20170325 Tuatapere 17:07
Abfahrt war heute schon um 08 Uhr, es sollte eine 100km-Etappe werden, bis auf den 150-Höhenmeter-Spike in der Mitte tendenziell abwärts und flach. Zu sehen gab es eigentlich nichts Aussergewöhnliches. Schafe, Kühe, Wiesen, Bäume, Strasse, vielleicht auch in anderer Reihenfolge.
Der Velocomputer ist nicht explodiert, als er von 999 auf 1000km umgeschaltet hat, er hat einfach nur die Kommastelle nach rechts verschoben.
Nach 25km war in Manapouri schon Kaffee- plus Apfel-Zimt-Muffinstop, verursacht durch massiven Hunger. Danach schnell weiter, um nicht auszukühlen. Auch hier war schon nichts los, so wie im Niemandsland, das folgte.
Ich glaub, die Schafe reden hier anders. Daheim gucken sie ja schon komisch, wenn man im Thurgau als St. Galler herumfährt. Aber hier gucken sie immer komisch und flüchten vor mir. Dabei kommt der Sensenmann sicher nicht mit dem Liegevelo, sondern mit einem Pickup-Truck. Allenfalls noch mit dem Falt-Trike. Auf Wunsch einer einzelnen Person wurde ein einzigartiges Schaf abgelichtet.
Das einhändige Akkuwechseln an der Kamera inklusive Anschluss des Ladegeräts an den Forumslader dauert 1km. Geht aber nur bei null Verkehr.
Zwischendurch kam ich wieder an einem Teil des Hydro Schemes (Wasserkraft-System?) vorbei, zu dem auch die Power Station am Lake Manapouri gehört hätte, die ich nicht besichtigen konnte. Alles das wurde in den 50er Jahren gebaut, um eine riesige Aluminiumschmelze in Bluff (ganz im Süden) zu betreiben. Das ist ja wie in Island hier.
Die steile Rampe auf halber Strecke habe ich (nicht)verkehrsbedingt in Serpentinen hochgekurbelt, damit waren es gut fahrbare 6% statt bis zu 10%, und die Wegstrecke entsprechend länger. Daher kommt auch eine merkliche Abweichung zwischen Velocomputer und GPS-Aufzeichnung.
Die Mixed Nuts zum Mittagessen waren irgendwie schnell leer, die Tüte hatte nur 200g. Ich sollte doch die Grosspackungen nehmen. Warum das Ottermobil heisst, sieht man auf dem entsprechenden Bild. Vermutlich passiert mir das im Büro auch, dass ich mit der linken Hand nach hinten greife ins Fressalienlager, nur dass dann da keins ist. Apropos Büro: ich hab schon kurz nach Ankunft in NZ vergessen, was für Wochentage sind. Gutes Zeichen, und da es hier jeden Tag die gleichen Öffnungszeiten der Läden gibt, spielt der Wochentag gar keine Rolle. Meine Mietwagen-Bestätigung kam heute auch per email.
Unterwegs habe ich noch mehrmals einen per Anhalter reisenden Extremwanderer getroffen, der eine 180km-Wanderstrecke bis zum Doubtful Sound vor sich hatte.
Der Rest der Strecke war langweilig, es gab ein paar Caches, wenig Wind, am Ende sogar Sonne und jetzt bin ich in der Last Light Lodge in Tuatapere untergekommen. Falls es morgen regnet, halte ich es hier auch noch einen Tag aus, das ist ganz gemütlich, eine Mischung aus Lodge, Café, Restaurant, Campsite und Backpackers, aber relativ leer. Das Dorf ist langgezogen, der Supermarkt 3km weg, aber meine Strecke führt eh da lang.
Gesamtkilometer 1100