Gestern war ich bei einem von Google gehosteten Event auf dem Hürlimann-Areal in Zürich. Der Hersteller von DNA (Data, News, Analytics) hatte zu drei Sessions eingeladen (nicht zu verwechseln mit der deutsch ausgesprochenen Wintersession im Bundeshaus). Was Dow Jones macht: Daten aus weltweit zugänglichen und verfügbaren News-Quellen sammeln, aggregieren, aufbereiten, und das in vielen Sprachen. Das läuft natürlich auf der Google Cloud Platform, sonst wäre ja jemand anderes der Host dieser Veranstaltung gewesen.
Was ich mir nützlich vorstelle: wenn ich zum Beispiel als Versicherung ein Unternehmen versichern möchte, kann ich mir einfach zu diesem Unternehmen alle möglichen verfügbaren Daten, wo es in den Nachrichten gewesen ist, herunterladen bzw. sehr schnell anschauen und so einen Überblick gewinnen. Ob das für uns nützlich ist, da wir eigentlich hauptsächlich KMUs versichern, die eher nicht in den Nachrichten sind, sei mal dahingestellt. Man kann also Nachrichten als eine weitere Datenquelle für Analysen oder Entscheidungen verwenden. Nachrichtenorganisationen benutzen sowas auch: automated journalism.
Witzig wird es ja dann, wenn man bedenkt, dass unter dem Titel robo journalism andersherum sogar schon News-Stories aus Daten automatisch generiert werden. Die inen Maschinen schreiben die Nachrichten, die anderen aggregieren sie wieder. Das artet irgendwann aus und wir als Menschen stehen hoffentlich nur an der Seitenlinie und schauen zu. Das kann ähnliche Effekte geben wie beim algo trading, wo Maschinen/Algorithmen am Aktienmarkt handeln, dort unter Umständen Trends generieren, auf die dann andere Algorithmen aufspringen, um sie zu verstärken.
Ansonsten gab’s noch ein paar gute Beiträge von Insidern:
- Die, die mit den Daten wirklich arbeiten, wissen, dass AI/ML nur ein winziger Teil der ganzen Arbeit ist (98% ist was anderes)
- Einsichten in die eigenen Firmendaten brauchen Zeit (Google hatte dafür jetzt schon 20 Jahre)
- was Google als Firma schnell macht, ist das schnelle Treffen von Entscheidungen
- schnelle Entscheidungen, bei Bedarf schnelles Scheitern
Das mit der Google Cloud Platform kenne ich ja selbst: die ist in nullkommanichts aufgesetzt und man kann damit arbeiten und zwar sogar recht komfortabel. Natürlich wird man damit in das Google-Ökosystem hineingesaugt, aber es funktioniert halt perfekt. Wenn ich mir da firmeninterne IT-Abteilungen anschaue, wo es Monate braucht, bis ich die gleiche Infrastruktur (wenn überhaupt) bekomme, haben die einfach verloren, aber können dem meist auch nicht viel entgegensetzen. Es kann allenfalls noch die Compliance dazwischenkommen, dass ich Kundendaten nicht einfach in die Cloud hochladen darf, aber auch da arbeiten die Cloud-Anbieter dran, dass das technisch so ermöglicht wird, dass es rechtlich zulässig ist.
Abends ging’s dann wieder zu Dominic Deville in die Aufzeichnung ins Mascotte. Gestern hat er sich glatt bei einem Stunt die Hand aufgerissen, hat plötzlich beim Weitermoderieren abbrechen müssen und meinte, dass er da grad bluten würde 🙂 Genau deswegen ist die Aufzeichnung viel lustiger als die Ausstrahlung später. Peinliche Tippfehler haben sie auch. Neulich haben sie “Schokolade” mit “ck” geschrieben in einer der Statistiken. In der Ausstrahlung war es im Vollbild korrigiert, aber beim Kamera-Schwenk auf den Monitor war der Fehler noch gut zu sehen. Gestern dann Adrian Amstutz ohne das zweite t im Nachnamen. Gute Gag-Schreiber haben sie wohl, aber bei der Rechtschreibkorrektur hapert es noch. Wenn man rechtzeitig da ist und Glück hat, kommt man auch in die erste Reihe. Ansonsten in die dritte Reihe. Eine grosse Solarautoteam-Gruppe kriegen wir auch noch hin am 12.12. 😀