20170318 Omarama 18:45
Porridge schmeckt gut, wenn man noch Äpfel reintut und die Bialetti-Kaffeekanne funktioniert nicht auf einem Induktionsherd. Das Zelt war heute früh weniger nass als sonst, die Abbauzeit vom Aufstehen bis zur Abfahrt liegt inzwischen bei etwa 90 Minuten inklusive Frühstück.
Die Etappe war sehr flach heute, es ging immer am Verbindungskanal zwischen Lake Tekapo und Lake Pukaki entlang, manchmal asphaltiert, manchmal geschottert, aber immer gut fahrbar und autofrei. Alle paar Kilometer kam mal ein Bügel, durch den nur das Rad passte, aber auch das war noch erträglich, wenn auch lästig. Am Anfang waren die Bügel noch so hoch, dass das Ottermobil einfach so durchfuhr, einmal sogar mit mir drauf. Am Ende musste ich aber das Gefährt in die Senkrechte nehmen, um nicht abladen zu müssen.
Leo und Johan waren auch mal mit, mal vor, mal hinter mir auf der Strecke, wir haben gegenseitig Fotos gemacht und einen Cache gefunden und die ersten 50km gut gemeistert. Dann kam die Abfahrt zum Lake Pukaki, wo das Wasser im Kanal stromproduzierend seine Höhenmeter verliert und wir dementsprechend auch. Wenn ich nicht mitten in der Abfahrt mal angehalten hätte, hätte ich deutlich mehr als nur 67km/h geschafft.
Danach begann schon der Alpine2Coast-Trail, auch gut fahrbar und lag grad an der Strecke bis Twizel. Dort bin ich einfach ins Zentrum gefahren, hab zwei bekannte Velos gesucht, meins dazugestellt und wir haben zu dritt ein Abschiedsmahl genossen. Twizel Burger, sehr gutes Teil.
Die Strecke am Kanal entlang sah ziemlich so aus wie von Chur rheinabwärts, bisschen andere Berge und phänomenaleres Panorama aussenrum, aber sonst ähnlich.
Die Federung erweist sehr gute Dienste, der Begriff “Sänfte” für mein Gefährt passt perfekt, vielleicht auch “Rollsessel”. Die Seitenwindempfindlichkeit zeigt sich ab und zu wegen des Gepäcks, aber sonst keine Probleme. Bei niedrigeren Temperaturen tut das linke Knie weh, bei höheren die rechte Achillessehne. Das Wetter war ansonsten perfekt zum Fahren, kurz vor Omarama wurde es knallig warm in der Nachmittagssonne, so dass ich doch noch Sonnencreme genutzt habe. Ein paar Caches lagen an der Strecke.
Lachse: im Kanal sind Lachsfarmen untergebracht und es kamen uns Leute mit einem 29kg-Exemplar entgegen!
Die Aufbauzeit fürs Zelt liegt bei 20 Minuten, mit weicherem Boden auch noch kürzer. Nebenan mähen Dauercamper mit dem Benzinrasenmäher (!) die 10 Quadratmeter (!) Rasen vor ihrem Camper. Die offizielle Strecke vom Zeltstandplatz zur Küche und zur Waschmaschine ist knapp 300m lang. Das ist definitiv zu weit zum Laufen und so ein unbeladenes Ottermobil geht voll ab 🙂
Ob ich morgen den Pass nach Queenstown in Angriff nehme, weiss ich noch nicht. Die Hot Tubs in Omarama sind überlaufen (nicht übergelaufen) und ausgebucht. Immerhin gibt’s 100MB Wifi gratis, wenn ich schon 30 Dollar für einen Zeltplatz zahle.
(Update 14.04.: Namen korrigiert)