Fast zwei Jahre, nachdem ich in gekündigtem Zustand in Unstad war, habe ich das Luxusproblem, dank Zeiterfassung viel Überzeit zu haben und die regelmässig abbauen zu müssen. Die Ostseerunde im Mai war auch schon so eine spontane Reise. Ausserhalb der völlig überfüllten Sommersaison ist Leknes und Umgebung sehr angenehm. Der Hinflug hatte wieder etwas Spannendes, weil OSL-BOO Verspätung hatte (am Morgen hatte das Flugzeug in seinem Umlauf in Milano was aufgesammelt), aber dann in Bodø trotz komplett aufgebrauchter Umsteigezeit der schlanke Anschluss nach Leknes gewährleistet war. Gepäck war auch alles da, Mietwagen war bestellt, Unterkunft auch.
Diesmal bin ich in Gravdal, auch wieder im untersten Geschoss eines Mehrfamilienhauses, eine komplett eigene Wohnung. Schlüssel im Briefkasten, wie üblich. Die Vermieter sind nicht da, haben aber am Freitag noch in ihrer Küche oben irgendwas am Wasser kaputtgemacht, so dass ich jetzt die ganze Zeit das Frischwasser-Rauschen in den Leitungen höre. Es ist ja eh genug Trinkwasser da und es gibt wohl auch keine Wasserzähler, also läuft es halt 🙂
Knapp unter der Wolkendecke, gegenüber jetzt Offersøy
Als die Wolkendecke mal aufriss, gute Aussicht 🙂
Beim Abstieg sogar mal blauer Himmel
Erstaunlicherweise hab ich dann sogar mal länger geschlafen als nur bis 06 Uhr. Heute (Sonntag 14.) war Sonne angesagt, also bin ich auf den Middagstinden und den Breitinden gelaufen. Unterwegs kam mir das irgendwie schon bekannt vor, und tatsächlich, 2023 war ich mit dem zweiten Faltvelo hier auch schon unterwegs. Diesmal bin ich aber nicht vom Breitinden wieder den gleichen Weg zurückgelaufen, sondern weiter Richtung Norden und dann irgendwo eine Abkürzung nach links, runter zur Strasse nach Mortsund, wo ich das Auto hingestellt hatte. Drum waren diesmal auch ein paar steile Kletterpartien bergab dabei, genau dort, wo witzigerweise auch auf der OSM-Karte kein Weg eingezeichnet ist.
Mortsund, Blick nach Westen/Gravdal
Blick vom Middagstinden nach Südwesten/Ballstad
Keine Menschen getroffen, aber witzigerweise Schafe ganz oben (nicht im Bild). Schmaler Grat überall.
Oben rechts Offersøy. Schön bunt hier im Herbst, und noch nicht kalt.
Breitinden (rechts der Mitte), Guratinden (links der Mitte dahinter).
Die Aussicht nochmal von oben, ganz links Værøya, daneben Mosken.
Dünne Jacke gegen die Sonne und falls mich der Heli suchen muss.
Im Prinzip sollte man heute noch starke Nordlichter sehen können, aber der Himmel wird sich wieder zuziehen.
Beim Einbau des WW-Heizstabes hatte ich eine abenteuerlich 42m lange Elektroleitung vom Schaltschrank im Keller bis zum Heizstab verlegt, einmal bis auf den Dachboden rauf und dann wieder bis ganz runter in den HWR. Da ich jetzt sowieso den Küchenboden offen habe, dachte ich mir jetzt doch, dass ich ja im Zuge der Ahnenforschung direkt auch ein weiteres Leerrohr vom Keller in den HWR verlegen könnte.
Also los. Schubladen ausgebaut und in der Ecke mal die Abdeckung abgenommen (da ist ein Kubikmeter ungenutzter Leerraum dahinter). Rechts unten noch mit der Lochkreissäge einen Zugang geschaffen, damit hatte ich jetzt quasi Sedrun und Faido und konnte mit einem Doppelmeter, Kupferdraht und Tape nach und nach das Leerrohr durchziehen.
Blaues Leerrohr unter der Einbauküche.
Damit hab ich die elektrische Leitungslänge vom Keller in den HWR um 30m verkürzt und die Leitungsverluste verringert 🙂 Das Leerrohr geht recht genau entlang der Gasleitung, am Ende hab ich es im Keller sogar mit Kabelbindern an derselben befestigt. Was länger gedauert hat, war, die 42m Leitung überall im Haus wieder heraus- und durchzuziehen. Die Leitung ins Leerrohr zu schieben ging mit ordentlich Silikonspray im Leerrohr sogar bergauf problemlos.
Von der Abzweigdose im HWR dann noch unter der Tür durch zum geplanten Standort der Wärmepumpe zu kommen, ist recht einfach. Den Betonboden kann ich aufmeisseln, ein Leerrohr reinlegen und das wieder zubetonieren. Eigentlich ist das auch gar nicht so wichtig, aber die WP an eine separate Sicherung im Keller anzuschliessen wäre schon ganz nett. Die Leistungsaufnahme wird dann ja sowieso auch einzeln gemessen.
Eine gute Woche, nachdem ich mir beim Warten auf die Datenbank dachte “ach was soll’s, ich reiss jetzt mal den Fussboden in der Küche raus”, ist schon der Wiederaufbauplan fertig. Erstmal hab ich aber gestern alle Ränder sauber beschnitten und auch schon einige Schnittspuren weggeputzt. Neben der Gas-Wasserleitung könnte ich noch ein Leerrohr einziehen, müsste das nur noch in der Küche weiter unter der Treppe verschwinden lassen. Vom Keller in die Küche ging es jedenfalls recht einfach mit einem 60cm-Bohrer. In einem Jahr kann ich dann ja sowieso die Gasleitung als Leerrohr verwenden.
sauber freigeschnitten
sauber freigeschnitten
sauber freigeschnitten
Gasleitung, dahinter die Wasserleitung, Richtung Keller.
Gas/Wasser verschwinden unter der Treppe.
Das Aluprofil liess sich mit roher Gewalt auch entfernen. Da kommen dann Fliesen senkrecht dran.
Heute war Besprechung mit Junod/Oertig und es ergab sich folgende Lösung: die alten Fliesen bleiben drin, darauf kommt ein dünnes Vlies, darauf werden die Wasserleitungen der Heizung montiert inkl. Verankerung im Boden, danach wird alles ausgegossen, oben Fliesen drauf, fertig.
Besprechung am 03.09.2025
Für dickere Bodenisolation ist leider kein Platz, und etwa 10 Quadratmeter Heizfläche sollten schon gut ausreichen. Der alte Boden ist nicht 100% eben, aber bei der Besprechung hatte ich Richtscheit und Wasserwaage parat, so dass wir sämtliche Zweifel direkt ausräumen konnten.
Der alte Radiator an der Wand kommt weg, an dessen Anschlüsse kommt stattdessen die Thermostatregelung für die Bodenheizung. Das gibt gleich eine ganze Wand mehr, wo ich dann sinnvoll ein Regal hinstellen kann.
Meine Anforderung für die Fliesen war “mit Cleats spurlos drüberlaufen”, das wurde auch so aufgenommen 🙂 Da kann ich mir noch ein paar Muster anschauen, es wird irgendwas helles.
Laut Plan ist das bis Ende September fertig, da lege ich mir also noch einen längeren Ausflug in den Kalender, so dass die Handwerker ungestört bauen können.
Die Abstimmung zum Eigenmietwert und der Abzugsfähigkeit u.a. solcher Sanierungen ist ja erst Ende September. Dieses Jahr geht das also noch gut. Ich konnte jetzt sogar schon elektronisch abstimmen: sehr gut gelöstes Verfahren, dauert vielleicht zwei Minuten anstatt einer Minute für die Briefwahl (plus zehn Sekunden Zeitverlust auf der Velorunde, weil man am Briefkasten doch anhalten muss).
Eigentlich seit Anfang an, aber seit einer Weile zunehmend, gibt es so Dellen im Küchenfussboden, hauptsächlich dort, wo man drüberläuft. Bei so alten Häusern weiss man ja nie, was drunter ist. Ich neige ja aber auch dazu, aus Neugier Dinge aufzumachen, also hab ich das auch hier gemacht 🙂 Vorher habe ich natürlich Albert Junod befragt, wie’s allenfalls mit einer Bodenheizung aussähe, und nachdem ich ihm die 3cm abzutragenden Lagen an der Ecke gezeigt habe, meinte er “ja”.
Dellen im Bodenbelag, die über die Zeit immer mehr werden.
Bohrtest: kommen unter den weichen Belagstellen auch Fliesen? Spoiler: ja 🙂
Kleber unter der obersten Lage.
An einer Ecke mal aufmachen. Zwei Schichten Belag weg, darunter die dritte.
Unter der dritten Lage kommt Spanplatte. Hier trocken und fest.
Unter der Spanplatte kommen Fliesen hervor. Etwa 3cm tiefer als vorher.
Siehe da, unter den mehreren Lagen Bodenbelag liegen noch die alten Fliesen. Da das drei verschiedene Materialien sind, insbesondere mit Mörtel dazwischen, entscheide ich mich frühmorgens kurz nach der Öffnung beim Sirnacher Hornbach spontan für eine Makita-Flex, zusätzlich zum Brecheisen und Sägeblättern für den Multimaster.
Gratisparkplätze beim Hornbach in Sirnach. Wenn man mit dem Velo kommt 🙂
Danach ging’s an der Ecke direkt weiter mit dem Aufsägen, erstmal entlang der Linien im Linoleum Ausschnitte gesägt, möglichst nicht die Fliesen zersägt und dann liessen sich diese mehrschichtigen Platten mit dem Brecheisen (geniale Erfindung) super raushebeln.
Weiter vorarbeiten. Der Anfang ist schwer.
Makita, Multimaster und Brecheisen sind meine Freunde.
Ab der Mitte der Küche wurde der Unterboden morsch und bröselig — genau das, was sich beim Drüberlaufen auch so anfühlt. Die Flex hat schönen Rauch produziert, erst vom Linoleum, dann Mörtelstaub, dann nochmal Linoleum und je länger ich sie dann auf die Spanplatte gehalten habe, umso dichter wurde der Holzrauch. Die Nachbarn berichteten, dass es mal vorn und mal hinten aus dem Haus geraucht hätte.
In der Raummitte fängt es an mit der morschen Spanplatte.
Da geht’s auch ganz leicht raus.
Insbesondere dort waren die Dellen.
Da ist alles genug feucht, dass es weich wird.
Die grossen Bereiche abzutragen war kein Problem, der Zeitfresser waren die Ränder und dort das saubere Abtrennen (genau wie beim Streichen von Wänden). Als ich Albert mittags nochmal gesehen hab, hab ich ihn gleich gefragt, ob sie mir dann später die jetzt hinterm Haus liegenden Bodenplatten mit entsorgen würden (wenn sie eh eine Heizung einbauen) — Dienstag ist in Rossrüti aber Kehrichttag und er hat gleich seine Monteure per Zuruf beauftragt, die Platten in den schon zur Abholung bereitstehenden Container zu verfrachten. Sehr cool 🙂
Am Nachmittag waren auch die meisten Teile draussen, ein paar Platten gab’s noch, die konnte ich direkt der Kehrichtabfuhr hinlegen, hab sie abgepasst, ihnen noch zwei Marken draufgeklebt und schon ist alles entsorgt.
Fertig und erstmal frisch gewischt.
Nochmal trocken geputzt.
Nach dem Putzen ist der Boden erstmal brauchbar, d.h. ich habe da keinen Stress, jetzt sofort neuen Belag aufbringen zu lassen. Wenn ich da mal noch an einigen Stellen mit der Schleifmaschine drangehe, wird der sogar noch richtig schön 🙂 Epilog: das ganze Erdgeschoss von einer Staubschicht befreien 😉
Für den Ersatz der Gasheizung durch eine Wärmepumpe gibt’s jetzt auch ein Lösungskonzept und irgendwann eine Offerte. Diese Wintersaison wird wohl noch CH4 verbrannt, danach gibt’s eine Hack-Lösung mit einer alpha innotec BWP 401.
Bei der Finnlines-Fähre merkt man, dass das wohl eigentlich eher eine Fracht-/Güterfähre ist, im Gegensatz z.B. zu Oslo-Kiel, die eher Kreuzfahrtcharakter hat. Die Preise für Essen an Bord sind extrem hoch, 32 EUR fürs Frühstücksbuffet und 40 EUR fürs Mittags-/Nachmittags-/Abendbuffet waren sogar mir zu viel, nachdem ich schon 324 EUR für die Überfahrt mit Innenkabine gelöhnt hatte. Aber ich hatte mich im Supermarkt in Helsinki noch aufmunitioniert 🙂 Auch Wifi mit 1 EUR pro Stunde Fährfahrt wäre ziemlich teuer gewesen, da bin ich lieber ab und zu mal an Deck gegangen, habe die Aussicht angeschaut, diverse Roamingnachrichten bekommen und bin wieder in die Kabine abgetaucht. Jetzt hab ich die dritte und vierte Staffel von Friends auch durch, nachdem wir zum Jahreswechsel bei der fünften Staffel angefangen hatten. Lohnt sich, auch wenn man die Mechanismen der Gags irgendwann kennt und vorhersagen kann, was gleich passieren wird — wie bei Big Bang Theory auch. Ziemlich unschön ist die betriebswirtschaftliche Optimierung der Fähre dahingehend, dass 1.5h vor Ankunft das Personal durchkommt und die Bettwäsche und Handtücher in den Kabinen einsammelt. Klar, es ist dann 19:30 Uhr am zweiten Seetag, aber im Hotel kommt doch auch keiner um 08:30 Uhr durch, wenn man 10 Uhr auschecken muss.
Was bei der Finnlines-Fähre allerdings auf beiden Terminalseiten total nervig ist, ist der Shuttlebus-Service für Passagiere ohne Fahrzeug. Beim Einsteigen kommt man vor den Fahrzeugpassagieren drauf, weil der Shuttlebus ja auch wieder rausfahren können muss, solange die Decks noch leer sind. Beim Aussteigen muss man erst warten, bis zwei oder drei Decks leer sind und der Shuttlebus reinfahren kann. So ein echtes Terminal mit Aussteigegate ist da viel angenehmer und man ist schneller draussen. Wir haben also nach dem Anlegen um 21 Uhr etwa 45min gewartet, bis der Bus uns abholen kam, vielleicht 30 Personen. Dann hat der uns ans Terminal gefahren, was insofern ziemlich passagierunfreundlich ist, als man da erstmal ewig sucht, wo der Ausgang ist (ich war nicht der einzige, der Beschriftungen gesucht hat) und dann steht man an einer Bushaltestelle (Skandinavienkai Terminal) mit wenig Verkehr. 21:44 sollte eine Verbindung fahren, Bus nach Surenfeld, dort dann in den Bus, der von Travemünde Strand bis nach Lübeck ZOB fährt. Ja cool, eigentlich. Ich war mit einem Niederländer unterwegs, der die Ostseerunde auf der Südseite der Ostsee gemacht hatte (“maximize distance to anything Russian”) und auch alles mit dem ÖV und Interrail macht. Wir standen dann also nach kurzer Fahrt in Surenfeld, der 30er-Bus nach Lübeck kam in Sicht — und fuhr vorbei, weil er komplett überfüllt war. Die Haltestelle ist im Nichts, dort fährt Ewigkeiten auch nichts mehr, das ist ziemlich frech. Aber wir hatten Optionen: 10min laufen nach Kücknitz, von dort mit dem Regionalexpress nach Lübeck. Dort stand nur, dass der RE in Richtung Strand Verspätung hätte, und als ich dann nachgeschaut habe, war klar, warum der Linienbus so voll war: der stündliche RE vom Strand nach Lübeck war ausgefallen. Es kam dann noch ein ebenso überfüllter Ersatzbus (äh hallo? Ein Gelenkbus für einen kompletten Doppelstockzug? Und sonst so?), der uns aber noch einsteigen liess. Nur dank Kartenmaterial wusste ich ungefähr, wo der lang fuhr, und mit einem überfüllten Niederflurbus auf der Autobahn ist auch mal ein Erlebnis, auf das ich eigentlich gern verzichtet hätte. Nach einer halben Stunde waren wir am Bahnhof Lübeck, von dort waren es noch 15min bis zum IBIS. 23 Uhr eingecheckt, ins Zimmer — Klimaanlage war aus oder kaputt, ganz grosses Kino. 20 EUR pro Stunde bezahlt und dann in ein Zimmer, bei dem man das Fenster nicht aufmachen will, weil davor eine sechsspurige Strasse verläuft (und kälter war’s draussen auch nicht).
Lübeck frühmorgens.
Ein verdreckter Bahnhof (Lübeck).
Ein enger und voller Bahnhof (Hamburg Hbf).
07:09 Uhr Abfahrt ab Lübeck, es war um 06:30 Uhr alles noch tot und leer, alle Bäcker und Läden noch zu — man wird von Obdachlosen und Flaschensammlern belästigt, im Zug dann von einem aggressiven Junkie, der von der renitenten Zugbegleiterin hinauskomplimentiert wurde. Alles also wie immer und gerne verzichtbar. Im ICE ab Hamburg nach Zürich (wetten oder nicht?) ist die 1. Klasse schon zu mehr als der Hälfte mit Schweizern belegt, kurz vor Hannover schnarcht schon jemand, auch das wie immer 🙂 Daheim läuft die Klimaanlage und der Heizstab macht bald warmes Wasser. Es folgen drei Tage in Bern *gähn*, also 1’200 Bonus-Bahnkilometer nach den 5’300 Bahn- und 1’120 Schiffskilometern rund um die Ostsee.
Im Prinzip hätte ich das Faltvelo schon mitnehmen können, aber dort, wo ich länger war (Helsinki), war nun nicht unbedingt Velowetter und die Strassenbeläge mit sehr grobem Kopfsteinpflaster plus Regen und Tramschienen auch nicht zum gemütlichen Fahren geeignet. Für die Fähre wäre es wiederum sehr praktisch gewesen und dann natürlich für die Fahrt nach Lübeck viel stressfreier. Aber auch ohne Velo hab ich mich wohl genug bewegt und bin gut rumgekommen. Finnisch ist witzig, vor allem weil die zweite Landessprache Schwedisch ist und das mit Norwegischkenntnissen gut geht.
Drei Tage später sitze ich schon im Fährterminal in Helsinki und warte auf den Check-In.
Nach dem Auschecken in Tornio hatte ich noch etwa 12h bis zur Abfahrt des Nachtzugs, hab den Tag gut rumgekriegt und war etwa 21 Uhr am Bahnsteig. Und, ein gutes Zeichen: ich war nicht allein dort 🙂 Mal abgesehen von den Mücken waren auch noch andere potentielle Fahrgäste dort, kurz vor Einfahrt des Zuges etwa 10.
Hier eine Ameise, wie sie eine von mir erlegte Mücke wegschleppt. Ja, ich hatte viel Wartezeit 🙂
Irgendwo in der VR-Matkalla-App hab ich auch gefunden, in welcher Wagenreihung der Zug einfährt und wusste, dass ich recht weit vorne stehen sollte. Die Wagen sind bunt zusammengewürfelt, hier fährt der Zug noch mit Diesel, irgendwo unterwegs haben sie dann noch was an- und abgehängt, eventuell sogar Autowagen.
Einfahrt des Nachtzugs.
Breitspur-Doppelstock-Schlafwagen.
Die drei Doppelstock-Schlafwagen waren bei weitem nicht ausgebucht, es war sehr viel Platz vorhanden. Es gibt einen unteren Seitengang (nur Schlafabteile) und einen oberen (Abteile mit Dusche/WC) und noch jeweils Abteile über den Drehgestellen, wovon ich auch eins hatte. Ganz offiziell kann man Haustierabteile buchen, auch das hatte ich, d.h. man sollte da keine Allergien haben und es gibt einen Napf mit Tuch und Wasser für den Hund.
Eingangsbereich des Schlafwagens.
Treppe nach oben und mein Abteil mit offener Tür.
Normales Schlafabteil (für Haustiere geeignet).
Die Betten sind deutlich länger als in den Nightjets oder auch in Schweden/Norwegen, und der Fahrkomfort war super — kann natürlich auch sein, dass es weniger Weichen und Abzweigungen gibt, wo Seitenkräfte auftreten. Am Morgen war ich noch im Restaurantwagen zum Frühstück — genauso sollte es sein, gut geschlafen und entspannt angekommen. Ich hätte auch schon eher aussteigen und einen IC Richtung Helsinki nehmen können, dann wäre ich eher da gewesen, aber ich hatte sonst nichts weiter vor und es war eh Regen angesagt.
Völlig planlos bin ich erstmal durch Helsinki gelaufen, ziemlich viel Autoverkehr, ein paar Sehenswürdigkeiten, viele Touristen, viele Sprachen und russische Einflüsse. Und Dauerregen, aber nicht besonders stark, die Regenjacke hat gereicht.
Neuere kontaktlose Checkin-Terminals überall
Für den ÖV hatte ich mir auch direkt ein Ticket geholt, und das war der einzige Bezahlpunkt, wo ich nicht mit dem Chip im Armband kontaktlos bezahlen konnte — weil das halt ein alter Ticketautomat ohne Kontaktlos-Leser war. Auch in Helsinki (wie in Stockholm/London) gibt’s die Möglichkeit, direkt seine Kreditkarte als Fahrausweis zu nehmen und damit zu bezahlen. Auch hier blöd: man kann nur Einzelfahrten kaufen und bekommt die dann auch alle einzeln abgerechnet, anstatt dass man die aggregiert (man hat ja einen KK-Identifier) und hinterher den günstigsten Tarif berechnet. Meine 48h-Fahrkarte hat 15 EUR gekostet, dafür kann man schon ziemlich weit fahren, inklusive Schiffsverkehr zu vielen Inseln. Irgendwo wollte mir so ein Gratis-Zeitungsverteiler eins seiner Blätter andrehen, was ich ihm aber auf Norwegisch mit “ich verstehe leider kein Finnisch” abgelehnt habe und er hat’s verstanden 🙂
Der hat tatsächlich Finlandia gespielt.
Die Kathedrale von Helsinki.
Irgendwo im Hafen.
Eisbrecher.
Eisbrecherhafen.
Nochmal die Kathedrale.
Die zwei Übernachtungen habe ich im Eurohostel gebucht, Zweierzimmer mit Dusche/WC auf dem Gang. Und in Finnland hat eh jedes Hotel eine Sauna, so auch diese Jugendherberge. Also morgens Frühstück und dann in die Sauna, das hat auch was. Gegen Mittag (12.06.) hörte der Regen auf und es wurde direkt sonnig, also hab ich mich für die Festungsinsel Suomenlinna (Schwedenburg, Sveaborg) entschieden. Ab aufs Schiff, mit vielen anderen Touris, dort Cacherundgang und jede Menge Graugänse, die dem Vernehmen nach irgendwann mal aus dem Korkeasaari (Zoo Helsinki) entflohen sind und grad alle Jungtiere hatten und dementsprechend aggressiv waren, wenn man ihnen zu nahe kam.
Federvieh mit Nachwuchs (1)
Federvieh mit Nachwuchs (2)
Überall Festungsanlagen.
Alte Wirtschaftsgebäude, alles noch genutzt.
Mehr Festungsanlagen.
Capture-The-Flag, super Spiel, diverse Nationen haben das hier schon gespielt 🙂
Am Abend war ich wieder auf dem Festland und bin nur noch ins Bett gefallen. Für den 13.06. (heute) war nur Frühstück, Sauna, auschecken und Essen einkaufen angesagt, danach die 20km Wegstrecke bis in den Nordseehafen (Hansaterminaali), wo die Fähre nach Travemünde ablegt. Da liegen Gleise bis hin, aber am Ende muss man in den Bus umsteigen. Die Metro hat im Sommer auch Brückenarbeiten, so dass man sogar schon in Itäkeskus von der Metro in den Ersatzbus umsteigen muss.
Riesenrad am Marktplatz.
Marktplatz bzw. Hafen.
Nochmal der Bahnhof.
Ab in den Untergrund.
Hier ging nur Karte mit Chip, drum werden die Automaten wohl auch abgebaut.
Finnlines-Terminal.
Also folgt jetzt die gebuchte 30stündige Fährfahrt Helsinki-Travemünde mitten durch die NATO-Übung.
Gerade als ich gestern nach der halben Fahrstrecke zwischen Luleå und Haparanda den Artikel online gestellt hatte, bemerkte ich beim Rausschauen, dass wir ziemlich schnell fahren. Das GPS meinte >200km/h. Huch, auf so einer Nebenstrecke mit wenigen Zügen pro Tag? Beim Nachschauen stellt sich raus, dass die Strecke bis 2013 mit ETCS2 sogar bis 250km/h neu-/ausgebaut wurde und überhaupt in den letzten paar Jahren einige Strecken wiederbelebt bzw. ausgebaut wurden. Den Personenverkehr, den ich benutzt habe, gibt es erst seit April 2021.
Bis vor ein paar Jahren war die Idee auch noch, dass Frachtzüge von China durch Russland, Finnland, Schweden bis nach Narvik fahren, dort ihre Ladung aufs Schiff verschieben und das so irgendwie schneller in den USA ist. Ja gut, da ist jetzt ein inzwischen unpassierbares Land dabei, das auch noch eine andere Spurweite hat. Apropos: Finnland hat auch Breitspur.
Auszug aus Wikipedia (Link s.o.):
Die Strecke ist die einzige Bahnverbindung zwischen Schweden und Finnland. Das finnische Eisenbahnnetz ist in Breitspur (1524 mm) gebaut, während das schwedische die Normalspur (1435 mm) verwendet. Zwischen dem schwedischen Grenzbahnhof Haparanda und dem finnischen Grenzbahnhof Tornio liegt ein Vierschienengleis, das über die Eisenbahnbrücke über den Fluss Torne älv führt. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass Tornio und Haparanda in verschiedenen Zeitzonen liegen: In Finnland gilt die Osteuropäische Zeit, während die Uhren in Schweden nach MEZ gestellt werden.Die Strecke ist die einzige Bahnverbindung zwischen Schweden und Finnland.
Also gut. Die Uhrzeit wird automatisch gestellt, je nachdem, in welchem Netz mein Handy eingebucht ist. Aber das Vierschienengleis musste ich mir mal anschauen. Praktischerweise sind da direkt daneben auf beiden Seiten MG-Bunker, die die Brücke bewachen, noch aus dem ersten Weltkrieg. Auf die Brücke kommt man (legal) nicht, und die Bauarbeiter, die da grad was gesägt haben, wollte ich auch nicht stören. Aber mit Hochklettern an den Zaun neben dem Bahndamm und 20-30x Zoom geht das doch:
Vierschienengleis.
Vierschienengleis auf der Brücke zwischen Haparanda und Tornio.
Bisher dachte ich ja immer, dass man für zwei Spurweiten einfach noch eine dritte Schiene legt, aber das funktioniert nur dann, wenn die Spurweitendifferenz gross genug ist, also z.B. Meterspur und Normalspur. Von 1435mm zu 1524mm wie hier sind es nur 89mm Differenz, da kriegt man nicht direkt noch eine Schiene hin. Also gibt’s statt Umspuranlage halt ein Vierschienengleis. Schade nur, dass da gar nichts drüberfährt. Die Oberleitung hängt, alles ist neu, nur kein Regelverkehr.
Mein Hotell Olof liegt auf der finnischen Seite in Tornio. Sehr gutes Essen, Snacks ohne Ende, vor mir haben grad fünf Bauarbeiter der finnischen Eisenbahn eingecheckt, der eingebaute Lift ist aus Schlieren von 1966 (hier ein onlyfans für Aufzüge: https://elevation.fandom.com/wiki/Schlieren). Im Prinzip hätte ich auch von hier direkt nach mittäglicher Ankunft auf der schwedischen Seite und 4km Fussmarsch abends um 22:16 Uhr mit dem Nachtzug nach Helsinki weiterfahren können, aber Grenzregionen sind immer witzig zum Anschauen.
Trotzdem wollte ich natürlich gestern schon wissen, wo es heute abend weitergeht und bin vom Hotel die 2km zum Bahnhof Tornio-Itäinen (Tornio-Ost) gelaufen. Der Bahnsteig ist 400m lang, es gibt ein schwedisches und ein finnisches Schild, das war’s. Beim Fahrplanaushang steht nur, dass man sich das online holen soll, ebenso wie Tickets. Das war in Haparanda und Luleå auch schon so, keine Automaten, gar nichts. Da bin ich mal gespannt, ob da tatsächlich der einzige Zug heute abend einfährt und mich aufsammelt. Immerhin sind die Schienen nicht rostig.
Tornio-Itäinen
Ich versteh nur Bahnhof, hier auf Finnisch.
Die Sonne brennt derweil vom Himmel, also bin ich mal beim zufällig vorbeikommenden Haglöfs-Outlet reingegangen. Unglaublich, was man da sparen kann! Insbesondere, wenn man einfach gar nichts kauft! Wie üblich, hatte ich von dort nichts nötig und bin eh schon mit einer Haglöfs-Regenjacke reingelaufen. Was ich genommen hätte, wäre eine ultraleichte Windjacke gewesen, die man auf ein winziges Volumen zusammenknüllen kann. Die hab ich nur in der Frauenabteilung in Grösse XS gefunden, hab dann doch mal gefragt, wurde in eine andere Ecke des Ladens verwiesen, wo dann diese speziellen Modelle in genau zwei Farben (blau/grau) hingen (der Rest des Ladens war in allen Farben mit Produkten behängt). Tja, vorhandene Grössen ab L aufwärts. Also mal mit einem Modell zum Ladenhüter (=Verkäufer), der hat im System nachgeschaut und konnte mir auch nur sagen, dass sie keine Grösse M hätten. Wieder 90 Fr. gespart, der Urlaub lohnt sich voll 🙂
Danach ging’s rüber zum nördlichsten IKEA der Welt, Mittagessen mit langen Schlangen, aber günstig. Danach noch in der Elektro-Abteilung zwei Zigbee-Schalter geholt, die ich eh brauchte. Und wann komm ich schon mal zum IKEA nach SG-Winkeln? Das ist ja so weit weg.
Endlich gibt’s mal echtes Schwedisch bei IKEA und nicht nur so Fantasie-Namen, die schwedisch klingen. Dafür ist Finnisch komplett unverständlich und hat auch gar keine Ähnlichkeit mit irgendwelchen Sprachen, die ich kenne. Man kann es allerdings mit demselben deutschen Tastaturlayout tippen. Trotzdem ist es ziemlich textlängenineffizient, sprich es braucht sicher 50% mehr Zeichen für denselben Inhalt:
(Foto nach (!) dem Händewaschen gemacht)
Ein paar Spaziergangsimpressionen noch: direkt hinter der finnischen Shoppingmall verläuft die Landesgrenze, die hier mal keine EU-Aussengrenze ist, aber doch zwei Währungen und zwei Zeitzonen voneinander trennt. Fast wie am LAGO in Konstanz, weil ja in CH die Uhren auch langsamer ticken (aber pünktlich!). Wetter: 10-15°C, leichter Wind, Sonnencreme als Permanent-Makeup montiert, aber sonst sehr angenehm so.
Kinder beim Angeln im Grenzfluss Tornio Älv / Tornionjoki, Flussrichtung Süden/rechts
Meine linke Körperhälfte ist eine Stunde weiter.
Ministry of Silly Walks
Und dann war da noch die IT-Security der KPT. Ich hab ja frei, aber weil ich grad noch eine Kontoeröffnung bei der WIR-Bank ausprobieren wollte und die das nicht so ganz zulassen wollten (ohne VPN und diverse andere Tricks), dachte ich, dass ich mal eine Citrix-Windows-VM in der Schweiz aufmache und hab mich dazu ganz regulär in meinen KPT-Account eingeloggt. Als ich später nochmal Mails gecheckt habe, kam eine nette Frage von der IT-Security, dass sie eine Warnung bekommen hätten wegen eines sehr frühen Logins von mir aus Oslo. Und falls mein User-Agent stimmen würde, sollte ich mal meinen Firefox updaten 😀 So als Informatiker fand ich das sehr gut und auch witzig und hab freundlich zurückgeschrieben, dass das alles in Ordnung wäre. Oslo stimme nur wegen VPN (mullvad im tailscale funktioniert halt super), ansonsten sei ich aber in Finnland, würde nachher mal nach Schweden zum nördlichsten IKEA rüberlaufen, wieder zurück nach Finnland laufen und dann morgen in Helsinki sein. Und dass mein Browser-User-Agent eh gespoofed sei. Das sollte sie eine Weile beschäftigen, falls sie Geo-Rätsel mögen 🙂 Und ja, der Firefox war ein 132, jetzt ist es ein 139. Aber mein Gentoo Linux hat nicht viel Angriffsfläche — am einfachsten ist da wohl, mir den Laptop zu klauen. Vielleicht kriegen sie es ja sogar hin, mir dann mal auf dem Firmenlaptop den Hibernation Mode zu aktivieren und auch meine teure Logitech-Webcam mal freizugeben zur Nutzung. Beides ging schliesslich vor dem Laptoptausch unter Windows 10 einwandfrei und die Hardware ist jetzt dieselbe wie vorher. Aber klar, IT Security geht vor. Warum haben wir eigentlich immer noch eine 2FA per SMS und nicht per Authenticator-App?
Ach ja, die Kontoeröffnung bei der WIR-Bank geht eigentlich online, aber am weitesten bin ich tatsächlich erst gekommen, als ich auf dem Handy im Fennec (=fdroid-Firefox) den User-Agent auf Chrome umgestellt habe und das VPN auf Switzerland. Selbst dann ging die Selfie-ID-Kamera-Funktion nicht, was am GrapheneOS liegen könnte. Das Problem hatte ich auch schon mal bei einer anderen Kontoeröffnung. Na dann muss ich halt mal auf 46.96/7.46 bei denen vorbeischauen. Dass eine Offline-Kontoeröffnung viel schneller gehen kann, haben wir schon am Donnerstag bei der Commerzbank gemerkt: 30min von null bis IBAN, zu dritt mit allen Unterlagen — anstatt mehrere Stunden an der Hotline und mehrfachem Postident in Konstanz, um was bei der comdirect zu eröffnen zu versuchen, was am Ende unmöglich war, weil ganz am Anfang das falsche Papierformular gewählt wurde. Ein Konto für Minderjährige mit einem Elternteil mit Wohnsitz im Ausland ist bei Online-Banken wohl echt nicht so der Standardprozess, die machen lieber agilen Unfug und hören bei 80% Automatisierung auf. Vereinfachenderweise hab ich auch den deutschen Ausweis verwendet, wenn man schon mal die Wahl hat.
Der kleinste bisher mit Kreditkarte bezahlte Betrag hat sich noch verringert: 5 SEK für einen Toiletteneingang sind 43 Rappen. Bargeldlos mit Bezahlarmband ist schon echt praktisch.
Malmö-Stockholm ging schnell. In Stockholm bin ich mit dem Rollkoffer hinter mir etwas herumgelaufen, die SJ-Lounge hat im Gegensatz zu den schwedischen Supermärkten recht sparsame Öffnungszeiten und am Samstag komplett geschlossen. Um kurz vor 21 Uhr wurde der Nachtzug 94 bereitgestellt, dann ging’s ins Bett und blieb noch sehr lange hell. Irgendwo war eine Weiche mal etwas zu schnell und damit unkomfortabel überfahren, das gab einen schlafbeendenden Schlag quer zur Fahrtrichtung.
Schnellzug Malmö-Stockholm
Schlechte Lounge-Öffnungszeiten
Nachtzug 94
Schlafwagen single
Mit Dusche/WC
Bordrestaurant
Kurz vor 11 Uhr war ich in Luleå angekommen, habe mein Gepäck im Hotel abgestellt und bin losgezogen, um die Gegend zu erkunden. Ideale Temperaturen, keine Sonne, ein paar Caches, kaum Leute unterwegs. Eine ältere Frau hat mich auf Schwedisch gefragt, ob ich einen Arzt kenne, sie bräuchte einen neuen Hausarzt. Mit meiner norwegischen Antwort kam sie klar und hat auch eingesehen, dass ich nicht von hier bin.
Luleå C
Südhafen
Blick nach Westen
Das war mal ein Erz-Umschlagplatz Bahn->Schiff
Nach dem Zimmerbezug kam noch eine weitere Bewegungsrunde, bin den Gleisen bis in den alten/neuen Erzhafen gefolgt. Irgendwo standen zwei Ryde-Mietroller herum und ich hab dann spontan mal einen davon gemietet und bin etwa 5km damit herumgefahren. 5 Fr. für 20 Minuten mit 20km/h, kann man mal machen, aber man friert einfach nur dabei, weil man sich ja nun wirklich null bewegt. Richtung Südosten vom Stadtzentrum aus bauen sie einen neuen/grösseren Erzhafen. Vermutlich kommt das in Massen per Zug aus Kiruna und wird dann via Narvik/Nordsee und Luleå/Ostsee verschifft.
Leihroller von Ryde
Heute früh schien dann schon die Sonne direkt aufs Fenster, also bin ich zum Vor-Frühstück-Spaziergang aufgebrochen. Die Innenstadt kenne ich nun ganz gut. Pfingstmontag scheint kein Feiertag zu sein, die Stadt ist ab 07 Uhr erwacht wie an einem normalen Arbeitstag (und die Supermärkte sind sowieso offen).
Downtown / Main Street / Storgatan
Luleå Domkyrka
Strand, früher mit Strandbad
Früher war hier eine Fähre, jetzt ist da eine Brücke
Sonne frühmorgens
Nordhafen
Nordhafen
Bereitstellung eines SJ-Zugs
Nach einer nicht erfolgreichen Shoppingrunde (wieder viel Geld gespart!) hab ich kurz vor 11 Uhr mein Zimmer verlassen, so dass ich pünktlich für den 11:30-Uhr-Zug nach Haparanda am Bahnhof war. Da die 2h Fahrzeit nur 17 Fr. kosten (wieso auf vy.se nur 207 SEK und auf sj.se für 221 SEK? keine Ahnung), hab ich sogar auf den Interrailpass verzichtet. Der Zug hat zwar auch 1. Klasse (2+2-Bestuhlung), aber ist eh ziemlich leer. Steckdosen sind spärlich vorhanden, das Wifi ist gewohnt gut, 195km heute.
Luleå C
Auch so ne Art elektrisches Ferkeltaxi
Teilweise üble Einstiegshöhen (siehe Foto vorher)
Drin dann ein Rollstuhllift über nochmal +40cm.
2. Klasse mit 2+3-Thurbo-Konfiguration 🙂
1. Klasse mit 2+2
Bald geht’s dann rüber nach Finnland. Bekannte Währung, unbekannte Sprache, mal sehen.
Gestern Leipzig-Malmö, 08:18 Uhr Start in Leipzig, exakt wie auch 2022 schon, beinahe verspätungs- und geplant umsteigefrei bis nach Hamburg. Zwischendurch eine WEF-Vorbezug-Steuerrechnung bezahlt. In Hamburg hatte ich viel Aufenthalt bis zur Abfahrt des EC 394 nach Kopenhagen. Reserviert hatte ich, leider gab es aber nur noch 2. Klasse, was natürlich bei 7 Wagen und davon nur 1x 1.Klasse auch kein Wunder ist. Noch witziger war dann, dass Wagen 9, in dem ich meine Reservation hatte, wegen defekter Klimaanlage komplett gesperrt war und die Leute irgendwie auf den Rest des Zuges verteilt wurden. Ich hatte mich schon direkt in einem anderen Wagen hingesetzt, andere hatten erstmal im Flatterbandbereich in Wagen 9 Platz genommen und wurden dann vom Personal von dort verscheucht.
Hamburg Hbf
Ein gesperrter alter IC-Wagen im EC394
Die Sitzreservationen waren dann sowieso hinfällig, die dänische Grenzkontrolle kam in Padborg kurz durch und hat Sicht-Profiling betrieben, aber vielleicht können die das ja gut. Nach gut 4h war ich schon durch Dänemark durch, war in Kopenhagen perrongleich umgestiegen und in einem der viertelstündlich fahrenden Öresundzüge nach Malmö. Dort ging’s ab ins Hotel, Gepäck abstellen und dann noch auf einen Spaziergang. Es war der schwedische Nationalfeiertag, was aber die Geschäfte nicht stört, ganz normal 7-22 Uhr zu öffnen.
Kungsgarden
Håsen 🙂
Kungsgarden
Kungsgarden
Einmal rüberschauen nach Kopenhagen.
Die Öresundbrücke.
Die Sonne scheint schon etwa 1.5h länger als auf meiner üblichen geographischen Breite, d.h. wenn man wach ist, ist es halt hell. Malmö wirkt ziemlich ausgestorben und leer, aber das war natürlich nur eine Momentaufnahme. Ich bin einfach planlos durch die Gegend gelaufen, bis meine Uhr meinte, dass es jetzt genug wäre 🙂 Diverse Geocaches haben mich wieder auf Sehenswürdigkeiten hingewiesen, wie z.B. diesen Turning Torso (okay, den hatte ich auch so erspäht), ein Spätwerk von Calatrava, der z.B. auch für die Architektur von Zürich Stadelhofen verantwortlich zeichnet.
Turning Torso.
Links der Turning Torso, Abendstimmung in Malmö.
Die Frühstückszeit von 06:30-10:30 Uhr passt perfekt: Frühstück, laaanger Spaziergang, Frühstück, Checkout. Ich war hier schon 2022 mal (nochmal der Link von oben) mit dem kleinen Faltvelo unterwegs, aber nur abends, vor der Abfahrt des Nachtzugs. Aber trotzdem habe ich im Industriebereich was wiedererkannt.
Spoiler: Bildmitte unten, nano/magnetisch
Malmö C (rechts)
Unsortierte Pedalos.
Morgenstimmung.
Ein paar Hochhäuser in Malmö.
Malmö Hafengelände, hier war ich schonmal herumgefahren.
Perfektes Wetter für Merino-Langarm mit Jacke und kurze Hose.
11:36 fuhr der nächste Zug, weiter nach Stockholm, 6h Fahrzeit, akzeptabel schnelles Internet und erstklassige Gratisverpflegung. Da sitze ich jetzt drin, nachher folgen vier Stunden Pause und dann 14h Nachtzug bis Luleå. Der Nattåg 94 fährt momentan wegen Bauarbeiten eh nicht weiter als Luleå, d.h. Kiruna/Abisko/Narvik wäre gar nicht gegangen.
Citytunnel-Eingang in Malmö.
Ballonverbot im Citytunnel Malmö, der aus dem Kopfbahnhof unterirdisch einen Durchgangsbahnhof macht.
Überzeit muss weg, Interrail ist vorhanden, in Leipzig bin ich eh schon, also wieder in den Norden.
Fertig gebuchte/reservierte Reisestrecke: Wil-Leipzig-Malmö-Stockholm-Luleå-Tornio-Helsinki-(Fæhre)-Travemünde-Wil, davon 4’300km Zug, 1’130km Fähre, 1’000km Zug. Zwei Nachtzüge sind dabei (Stockholm-Luleå und Tornio-Helsinki auf Breitspur). Bei sj.se kann man Interrail wie immer ganz einfach online angeben, 70 EUR Schlafwagen-Aufpreis zum Pass, bei vr.fi geht das nicht online, sondern man muss anrufen und zahlt dann 70 EUR statt 140 EUR für den Schlafwagen. Die Fähre Helsinki-Travemünde fährt 30h (15-21 Uhr), man kommt noch mit dem ÖV bis nach Lübeck, was ich so gesehen habe.
Hm, Faltvelo. Könnte ich mitnehmen, aber eigentlich ist zu Fuss auch ganz angenehm. Finnisch sieht auch irgendwie ganz anders aus. Die ganze Idee ist erst zwei Tage alt, los geht’s am 06.06. (bzw. am 01.06. erstmal bis nach Leipzig).