Sonne, igitt… (South Africa Solar Challenge 2018)

…und damit geht es wieder los mit dem Solarauto.

Teile des Teams sind ab heute schon unterwegs nach Südafrika, bevorzugt zum Bühler-Standort in Johannesburg. Ich fliege am 16. los, habe also noch Zeit, die Telemetriesoftware und meine Netzwerkverkabelung wieder in Gang zu bringen.

Heute Samstag waren noch ein paar Slalomfahrten mit dem alt(bekannt)en Solarauto SER2 geplant. Die Seifenkiste funktioniert noch, die Solarzellen auch, die Telemetrie konnte ich nicht testen.

1000W und sehr wenig Luftwiderstand gegen 250W mit Panoramablick 🙂
Slalom-Parcours auf dem Bühler-Parkplatz in Uzwil.

Warum man diese Testfahrten nicht in der Woche machen kann? Hm. Der Parkplatz ist etwa 180 x 50m gross (selbst abgemessen), mit zwei Nebenplätzen mit jeweils 170 x 20m. Also ich hätte kein Problem, den Parkplatz in der Woche zu sperren. Dann wäre sicher auch das Interesse der Bühler-Mitarbeiter am Solarauto grösser.

Notwendige Zeit bestanden, aber im alten Fahrzeug.

Aber eigentlich sind wir ja mit diesem Fahrzeug hier unterwegs, was sich jetzt schon in Südafrika befindet.

Das neue Solarmobil SER3.

Die Strecke für die acht Renntage ist hier ersichtlich: https://www.alltrails.com/explore/map/2018sasol-final-route-20180920?u=m. Jeden Abend treffen sich alle Teams am gleichen Ort wieder. Die Mindest-Fahrdistanzen von Etappenort zu Etappenort sind durch die Route gegeben und relativ kurz, d.h. nach drei oder vier Stunden kann man die bequem geschafft haben. Aber das Ranking wird nach der gefahrenen Anzahl Kilometer bestimmt, die man durch sogenannte loops verlängern kann. Jede Etappe hat eine solche Loop-Strecke, deren Länge von 30-80km variiert. Ein Loop muss komplett gefahren werden, sonst zählt er nicht; gewisse Wartezeiten laut Reglement kommen auch noch dazu. Das sind mal wieder lustige Gedanken für die Strategie und solche diskreten Loop-Längen sorgen mal wieder für Unstetigkeitsstellen in meiner Optimierung. Aber andererseits erleichtern sie vielleicht auch die Entscheidung: wenn man den Loop eh nicht mehr schafft, kann man gleich auf der normalen Strecke weiterfahren.

Zur Ladestrategie: morgens vorm Rennstart kann man laden, so wie ich das verstehe, d.h. die Panels (zur Sonne) normalisieren, bringt vielleicht 1kWh zusätzlich. An den Kontrollstops scheint das in der halben Stunde Pause nicht so zu sein (bzw. man kann nicht normalisieren, weil nur der Fahrer ans Auto darf) — spielt dann eher weniger eine Rolle, wenn die Stops eh über den Mittag sein sollten. Rennende ist jeden Tag um 17 Uhr, danach wird alles abgeklemmt, keine abendlichen charging sessions wie z.B. hier auf der ASC2016.

Aber hey, grau ist alle Theorie. Ich habe null reale Messwerte vom Fahrzeug, keine PV-Leistung, keine Motorleistung, keine spezifischen Verbräuche, das bastele ich mir dann alles erst zusammen, damit wir es 2019 bei der World Solar Challenge in Australien von Anfang an besser wissen. Klassischer Data-Science-Hack-Job, nicht unähnlich zu meiner sonstigen Beschäftigung 🙂

Zwei neue Kategorien:

Im Moment sind beide Kategorien deckungsgleich und für die Vergangenheit muss ich noch Kategorien bereinigen. Als ich an der WSC2013 in Australien dabei war, wusste ich ja nicht, dass SER2 nochmal an der ASC2016 auftauchen würde.

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