Lumsden – Te Anau

20170323 (Lake) Te Anau 20:30

Abfahrt in Lumsden war heute wieder um 08:20, das Aussenzelt nass, der Rest trocken. Obwohl es auch deutlich unter 10°C waren, habe ich nicht gefroren. Vielleicht wegen dem angelegten icebreaker-Oberteil.

Die Geräusche sind immer noch da, und sie sind doppelt kurbelwellensynchron, d.h. genauer bei jedem Tritt nach vorne, zweimal pro Umdrehung. Das schränkt schon mal stark ein, wo es herkommen könnte. Der obere Kettenzug wird da immer komplett gespannt und dann wieder kurz entlastet, dazwischen schlägt irgendwo was an. Wenn ich bewusst einen ganz runden Tritt mache, ist das Geräusch weg. Na dann lerne ich halt, es zu ignorieren. Ich vermute, es ist eins der Kettenschutzrohre.

In Mossburn war ich recht schnell und bin dort zum Kaffeestop eingekehrt. Das war ein Gemischtwarenladen mit Post Office, Touristenartikeln und Café, sehr nett. Und der Cappuccino war riesig.

Die Etappe heute war sehr flach und sehr schön, so hatte ich mir das vorgestellt. Gegen Mittag war ich auf einer Hochebene beim Centre Hill, es zirpten die Grillen, die Luft flimmerte über der Strasse und nur die Rohloff machte ihre üblichen Kaffeemühlengeräusche.

Mein Routing hatte mir eine Nebenstrasse empfohlen, die auf den Satellitenbildern aber vermutlich als gravel road erschien und dann auch tatsächlich eine war. Gut, dann eben weiter Highway, es ist ja nicht viel Verkehr.

Der rechte Frontroller hat ein kleines Loch, durch das die Sonne rein scheint, das ist sonst gar nicht zu finden. Seltsam, wo das herkommt. Sonnencreme gibt’s jetzt nur noch oben auf die Beine und je nach Fahrtrichtung rechts oder links. An der Wadenrückseite ist das ja voll überflüssig.

Wenn die Obstbäume daher kommen, dass vor hundert Jahren die Leute ihre Kerne aus dem Zug geworfen haben, dann wachsen in weiteren hundert Jahren neben dem Highway Radmutter- und Hausratbäume. Hier könnte man sich komplett ausstatten und wenn man alle Radmuttern zusammennähme, führen irgendwo ein oder zwei Autos ganz ohne Räder herum.

Meine Cabin im Te Anau Lakeview Holiday Park hatte ich schon vorgebucht und dann bei Ankunft gleich um einen Tag verlängert. Das Zelt ist wieder trocken und die Kette (verdammt, ist die lang!) geputzt. In Te Anau gibt es sonst nicht viel zu sehen, ausser eben den See. Aber auch nicht viele Leute, der Strand war ziemlich leer. Vielleicht auch, weil das Wasser kalt ist.

Morgen geht’s zu einem passiven Bus-und-Boot-Ausflug an den Milford Sound. Der war online nicht unter $180 zu finden, aber an der Rezeption konnten sie mir das Paket für $99 buchen. Eigentlich hätte ich lieber die Manapouri Power Station besucht, aber die ist momentan nicht besuchbar:
en.m.wikipedia.org/wiki/Manapouri_Power_Station

Eine Wortneuschöpfung hätte ich noch: erliegen – erlag – erlegen, und zwar im aktiven Sinne von “Ich erliege Neuseeland mit dem Liegevelo” (wie mit ‘erkunden’). Oder “Ich habe es erlegen.”

Kilometerstand 980, mal sehn, was der Sigma macht, wenn es auf 1000 geht, der explodiert bestimmt 🙂