Wegen schlechten Wetters hab ich das Sechseläuten (Zürcher Feiertag) kurzerhand verschoben und bin die geplante Lukmanierpass-Tour am Dienstag gefahren. Geschätzt waren 1’000 Höhenmeter und gut 60km und das kam am Ende auch ungefähr heraus (siehe GPS-Aufzeichnung). Da die Temperaturen morgens doch noch recht frostig waren, bin ich erst um 09 Uhr los, via Chur nach Disentis, um dann von dort mittags den Aufstieg zu beginnen. Continue reading “Disentis-Lukmanierpass-Biasca”
Author: georgruss
Vermögensbildungsfehler
Aus Anlass meines Geburtstags kam meine Hausbank SGKB auf die Idee, mir dank der bei Ihnen hinterlegten Kundendaten völlig überflüssige Werbung zukommen zu lassen. Da muss ich wohl mal vorbeigehen und klarstellen, dass ich selbst komme, wenn ich was möchte und dann schon genau weiss, was. Ich kann selbst denken und ich kann vor allem auch selbst rechnen. Ausserdem war Albert Schweitzer kein Schweizer, drum sollte man seinen Nachnamen auch nicht so schreiben.

Tut mir leid, liebe SGKB, aber mit dieser Aktion seid ihr für alles, was ausserhalb der Säule 3a mal laufen könnte, für mich jetzt disqualifiziert. Immerhin kann man sowas heutzutage auf Twitter stellen und es scheint sogar intern weitergeleitet zu werden.
Start Summit 2016

Fast direkt um die Ecke fand letzten Freitag/Samstag das Start Summit 2016 statt, eine Art Messe für Startups. In den Präsentationen kam des öfteren eine Silicon-Valley-Gründeratmosphäre rüber, hatte ich das Gefühl. Irgendwie Faszination, Begeisterung, Verkaufschancen, es wirkte ansteckend. Der Futurist (nette Jobbezeichnung an der Singularity University) José Luis Cordero hat ziemlich viele Themen miteinander verschränkt und zusammengebastelt, häufig mal Exponentialkurven gezeigt und dazu viele Storys erzählt. Von den vielen Ideen in einem der Wettbewerbe hat am Ende Gamaya gewonnen, mit einem Precision-Agriculture-Thema. Fand ich nicht besonders spannend, weil ich sowas ja thematisch selbst länger von den Daten her bearbeitet habe, aber es hiess halt Crop Analytics und vielleicht verkauft es sich so besser.
Am meisten Faszination kam am Samstagmorgen beim Thema Hyperloop auf, der Rohrpost für Menschen, wie ich das immer bezeichne. Die erste Strecke soll zwischen Los Angeles und San Francisco verlaufen und man soll mit 1200km/h in einer Kapsel durch eine fast luftleere Röhre (wegen Strömungswiderstand) geschossen werden. Der Mitgründer Bibop Gresta hat ziemlich lange und packend darüber erzählt und konnte die Leute begeistern. Für mich war das thematisch nichts Neues, trotzdem war ich beeindruckt. Die lassen sich da einfach durch nichts (Regulatorisches) aufhalten, sondern machen einfach das, was technisch möglich ist. Da bin ich fast sicher, dass das was wird, zumindest in Kalifornien.

Heimbüro eröffnet

In meinem Beruf kann ich genauso gut von daheim arbeiten, zumal die anderen Arbeitskollegen auch ständig unterwegs sind. Damit ich möglichst nichts umstecken und anpassen muss, wenn ich den Arbeitslaptop daheim anstöpsele, hab ich 15 EUR für ‘ne Dockingstation investiert und 200 Fr. für einen zweiten Monitor mit identischer Auflösung plus ein paar Kabel und schon läuft dank VPN das Arbeiten daheim genauso wie im Büro. Ich spare mir die 2h Zugpendeln im Tag, habe dann allerdings den Nachteil, dass ich die NZZ zu Hause lesen muss. Wenn ich dann mal mit dem Arbeiten angefangen habe, ging’s auch schon öfter länger in den Abend hinein und ich schaffe wesentlich mehr, als wenn ich im Büro in Oerlikon sitze. Ab und zu bin ich dann aber doch noch “auf Arbeit”, weil nichts den persönlichen Kontakt ersetzen kann. Nur die Grenzen zwischen daheim und im Büro verschwimmen, was mich aber momentan nicht weiter stört. Bei der Migros hätte ich das rein technisch auch genauso machen können, aber wenn’s der Chef nicht erlaubt, geht’s eben nicht. Vorteil Mobi 🙂 Da sind mir dann auch die nervigen Grossraumbüros, am besten noch mit shared desk, d.h. ohne festen Arbeitsplatz, ziemlich egal. Da könnte ich nämlich nicht regelmässig arbeiten, was man schon am Setup meines obigen Arbeitsplatzes sieht.
Rohlofffreilaufproblem
Das Patria Terra rollt problemlos und gefällt mir immer besser. Einziges Problem: in den Gängen 1-7 greift der Freilauf (bzw. die Klinken) nicht sofort beim Treten, d.h. man tritt erstmal ein paar Grad ins Leere. In den Gängen 8-14 ist alles in Ordnung. Da dieses Fehlerbild nicht im Rohloff-Handbuch zum Selbst-Beheben beschrieben ist, musste die Rohloff nach Rücksprache mit dem Hersteller doch mal zum Service. Immerhin erst jetzt, die hab ich schon seit sieben Jahren und sie hat sicher >40’000km auf dem Getriebe. Das Händlernetz ist ziemlich gut, das hatte ich 2012 schon festgestellt, damals noch in Uzwil, jetzt eben in Wil. Da bin ich mal gespannt, wie lange es jetzt dauert und was gemacht wird.
Ergänzung (wegen Schock) später: die Reparatur hat >800 Fr. gekostet, es wurde quasi alles neu gemacht.
Patria Terra
Schon fast seit ich das VSF T900-Rohloff habe, stört mich das Flattern bei voller Beladung. Es liess sich keinesfalls eliminieren und hat letztes Jahr im März sogar zum Abbruch meiner Lago-Maggiore-Umrundung geführt. Vielleicht nicht die einfachste, aber die möglicherweise wirksamste Abhilfe ist der Rahmenwechsel. Hier habe ich mich, aufgrund vieler positiver und kaum negativer Reiseberichte im langjährig gelesenen Radreise-Forum, für einen Rahmen von Patria entschieden, und zwar das Terra. Passender Rahmenname für ein Reiserad, würde ich sagen. Continue reading “Patria Terra”
Re-Post: SER2 @ WSC2013 (English Article)
My article on solarracing.org has only been available on archive.org recently, so I decided to re-post the original English version of the solar racing strategy article here to keep it world-readable (chmod+r, sort of). The German counterpart is to be found here: https://dc.georgruss.ch/2014/06/10/ein-data-scientist-an-der-world-solar-challenge-ein-datenblogbeitrag/
A Data Scientist’s Race Summary for the 2013 WSC
What’s a data scientist to do during a solar race, being embedded into a team of engineers and drivers, you may think? Well, if normal telemetry (as used by nowadays’ cars) is providing you with streams of data, a data scientist turns this into useful information. You’re essentially going from answering the question How fast are we driving? via How far can we go at that speed? to Where’s that going to rank our team in the end under different weather conditions for the next five days? This article will explain a few details of that job and may hopefully give you an idea of what all those data scientists do.
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Tessin-Tagesausflug reloaded
Im Tessin war zwar kein Kurze-Hosen-Wetter wie 2013, aber sonnig und gut zum Velofahren war es auch heute wieder. Unsere Tour führte uns von Bellinzona via Locarno ins Maggia-Tal, vorher mit einem Schlenker ins Melezza-Tal, bevor wir in Intragna unseren Irrtum bemerkten und wieder Richtung Osten fuhren, um im richtigen Tal zu landen. Aber im Melezza-Tal gab’s ÖV in Form der Centovalli-Bahn, die von Locarno nach Domodossola führt. Auch gut, das Centovalli-Tal ist dann also später mal dran. Im Maggia-Tal war es uns dann ab Maggia wegen der schon wieder tiefstehenden Sonne zu schattig, so dass wir umgekehrt sind und nach einem sonnigen Zwischenstop bei einer gefrorenen Wasserwand in Locarno noch am See verweilten. Nur die SBB-Minibar mit Kaffeeservice hätte da noch gefehlt, aber die kommt ja nur dann an einem vorbei, wenn man sie grad nicht braucht. Auf die im Tessin veränderte SBB-Melodie hab ich jetzt auch mal bewusst geachtet. In Locarno hab ich dann konsistentes Fotografieren bewiesen, indem ich per Zufall (oder eben weil’s einfach der beste Bildausschnitt war) das gleiche Fotomotiv wie vor drei Jahren gewählt habe (Link siehe unten).


Nach dieser Brücke hätten wir rechts statt links abbiegen müssen. Aber ohne Navi war das viel lustiger.








Frostsonne
Der Blick aufs Thermometer freut: -10°C morgens, und halbwegs klarer Himmel dazu. Das bestätigte sich dann auf der Strecke ins Büro. Die sonst eher langweilig und begradigt daherfliessende Glatt war doch mitunter schön anzusehen. Hat mich an die vielen Velowege in Melbourne unter/über Autobahnen und parallel zu Flüssen erinnert, nur nicht von den Temperaturen. Cleats sind nach einer Weile wirklich kalt. Aber auf glatten Eisflächen fährt es sich sehr gut 🙂

Stufen-IC
Auf dem Weg zum Flughafen Leipzig/Halle (mit ÖV) sind mir gestern mehrere Dinge aufgefallen. Nach einem nicht barrierefreien (neuen) S-Bahnhof am Samstag ist am Sonntag erstmal die S-Bahn mit 45 Minuten Verspätung gefahren, laut Aussage der Servicemitarbeiterin wegen eines polizeilichen Einsatzes in Zwickau aufgrund eines herrenlosen (Nebenbemerkung: wieso nicht damenlosen?) Gepäckstücks. Wie kann eine S-Bahn in einer Halbmillionenstadt und einem Ballungsraum, die (schlimm genug: nur) im Halbstundentakt fährt, denn eine 45-minütige Verspätung haben? Da fährt doch zwischendurch schon eine andere bzw. eigentlich sollte ein Betreiber genügend Wagenmaterial und Personal in Reserve haben, um einen anderen Zug in Leipzig bereitzustellen, wenn einer in Zwickau steckt. Sparclowns…
Aufgrund der ausgefallenen S5(X) hatte ich aber das Glück, mit einem der neuen Doppelstock-ICs der DB zu fahren. Mal davon abgesehen, dass da schon Graffiti-Hirnis am Werk waren, die die brandneuen Züge vandalisierend besprüht haben, fiel mir doch schon beim Einstieg extrem negativ auf, dass es zwei Stufen sind. Welches Jahr haben wir nochmal? Bei der Fahrt war dann noch auffällig, dass ein extremer Lärmpegel (zumindest im Vergleich zum IC2000) herrschte. Schlecht isolierte Verbindungstüren. Das sind eigentlich nur bessere S-Bahn-Doppelstockwagen und von denen sind sie ja wohl auch abgeleitet, wenn ich dem Artikel Bombardier Twindexx glaube. Noch dazu sind es lokbespannte Züge und auch das ist schon lange nicht mehr Stand der Technik. Über das fehlende Restaurant kann man sich streiten, aber das ist dann auch nicht mehr wichtig.
Damit ist die DB noch nicht mal auf dem Stand des IC2000 angekommen, der seit 1997 verkehrt und schon immer Niederflur-Einstiege (und auch dazu passende Bahnsteighöhen/Perrons, vielleicht fehlen die in Deutschland) hat. Es kommt wohl immer drauf an, was man bestellt. Die SBB haben jedenfalls von Bombardier genauso die Twindexx bestellt, aber halt in der Schweizer Variante: Twindexx Swiss Express. Das bewährte Konzept mit Niederflureinstieg und der Durchgangsebene im Oberstock wird wohl beibehalten, aber jetzt halt als Triebzug 🙂 Nur leider nicht von Stadler Rail, die könnten das auch.