in echt. Die Farben der Landschaft sind sehr schön (Bilder sind alle unbearbeitet, direkt von der TZ61). Ein grosses Lachsschnitzel gab’s zum Zmittag.
Beim Interrail-Passkauf kam mir schon die spontane Idee, mal wegen Velomitnahme verschiedene Routen anzuschauen. Aber da fiel mir auch gleich wieder ein, dass das das unkomplizierte Zugfahren wieder unnötig schwieriger macht. Trotzdem will ich aber am Zielort nicht immobil oder auf den (nicht existenten?) ÖV angewiesen sein. Nichts liegt also näher ™ als ein Faltrad zu kaufen. Spontan fielen mir da die Bromptons (der Klassiker, teuer und wertstabil), die Birdys (auch teuer, heute viel elektrisch) und diverse Dahon-Räder ein (danke an 15 Jahre Rad-Forum mit der Falk-Dahon-Faltrad-Gebetsmühle). Und dann gibt es ja tutti.ch, wo diverse Räder immer wieder auftauchen und Ende Juni auch ein Dahon Curve SL in St. Peterzell für 750 Fr. zu bekommen war. Von der Original-Ausstattung blieb in Gedanken schon nur noch die Nexus 8-Gang und der restliche Rahmen/Gabel/Faltkram.
Originalzustand direkt nach der Abholung.
Tatsächlich sehr klein, wenn gefaltet.
Batteriebeleuchtung war dran — pfui. Für 300 EUR hätte ich ein komplettes SON-Laufrad passend bekommen können, aber für 50 Fr. (Dynamo Dahon), 20 Fr. (Felge) und 20 Fr. (Speichen) bau ich mir das selbst. Das ging beim Puky damals ja auch. Als Beleuchtung reicht mir der BUMM Avy T Senso Plus und hinten das BUMM Toplight Line Small. Und ja: das sind alles Amazon-Links, weil die Artikel in CH nicht oder nur zu absoluten Fantasiepreisen oder mit ewigen Lieferzeiten zu haben sind und Amazon schon seit längerem versandkostenfreu und üblicherweise auch schon verzollt und mit korrekter, also nicht-ganzzahliger MwSt in die Schweiz liefert.
Gepäckträger, Befestigung oben fehlt noch.
Biegeradien-Check 1.
Biegeradien-Check 2.
Was ebenfalls am Puky damals schon ging: Hydraulikbremsen. Eine HS33 war noch im hauseigenen Lager und wurde direkt vorn verbaut. Auch wieder im tutti hat in Olten noch jemand ein HS33-Set (lang+kurz) mit einigen (für mich irrelevanten) fehlenden Teilen für 20 Fr. verkauft — heute früh abgeholt und nach schon vier Stunden war die Hinterradbremse auch noch getauscht. Die Biegeradien sind alle unkritisch, und bei dem Set von heute war sogar ein Winkelabgang mit dabei. Die heute abgeholten HS33 dürften deutlich älter als das Faltvelo sein, weil die Griffe noch aus Vollmetall sind und der Anschluss am Griff anders als gewohnt ist. Aber immerhin hatte ich einen Grund, die klimatisierte Werkstatt (=Büro) hinterher zu wischen.
HS33-Anschlussstutzen am Griff.
Stutzen einschlagen mit “was man grad für Hilfsmittel da hat”.
Eingeschlagen, aber…
…Tülle vergessen. Also nochmal abschneiden und von vorn 🙂
Was bei der Radgrösse schwierig ist, sind Gepäckträger, sowohl vorn als auch hinten, wenn man die Fuhre auch noch falten möchte. Für vorn hab ich im aliexpress einen Träger gefunden, der in Kombination mit Streben vom Tubus Tara und dem Befestigungsset LM-BF von Tubus wohl passen dürfte. Am Hinterradgepäckträger (den ich jetzt doch wieder montiert habe) kann ich keine Ortliebs einhängen, weil die mit den Füssen kollidieren. Ausserdem hab ich bei diversen “mal-eben-den-Bordstein-hochlupfen” und “Velorampe-am-Bahnhof-hochfahren”-Aktionen schon überrascht bemerkt, dass kurzer Radstand mit hohem Drehmoment am Hinterrad und Gewichtsverteilung “eher hinten” zu Wheelies führt. Da dürften dann Vorderradtaschen dagegen wirken.
Fahrradcomputer ist dran, die Nexus ist natürlich nicht vergleichbar mit einer Rohloff, weder von der Gesamt-Entfaltung noch von den Gangsprüngen. Was sich eignen würde, wäre natürlich ein Schlumpf-Drive, damit könnte ich auch noch das riesige Kettenblatt etwas verkleinern. Und dummerweise ist mir dabei auch eingefallen, dass sich an der Speedmachine ein Schlumpf+Rohloff auch super machen würde, um noch deutlich mehr Entfaltung zu bekommen 🙂 Fahrverhalten: klar fährt es nicht so unbeirrbar geradeaus wie das Patria, freihändig fahren geht eh nicht, beim Wiegetritt und “am-Lenker-Reissen” verformen sich Sattelstütze und Lenkstange elastisch. Aber insbesondere das geringe Gewicht von 11-12kg merkt man sehr deutlich positiv. Und die Reifen summen/rauschen bei 30km/h.
Und was natürlich sehr cool ist: einfach jeden Zug zu benutzen, ohne reservieren zu müssen. Heute 2x IC5 und 1x IC1, alle reservationspflichtig. Nur mit ÖV nach Olten und dort zum Abholpunkt und zurück zu kommen, hätte statt 07:04-10:25 von 07:04 bis 11:25 gedauert. Mit dem Falten (oder im IR ohne, hab ja eh noch den Velopass) ging es sehr bequem und im ICN muss ich auch nicht vom Kopfende des Zugs durch zwei Wagen bis in die 1. Klasse laufen 🙂
Den ersten “Stäbchen-in-Nasenhöhle-ganz-hinten”-Test hatte ich am 26.03. in der Medbase-Apotheke in Wil gemacht. Termin online vereinbart, Daten eingegeben, ausgefülltes Papierformular mitgebracht. Wie machen das eigentlich Leute ohne Drucker? Da dauert ja dann der Termin länger? Ich kam jedenfalls damals pünktlich dran, Stäbchen in die Nase, nach zehn Minuten das negative Ergebnis, fertig. Ein paar Tage später war dann die Abrechnung schon in meinem Krankenkassenportal ersichtlich, schön nach Leistungen aufgeschlüsselt. Nicht von mir zu zahlen, zumindest nicht direkt und unmittelbar. DBSt oder Mwst oder was auch immer für Steuern dafür erfunden wurden, siehe dazu auch die drei Stories zu diesem Thema im aktuellen NZZ Geschichte Nr. 33. Die werden langsam zu einer sehr guten Ergänzung zu den Reportagen.
Aber man will ja beim nächsten Test einen anderen Prozess testen, also war ich heute im Spital Wil. Auch hier online Termin gemacht. Kein Formular auszudrucken, keine Daten anzugeben. Hm. Also erfassen sie das vor Ort gleich digital? Nein. Ich wurde vor Ort mit einem frisch desinfizierten Klemmbrett mit einem bestimmt zum zehnten Mal von der Kopie von der Kopie von der Kopie (…) kopierten Anmeldeformular und einem Kugelschreiber (immerhin Schneider) empfangen. Alle Daten hab ich mit klammen und daher krakelnd schreibenden Fingern eingetragen, meine Krankenkassenkarte oben ans Klemmbrett geklemmt und das Formular wieder abgegeben. Zehn Minuten später war ich dran, nachdem vor mir schon jemand fluchend mit Tränen in den Augen vom Nasenhöhlenabstrich rauskam. Die Assistentin hat kurz das Kreuz noch ausgefüllt, warum ich da war, dann konnte sie loslegen, weil ich schon wusste, was kommen würde. Diesmal war es deutlich unangenehmer, von der Ekligkeitsstufe deutlich über der Blutspendekanüle im Arm. Aber nach weiteren 15min Wartezeit in der Kälte war ich dann zumindest nicht A positiv wie beim Blutspenden, sondern wieder negativ. Gesamter Zeitaufwand vom Helmaufsetzen daheim bis zum Helmabsetzen daheim etwa 45min. Na wenn’s der Wahrheitsfindung dient 🙂
Wenn ich mir so überlege, dass da jede Apotheke, jedes Gesundheitszentrum, jedes Spital, jeder Arzt vermutlich sein eigenes Prozedere für den Test hat — das könnte man schon einfacher und digitaler haben. Beim Impfen, ach lassen wir das… Wer gar zu viel bedenkt, wird wenig leisten. Andere Länder lassen sich dagegen für Millionen an Steuergeldern von einem Rapper eine App verkaufen, die nur Sicherheitslücken hat und nicht mal ihre Funktion erfüllen kann. Immer sehr schön zum Anhören zu dem Thema: Logbuch Netzpolitik (Folge 387 und Folge 388).
Ich hab dafür grad den Auftrag für den Einbau der Klimaanlage erteilt. Bei einer Arbeitszahl>4 kann ich mit der in der Übergangszeit sogar schon mit Tages-Netzstrom günstiger heizen als mit Gas; ist halt nur das Obergeschoss mit Büro und Schlafzimmer, aber das brauche ich beides üblicherweise täglich. Eigentlich geht’s mir ja auch um den Sommer, wo ich mich tatsächlich über die letzten vier Jahre an die vorhandene Klimatisierung gewöhnt hatte. Bei 100% Homeoffice ist das auch nötig 🙂
Nebenbei hab ich noch den Schornstein-Zug untersucht, der vom Dach leider nur bis in Küche/Wohnzimmer geht, nicht weiter in den Keller. Wäre sonst ideal für Kabelverlegungen o.ä. gewesen. Beim Badumbau (Einbau Dusche) für 18.5kCHF muss ich nochmal über die Bücher, das ist mir doch etwas viel. Ja, okay, eine angepasste Voll-Milchglaswand in 1.70m Breite und Deckenhöhe mit Glastür drin ist etwas teurer 🙂
Die SpM fährt sich immer noch prima. Bei der spontanen 145km-Runde am Freitag hat die Kette nach 30km ziemlich angefangen zu quietschen, ich hatte natürlich nichts zum Ölen dabei. Ohrstöpsel rein, Noise Cancelling an, dann ging’s. Erkenntnisse der Runde: das Riet südlich des Pfäffikersees ist ganz nett; Hinwil ist furchtbar zum Durchfahren; die Seestrasse bis Zürich ist flach und bis Winterthur gibt’s nicht so viele Möglichkeiten zum Fahren. Dafür hab ich später noch an einem Hofladen Halt gemacht, weil die letzten 20km immer schwerer wurden. Aber hey, ein Schnitt >20 über die Streckenlänge ist für mich auch neu. Track hier: https://ridewithgps.com/trips/65212394 Es gibt auch nur genau ein Bild der Tour, der Rest war einfach nicht fotogen genug.
Weil mich der Töfflärm letzte Woche auf der Schwägalp so genervt hat, muss ich meine Passaktivitäten doch wieder auf andere Wetterlagen und andere Wochentage verlegen. Am 01.05. hatte ich irrtümlicherweise gearbeitet (ZH hat da frei, SG nicht) und musste das irgendwie ja mal kompensieren. Der Klausenpass ist offen und heute sah das Wetter in der Vorhersage zumindest halbwegs wenig regnerisch aus, Temperaturen 5-11°C, ideale Bedingungen zumindest zum Rauffahren. 06:30 Aufstehen, 07:32 S-Bahn, 08:27 Start in Ziegelbrücke.
Alles pünktlich. Alles da.
Tiefhängende Wolken in Ziegelbrücke.
Von da ging’s etwa 200 Höhenmeter auf 30km gemächlich rauf, ich bin einfach der 4er-Veloroute gefolgt, die war sehr angenehm zu fahren. Die Kantonsstrasse hatte viel Verkehr, der aber gegen Ende immer weniger wurde.
Die Kühe warten in sicherer Entfernung vom Bahnübergang (geschlossen, hinter mir).
Passend benannter Bäcker.
Das Ende vom Gleis und vom Tal.
Hab mich kurz mit ihm unterhalten 🙂
In Linthal war ich noch im einzigen Dorfladen, Kalorien und Flüssigkeit holen, um bis zur Passhöhe zu kommen, daher sieht dort der Track von heute auch etwas erratisch aus: https://ridewithgps.com/trips/48767093
Los ging’s auf Passfahrt. So gut wie kein Verkehr heute: 42 Fahrzeuge kamen mir von oben entgegen, 38 haben mich von unten her überholt, davon 7 Töffs und 6 Betonmischer. Der Betonmischer war immer derselbe, der kannte mich irgendwann schon. Die Kennzeichen waren fast alle lokale; ein UR kam mit einem Anhänger und darauf einem festgeschnallten Kühlschrank mehrmals (!) an mir vorbei. Was man halt so spazierenfährt. Nach ein paar Kilometern fuhr ich an drei Reiseradlern vorbei, die mich kurz darauf dann (weil noch frisch) enthusiastisch überholten. Ich hab dann einen Gang hochgeschaltet und bin hinterhergefahren, hab mich auch mal mit ihnen unterhalten. Heute von Linthal nach Altdorf, morgen weiter nach Andermatt, dann Oberalp. Wieso alles erst morgen und übermorgen? 😀 Jedenfalls wurden sie mir bald zu langsam und ich bin an ihnen vorbeigezogen.
Alles grün mal wieder.
Leere Tunnels.
Wie im Urwald teilweise.
Die wurden mir bald zu langsam.
Im Urnerboden an der Sonne (Restaurant/Haltestelle/Strassenname/etc.) habe ich sie im Rückspiegel nochmal entdeckt, aber dann blieben sie verschollen. Der Charakter der Landschaft änderte sich, die etwa 4km Urnerboden waren total offen, es gab sogar mal Sonne, alles war aber grün und steinig (vorher war Wald).
Naheliegende Haltestellenbezeichnung.
Das flache Zwischendurchstück Urnerboden.
Blick nach vorn (rechts neben mir die Sonne).
Rückblick auf den Urnerboden.
Kurz nachdem ich in den zweiten 600 Höhenmeter kurzen Anstieg gegangen war, wurde ich jäh aus meinen Träumen (es war ja sonst nichts los) gerissen, und zwar durch ein extrem lautes Pfeifen! Erst dachte ich, das wäre ein Vogel, aber das Pfeifen kam irgendwo zwischen den Steinen her. Murmeltiere! Und zwar überall! Es kam mir sogar so vor, als ob sie jeweils ihre Kollegen gewarnt haben, wenn ich in die Nähe kam. Und genau dieses Erlebnis fällt bei Auto- oder Motorradlärm weg.
Murmeli 1.
Murmeli 2.
Die Landschaft wurde schroffer und kärger, Schneefelder kamen dazu. Es war glatt ein bisschen unheimlich, so allein da hochzufahren. Ein paar Fabelwesen oder Sagengestalten hätten noch gefehlt. Mal plätscherte links, mal rechts ein Wasserfall, sonst war es bis auf mahlende Geräusche von hinten unten still.
Der Beginn des zweiten längeren Anstiegs zur Passhöhe.
Vernebelte Berge. Leer und still sonst. Bisschen unheimlich.
Bald war ich oben, die Aussicht war nicht existent, aber andere Leute auch nicht. Sehr gut, so hatte ich mir das vorgestellt, hab ganz in Ruhe das Tenue gewechselt, Essen vertilgt und den Heisslufthändetrockner im WC rundlaufen lassen.
Gestapelter Schnee.
Ohne Kommentar. Und ohne andere Leute 😀
Tenuewechsel hinter dem WC im Windschatten.
Die erste Hälfte der Abfahrt nach Altdorf war unglaublich nervig: ich war ja quasi in den Wolken, d.h. null Sicht, 100% Luftfeuchte und diese hat mich auch noch fast komplett durchnässt. Zum Glück kamen in Unterschächen wieder 50 Höhenmeter zum Aufwärmen. Danach wurde es besser, auch etwas flacher und in Bürglen an der selten dämlichen Ortstafel hab ich wieder die Kleidung gewechselt.
Ja, okay, Wilhelm Tell. Aber “Tell me Watt”…
Fünf Sekunden später kam ein Zug. Jänu.
Der Vierwaldstättersee/Urnersee.
Die Axenstrasse ist zwar halbwegs ungefährlich zu fahren, weil man nie auf der Strasse fahren muss. Aber schön ist anders. Von Brunnen bis Arth-Goldau bin ich dank Ortskenntnis schnell durchgekommen und hab sogar noch den 100-Höhenmeter-Anstieg (dank Abkürzung linksherum um den Lauerzersee) bewältigt. Ich hatte 17:14 Uhr Abfahrtszeit in Arth-Goldau in meiner Marschtabelle im Kopf geplant und um 17 Uhr war ich tatsächlich dort am Bahnhof. In Wattwil bin ich noch heldenhaft die Treppe der Unterführung hinuntergefallen — Cleats halt, nichts passiert, nur Kratzer.
Auf tutti.ch tauchen öfter mal nette Ortlieb-Artikel auf. Auch der Rohloff-Suchbegriff fördert öfter mal interessante Artikel zutage. Bei der (gleich ausgestatteten) Streetmachine für 1300 Fr. hab ich letzte Woche zu lange gezögert 🙂 Gestern habe ich dafür in Bern eine Ortlieb Trunk Bag abgeholt. Beim Gespräch stellte sich auch noch heraus, dass der Verkäufer Velomobilfahrer ist. Mich überrascht da nichts mehr 😀 Vor etwa 12 Jahren hab ich die Ortlieb-Sache mit einem ähnlichen kleinen Heckkoffer gestartet, der war mir dann aber auf dem Normalvelo zu wackelig. Auf dem Liegevelo passt es jetzt (wieder neu) aber super.
Schön im Windschatten. Und schön in Szene gesetzt (le metteur en scène ist auch ein schöner französischer Begriff)
Die Trunk Bag hat 650g, wurde von mir schon leicht modifiziert und ist jetzt prima am Gepäckträger ohne weitere Anbauteile einzuhängen.
Trunk Bag genau passend.
Trunk Bag von unten.
Mit gleichzeitiger Liegevelotaschenmontage geht’s allerdings noch nicht, weil die Haken der anderen Taschen dann oben überstehen. Da fällt mir vielleicht noch ein gescheites Anbauteil ein. Beim Fahren ist die Tasche jedenfalls problemlos, sicher montiert und super im Windschatten. Eine Milchflasche und ein Haufen Kleinkram passt rein, ideal für die morgendliche Velorunde.
Es gibt immer noch einige Bahnhöfe ohne Foto und es gibt sogar Bahnhöfe auf der Karte, die gar keine sind. Beidem kann abgeholfen werden.
Meine Streckenplanung ging heute als Anreise bis Le Locle (via Biel/Bienne und La Chaux-de-Fonds), problemlos mit ICN bis Biel und FLIRTs bis nach Le Locle.
Im FLIRT senkrecht eingehängt.
Im FLIRT zwischen zwei erstklassigen Abteilen einfach reingestellt. War ja Platz.
Von Le Locle geht*s nicht weiter. Die Uhren stimmen.
Nach dem letzten Bahnhof ging’s noch ein paar Meter weiter bis fast zur CH-F-Grenze und da fuhren auch noch grenzüberschreitende Züge herum. Aber ich bin dann wieder in die Gegenrichtung gerollt, erstmal bis La Chaux-de-Fonds.
Rückfahrt, hauptsächlich (geplant) bergab. Kantonsgrenzen?
Rhein, Rhône, ach egal. Ich hab die Rivellaüberreste auf der Scheitellinie gleichmässig verteilt.
Auch hier hat das Ottermobil bequem in den Schienenbus gepasst. Endstation Les Ponts-de-Martel.
Danach gleich weiter ins südlich davon gelegene Tal Vallée des Ponts, und auch dort erstmal ein Stück Liegevelo (Höhenmeter bis über die Wasserscheide, schlechte Planung) und später bei Gelegenheit mit dem Schienenbus bis ans Talende.
Irgendwo im Vallée des Ponts.
966 Einwohner laut BfS — keine Teigwaren.
Teilweise heruntergekommen aussehende Häuser.
Ab da ging es meist abwärts und günstigerweise auch mit Rückenwind. Es regnete, mal weniger, mal nichtsowenig. 🙂 Manchmal war’s auch trocken und meine Laune hob sich. An einigen Stellen hätte ich bequem an den 60er-Schildern Tickets bekommen können. Voll gut, wenn nur die Hinterradbremse einen normalen Druckpunkt hat und die vordere irgendwie nicht tut. Als Schleppbremse hat sie aber noch gut getaugt.
Rückblick ins Vallée des Ponts.
Noch ein FLIRT mit dem Ottermobil.
Ach, hier sind die. Produkte sind bekannt.
In der Taubenlochschlucht war ich 2014 schon mal und den Bahnhof dort hatte ich schon: Juli 2014 Von daher war in Reuchenette-Péry sowieso geplant Schluss und zufällig hätte ich da mit dem Velo sowieso auf die Bahn verladen müssen. Ich hatte noch genügend Zeit, um alles auf trocken zu wechseln und bin dann via Biel/Zürich wieder heimgefahren.
65km und >25 Bahnhöfe 🙂 (Einige Bilder haben eigentlich Koordinaten, aber die scheinen bei der RAW-Bearbeitung verschwunden zu sein. Wird nicht mehr korrigiert, behalte ich aber im Hinterkopf.)