Los zum Tourstart

20170312 Picton, morgens

Erstmal muss meine airbnb-Unterkunft bei Brad lobenswert erwähnt werden. Er hatte mal ein Liegetrike und meinte, dass das Coolste daran sei, dass man an der Ampel einfach stehenbleiben könne und nichts tun müsse (ich muss ja immerhin noch ein Bein runternehmen).

Diese Nacht hat es permanent geregnet. Auf der Fahrt zum Fährterminal war es aber nur ganz leichter Regen, der mich nicht mal durchgeweicht hat. Am Terminal habe ich den Forumslader noch wasserdicht(er) verpackt und er funktioniert auch wieder. Puh.

Der Bus kam pünktlich, das Velo konnte unzerlegt unten rein und jetzt folgen nochmal gut 7h Busfahrt. Ganz schön gross, dieses South Island 🙂

Seit Dienstagmorgen hab ich folgende Zeitsummen verbracht:

Flug: netto 22h
Transit Flughafen: 17h
Velofahren: 4h
Busfahren: 19h
Schlafen, Wachliegen, Warten: der Rest zu 120h, teilweise überlappend

Schlafen und Velofahren sollten in der nächsten Zeit die Hauptbeschäftigungen werden, gleich gefolgt von Essen. In die Ortlieb-Aussentasche links kann ich gut die Bananenchips reintun.

Optimistisch, wie ich bin, hab ich Sonnencreme gekauft.

Fähre und so

20170310 Wellington-Picton

Der Tag begann mit Sturm und Regen und es wurde mir versichert, dass das das normale Wetter sei und ich gestern Glück gehabt hätte bei der trockenen Anfahrt. Meine Schuhe hatte ich über Nacht eh draussen stehn lassen, die waren also schön eingeweicht.

Durch andere Gäste habe ich gleich noch mögliche Übernachtungsadressen in Christchurch und an der Westküste bekommen. Zum Regen meinte Pete nur “the only thing I can say is that it’s not going to be much worse”.

Die 6km Stadtverkehr bis zum Interislander Ferry Terminal waren witzig, ständig stop-and-go und lustige Autofahrer.

Ein Autofahrer lässt die Scheibe runter, grinst mich an und meint “comfortable, mate?”

Kinder sind wie immer besonders lustig und direkt: “Papa, can I get one of these? (zeigt aufs Velo)” oder “Look at that BIKE!”.

Mit dem Dialekt hab ich kein Problem hier, der Unterschied zwischen Australisch und Neuseeländisch ist ein bisschen wie zwischen St. Galler Dialekt und Walliser Dialekt. Man gewöhnt sich an alles. Mit meinem Dialekt hier geht’s auch, nachdem ich schon zweimal verneinen musste, aus Australien zu sein.

Der Regen stört mich gar nicht, das hätte ich auch nicht erwartet. Beladen, einsteigen, Abfahrt und die gute Laune kommt beim Treten und Rollen. Die 60km/h abwärts hab ich erst relativ spät bemerkt, da wackelt nichts am Mobil, heute sogar mit wassergekühlten Bremsen. Gewackelt und geschaukelt hat dann nur die Fähre nach Picton.

Der Spot-Messenger hat die Fährfahrt an Deck verbracht, ich war lieber beim Essen und beim Sekundenschlaf. Das Wetter war eh nicht besonders berauschend (obwohl der Wind ganz schön gerauscht hat), aber die Landschaft sieht auch so gut aus. Als Letzte durften wir Velofahrer auf die Fähre drauf, ganz unten ins Deck mit den Zügen, als Erste dann wieder von Bord. Nach einer Runde zu meinen Gastgebern bin ich nochmal zum Einkaufen nach Picton gefahren. Umgerechnet 50 Fr. für einen Einkauf, der in zwei Frontroller passt, das geht. Immerhin hab ich jetzt Marmite, Erdnussbutter, Weetbix, Bananenchips und alles was man sonst noch an Energielieferanten brauchen kann. Der Kocher auch: an der Tankstelle hab ich beim Abfüllen von 0.5 Liter 91-Oktan-Sprit gut gekleckert und dann $1.20 für 0.7l bezahlt.

Auf der Runde durchs Dorf ist mir noch der Forumslader ausgestiegen, der hat die letzte Nacht zuviel Wasser abbekommen und war nicht ordentlich verpackt. Licht geht trotzdem, ich hab den ja nur in die Leitung eingeschleift, aber alles andere, was ich so an Energie brauche, kann ich unterwegs vergessen, falls der sich nicht wieder nach dem Aufschneiden der Schrumpffolie auf der Heizung trocknend erholt. Egal, früher ging das auch ohne.

Und nachdem ich jetzt den Beitrag hier getippt habe, blinkt der Lader schon wieder freudig vor sich hin. Das wird lustig, wenn ich auf dem Rückflug an der Security einen in Tape gewickelten Haufen Elektronik vorzeigen kann. Und sie fanden ihn, in Duct-Tape gewickelt, neben dem 15er Ringschlüssel in einer Werkzeugkiste liegend,… achnee, das ist aus der Weihnachtsgeschichte für Maschinenbauer.