ÖV-Fracht

Wie geplant, habe ich die grosse Schachtel gestern mit dem ÖV zum Flughafen befördert. Fast vor der Tür ging das ganz bequem ins Postauto, dann am Bahnhof stägeliabe und stägeliufe* auf Gleis 2 und rein in den ICN, dahin, wo sonst auch die Velos hängen. Als der Kondukteur** kam, ging’s schon los mit der Kontaktfreudigkeit des Ottermobils, obwohl es eingeschachtelt war:

Er: “do goht aber öper ganz wiit weg, gäll?”
Ich: “jep, neuseeland”
Er: “wie lang?”
Ich: “füf wuche, ha guet 2000km planet”
Er: “Ah nur?”
Ich: “jo i muess scho luege wäge d ferie und so”
Er: “jo guet, aber i find ersch wemmer länger weg isch lohnt sich da richtig”
Ich: “ah, machsch au so toure”
Er: “jep, mit camping und wildzelten und so. längschti tour vo osteuropa bis ufe uf finnland, drü mönet weg gsi”
Ich: “und da goht so eifach bi de SBB?”
Er: “jo, i schaff 90%, ha normal ferie plus no s dienschtaltersgschenk, da het förig glanget”
Ich: “ah, cool, hesch au 26 täg extra wäge d 90%?”
Er: “jep genau. wa isches füres velo?”
Ich: “Liegevelo”
Er: “cool, wa für eis?”
Ich: “HP Velotechnik Streetmachine GTe”
Er: “ah säb.”
….
Der Dialog ging noch weiter zu einigen Details der Reise, zu Liegevelos im Allgemeinen und er wird auch nicht weiter übersetzt. In den fünf Jahren hat mich noch nie ein Kondukteur länger als wenige Sekunden zu irgendwas gefragt, ausser zur Billettkontrolle*** oder einer nicht abgestempelten Tageskarte im letzten Dezember auf der Fahrt zum Lago Bianco oder zur (häufigen) Fahrterhebung, von wo nach wo ich fahre.

Ausser dass die Kiste etwas sperrig ist, war’s kein Problem, die zu tragen. Wenn man da noch zwei Tragegurte dranhängen würde, ginge das sogar freihändig. Das Einchecken folgt im Laufe des Tages.

* treppab und treppauf
** Zugbegleiter
*** ach, ich übersetze jetzt nicht ständig die Helvetismen

Die Plätze 151, 152 und 153 sind belegt.

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