Dummerweise hatte ich gestern beim Tagblatt für heute zwei Tickets für Steff la Cheffe gewonnen, das hat nun einen Konflikt gegeben mit dem Auftritt von Massimo Rocchi in Wil. Es ist schon fünfeinhalb Jahre her, dass ich hier einen kurzen Beitrag über sein französisches Programm rocCHipedia (hier auf Deutsch) geschrieben hatte. Diese Woche hatte ich mir noch sein älteres italienisches Programm angeschaut und so gut wie alles verstanden 😀 Das war vor fünf Jahren noch lange nicht der Fall, so war es heute viel lustiger, wenn er permanent die Sprachen gewechselt hat. Viele Nummern kannte ich schon, auch die Pantomimen-Nummer mit dem Torwart, hier ab 05:30: Massimo Rocchi — Fußball.
Noch ein älteres (hauptsächlich deutsches) Programm von 2007 ist ebenfalls bei SRF verfügbar: Circo Massimo.
Im 30m-Umkreis meiner Wohnung hab ich neuerdings sogar zwei perfekte Kundenbindungsmassnahmen:
Beim Murpf-Haushaltswarengeschäft krieg ich eine Kaffee-Stempelkarte, ohne irgendwelche Datensammlung. Nach zehn Stempeln gibt’s ein Pack Kaffee gratis (alles auf 250g-Pack-Basis).
Beim Bäcker-Dietsche gab es heute 10% Rabatt, weil ich mit dem eigenen Brotbeutel/Brötlisack ankam. Das mache ich zwar schon seit Ewigkeiten so, aber 10% sind dafür echt gut. Da kann ich gleich 11% mehr essen für denselben Preis.
Und die Wertschöpfung bleibt vor Ort 🙂
Beim Rabatt für das eigene Gefäss könnte man noch den Spiess umkehren und pro Papiertüte oder pauschal 10% Aufpreis kassieren, dann würden es noch mehr Leute bemerken und mal kurz nachdenken, ob sie für ein paar Minuten echt eine Papiertüte brauchen, die danach weggeworfen wird. Bei Starbucks ist es allerdings auch so, dass ich mit eigenem Gefäss 80 Rp. Rabatt bekomme und auch da könnte man andersherum einfach für die Papp-Plastik-Becher Zuschlag nehmen.
Zu letzterem Anbieter kam auch eine sehr gute Dokumentation auf Arte: Starbucks ungefiltert (bis 26.10.2018 verfügbar).
Aareschwimmen und Velofahren sind beide sehr gut zum Nachdenken. Gestern war ich seit langem mal wieder am Morgen ins Büro nach Oerlikon unterwegs, also am Flughafen ausgestiegen und so wie hier ins Büro, nur nicht liegend.
Eine Sache, die mich permanent beschäftigt, sind Zentralisierungstendenzen. Ich bin absoluter Befürworter von Föderalismus und Subsidiarität. Probleme sollten auf der unterstmöglichen Ebene gelöst werden, anstatt tausend Hierarchiestufen dazwischen zu setzen. Also in der Gemeinde statt im Kanton statt im Bund. Oder: auf der Generalagentur statt auf der Direktion. Der Vorteil ist, dass die kleinen Einheiten ihr Arbeitsgebiet und ihre Umgebung sehr genau kennen und nicht alles, was von oben kommt, überhaupt auf sie passt. Aber als Data Scientist hab ich gern mehr Daten und die krieg ich in der Zentrale einfach viel besser. Schon allein mit vier offiziellen und einer inoffiziellen Sprache im Land geht da nicht alles, was aus der Direktion kommt. Ich krieg dann sogar Daten, wo dasselbe Feld mit derselben Bedeutung in mindestens drei Varianten benannt ist. Viel Spass beim Zusammenfügen der Daten, aber ich lerne sprachlich sehr viel dabei, so soll das sein 🙂 In diesem Sinne stehe ich auch meiner eigenen Arbeit auf der Direktion sehr kritisch gegenüber, wenn es zum Beispiel darum geht, Generalagenturen miteinander mit irgendwelchen wie auch immer aussageschwachen/-kräftigen Kennzahlen zu vergleichen. Das fördert dann auch nicht unbedingt den Austausch zwischen Direktion und GA, wenn oben das Gefühl hat, durchregieren zu müssen und unten das Gefühl hat, nicht verstanden zu werden. Es ist in diesem Sinn tatsächlich genau dasselbe wie mit den Staatsebenen. Oder Schweiz-EU 😀
Eine weitere prinzipielle und philosophische Frage ist die, inwiefern eine Kundenbeziehung rentabel sein soll. Eigentlich ist ja eine Versicherung dafür gedacht, Risiken vom Einzelnen auf die Gemeinschaft der Versicherten umzuverteilen. Allerdings gibt es natürlich Leute, die (absichtlich oder nicht) viele Schäden produzieren und damit die Gemeinschaft über Gebühr belasten. Solche Verträge werden dann saniert. Die Frage ist, ob man jetzt den einzelnen Kunden in den positiven Bereich bringen muss (Prämien minus Schäden) — wenn das der Fall ist, hätte der Kunde ja gar keine Versicherung gebraucht, sondern hätte gleich selbst Geld zurücklegen können. Aber im Grundsatz ist das natürlich schon richtig, schlechte Kunden zu sanieren. Die Kriterien dafür sind versicherungsspezifisch, die möglichen Aktionen einer Versicherung sind aber auch beschränkt, z.B. hier ganz gut aufgelistet.
Am Abend gab’s noch eine spontane Velo-Inline-Runde zu zweit um den Flughafen. Gut 20km mit 25er Schnitt, das ist nicht mein sonstiges Tempo mit dem Postvelo, sondern deutlich mehr, aber die Skate-Route hat zwangsweise immer Asphalt und auch bei dem Tempo kann man sich bei gutem Trainingszustand noch gut unterhalten.
Am Flughafen stand schon am Morgen ein Lime-Bike herum, die hatte ich in San Francisco schon gesehen, aber nicht abgelichtet:
Das Wetter ist hier grad ungefähr dasselbe wie in Kalifornien letztes Jahr, die Landschaft mit den Industriegebieten zwischen Flughafen und Oerlikon-Büro auch. Hat mich doch recht gut dran erinnert.
Unter dem Titel Äs git nüt wos nid git lief heute ein TEDx-Event in Bern, zu dem ich mich schon im Mai angemeldet hatte. Etwa 400 Leute, sehr interessante und hörenswerte Vorträge zu sehr verschiedenen Themen, nichts Technisches, sondern eben TED-Talks, die auch auf youtube sehr gut laufen: TED-Kanal. Normalerweise schwimme ich hinter der Dampfzentrale in der Aare stromabwärts, aber die Badesaison ist wohl für dieses Jahr auch vorbei. Continue reading “TEDx in Bern”
Mit Opern fing das Jahr an, mit Oper geht es sogar noch weiter. Vom Orchestervorstand aus waren wir am Samstag bei Edgar in St. Gallen. Nach anderthalb Stunden war es schon vorbei und ich war nicht unbedingt traurig darüber. Musikalisch hat es mich nicht vom Sitz gerissen, bei der Handlung hab ich sowieso nach einer Weile abgeschaltet, nur die Kulisse war natürlich beeindruckend:
Der Tag begann mit Regen und es hörte auch nicht auf, schliesslich sind wir ja in Bergen. Aber wir hatten ja eh ein Konzert zu spielen.
Wir waren zu zweit schon eher an der Grieghallen, um beim Aufbau für das Bergen Filharmoniske Ungdomsorkester mitzuhelfen. Die Techniker waren sehr gut drauf und man hat gemerkt, dass sie das schon häufiger gemacht hatten. Endlich konnte ich mal sinnvolle Handlangerdienste verrichten, von denen man hinterher was gesehen hat. Continue reading “Konzert in der Grieghallen”
Das Frühstück war schwach, und zwar deswegen, weil es zwar um 07 Uhr Brunost gab, aber keine Waffeln dazu. Auch nicht, als ich gegen 10 Uhr zum zweiten Mal im Frühstücksraum war. Na, den Käse exportiere ich dann sowieso, dann mache ich die Waffeln dazu selbst. Continue reading “Orchestriertes Oslo-Sightseeing”
Die Raiffeisenbank Wil hält alljährlich für ihre Mitglieder / Genossenschafter die Generalversammlung im Zirkus Knie ab. Dieses Jahr habe ich es endlich mal geschafft, auch wirklich hinzugehen. Nachdem wir gestern schon die Frühjahrsversammlung im Orchester hatten, war das heute eigentlich nochmal dasselbe, nur mit viel mehr Leuten und dem Zirkusprogramm hinterher. Es gab nur wenige Fragen an der Versammlung, einer hatte z.B. nicht kapiert, dass im Verwaltungsrat ein ausscheidendes Mitglied durch ein neues ersetzt wurde und hat gefragt, warum denn jetzt der Verwaltungsrat vergrössert würde — aber er hat sich ja mit “Herr xxx – wohne in Zürich” vorgestellt, das ging bei vielen als Verpeilungsbegründung durch. Zur aktuellen Affäre um Pierin Vincenz wurde bereits präemptiv etwas referiert, so dass zu dem Thema nicht mehr viel kam. Das ist ja letzten Endes auch ein Problem der Raiffeisen Schweiz in St. Gallen und nicht der lokalen Raiffeisenbank in Wil. Wertschöpfung, die in der Region bleibt, das ist ja fast wie die Thurcom.
Das Zirkusprogramm war okay, aber ich hab es nur bis zur Pause ausgehalten, weil mich Helga Schneider als Comedy-Tante total genervt hat. Die ist so ungefähr das Niveau-Pendant zu Atze Schröder, furchtbar flach. Massengeschmack, nein danke.
Immerhin hat sich noch aufgeklärt, was da nachts immer so hell leuchtet und nicht der Sportpark Bergholz ist.
Dieses zu Ende gehende Quartal war relativ opernreich: insgesamt war ich 21 Mal in der Oper, habe davon 17 Mal selbst in der Regimentstochter im Graben mitgespielt (auf gesamt drei verschiedenen Positionen im Register), einmal auf der Galerie zugeschaut, im Januar in der Scala gewesen für die Fledermaus, am Freitag zu Lunea: Wahn mit Sinn und gestern die Dernière der Regimenstochter aus der ersten Reihe im Publikum begutachtet.
Die Regimentstochter war jedesmal anders und echt witzig. Gestern hat der Korporal bei einer Tanzszene mit dem Moonwalk begonnen, da blieb nicht mehr viel übrig als laut zu lachen, sorry 🙂 Dann haben sich auch noch die Marie-Zweitbesetzung Flurina und Nina von der Regie mit unter die Soldaten geschummelt und überhaupt war die Spielfreude bei allen spürbar. Vielleicht auch die Vorfreude, dass es vorbei ist.
Zu Lunea im Opernhaus Zürich hab ich da eher gar keine Meinung. Wenn ich die Tickets nicht gewonnen hätte, hätte ich mich extrem geärgert, aber immerhin waren wir hinterher noch im tibits gut essen und ich hab das Schauspiel-/Opernhaus am Sechseläutenplatz mal von innen gesehen. Das Stück war nicht mal ansatzweise durchschaubar, die Musik sowieso nicht, es mag ja gern Kunst sein, aber meinen Geschmack trifft es ganz und gar nicht. Zum Glück gab es keine Pause und es war nach 105 Minuten vorbei. Dann nehm ich doch lieber klassische Opern, Operetten oder Musicals.
Ab 2018 seh ich dann zu, dass die Abweichung zwischen meiner Schätzung und der tatsächlichen Steuerrechnung gegen Null geht, das ist Data-Scientist-Ehrensache!
Dass ich dazu so schnell Zahlen würde liefern können, hatte ich nicht erwartet. Vor vier Wochen habe ich mit etwa einer Stunde Arbeit die Steuererklärung gemacht und hatte vorher schon meine persönliche Schätzung gemacht, was am Ende herauskommen würde. Bereits nach vier Wochen kam der definitive Steuerbescheid für 2017: 0.2% Abweichung bei Kantons-/Gemeindesteuer, 2% Abweichung bei der Direkten Bundessteuer. Das kann noch besser werden, muss aber noch nicht mal unbedingt, weil meine Schätzung obendrüber lag. Transparenz sowie verständliche und nachvollziehbare Steuerregeln sind doch wirklich fein.
In dem Sinne habe ich auch nichts daran zu kritisieren, dass wir ein Luxusproblem haben, indem der Bundeshaushalt Überschüsse macht. Solange auf der anderen Seite noch Staatsschulden da sind, sollte man die erstmal tilgen. Alternativ könnte man das Geld zum Beispiel für den Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels verwenden:
Die Kosten einer allfälligen Ausrüstung des im Rohbau fertiggestellten Mittelabschnitts der zweiten Röhre (15 km) werden mit rund 400 Millionen Franken beziffert.
Das langt also dicke, da kann man gleich beim Zimmerberg-Basistunnel II weitermachen. Bzw. noch budgetgenauer wäre der Brüttener Tunnel, der mir sogar beim Pendeln sehr viel mehr bringen würde 🙂