Gares GE

Heute morgen in Wil war natürlich alles ruhig. Kein Wunder, am Sonntag, obwohl ja eigentlich die Fasnachtswoche ist. Den heutigen Fasnachtsumzug um 14:01 Uhr verpasste ich jedenfalls. Ganz im Westen der Schweiz gab’s noch Bahnhöfe und ich hatte eine recht ehrgeizige Planung gemacht. Die sieben Bahnhöfe im Stadtgebiet von Genf (bis zum Rhone-Abfluss an der französischen Grenze). Es gibt morgens um 05:33 Uhr noch einen Zug, der bis Genf durchfährt (2012 gab es davon noch mehr).

Ähem, der Weg von FA nach 1 war lang.

Nach diversen Korrekturarbeiten, System-Update, Herunterladen von Torrents und Anschauen der Tour war ich schon fast in Genf und konnte wieder sechs  Wagen in die andere Richtung laufen.

Arbeitsplatz für knapp 4h.

Auf der Emmental-Tour hatte ich die Kamera aus der unverschlossenen Jackentasche verloren, beim Aufprall auf die Strasse fielen einige Teile ab. Reparatur etwa 150 Fr., neu/gebraucht 100 Fr. auf tutti. Also hab ich jetzt noch eine TZ61. Rechne ich das auf die Kilometerkosten drauf?

In Zürich stiegen zuvor Skifahrer ein, ein weiteres Velo war um 05:33 auch schon drin. Wir blickten uns wortlos und wissend an (war aber kein Liegevelo). Nach Winterthur Kontrolle, nach Zürich auch. Im System ist auch immer noch mein alter Velopass sichtbar, was manchmal bei der Kontrolle für Verwirrung sorgt. Ich sag dann nur “ja, aber der neue ist auch drauf, sie müssen da einfach drauftippen”.

Vom selben Kontrolleur wie nach Zürich wurde ich auch nach dem Überfahren der Sprachgrenze nochmal kontrolliert, diesmal auf Französisch. Er hat dann erst, nachdem er auf seinem Display meine zwei aktiven und ein abgelaufenes Abo gesehen hat, realisiert, dass er mich ja schon mal hatte und musste grinsen 😀

Begrüssung mit Morgensonne um etwa 09:40.

Die Strecke hab ich diesmal auch mitgeloggt: https://www.alltrails.com/explore/recording/20190303-bahnhofsfotos-geneve-nyon-la-cure?u=m 

Die Bahnhofsfotos gingen danach flott von der Hand, die Route passte, das Wetter stimmte auch (Sonnencreme diesmal nicht vergessen). In Genf war ich schnell durch und bin weiter am (rechten) Seeufer gefahren, war dann auch recht fix in Nyon, und mit genügend Zeit, dass ich noch Essen besorgen konnte. Geplant hatte ich dort die Strecke in den Waadtländer Jura hinauf nach La Cure — rauf mit dem Zug, runter mit dem Velo. 

Zwischendurch kam mir noch ein ausparkierendes Auto in die Quere, der hat mich gesehen und ignoriert. Ja gut, es ging für mich bergauf, also hab ich mich bequem mit dem rechten Fuss an seiner Seitentür abgestützt und als er dann immer noch weiterfuhr, konnte ich mein Pedal gar nicht mehr wegdrehen und es gab richtig schöne flächige Lackabschürfungen an seiner Seitentür. Hab ihn darauf hingewiesen, war ihm egal. Also weiter, nicht mein Problem, keine Schäden bei mir.

Bis La Cure wurde ich hinauf geFLIRTet, bin dann am Endbahnhof kurz raus, Foto machen, und gleich wieder eingestiegen. Der Zug fährt ja umgehend wieder zurück. Da oben lag noch ordentlich Schnee, die Leute waren alle am Skifahren oder Schlitteln. Für mich ging’s bergab, aber wie üblich waren natürlich die Bahnhöfe immer nur mit Höhenmetern zu erreichen. Ganz besonders lästig war La Chevrerie-Monteret, aber nur weil ich danach eine Abkürzung ™ auf einem Waldweg fahren wollte.

Igitt, nasser Tiefschnee. Umkehren war notwendig.

Pustekuchen. Nachdem das Vorderrad noch deutlich mehr als nur bis zur Hälfte im feuchten Tiefschnee versank, musste ich doch noch umkehren. Tragen ging nicht ohne Schneeschuhe. Nun ja, ich hab’s geschafft, nur nasse Füsse hatte ich dann halt. Der Ausblick war auch häufiger mal sehr anschaulich.

In Nyon wieder angekommen, ging es gleich in den Zug Richtung Nordosten, Foto gemacht, ein Stück gefahren, wieder in den Zug, noch ein Foto, und fertig. Rückfahrt war ab Morges, Tenuewechsel in demselben Bahnhofsklo wie schon im Dezember. Acht Stunden Zugfahrt, acht Stunden Velofahrt (bzw. netto nur sechs), gute Mischung. Und so etwa 40 Bahnhöfe fotografiert. Damit sind wohl nur noch weniger als 300 übrig in CH 🙂

Emmentaler Bahnhöfe

Gestern abend fiel die Entscheidung, heute freizunehmen und irgendwo mit dem Velo herumzuliegen. Auf lange Anfahrt hatte ich keine Lust, also fiel Poschiavo aus und auch in den Jura geht’s echt lang. Solothurn oder Olten sind noch fix erreichbar, also hatte ich von Rothrist bis Wasen im Emmental eine Route zurechtgelegt. Dabei konnte ich gleich noch westlich von Solothurn die in Erwägung gezogene Routenverlängerung streichen, weil die drei Bahnhöfe dort an einer bereits 1998 stillgelegten Strecke liegen. Wieder was gelernt.

Statt 09:34 ging es schon 08:34 ab Wil los, dementsprechend war ich um 10 Uhr morgens im noch kühlen Olten. Im Zug hatte ich gleich mal noch den Kondukteur gefragt, wie lang mein Velopass noch gültig sei, der sieht das ja eh. Hatte halt auf Französisch gefragt, so dass ich die Zahlen im Antwortdatum erst noch dechiffrieren musste. Aber er war schuld, er hat ja schon vor dem Überfahren des Röstigrabens seine Sprache gewechselt 🙂

Olten um 10 Uhr morgens, nachdem das GPS auch endlich Empfang hatte.

Nach der ersten Dosis Passivkiffen und einer kleinen Stadtrundfahrt ging es auf den Aare-Uferweg zum Ziel Rothrist:

Lustigerweise macht mich das Projekt mit den Bahnhofsfotos scheinbar bekannt, gibt immer witzige Einträge auf Twitter. Dementsprechend wurde ich von @rastrau auf dem vorgestrigen https://opendatabeer.ch in Rapperswil gleich noch zu dem Projekt angesprochen. Eventuell werd ich auch mal auf einem ähnlichen Meetup, dem http://geobeer.ch was erzählen. Eventuell zu unseren Mobiliar-Telematikdaten, die ich grad in der Analyse habe und lustige Karten dazu baue mit leaflet und R plus ein bisschen Hektarrasteraggregation. Ist doch immer schön, wenn man die eigenen Skripte wiederverwenden kann 😀

Beim Open Data Beer geht’s um Open Data, wie ja der Name schon sagt. Zuletzt war ich da im August 2018 in Wankdorf bei den SBB (und hab das auch in den Bericht einer Liegevelotour eingeflochten). In Rapperswil haben sie jedenfalls “smarte Abfallkübel”, d.h. Mülleimer mit Sensoren zum Füllstand, in der Stadt verteilt. Sie wissen jetzt (je nach Datenqualität), wie voll die sind und können ihre Touren besser planen. Und, ganz wichtig: einfach machen, nicht ewig planen und nachdenken. Die nächste Opendata-Konferenz ist am 04.07. in Bern,  meine letzte war 2016 in Lausanne(mit sehr lustigen WiFi-Namen, siehe Link am Ende des damaligen Posts).

Die schwarzen Leggings aus dem Laufbedarf ohne Popopolster haben sich bei diesem Wetter schon sehr bewährt, die wärmen sehr gut in der Sonne. In Murgenthal lag ein Coop am Wegesrand, da gab’s dann ein verfrühtes Zmittag. Zwischen Murgenthal und Lotzwil dürfte ich einige Krümel von Tessinerbrot und Bündnerfleisch hinterlassen haben.

Irgendwo hatte ich schon die Grüezi/Grüessech-Grenze überquert. Jemand müsste mal für solche Gebiete eine Karten-App bauen, die beim Kantonswechsel Bescheid sagt und bei der Sprachgrenze vielleicht auch. Eigentlich war ich ja nach SO (Olten) und AG (Rothrist) die ganze Zeit in BE unterwegs. Kaffeepause war beim Volg in Weier im Emmental. Sonst ist da nicht viel, ausser einer Bahnlinie der Emmentalbahn, die aber nicht so regelmässig bedient wird. Scheint eine Dampf-Touristenstrecke zu sein. In der Ferne wurden aber Berge sichtbar.

Bis Wasen musste ich noch hinauf, wobei der Bahnhof dort auch ziemlich aufgelassen und unbedient aussieht. Der Fahrdraht hört auch kurz vorher für ein Stück auf. In Wasen hatte ich die eingeplanten Bahnhöfe fertig und es ging an die Rückfahrt. Ich hätte irgendwo nach Sursee abbiegen können, aber die 20km bis nach Burgdorf und dort in den Zug waren die einfachere Lösung, um nicht allzu spät daheim zu sein.

Der Emme-Uferweg kurz vor Burgdorf. 3m nach diesem Foto lag ich dann auf dem Boden.

Nach dem anspruchsvoll zu fahrenden/rutschenden Emme-Uferweg (Teilstücke prinzipiell schon bekannt; dass die Liegevelöler aber auch immer ihren Standort verlegen müssen) brauchte ich ab Sichtweite der Burg kein Navi mehr, bin noch in Downtown Berthoud herumgelegen, damit ich nicht allzu früh am Bahnhof bin (im Zug umziehen/Kälte) und dann entsprechend via Olten zurück nach Hause.

Was viel Besseres kann man an so einem Tag eigentlich gar nicht machen. Allfällige Begleitung für so Touren hätte ich im Prinzip auch, aber kann ja nicht jeder mal so eben frei machen 🙂 80 bequeme und gemütliche Kilometer, 10-16 Uhr, viel Sonne.

Jurabahnhöfe, es gibt noch welche

Heute war mal wieder liegevelogeeignetes Wetter und Bahnhöfe sind immer noch genügend da, die fotografiert werden sollten. Also hatte ich mir eine Tour im Jura zurechtgelegt, Boncourt bis Délémont und allenfalls noch bis Basel SBB.

Nanu, die BLS in Wil?

Kurz hinter Zürich wurde ich erstmalig kontrolliert, gleich noch mit Fahrgastbefragung (Datensammlung! YAY!) zu Start und Ziel meiner Reise. Die Zugbegleiterin hat erst etwas komisch geschaut bei Startpunkt “Wil SG”, ihr Gesicht hellte sich aber schlagartig auf, als ich “Boncourt” als Ziel angesagt habe. Also jetzt haben sie zumindest eine Strecke 1. Klasse mit Velo und Start Wil und Ziel Boncourt in der Datenbank. Ich erwarte da also demnächst umsteigefreie Direktverbindungen.

Also Autofahrer dürfen sich da auch hinsetzen?

Nach dem Umstieg in Biel Richtung Jura kam ein Tunnel vor Moutier, und als wir aus dem wieder herauskamen, war der Nebel weg und die Sonne da (die war aber daheim auch da). Meine Fahrt führte bis zum letzten Bahnhof vor der französisch-schweizerischen Grenze, von wo ich dann die Gegend um Porrentruy besichtigt habe. Mit den Höhenmetern hatte ich etwas verpeilt: die Allaine (Fluss) fliesst da schon Richtung Frankreich, also bin ich erstmal bergauf gefahren, aber trotzdem recht flach. Westlich in diesem Tal scheint es auch noch einen grösseren Militärstützpunkt zu geben, darauf wies mich der Bahnhofsname Bure-Casernes hin. Oben haben sich ein pfeifender Holzfäller und ein nicht pfeifender Liegevelofahrer mit einem freundlichen Bonjour gegrüsst. Da ging’s insgesamt ordentlich steil rauf, was ich aber erst bei der Abfahrt gemerkt habe, als ich am Ortsschild von Courtemaîche mit knapp 70km/h hereinkam und die nächste Kurve grad noch gut erbremsen konnte.

Weiter ging’s ins nächste Seitental, bis zum Ende in Bonfol. Dort hätte ich laut Fahrplan grad einen sprintmässig erreichbaren Anschluss ins Tal gehabt, aber als ich ankam, war es nur ein Bahnersatzbus (Baustelle auf der Strecke, also “nur” Zug-Stundentakt und halbstündlich versetzt der Bus). Also bin ich gemütlich wieder zurückgerollt.

Der dümmste Bahnhof auf der Strecke war St. Ursanne – von beiden Seiten nur über Bergrücken zu erreichen oder eben durch den Bahntunnel. Also bin ich in Courgenay in den Regio Richtung Biel/Bienne und für fünf Minuten mitgefahren. Drin waren wild herumknutschende Teenie-Mädels, die auch ordentlich am Saufen waren. Aber sie haben mich nett gefragt, ob ich mein Vélo dahin stellen möchte, wo sie grad sässen. Ich meinte nur “non, merci, c’est jusqu’a St. Ursanne”. Sie waren’s zufrieden und haben weiter an ihren Weissweinflaschen genuckelt. Sprachlich war das sehr interessant, die haben konsequent bilingue geredet, also mal Dialekt, mal Französisch, je nach Stimmung. Alle durcheinander 🙂

In St. Ursanne hatte ich fahrplanmässig also eine halbe Stunde Aufenthalt. Es war deutlich kälter als zuvor, unten im Tal lag Schnee, in der Sonne war es erträglich. Nach einer halben Stunde ging’s weiter, wieder fünf Minuten bis Glovelier, diesmal mit nicht saufenden, aber ähnlich vielen Teenie-Jungs, die sich gleich überall im Zug auf den Boden gesetzt hatten.

Ab Glovelier ging’s weiter bis Délémont, wo ich eigentlich hätte aufhören können und sollen, weil es langsam dunkel wurde. Nur das Höhenprofil der Reststrecke bis Basel meinte was von abwärts, also bin ich durch den Feierabendverkehr noch mitgerollt. Der rechts der La Birse geführte Radweg war ganz okay, aber teilweise noch schön zugeschneit und festgetreten. Hinzu kamen (wohl wegen der Kälte) ziemliche Wadenkrämpfe, so dass ich es sehr viel langsamer als gewohnt angehen lassen musste. In Liesberg wollte ich dann einsteigen (da war ein Bahnhofsfoto zu machen), aber es zeigte sich, dass da zwar ein Bahnhofsgebäude steht, aber der Bahnhof nicht mehr bedient wird (ausser in hoher Frequenz vom Postauto). Also hatte ich keine Wahl und musste mich bis Laufen durchkurbeln. Das ging aber gut. Die Verbindungen ab Basel waren dann toll, erst ein ICE, dann ein TGV, beide natürlich ohne Velomitnahme. Aber über Olten und dann dort in den ICN war kein Problem.

Nein, ich musste nicht laufen.

Fazit heute: 75km in 5.5h, schöne neue Gegend gesehen, wenig Schnee und ein paar weitere Bahnhofsfotos beigetragen. Macht sich sicher gut, falls ich mich mal bei der BLS, der SBB oder der RhB bewerben sollte 🙂

Jurassic Gare

Es gibt immer noch einige Bahnhöfe ohne Foto und es gibt sogar Bahnhöfe auf der Karte, die gar keine sind. Beidem kann abgeholfen werden.

Meine Streckenplanung ging heute als Anreise bis Le Locle (via Biel/Bienne und La Chaux-de-Fonds), problemlos mit ICN bis Biel und FLIRTs bis nach Le Locle.

Nach dem letzten Bahnhof ging’s noch ein paar Meter weiter bis fast zur CH-F-Grenze und da fuhren auch noch grenzüberschreitende Züge herum. Aber ich bin dann wieder in die Gegenrichtung gerollt, erstmal bis La Chaux-de-Fonds.

Danach gleich weiter ins südlich davon gelegene Tal Vallée des Ponts, und auch dort erstmal ein Stück Liegevelo (Höhenmeter bis über die Wasserscheide, schlechte Planung) und später bei Gelegenheit mit dem Schienenbus bis ans Talende.

Ab da ging es meist abwärts und günstigerweise auch mit Rückenwind.  Es regnete, mal weniger, mal nichtsowenig. 🙂 Manchmal war’s auch trocken und meine Laune hob sich. An einigen Stellen hätte ich bequem an den 60er-Schildern Tickets bekommen können. Voll gut, wenn nur die Hinterradbremse einen normalen Druckpunkt hat und die vordere irgendwie nicht tut. Als Schleppbremse hat sie aber noch gut getaugt.

In der Taubenlochschlucht war ich 2014 schon mal und den Bahnhof dort hatte ich schon: Juli 2014 Von daher war in Reuchenette-Péry sowieso geplant Schluss und zufällig hätte ich da mit dem Velo sowieso auf die Bahn verladen müssen. Ich hatte noch genügend Zeit, um alles auf trocken zu wechseln und bin dann via Biel/Zürich wieder heimgefahren.

65km und >25 Bahnhöfe 🙂 (Einige Bilder haben eigentlich Koordinaten, aber die scheinen bei der RAW-Bearbeitung verschwunden zu sein. Wird nicht mehr korrigiert, behalte ich aber im Hinterkopf.)

Kronberg im Schnee, Kurzausflug

Der Kronberg ist immer gut, zuletzt hier im Blog 2013, aber zwischendurch auch schon wieder gewesen. Eigentlicher Ausflugsgrund: Nebel in Wil, und natürlich kann man auch die Kamera gut testen, oben Zmittag essen und dann wieder runterfahren, arbeiten und gelegentlich Zeitung lesen. Also genau das, was ich sonst daheim auch gemacht hätte, einfach unterwegs.

Das (optische!) 30x-Zoom der TZ60 ist ordentlich. Das ist ein neuer Stadler-Tango der Appenzeller Bahnen, zwischen Jakobsbad und Gonten, also ordentlich weit weg, wenn man oben auf dem Kronberg steht.

Die neuen Stadler-Tangos der Appenzeller Bahnen. Rollt gut 🙂

So richtig viel Schnee liegt nicht, aber es reicht für Schneeschuhläufer. Gleitschirmflieger waren auch genügend da und haben sich über die Thermik gefreut.

Schneeschuhläufer Richtung Schwägalp.

Säntis. Bank. Man kennt’s.

Die Panoramafunktion der TZ60 ist auch um Längen besser als die der TZ41. Bessere Hardware und bessere Software, würde ich sagen.

Panoramafunktion der TZ60 getestet, der Säntis.

Danach ging’s wieder heim in den kalten und feuchten Nebel. Igitt.

Panoramafunktion der TZ60 getestet, rechts der Nebel über Wil/Winti/Züri.

Bercher-Lausanne-Morges (Bahnhöfe)

In Wil war seit Mitternacht recht viel Schnee gefallen, wie ich heute morgen überraschend festgestellt habe. Gestern nach dem Auftritt in Maria Dreibrunnen und dem angehängten Kinobesuch war noch alles trocken und es war frostig kalt. Mit Liegevelo um Wil herum cruisen wäre also nicht so hübsch gewesen, daher habe ich die Anfahrt zur Velorunde verlängert und mal wieder ein paar Bahnhofsfotos gemacht. Ausserdem muss ich mich noch mit der TZ60 vertraut machen. Die RAW-Funktionalität hat ungeahnte Möglichkeiten.

10cm Neuschnee in Wil am 16.12.2018

Streckenwahl für die Bahnhofsfotos: Bercher bis Lausanne, das sind 20 Bahnhöfe auf 25km Strecke, keine schlechte Quote. Der Stadler Flirt fährt da teilweise im Tram-Stations-Abstand und auf Meterspur sowieso. Wegen Velomitnahme hab ich mir gar nicht erst Gedanken gemacht, die ist eh gegeben.

Lausanne Flon, jpg-Bild direkt von der Kamera

Obiges Bild ist so, wie es die Kamera selbst erstellt hat, da passiert noch einige Nachbearbeitung intern, nachdem der Sensor das Bild eingefangen hat. Mit meiner Bearbeitung vom RAW-Bild sieht es noch etwas anders aus. Farblich kann man viel nachkorrigieren.

Lausanne Flon, JPG selbst aus RAW-Bild erstellt.

Bercher war ziemlich im Niemandsland, aber nicht so ganz wie Heiligkreuz am Donnerstag, denn immerhin fährt ein Zug hin. Von dort bis Echallens bin ich fast allein auf den Strassen gewesen.

Bercher, Endpunkt der Bahn Lausanne-Echallens-Bercher. Sonnig.

Es war anfangs sonnig, später wurde es recht neblig, aber der Niederschlag blieb zum Glück komplett aus.

Diese Richtung war meine: Süden, abwärts zum See.

Als ich wieder in Lausanne war, hab ich das McCafé in Chauderon kreditkartenkontaktlos und menschenkontaktlos am Bestellautomaten geplündert und währenddessen beschlossen, noch bis zum Anbruch der Dunkelheit Richtung Westen weiterzufahren und die an der Strecke liegenden Bahnhöfe zu fotografieren. Das reichte dann bis kurz hinter Morges — die Stichstrecke von dort bis nach Bière und Bière-Casernes kommt später mal. Rückfahrt um 16:42 Uhr ab Morges: ICN bis Zürich und dann voraussichtlich FV-Dosto bis Wil — ich bin ja momentan noch im ersten Zug.

Was an der Kamera echt gut ist: der Bildstabilisator und der Drehring am Objektiv. In der Einstellung Blendenautomatik (S) kann man durch Drehen die Belichtungszeit verstellen, genauso wie ich das früher bei der analogen halbautomatischen T70 auch gemacht habe. Bis deutlich länger als 1/30 Sekunde kann man bequem ohne Verwackler fotografieren, auch bis 1/10 ging schon gut.

In der Extrem-Weitwinkeleinstellung sieht das Bild, das die Kamera als JPG liefert, so aus:

Morges, JPG direkt von der Kamera.

Dasselbe Bild im RAW-Format zeigt natürlich alle Verzerrungen vom Weitwinkel, die Vignette aussenherum und man sieht, dass noch viel mehr Daten auf dem Sensor landen, die dann aber abgeschnitten und korrigiert werden.

Morges, JPG selbst aus RAW von der Kamera erstellt.

Den grad vorbeifahrenden Zug hätte die iA-Vollpfostenautomatikeinstellung der Kamera ansonsten auch irgendwie verblitzt oder sonstwie versucht scharf zu bekommen. Aber ich hab ja absichtlich gewartet, bis der grad vorbeifährt. Intelligente Automatik ist nicht immer gut 🙂

Nachdenkschwimmen und Nachdenkvelofahren

Glattradweg, unter einer Brücke.

Aareschwimmen und Velofahren sind beide sehr gut zum Nachdenken. Gestern war ich seit langem mal wieder am Morgen ins Büro nach Oerlikon unterwegs, also am Flughafen ausgestiegen und so wie hier ins Büro, nur nicht liegend.

Eine Sache, die mich permanent beschäftigt, sind Zentralisierungstendenzen. Ich bin absoluter Befürworter von Föderalismus und Subsidiarität. Probleme sollten auf der unterstmöglichen Ebene gelöst werden, anstatt tausend Hierarchiestufen dazwischen zu setzen. Also in der Gemeinde statt im Kanton statt im Bund. Oder: auf der Generalagentur statt auf der Direktion. Der Vorteil ist, dass die kleinen Einheiten ihr Arbeitsgebiet und ihre Umgebung sehr genau kennen und nicht alles, was von oben kommt, überhaupt auf sie passt. Aber als Data Scientist hab ich gern mehr Daten und die krieg ich in der Zentrale einfach viel besser. Schon allein mit vier offiziellen und einer inoffiziellen Sprache im Land geht da nicht alles, was aus der Direktion kommt. Ich krieg dann sogar Daten, wo dasselbe Feld mit derselben Bedeutung in mindestens drei Varianten benannt ist. Viel Spass beim Zusammenfügen der Daten, aber ich lerne sprachlich sehr viel dabei, so soll das sein 🙂 In diesem Sinne stehe ich auch meiner eigenen Arbeit auf der Direktion sehr kritisch gegenüber, wenn es zum Beispiel darum geht, Generalagenturen miteinander mit irgendwelchen wie auch immer aussageschwachen/-kräftigen Kennzahlen zu vergleichen. Das fördert dann auch nicht unbedingt den Austausch zwischen Direktion und GA, wenn oben das Gefühl hat, durchregieren zu müssen und unten das Gefühl hat, nicht verstanden zu werden. Es ist in diesem Sinn tatsächlich genau dasselbe wie mit den Staatsebenen. Oder Schweiz-EU 😀

Eine weitere prinzipielle und philosophische Frage ist die, inwiefern eine Kundenbeziehung rentabel sein soll. Eigentlich ist ja eine Versicherung dafür gedacht, Risiken vom Einzelnen auf die Gemeinschaft der Versicherten umzuverteilen. Allerdings gibt es natürlich Leute, die (absichtlich oder nicht) viele Schäden produzieren und damit die Gemeinschaft über Gebühr belasten. Solche Verträge werden dann saniert. Die Frage ist, ob man jetzt den einzelnen Kunden in den positiven Bereich bringen muss (Prämien minus Schäden) — wenn das der Fall ist, hätte der Kunde ja gar keine Versicherung gebraucht, sondern hätte gleich selbst Geld zurücklegen können. Aber im Grundsatz ist das natürlich schon richtig, schlechte Kunden zu sanieren. Die Kriterien dafür sind versicherungsspezifisch, die möglichen Aktionen einer Versicherung sind aber auch beschränkt, z.B. hier ganz gut aufgelistet.

Am Abend gab’s noch eine spontane Velo-Inline-Runde zu zweit um den Flughafen. Gut 20km mit 25er Schnitt, das ist nicht mein sonstiges Tempo mit dem Postvelo, sondern deutlich mehr, aber die Skate-Route hat zwangsweise immer Asphalt und auch bei dem Tempo kann man sich bei gutem Trainingszustand noch gut unterhalten.

Am Flughafen stand schon am Morgen ein Lime-Bike herum, die hatte ich in San Francisco schon gesehen, aber nicht abgelichtet:

Limebike, nicht im Silicon Valley, sondern in/um Zürich.

Das Wetter ist hier grad ungefähr dasselbe wie in Kalifornien letztes Jahr, die Landschaft mit den Industriegebieten zwischen Flughafen und Oerlikon-Büro auch. Hat mich doch recht gut dran erinnert.

Ein Google-Bike auf dem Google-Campus.
Ford-Mietvelos, Oakland.

Wil-Wallis-Burgdorf-Bern-Wil

Den Sonntag habe ich mit 6h Zugfahrt und 6h Velofahrt verbracht. Im Wallis, da wo ich letztes Jahr von Sion via Furka und Oberalp nach Disentis gefahren bin, gibt’s ja noch jede Menge unfotografierter Bahnhöfe. Weil ich faul bin und weil das schon anstrengend genug ist, immer von Strassenniveau zu den Bahnhöfen hoch-/runterzufahren, bin ich also mit dem Zug von Wil SG nach Oberwald VS und von dort abwärts gefahren.
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Samedan-Scuol

Der gestern nach der Pankratiusmesse in St. Gallen spontan gefasste Plan war, früh mit dem Zug ins Oberengadin zu fahren und von dort bis Scuol, um die restlichen Bahnhofsfotos auf der Strecke einzusammeln. Am Bahnhof Wil wurde ich schon wieder nett angequatscht zum Liegevelo und meine Tagespläne (bis ins Engadin, Velofahren und wieder nach Wil) wurden belächelt. Ja gut, sind halt vier Stunden pro Richtung, warum denn nicht? Es gibt ja Leute, die fahren sowas gern mit dem Auto, aber ich arbeite lieber nebenbei noch was oder lese romanische Artikel.
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Kloster Iddaburg und Open Data Beer

Als ich neulich so im Tal nach Fischingen hinunterglitt, fiel mir das 200m über mir gelegene Kloster auf, wo ich auch noch nie war. Das gibt nochmal extra Höhenmeter, um bis auf 950m hinaufzufahren, mit 13-14% Steigung. Gute Aussicht gibt’s und auch ein Selbstbedienungsrestaurant. Auffahrt 1:15h, Abfahrt 45min. Der Ottermobilsitz ist jetzt sogar mal knarzfrei, nachdem ich die obere Befestigung neu verschraubt habe. Mal sehn, wie lange.

Aussicht von Kloster Iddaburg übers Toggenburg.

Noch keine Öffnungszeit.

Neu: HDR-Bilder haben jetzt auch Geokoordinaten — total simpel, hätte ich schon früher drauf kommen können:

exiftool -TagsFromFile srcimage.jpg “-all:all>all:all” targetimage.jpg

(ich kopiere einfach alle Metadaten aus einem der Einzelbilder in das neue HDR-Bild hinein).

Gestern abend war ich noch am Hauptsitz der SBB in Wankdorf zum vierten Open Data Beer. Sie hatten doch tatsächlich Quöllfrisch und nicht nur Bärner Müntschi da. Bei dem vorgängigen Vortrag wurde der open data show room der Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit der Uni Bern vorgestellt, die haben ziemlich viele coole Visualisierungen mit open data gemacht. Hinterher ging es ums Networking und auch da hat es sich gelohnt 🙂