Die NZZ schreibt was zur abgelaufenen Goldgräberstimmung beim Glasfasernetz. Am Zürisee gibt’s da einige Gemeinden, die Glasfaser verlegen, anderen ist es zu teuer, oder sie lassen es durch Drittanbieter machen. Für die, denen es zu teuer ist, verlinke ich nochmal hier drauf: Glasfaser ist nicht teuer. Ich hoffe einfach, dass diese Gemeinden bei der Berechnung ihres business cases für/gegen die Glasfaser nicht die Steuermehr- oder Steuermindereinnahmen vergessen haben, die ihnen durch zuziehende oder nicht zuziehende bzw. wegziehende Einwohner zufliessen oder entgehen. Das ist einfach nur Infrastruktur, wie Bahngleise, Strassen, Wassernetz, Stromnetz.
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Category: Technisches
Tag -8: Biases mit Ricardo Baeza-Yates
Heute morgen waren es aber unter 10°C, mich überkam ein leichtes Frösteln. Meine Gastgeber meinten, dass sich genau so ungefähr ein Tag im Januar anfühlen würde, vielleicht noch mit Bodenfrost dazu. Für mich würde das also spikefreies Velowetter bedeuten. Heute war aber doch mal lange Hose angezeigt und die Fingerspitzen hatten auch ein halbes Grad zuwenig. Aber nach der Aufwärmrunde bis Mountain View war ich heute auf dem Bay Trail mit 25-30km/h unterwegs, das wusste ich selbst gar nicht, dass ich das kann. Muss wohl doch ein gewisser Trainingseffekt sein, denn die 2Mm sind fast voll. Continue reading “Tag -8: Biases mit Ricardo Baeza-Yates”
Tag -9: Data Science Challenges mit Hadley Wickham
Jetzt hab ich wirklich noch auf meine alten Tage hier jeden Abend ein Meetup. Heute schon wieder Hadley Wickham, diesmal bei Coursera in Mountain View, was natürlich direkt an meiner erweiterten Veloroute liegt. Toll, dass die Navigation jetzt fast perfekt ohne GPS/Karte funktioniert. Ausser dass der Wind natürlich immer von hinten blasen könnte, hab ich jetzt am Wetter genau gar nichts auszusetzen, die Temperatur ist im optimalen Bereich und die Sonne auch. Wenn man mittags im T-Shirt rumläuft, ist es in der Sonne genau so, dass es nicht zu warm ist. Bei zu kalt bin ich ja eher tolerant. Nach der morgendlichen Motivation, mich doch aufs Velo zu legen, wurde ich entsprechend mit 25km Fahrt belohnt — alle Akkus voll, also die vom Smartphone, der Forumslader und meine eigenen. Gut, Hunger halt, aber das ist ja nichts Neues und behebbar.
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Tag -10: Vertiefte Einsichten
Gesagt, getan. Angemeldet bei Zach Kaplan, um eine Speedmachine probezufahren, das ist quasi das gleiche Modell wie die jetzige Ottermobil-Streetmachine, nur mit tieferem Sitz und leicht anderer Rahmengeometrie, was sie windschnittiger und damit schneller macht. Zachs Laden ist in Alameda, das ist auf der anderen Seite der Bay, aber gut erreichbar.
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Tag -11: Selbstfahrende Roboter und Hadley Wickham
So wie’s aussieht, läuft hier ein Pilotversuch zur Warenlieferung von Whole Foods mittels kleinen selbstfahrenden Robotern. Die standen heute jedenfalls in der Mittagszeit vorm Whole Foods in Palo Alto, wurden befüllt, aber sind noch nicht gefahren. Keine schlechte Idee, denn das Nutzlast-zu-Ballast-Verhältnis ist in jedem Fall besser als beim Auto und auch mit dem Velo wird’s schwierig, weil ja der Fahrer auch zum Ballast zählt. Für die letzte Meile der Warenlieferung wäre das durchaus praktisch, wenn sehr schnell nach der Bestellung die Auslieferung beginnen kann.
Hier noch ein Video zum abgebildeten Roboter: robby.io-Video
Das passt perfekt dazu, dass Amazon vor einiger Zeit Whole Foods gekauft hat.
First, this is about food as a delivery service.
[…]
Second, this is about Whole Foods as a distribution hub—and Amazon as a physical retail presence.
[…]
Third, this is about Amazon as a “life bundle,” particularly for affluent Americans.
Der Artikel fasst das sehr gut zusammen. Amazon kriegt durch den Kauf hochwertige Standorte (Whole Foods ist sehr hochpreisig) in Regionen mit hoher Kaufkraft, wo also Menschen Leben, deren Leben sich mehr und mehr online und auch im Amazon(-Prime)-Umfeld abspielt. Die können sich jetzt auch den täglichen Einkauf liefern lassen und müssen dafür nicht mal mehr die Amazon-App verlassen.
Der letzte Absatz im Text ist der beste:
After today’s announcement, several people on Twitter joked that between Prime and Whole Foods, Amazon may now account for a majority of some urban Millennials’ discretionary spending. What’s not a joke, however, is that Amazon’s life bundle, like TV’s cable bundle, is fundamentally about the merchandizing of convenience, which is often indistinguishable from sheer human laziness.
[…]
Die reichen Leute (=urban millennials) sind halt einfach faul und bequem 🙂
Abends ging’s zum Meetup der Bay Area useR Group, als Quasi-Stargast kam Hadley Wickham, zuletzt von mir im September 2014 (ich in Migros-Diensten) in London gesehen. Damals kam mir sein Dialekt noch etwas abgefahren vor, aber nachdem ich jetzt in Neuseeland war, ist das knapp vor dem australischen der beste. War schwierig, sich auf den Inhalt zu konzentrieren 🙂
Ich hab ausserdem noch fünf kurze Videos vom Bay Trail gemacht, den ich jetzt mindestens einmal am Tag entlangfahre: Playlist auf youtube. Auf dem ersten Video der Playlist werde ich am Ende von einem motorisierten Rollbrettfahrer verfolgt, der war mit >30km/h unterwegs. Auf diesem hier sind ein fremder Geocacher und ein Squirrel kurz zu sehen.
Und hier bin ich bei 08:25min auch zu sehen, das war bei der Ben-Shapiro-Veranstaltung in Berkeley: https://www.youtube.com/watch?v=ZCV3zPXrygg.
Tag -12: Heimwerken
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen steigen nicht mehr so weit, ideal zum Herumfahren, ohne gross zu schwitzen. Der Facebook-Campus wird noch grösser, als ich dachte, heute war die übliche Ausfahrt gesperrt, so dass ich noch weiter westlich noch mehr Gebäude entdeckt habe.
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Tag -16: AI Event @CHM
Das Computer History Museum hatte heute eine Veranstaltung zum Thema Our Relationship with AI, zu Gast waren der Siri-Erfinder Tom Gruber (jetzt bei Apple), IBM Distinguished Scientist Francesca Rossi und Subbarao Kambhampati, Präsident der Association for the Advancement of AI. Das ist eine ähnlich lustige Abkürzung wie IEEE. Die Podiumsdiskussion zog sich etwa eine gute Stunde, dann kamen noch Fragen aus dem Publikum dazu. Ein paar wichtige Punkte habe ich im Folgenden aufgelistet.
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Tag -17: zwei Vorträge in Milpitas
Die Sonne hat jetzt mehr Mühe als auch schon, sich durch die Wolken zu strahlen, aber sie kommt immer noch durch. Das ist wie in Melbourne hier, morgens denkt man, es regnet den ganzen Tag, aber so gegen 11 Uhr ist wieder strahlender Sonnenschein. In Cupertino war auch eitel Sonnenschein, weil die Apple-Keynote im neuen Steve-Jobs-Theater stattfand. Jetzt kriegen wir alle Animojis und sie haben zwischen dem Iphone 8 und dem Iphone X eine Lücke.
Falls jemand ein Foto für tolle bunte innovative Powerpoint-Folien braucht, hier ein selbst fotografiertes Symbolbild:
Ausserdem wurde ich wieder eines Streetview-Autos gewahr. Es fährt aber nicht von alleine und innen sind auch nur normale Rechner, Switches und Stromversorgungen verbaut.
Abends war ich an zwei Vorträgen des IEEE-CNSV (Consultants Network of Silicon Valley). Vom IEEE hab ich mich schon vor einer Weile abgemeldet, weil mir das zu stark militärisch wurde. Nichtsdestotrotz wurde eingeladen, zu einem Vortrag über Graph Engines und vorgängig einem zu autonomen Fahrzeugen.
In ersterem Vortrag ging’s um eine genauere relative Positionsbestimmung von Fahrzeugen zueinander, GPS ist zu ungenau, differentielles GPS ist in der Fläche nicht machbar und GPS hat springende Positionen. Die Fahrzeuge sollen also untereinander kommunizieren, mit 10 Hz senden, empfangen und neu berechnen, so dass sie in sehr kurzer Zeit eine sehr hohe Positionsgenauigkeit bekommen. Machbar ist das dann auch als Retrofit, also dass alte Fahrzeuge damit nachgerüstet werden können und laut Erfinder soll schon eine fleet penetration von 2% ausreichen, dass das für alle Fahrzeuge funktioniert. Die, die nicht ausgerüstet sind, werden von den anderen mit erfasst.
Danach kam ein noch interessanterer Vortrag zu Graph Engines von neo4j. In klassischen Datenbanken ist es schwierig bzw. sehr aufwendig, vernetzte Daten abzubilden, abzufragen und zu verstehen. Mit Graphdatenbanken ist das einfacher. Das werd ich mal ausprobieren, die haben sehr viele do-it-yourself-Beispiele (Docker-Container) und das Ganze ist sowieso opensource.
Hier noch ein Rätselfoto: was ist hier auffällig? (Lösung im Bildtitel)
Bemerkung: Malware aus Blog entfernt
Seit 30. August hatte ich hatte ich infizierte .js-Files, die beim Blog bewirkten, dass eine zufällige Weiterleitung an Spam- und Malware-CDN (ich setze hier mal keine Links) erfolgte. Bei yandex wurde ich sogar direkt indiziert, was mich zwar erst gewundert hat (hab es nur in Opera gesehen), aber dann doch auf ein ernsteres Problem verwies. Die Malware ist jetzt wieder entfernt. Wenn es doch noch irgendwo auftreten sollte, bitte ich um Benachrichtigung.
Tag 1 im Outpost
Es sind genau fünf Liegekilometer bis zum Outpost, entweder mit einer lästigen walk-your-bike-Unterführung oder mit einer ebenerdigen Bahnüberführung mit lästiger Ampelwartezeit. Ein Cannondale-E-Liegevelo hat mich überholt, das ist jetzt schon das vierte andere Liegevelo auf der Strasse in vier Tagen. Erwartungsgemäss wurde ich bei der Vorstellungsrunde ungläubig angeschaut, als ich meinte, dass ich am Freitag nach San Francisco und zurück gefahren sei. Komischerweise sind hier fast keine E-Bikes unterwegs, auch sonst sehr wenige Velos, obwohl einerseits die Infrastruktur dafür perfekt ausgebaut ist und andererseits auch die Topografie mit ihrer Flachheit sehr geeignet wäre. In der Schweiz ist das umgekehrt und trotzdem gibt’s viel mehr Velos.
Die ersten Meetups (sprich: Treffen mit Gleichgesinnten) hab ich jetzt auch, und es kommen sicher noch weitere hinzu. Der Swisscom-Outpost ist einfach nur ein Wohnhaus, das als Haus mit vielen Zimmern zu einem Geschäftshaus umgerüstet wurde. In der Umgebung kannte ich mich bereits aus 🙂
Das Liegevelo ist immer ein guter Anknüpfungspunkt für ein Gespräch, und mein T-Shirt von der American Solar Challenge natürlich auch. Ich hab schon eine Einladung zur Robot Challenge in San Jose Mitte September bekommen. Die anderen Leute im Outpost sind ähnlich drauf, wir verstehen uns prima. Wenn man wetteifern kann, wer mehr Raspberry Pis zu Hause hat, stimmt der Rest auch.
Auf dem Heimweg bin ich noch bei der Garage von Hewlett und Packard vorbeigefahren, die ist nur ein paar Blocks vom Outpost entfernt und quasi die Gründungsstätte von dem, was heute als Silicon Valley bekannt ist.