Dervio — Menaggio — Como — Agno

Der Sonnenuntergang gestern wurde noch besser. Auf die Rechnung vom CP heute morgen hab ich verzichtet, das waren also wohl unversteuerte Einnahmen. Ich war aber doch 07:40 Uhr schon startbereit. Mit zügiger Fahrt, die gar nicht nötig gewesen wäre, habe ich die erste Fähre ab Varenna nach Menaggio locker erwischt, war also schon um 08:35 drüben statt wie geplant erst eine Stunde später. 5.60 Euro für die Überfahrt, voll war’s nicht. Dafür war von Menaggio bis Como anfangs massenweise Verkehr auf der einzigen Strasse, später weniger durch die parallel verlaufenden Dorfstrassen.

10:40 war ich in Como, in der Gegenrichtung war kilometerlang Autostau, weil alle zum Orticolario 2019 wollten, so einer Art (Wortwitz!) Kunstausstellung: www.panorama.it/cultura/arte-idee/orticolario-2019-natura-arte-mostra-cernobbio/

Der Carrefour hat a) 24/7 geöffnet und b) Pernigotti. Da muss ich in Zukunft nicht mehr bis Milano 🙂 Der Einkauf für die restlichen paar Kilometer hat wegen zuviel Auswahl lange gedauert. Hier wäre eine Lebensmittelampel dann doch sehr praktisch, da könnte ich direkt immer schauen, dass ich auf Tour möglichst viele Produkte mit roten Ampeln sammle. Ansonsten ist es ja recht sinnlos. Welche Farbe hätte die hervorragende Honig-Salz-Nussmischung von ültje wohl? Grün bei homöopathischen Mengen? Rot bei einer Handvoll? Dunkelrot bei normalem Tourverbrauch von zwei Tüten pro Tag? Tiptop.

Zwischen zwei Portionen Zmittag im Park vor Como mit Blick auf den See hob ein Wasserflugzeug lärmend ab.

Ab 11:45 Uhr ging es rollend weiter, das waren mir in Como zuviele Leute und zuviel Verkehr. Auf schicken Nebenstrecken ging es wieder ins Inland, durch die 12% steilen Weinberge neben der Autobahn. Rechtsfahrgebot? Nee, ich fahr da, wo Schatten ist 😉 Das Foxtown-Shoppingzentrum/-outlet in Mendrisio hatte wohl geöffnet, aber ich brauchte grad nichts und wollte auch nicht mit den klackernden Schuhen* da herumrennen. Den Lago di Lugano hatte ich schnell erreicht und auch der weitere Weg über den Damm von Melide, am Swissminiatur vorbei, war gut zu finden.

*Einen kompletten Absteigeausfall hatte ich, weil mir das Bein auf dem Boden weggerutscht war. Die Fuhre ist dann nicht mehr zu halten, da sehr heck- und toplastig. Danach kamen noch zwei solche Absteiger, aber jedesmal elegant abgefangen.

Von Melide ging es noch um die Halbinsel herum durch Morcote und bis Agno, direkt ans Ende der Flugpiste von LUG. Wenn der Ceneritunnel fertig ist, können sie den Flughafen eh schliessen, man ist jetzt schon sehr schnell in Milano oder Zürich. In Agno gibt’s tatsächlich vier Campingplätze nebeneinander, wovon ich La Palma ausgewählt habe. 24.20 Fr., Duschen unbegrenzt, Rest egal. Schon St. Galler und Thurgauer gehört 🙂

Morgen folgen noch ein paar Meter via Ponte Tresa und Luino, mit Grenzübertritt fünf und sechs, Mittagessen eins/zwei vielleicht in Ascona an der Promenade, Heimfahrt 16:32 reserviert ab Bellinzona.

Heute waren das 86.6km in 5:19h mit 574 Höhenmetern. Ziemlich wellig hier. All meine Elektronik wird mit selbsterzeugtem Strom betrieben.