20170331 Dunedin 19:00
Morgens war es sehr windig und sehr warm, beim Blick aus der Cabin fiel mir der blutrote Morgenhimmel auf. Drum bin ich erstmal an den Strand gesprintet. Das scheint hier Meeresklima zu sein, Dunedin selbst liegt an einer sehr langgezogenen geschützten Bucht. Frühstück ging ohne Jacke draussen.
Merkwürdig war der Gedanke, heute keine (grosse) Verlegung vor mir zu haben. Der Holiday Park war für heute Nacht ausgebucht, also habe ich mir gestern schon in der Nähe ein airbnb gesucht, dort gleich früh meine Taschen abgestellt und bin auf Stadttour gegangen, ich war ja sehr leicht unterwegs.
Der erste halbstündige Stop war beim Translation Office, um mir für die Autovermietung den übersetzten Führerausweis abzuholen. Das klappte, dauerte halt, aber ich hatte ja Zeit. Danach bin ich zum morgigen Bus Stop gefahren und hab geschaut, dass ich weiss, wo der ist, etwas komische Gegend im Industriegebiet. Das Velo ist angemeldet.
Das Wetter war super, wenig Sonne, nicht zu warm, im T-Shirt gut zu ertragen. Nach dem Auftanken bei Starbucks folgte Baldwin Street, die steilste Strasse der Welt. Das Ottermobil war schonmal da gewesen, im März 2015, siehe Direktlink zum Foto. Die Rohloff hat kleine Öltropfen geweint, die Hinterradbremse hat vor Schreck gleich tief Luft eingeatmet, nur die Vorderradbremse war standhaft. Und der (neue) SON hatte keine Ahnung, worum’s geht. Ich bin nicht hochgefahren, auch wenn mich das gefühlt alle drei Meter jemand gefragt hat. Bis zum Ende des Asphalts war es okay, ab den Betonplatten hab ich dann geschoben bis ganz hoch. Oben einen Cache gefunden (direkt an der Bank 🙂 ) und die Informationen für einen fast neuen Multi in einer Parallelstrasse gesammelt. Dann runtergerollt, lustige Fotos gemacht und mal kurz die Bremsen geöffnet, um sie schnell wieder zu betätigen. Heieiei, nur freier Fall ist schneller. Mit einem Trike und geeigneter Untersetzung sollte eine Bergfahrt aber kein Problem sein.
Später setzte leichter Regen ein, im Botanischen Garten auch mal richtige Shower/Schauer. Auf der Nordseite der Bucht geht ein sehr schöner flacher Veloweg lang, parallel zur Bahnlinie, den bin ich bis zum Schluss und dann wieder retour gefahren. Mit Rennvelofahrern hab ich mir ein Rennen geliefert: rankommen lassen und dann wegsprinten. Hach toll, so ohne Gepäck.
Mein airbnb-Gastgeber war schon der zweite, der meinte, dass der Liegesitz aussähe wie ein Skateboard. Wer auch immer auf die Idee gekommen ist, zu warmen Muffins Butter zu servieren: danke, das ist genial! Das gibt’s hier sogar im McCafé, nachdem ich es in Tuatapere schon hatte.
Einen Letterbox-Hybrid-Cache wollte ich noch suchen gehn, der mich zu einem Bahntunnel geführt hätte, nur schien der Tunnel (falls ich den richtigen gesehen habe) in Benutzung zu sein. Dann doch nicht.
Auf den 65km heute habe ich die Bremsen deutlich häufiger benutzt als insgesamt (!) auf den 1450km vorher. Die Hinterradbremse vermisse ich trotzdem nicht sehr. Stadtverkehr ist viel anstrengender als Langstrecken über Land.
Der Strand heisst St. Kilda, so wie in Melbourne. Hab ich noch nie kapiert, was daran so toll sein soll. Surfer waren draussen und Haie hab ich keine gesehen, obwohl es sogar mal Netze gegen Haie gab, die dann irgendwann wieder entfernt wurden, weil sie alles Mögliche gefangen hatten, nur keine Haie.
Morgen Mittag dann Bus nach Christchurch, hoffentlich kein Doppeldecker, dann muss ich mir was einfallen lassen. Mit insgesamt schon 136 Caches ist Neuseeland bei mir auf Platz 3 der be-suchten (pun intended) Länder und auf Platz 2 wird’s nix mehr.