Das Frühstück war schwach, und zwar deswegen, weil es zwar um 07 Uhr Brunost gab, aber keine Waffeln dazu. Auch nicht, als ich gegen 10 Uhr zum zweiten Mal im Frühstücksraum war. Na, den Käse exportiere ich dann sowieso, dann mache ich die Waffeln dazu selbst.
Es folgte ab 10:30 Uhr eine lange Stadtrundfahrt mit einer exzellenten Stadtführerin. Das Aufsitzen und Absitzen vom Bus hatte ich von vor 18 Jahren beim Bundeswehrorchester deutlich schneller in Erinnerung, aber da war auch der Altersdurchschnitt bei 19 und ich war auch damals mit 18/19 schon fast der Jüngste. Dafür hatten wir heute auch keine Alkoholleichen im Heck des Busses zu transportieren und es brüllte niemand Augen rechts, wenn draussen Blondinen vorbeiliefen; aber da ich so weit hinten im Bus sass, führte das dazu, dass doch die Situation eintrat, dass vorne auf irgendwas auf der rechten Seite verwiesen wurde, wo bei mir aber nur herumlaufende Frauen zu sehen waren. War auch okay, es war warm und die Bekleidung entsprechend 🙂
Für Oslo fiel mir noch der Cache GC1X5TZ ein, den ich damals (2010) auf der Heimreise von Trondheim (mit dem Velo per Zug/Fähre) geloggt hatte und der kurz darauf einen Bombenalarm ausgelöst hat. Da war ich dann aber schon weg und das ist auch schon ganz schön lange her.
Mit dem Bus ging es rauf zum Holmenkollen, gleich als erstes, weil dort später nämlich ein (Marathon)Lauf langführen und daher alles gesperrt werden würde. Skispringen finde ich ja nicht so interessant, aber die Schanze war schon recht ordentlich steil im Auslauf, ganz oben waren wir aus Zeitgründen gar nicht. Ich stand nur so da herum und dachte mir: Springen? Nee. Aber, hmm, man könnte da recht schnell runterrollen. Die Frage ist nur, wie stark es einen dann auf der Liege in den Sitz drückt, wenn unten die Neigung schnell wechselt. Das sollte man doch vorher mal ausrechnen, es ist sicher steiler als die Baldwin Street und da hat mir die Beschleunigung abwärts schon gereicht. Weiter ging es zu einem Cache auf der einen Seite der Schanze und dann zu einem Vogelhauscache auf der anderen Seite. Gute Aussicht war inklusive und sogar einen Buff habe ich unterwegs gefunden, völlig intakt, nur verstaubt. Geocaching lohnt sich also immer wieder.
Unsere Reiseleiterin war aus Hamburg, hat gequasselt wie ein Wasserfall (aber deutlich und verständlich), sehr viele Anekdoten erzählt und hatte extrem viel Wissen parat. Sie war begeistert, dass man mit der S-Bahn den Hügel (sorry, mehr ist der Holmenkollen mit 208m nicht) rauffahren und im Winter mit dem Schlitten wieder runterfahren kann. Nun ja, aus Hamburg kennt man sowas halt nicht 🙂 Sie hat aber auch bestätigt, dass der Hafen (Aker Brygge) doch viele Ähnlichkeiten mit der Hafencity in Hamburg hat, das hatte ich ja gestern schon bemerkt. Durch meinen gestrigen abendlichen Spaziergang war ich wissensmässig teilweise wieder voraus.
Auf der Museumshalbinsel waren wir auch noch, erst im maritimen Museum und dann im Wikingermuseum. Inhaltlich kannte ich die meisten Sachen schon, die Corinna uns da erzählt hat, aber sie hat alles noch viel farbiger und merkenswerter als Geschichte verpackt mit den Polarexpeditionen von Nansen und Amundsen und später dann das mit den Wikingern. Ich bin sonst nicht so der Grossgruppenstadtführungs-Freund, aber heute war’s sehr unterhaltsam.
Ein früherer Wirtschaftszweig war bis zur Erfindung des Kühlschranks der Eisexport nach England, d.h. das Eis wurde in Blöcke zersägt, verschifft und dann über die Nordsee geschippert. Weil die Norweger heute kein Eis mehr exportieren, haben die Briten heutzutage nur noch warmes Bier. Wieder ein Rätsel gelöst.
Oslo scheint vierzehn Mal abgebrannt und wieder aufgebaut worden zu sein. Jedesmal haben sie wieder alles aus Holz aufgebaut. Also manchmal fragt man sich wirklich… Sollte man nicht bereits beim zweiten Mal schlauer sein? Heutzutage gibt’s nach so einem Brand einfach keine Versicherung mehr für einen Holzneubau, fertig.