Auf schnödem Recyclingpapier und auch nur mit B-Post aber immerhin mit A-Post kam heute der Bescheid, dass mir der Regierungsrat des Kantons St. Gallen am 06.06.2023 tatsächlich das Bürgerrecht des Kantons St. Gallen erteilt hat und dass gleichzeitig auch das Bürgerrecht der Gemeinde Wil (Ortsbürger) und das Schweizer Bürgerrecht in Kraft träten. Hui, gleich soviele auf einmal. Jetzt kann ich noch ein paar Tage warten und dann einen Satz Identitätsdokumente beantragen.
Insgesamt hat es von der Gesuchstellung bis zum Beschluss nach dem Weg durch die Instanzen also weniger als ein Jahr gedauert. Jetzt werde ich mal schauen, welche Stammdatenbanken an verschiedensten Stellen nicht darauf vorbereitet sind, dass jemand seinen Nationalitätseintrag anpassen möchte, nur für diesen speziellen Nerdspass hab ich das ja schliesslich gemacht 😀
Linker Bildteil: Ertragskurve Nordwestseite, gestern und heute.
Heut morgen bin ich spontan auf das hintere Dach gestiegen und hab mit Wischmop und Spüliwasser (plus Nachspülen) aus der Spritzflasche die gefahrlos ™ erreichbaren Panels geputzt. Die liegen da jetzt schon seit zweieinhalb Monaten und es ist eine ganz schöne feine Dreckschicht drauf. Mit der Datenauswertung kann ich ja direkt zwei Kurven im 24h-Abstand derselben Panels übereinanderlegen. Vormittags fand ich’s noch gut, dass die blaue Kurve viel eher anstieg als zur gleichen Zeit gestern, und auch dass sie die meiste Zeit dann 50-80 Watt oberhalb der gelben Kurve lag. Lustigerweise hat sich aber der Effekt dann am Nachmittag ins Gegenteil verkehrt, so dass im gesamten Tagesverlauf in der Summe ungefähr dasselbe herauskommt. Erklären kann ich mir das aber noch nicht. Zumindest muss ich dann aber nicht putzen gehn 🙂
Und nein, am Nachmittag lag es nicht an fehlender Sonne, denn die gleiche Überlagerung auf dem unveränderten String auf der Südseite zeigt folgendes Bild, mit beinahe unheimlich exakt übereinander liegenden Kurven.
Linker Bildteil: beinahe identische Ertragskurven auf der Südseite gestern und heute.
Vielen Dank an den gleichmässig klaren Himmel für die Durchführbarkeit des Experiments. Ein sehr angenehmer und deutlich spürbarer Nebeneffekt der Panels ist die weniger starke (bis nicht vorhandene) Aufheizung des Obergeschosses. Bei den derzeitigen Aussentemperaturen plus Homeoffice lief sonst die Klimaanlage spätestens seit dem Mittag, wohingegen ich heute sogar am späten Nachmittag noch angenehm kalte Füsse hatte.
Die vermaledeite Schwerkraftzirkulation vom Warmwasserspeicher zur Gastherme beschäftigt mich ja schon eine Weile. Gestern (Sonntagabend) hab ich dem Junod per Mail Bescheid gegeben, dass ich gern eine Schwerkraftbremse eingebaut hätte, und gleich noch ein Datenblatt mitgeschickt. Heute morgen 07:40 klingelt es und die Monteure (die auch Solar machen) stehen mit genau diesem Bauteil bereit 😀 Das gab etwas Gepansche mit dem Wasser aus dem Heizungskreislauf und ich darf wieder entlüften.
Meine diversen Messeinrichtungen bestätigen mir aber, dass die Eigenzirkulation jetzt endlich weg ist. D.h. ich muss die Therme nicht mehr im Heizbetrieb (heizt natürlich nicht, aber WW-Kreislauf ist geschlossen) mit nicht abschaltbarer Heizkreislaufzirkulation (>5W, leichtes Rauschen überall hörbar) laufen lassen, sondern kann sie auf den Warmwasser-Modus stellen oder sogar komplett abschalten. Die Therme selbst braucht in diesem Modus 11W, was dann aber bei meinem Einspeisetarif von 15 Rp./kWh etwa 5 Rp./Tag kostet.
Das war jedenfalls schon sehr schneller Junod-Service. Als Bonus war ich am Morgen noch kurz drüben und hab gefragt, ob sie Kabelkanäle (2x1cm) hätten für meine Boiler-Elektroleitung. Sie haben nur 4x6cm und grösser, aber Albert hat grad einen der Mitarbeiter beauftragt, mir noch Kabelkanäle aus dem Baumarkt mitzubringen. Die Frage “wieviel Kilometer brauchst du?” hab ich mit “0.008” auch spontan richtig beantwortet. Die Lieferung erfolgte dann direkt und persönlich, als ich wieder aus dem Büro heimkam.
Jetzt darf sich nur noch der Elektriker mal im Keller den Schrank anschauen und das Prüfprotokoll machen, damit die Anlage offiziell genehmigt und gemeldet ist. Danach noch die Rechnungen zahlen, Förderung für Batterie und PV abrufen und dann sind die geplanten Investitionen für dieses Jahr erstmal durch. Steuerlich ist es komplett vom steuerbaren Einkommen abziehbar, soweit ich informiert bin.
Gestern hatte ich mir am Nachmittag noch die Panels auf dem Nordwest-Dach angeschaut und mir überlegt, dass davon zwei eigentlich fast immer im Schatten liegen, ob man die nicht verschieben könnte. Aber heut morgen 07:40 klingelte es überraschend und die Junod-Monteure standen mit zwei Sachen parat: einmal mit vier Tigo-Elektronikschachteln, die an vier stark verschattete Solarmodule auf dem Dach montiert werden. Momentan sind die einzelnen Module so beschaltet, dass sie bei zu wenig Licht mit einer Diode einfach auf Kurzschluss schalten, so dass nicht der gesamte String (Reihenschaltung 14 Module) einbricht. Mit der Zusatz-Elektronik dran holt man jetzt wohl auch noch die erzeugte Teilleistung mit ab. Die Montage war schnell erledigt, vielleicht gibt es dann auf dem zweiten Solar-String (Nordwestseite) auch weniger Leistungssprünge.
PV-Stringdaten vom 04.06.2023
Der Batteriestand geht auch soweit in Ordnung. Gegen 09 Uhr morgens war sie immer wieder voll, danach ist dann der Warmwasserspeicher dran, bevor es zur Einspeisung geht. Aber im Sommer bei voller Einstrahlung ist das eh alles keine Kunst, das ist wie die ersten fünf Tage der WSC2013 🙂
Seit dem 02.06. mittags läuft die Solar-Dachanlage und speist hauptsächlich ins Netz ein. Die Werte vom Wechselrichter brauch ich nicht aus der isolarcloud, sondern hole sie mir direkt via SunGather übers LAN. Seit heute morgen habe ich auch die entsprechenden Datenfelder nach InfluxDB abgekippt, so dass ich mir das selbst auswerten kann.
DC-Leistung des Wechselrichters
In der Spitze war ich bei 6kW.
Man sieht schön, wie und ab wann einzelne Panels (etwa 400W pro Panel) beschienen werden, weil dann die Kurve eine Stufe hat
Die Einspeisung liegt heute schon bei fast 30kWh.
Gestern abend hatte ich mich noch gewundert, weil ich erwartet hatte, dass nach Wegfall der Sonneneinstrahlung zuerst die Batterie geleert werden sollte, bevor wieder Netzbezug zum Tragen kommt. Das war ein weiterer Verdrahtungsfehler: der Wechselrichter hatte keine Verbindung zu seinem eigenen Smartmeter, so dass er nicht bestimmen konnte, wieviel vom/zum Netz kommt/geht — daher kann er natürlich dann auch nicht entsprechend den Strom aus der Batterie holen. Am WR sind dazu zwei Drähte für RS485 angeklemmt und die steckten in den falschen Ports. Umgesteckt, fertig, die Batterie wurde danach korrekt genutzt (das ist in der folgenden Grafik etwa 21 Uhr gewesen).
sehr schöne flache Linie von 21 – 09 Uhr: kein Netzbezug, Strom aus Batterie (Entladung um etwa 2.7kWh bis 71% SOC)
morgens um 07 Uhr hat die Regelung mehr zu tun (Quooker etc., schwankende Netzlast)
etwa 09:30 Uhr steiler Abfall: da war die Batterie wieder voll (Prio 1) und auch das Warmwasser wieder aufgeheizt (Prio 2 bei Überschuss, auch das eine sehr schöne Regelung des Smartfox), Einspeisung beginnt wieder (Prio 3)
Datenlücke 15-16 Uhr wegen Bug im Code 🙂
Es tut also alles, wie es soll und ich hab auch Unmengen an Daten zur Verfügung. Jetzt muss mir der Elektriker nur noch erklären, was die PV-Sicherung tut. Da würde man vermuten, dass sie die PV-Anlage vom Haus trennt. Das tut sie auch tatsächlich, aber indem sie das Haus abstellt und nur die PV weiterläuft.
Ich wäre jetzt für kräftigen Regen, dass die Panels mal sauber werden. Fünf Minuten reicht, dann wieder Sonne. Oder am besten nachts Regen. Nebeneffekt der offiziellen Installation: auch meine Solarbasteleien, die gern mal mehr Strom erzeugt haben, als ich verbraucht habe, zählen jetzt bei der Einspeisung/Vergütung mit. Die senkrechten Panels an den Fensterläden kommen dann in der Übergangszeit oder im Winter wieder zur Geltung, momentan sind sie ab dem frühen Vormittag verschattet.
Heute und gestern war Grosskampftag bei der Fertigstellung der Umbau- und Anschlussarbeiten.
Kaltwasser
Gestern wurde seitens TB Wil mein Hauswasseranschluss fertiggestellt, so dass ich jetzt nicht mehr am Provisorium hänge, sondern wieder an der regulären, teilweise neuen Wasserleitung, und jetzt auch wieder mit Zähler. Heute kam direkt der Einbau meines eigenen Zählers dran, plus (wenn man eh schon mal dabei ist) der Einbau eines Aussen-Wasserhahns und (wenn man eh schon mal den langen Bohrer in der Hand hat) ein zweites Loch für Strom/Sensordaten/etc. Damit kann dann das Kellerfenster in Zukunft geschlossen bleiben, falls man mal Strom/Wasser im Garten braucht.
Rechts unten der offizielle Zähler, in der Mitte mein eigener Zähler, oben rechts der Abgang in den Garten.
Ich hatte mir zur persönlichen Datenerfassung des Wasserverbrauchs zwei Impuls-Wasserzähler besorgt, deren Auswertung ich via ESP, nodered und influxDB/grafana erledige. Der andere Zähler ist am Abgang des Warmwasserspeichers eingebaut, so dass bei Warmwasserentnahme natürlich beide Zähler hochzählen. Das hat tatsächlich unter zehn Minuten gedauert, einen ESP zu flashen, Widerstand und Sensor anzulöten und ihn ins Netz zu hängen.
Warmwasser
Auf der anderen Hausseite wurde über dem Warmwasserspeicher ein Siphon eingebaut, der tatsächlich dazu führt, dass nach dem Knick im Siphon keine Wärme mehr im Rest der Leitung von allein zirkuliert wie bisher. Mal schauen, was das spart. Gleichzeitig wurde dort (in meiner Abwesenheit) auch noch ein Warmwasserabgang für die Waschmaschine installiert. Da der WW-Tank sowieso nur etwa 42°C hat, sollte die (nicht-WW-taugliche) Waschmaschine damit eigentlich kein Problem haben.
Heute erfolgte auch der Einbau des elektrischen Heizstabs im Warmwasserspeicher, unten im Flansch. Es war jede Menge Kalk im Speicher, aber laut Monteur hätten sie sowas schon deutlich schlimmer gesehen.
Speicher, oben mit Siphon, in dem inzwischen auch der WW-Zähler eingebaut ist.
6kW Heizkörper
Kalkablagerungen im Speicher.
Ein halber Eimer Kalk.
Wärmetauscherspirale im Tank.
Blick im Tank senkrecht nach oben. Ziemlich einfache Technik da drin.
Auch quasi gleichzeitig kam das gestern bestellte 50m-Kabel (5×1.5mm2) an und ich sollte mich mit der Länge nicht verschätzt haben. Der Heizeinsatz bekommt seine Energie von einem stufenlos regelbaren Thyristorsteller, der wiederum auf der anderen Hausseite im Keller im neuen Schaltschrank verbaut ist — also muss ich von dort die 7m Luftlinie irgendwie überbrücken. Zum Glück hatte ich mir beim Badumbau ein Leerrohr legen lassen, das ich gleich verwenden konnte, trotzdem musste ich erst vom Keller unters Dach und von dort auf Umwegen wieder ins EG/HWR, so dass von den 50m Leitung nur noch 8 übrig waren. Damit ist dieser Anschluss auch fast fertig (bis auf ein paar Kabelkanäle).
PV/Strom/Keller
Als ich am Montag wieder heim kam, bin ich mit einem breiten Grinsen aus dem Keller wieder raufgekommen. Ich hatte bei der Besprechung der Arbeiten vor der Abreise die Arme ausgebreitet und gesagt “sooooo ein grosser Schaltkasten, die Wand hat Platz”.
Schaltschranktüren mit Gewalt zugewürgt, ohje…
Schön viel Platz im Schrank.
Leider hab ich am nächsten Tag einige unstimmige Details bemerkt.
Mein Shelly 3EM war eingebaut, aber kaputt. Also ausgebaut und an Brack geschickt, mal schauen, was die sagen.
Eine der Stromwandlerklemmen des Smartfox (Steuerung und Zähler) war falschherum über die Phase gehängt, obwohl dicke Pfeile dran sind. Das war schnell korrigiert; ist aber trotzdem peinlich, weil die drei Zähler (offiziell, smartfox und der vom WR) alle so etwa dasselbe anzeigen sollten.
Was aber gar nicht geht: der Schaltschrank ist dermassen verzogen an die Wand geschraubt, dass die rechtwinkligen Türen natürlich nicht in die ungewollte Parallelogramm-Schaltschrankform passen. Genau das hätte ich nun auch noch selbst hinbekommen; alles andere aber nicht in der Qualität und Konformität.
Netzwerk hab ich im Schaltschrank schon eingebaut, und es ist auch alles so vorbereitet, dass es bei der Installation des neuen Hausanschlusses seitens TB Wil keine grösseren Aktionen gibt (Kabel liegt an der richtigen Stelle und ist lang genug etc.) Ein neuer Zähler ist drin, obwohl der alte schon ein Zwei-Richtungs-Zähler war, wenn ich mich nicht täusche.
Die Solaranlage läuft immer noch nicht, am Wechselrichter muss noch initial was eingestellt werden. Die Batterie ist angeschlossen und kommuniziert mit dem WR. Die Stromfluss-Messwerte hole ich mir im NodeRed via http-Request vom Smartfox (http://...smartfox-IP.../values.xml), das passt soweit. Eigentlich brauche ich den Shelly gar nicht mehr, aber der war wegen gespeicherter Messwerte irgendwie praktischer. Beim Smartfox muss ich in den Keller gehen, um die SD-Karte rauszuholen, dabei hat der doch Netzwerk, tsss… Jedenfalls weiss der Smartfox, wann zuviel Energie produziert wird und kann dann stufenlos den Heizeinsatz ansteuern (der bei einer einstellbaren Grenztemperatur auch abregelt).
Eigentlich hatte ich ja die Fähre am Donnerstagabend von Moskenes nach Bodø geplant, bin also am Nachmittag mit dem Bus nach Moskenes gefahren, hab mich dort in den Warteraum gesetzt und nach einer Weile zufällig mitbekommen, dass andere Wartende bereits wussten, dass die Fähre um 20 Uhr nicht fahren würde wegen schlechten Wetters (der Vestfjord ist dafür berüchtigt). Ja, blöd. Ich hatte ja am Freitagmittag die Zugverbindung bis Oslo und im Anschluss die Fähre nach Kiel gebucht. Witzigerweise zeigt der Routenplaner von reisnordland.no auch Flugverbindungen mit an, und dafür gab es noch eine: 20:10 mit dem Bus wieder zurück nach Leknes und von dort mit dem Flieger nach Bodø. Die spontane Buchung mit Extragepäck kostete 130 Fr., also hab ich mich auf das Wagnis eingelassen. In Leknes hab ich noch schnell eine Rolle Duct-Tape und dickere Putztücher geholt, um die scharfen Kanten des Faltmechanismus abzukleben, ausserdem noch einige Züge anders festgeklebt, dass so wenig wie möglich beschädigt wird. Beim letzten Mal wurde mir ja bei der Rückreise auch noch der Flug storniert, aber diesmal ging das zumindest gut.
Vorm Checkin in Leknes.
Eine halbe Stunde später in Bodø hab ich alles wieder auseinandergenommen und zusammengefaltet, nur die Klingel hatte sich verdreht, ansonsten war alles wie vorher. Ich war Punkt Mitternacht am Hotel Zefyr das direkt neben dem Nordlandssykehus (Krankenhaus) liegt und das ganz sicher auch mal ein Bettenhaus war. Für eine Morgenrunde in Bodø hat’s noch gereicht, wo dann auch ganz pünktlich die Morgenfähre eintraf, die um 07 Uhr in Moskenes abgefahren war. Aber von der war eben am Donnerstagabend noch nicht klar, ob sie fahren würde und ich hatte keine Lust auf eine total unterbrochene Reisekette.
Die Zugfahrt Bodø-Trondheim-Oslo war wieder lang und ohne besondere Vorkommnisse. Dass sie die Abschnittnummern (A-H) am Perron auf den Boden malen, find ich nicht besonders sinnvoll, da sucht man sie nicht und man sieht sie auch äusserst schlecht. In Oslo war’s etwa 15°C wärmer, nachdem ich am Polarkreis noch durch den Schnee gefahren war und auch zwischendurch von Regen, Sonne, Hagel über Schneefall alles dabei war. Sind halt doch etliche Kilometer 🙂
Als erstes bin ich zum Flugzeugträger USS Gerald R. Ford gefahren, der da grad im Fjord herumliegt. Von weitem sieht der gar nicht so gross aus, aber vielleicht in Relation zu einer nicht ganz kleinen Zubringerfähre dann doch.
Danach wieder bisschen durch die Stadt, schon mal zum Fährterminal geschaut und diesmal organisiert, dass ich unten bei den Autos rein- und auch rausfahren kann und nicht oben das Gepäck ewig rumschleppen muss. Morgen geht’s dann ab Kiel weiter.
Eine andere Interrail-kompatible Reiseroute ist die Nachtfähre Travemünde-Malmö (22-07 Uhr), danach mit zwei Regionalzügen bequem mit Luft im Fahrplan nach Oslo und dann wieder Nachtzug+Tagzug nach Bodø (nur dort passt es je nach Jahreszeit nicht mit Lofotenfähre und Busanschluss). Vielleicht dann doch mal Hurtigruten nach Stamsund, aber so genau hab ich das noch nicht geplant.
Auch trotz des erhöhten Lenkers merke ich, dass die Fahrerei auf die Handgelenke geht, zwar schmerzfrei, aber die Belastung ist spürbar. Da hilft es dann durchaus, mal längere Zeit freihändig zu fahren, was sogar mit einseitiger schwerer Beladung stabil geht. Gestern hab ich ingesamt 80km geschafft, teilweise auch recht abseits der Strassen, um noch einige Tiles einzusammeln. Dabei kommt man wieder an die unmöglichsten und abgelegensten Orte, und wie zu Hause gibt’s dann hier in den Bergen auch gerne mal einen Bunker 🙂
Leknes, etwa 22 Uhr, Richtung Nordnordwest.
Vikbukta
Eins der Schafe hat sich getraut.
Auf den Himmeltindan (962moh) kann/sollte man derzeit wohl noch nicht rauf, da gibt’s noch ordentliche Schneefelder unterm Gipfel. Aber ich war unterhalb im Tal mit Trinkwasserreservoir, das Mørkedalsvatn (“See im dunklen Tal”) heisst.
Mørkedalsvatn
Uttakleiv abends.
Blick über Solstadvatnet Richtung Vikbukta
Auf der späten Rückfahrt vom Uttakleiv Richtung Leknes konnte ich noch einen Schwarm Orcas am Ufer verfolgen, die hier regelmässig vorbeikommen.
Der Rückfahrtplan: momentan gilt natürlich noch der Winterfahrplan, drum fahren die sehr frühen Busse mit dem Anschluss von/zur Fähre in Moskenes noch nicht (komisches Konzept, solche Jahreszeitenfahrpläne). Weil ich auf die Hurtigruten von Stamsund nach Bodø keine Lust habe wegen dann fehlender Schlafenszeit (22:00-02:30 Uhr Fahrzeit), checke ich also morgen (Donnerstag) schon aus, lasse mich mit dem Bus nach Moskenes fahren (Regenwetter und hohe Windstärken sind angekündigt) und nehme dort die Abendfähre nach Bodø, übernachte im Hotel und kann am Freitag gemütlich zum Bahnhof rollern, je nach Wetter mit einer grösseren oder kleineren Runde vorher.
Auf dem Hügel war ich letztes Jahr auch schon mal, fast auf den Tag genau. Bis am Mittag dauerten die etwa 48h Sturm- und Regenwetter noch an, danach war Sonne, als ob nie was anderes gewesen wäre. Man kriegt hier echt zu jeder Jahreszeit bei genug Wartezeit alle Jahreszeiten geboten. Entsprechend war auch der Wanderweg recht stark frequentiert, bei meinem Abstieg kamen mir jedenfalls ziemlich viele Touristen entgegen. Der Aufstieg dauert recht bequem nur 1h, aber besonders die dem Akzent nach britischen Touristen waren erst bei 100 Höhenmetern und freuten sich schon, dass sie gleich (“da oben”) den Gipfel erreicht hätten. Ja, dieser Moment kommt mehrmals beim Aufstieg vor und man wird jedesmal enttäuscht, dass es doch noch viel weiter ist. Die Aussicht von oben war gewohnt beeindruckend, das Farbenspiel je nach Beleuchtung sehr schön und die Temperaturen auch ohne Jacke aushaltbar.
Unten die Einfahrt in den Nappstraumtunnel, rechts Gezeitenströmung.
Ein Austernfischer.
Lofoten Basecamp, glatt Hütten verdoppelt zum letzten Mal.
Blick von Offersøykammen Richtung Vikbukta, Haukland, Uttakleiv
Blick Richtung Leknes (links) und Gravdal (rechts), E10 im Bild.
Danach ging’s wieder zurück zum Velo, weiter Richtung Haukland, aber ich bin gleich am Strand davor stehen- und hängengeblieben, hab mir die Aussicht angeschaut und bin wieder heimgefahren.
Am 17.05. ist Norwegens Nationalfeiertag und dieses Jahr war das Wetter beim Umzug zumindest trocken, wenn auch mit etwa 5°C recht frisch. Im letzten Jahr war’s ja ziemlich verregnet und nur knapp über der Nullgradgrenze. Letztes Jahr hatte ich vor den Festlichkeiten mal in die Lofothallen reingeschaut, dieses Jahr hab ich mich auch danach mit reingetraut. Geschätzt mindestens 1000 Personen (bei 3’500 Einwohnern (ja, das Tausendertrennzeichen stimmt)), es gibt eine kurze Begrüssung, dann die Nationalhymne und erst danach (!) gibt’s Kaffee, Kuchen, Brötchen und sonstige Verpflegung. Da ich kein Vipps (das hiesige Twint, aber für Ausländer nicht zugänglich) habe, musste ich doch tatsächlich buntes Bargeld aus dem Automaten ziehen.
Reichhaltig beflaggte Hauptstrasse.
Storgata Leknes, Barnetoget 2023
Blaskapelle.
“All rise for the national anthem”
Reichhaltiges Kuchenbuffet.
Preisliste (günstig) und nach Wortlänge sortiert 🙂
Tagesprogramm und Nationalhymnentext.
Und weil ich eh schon Downtown herumgefahren bin, hab ich sicherheitshalber mal den Busfahrplan gecheckt und festgestellt, dass der frühe Bus, mit dem ich am 26.05. Anschluss auf die Fähre Moskenes-Bodø hätte haben wollen, nicht fährt. Alternative Taxi (200 Fr.) oder eine Fähre eher und in Bodø übernachten oder nachts im Hellen die 70km mit vollem Gepäck von Leknes nach Moskenes fahren. Vielleicht entscheide ich das wetterabhängig.