Überzeit muss weg, Interrail ist vorhanden, in Leipzig bin ich eh schon, also wieder in den Norden.
Fertig gebuchte/reservierte Reisestrecke: Wil-Leipzig-Malmö-Stockholm-Luleå-Tornio-Helsinki-(Fæhre)-Travemünde-Wil, davon 4’300km Zug, 1’130km Fähre, 1’000km Zug. Zwei Nachtzüge sind dabei (Stockholm-Luleå und Tornio-Helsinki auf Breitspur). Bei sj.se kann man Interrail wie immer ganz einfach online angeben, 70 EUR Schlafwagen-Aufpreis zum Pass, bei vr.fi geht das nicht online, sondern man muss anrufen und zahlt dann 70 EUR statt 140 EUR für den Schlafwagen. Die Fähre Helsinki-Travemünde fährt 30h (15-21 Uhr), man kommt noch mit dem ÖV bis nach Lübeck, was ich so gesehen habe.
Hm, Faltvelo. Könnte ich mitnehmen, aber eigentlich ist zu Fuss auch ganz angenehm. Finnisch sieht auch irgendwie ganz anders aus. Die ganze Idee ist erst zwei Tage alt, los geht’s am 06.06. (bzw. am 01.06. erstmal bis nach Leipzig).
Über 12 Jahre später, nach unzähligen Pässen und noch mehr Bahnhöfen, gibt’s nun doch noch Fotos vom Creux du Van. 3h Zugfahrt Wil-Noiraigue, dann in 1:10h (statt 2:15h wie angegeben) 700 Höhenmeter hinauf und dann konnte ich langsamer gehen.
Neuenburgersee.
Dorfidylle in Noiraigue
Manchmal sind die Menschen auf den Fotos noch ganz gut als Grössenvergleich. Tendenziell waren mir zu viele Leute dort oben, aber sobald man ein paar Minuten entfernt war von Autoparkplätzen, wurde es deutlich ruhiger.
Steinböcke auf dem Weg
Steinbock am Dösen
Es scheint auch mal Steinrutschungen und -abbrüche zu geben, siehe Bildmitte.
Der Wanderweg ist zeitweise gesperrt, um die Vegetation zu schützen, ansonsten geht er aber immer direkt an der Abbruchkante entlang, ohne Sicherung. Man kann aber bequem hinter der Steinmauer bleiben, die auch die Abgrenzung des Weidegebiets darstellt. In Grand Vy war ich noch kurz für einen Suure Moscht in der Beiz, danach ging’s kurz unbeschilderterweise über die Wiese mit gutem Ausblick, bevor ich für viele Kilometer im Wald verschwand.
Nur 49cl in Grand Vy
Abstieg via Roche Devant
Alpengipfel und Neuenburgersee
Kurz vor Bevaix
Bevaix, Zug mit +2, perfekt
Kurzer Fahrplancheck: 17:21 sollte der Zug fahren, ich war 17:22 Uhr am Bahnhof, der Zug hatte +2 Minuten. Den Umstieg in Biel/Bienne hab ich spontan auf Neuchâtel vorverlegt, da war nämlich mehr Zeit, noch im Coop was einzukaufen. 4:40h Wanderzeit heute für knapp 20km mit 893 Höhenmetern, und einen damals wegen Schneemassen nicht auffindbaren Geocache hab ich auch heute gefunden. Ankunft in Wil dann 20:25 Uhr.
Erstmal bin ich bei weitem nicht der Einzige, dem aufgefallen ist, dass die NZZ inzwischen ziemlich rechts ist. Auch die Republik hat das jetzt in sehr vielen Details bestätigt: https://www.republik.ch/2025/04/30/auf-dem-rechten-weg-nach-deutschland Im Pressreader kriege ich das jetzt immer mit zwei Tagen Verzögerung und das reicht mir auch, um die nach wie vor guten Auslandskorrespondenten zu lesen.
Vor einer Weile schon habe ich The_Shock_Doctrine von Naomi Klein gelesen. Darin zeigt sie ziemlich konsistent auf, wie nach einer Krise (erstmal eher zufällig) egal in welchem Land radikale Massnahmen durchgesetzt werden können, weil es nicht mehr schlechter werden kann. Da werden dann die Ideen der Chicagoer Schule um Milton Friedman radikal umgesetzt: komplett freie Märkte, keine Restriktionen, keine Einschränkungen, keine Regulierungen, kein Schutz. Im Rest des Buchs wird das detailliert an vielen Ländern aufgezeigt, von Chile über Bolivien, Polen (1980er), China, Russland (nach der Wende, Jelzin). Danach geht’s kurz um den militärisch-industriellen Komplex und damit auch um das absichtliche Herbeiführen von Krisen (z.B. durch Kriege oder das Ausnutzen von Naturkatastrophen), um danach auf einem clean slate alles komplett neu aufzubauen. Geht natürlich immer schief, funktioniert nur für einige Reiche und nicht für die Mehrheit der Bevölkerung. Das Buch ist leider schon von 2007, da sind aber sehr viele aktuell anwendbare und in den USA sichtbare Referenzen drin, die man direkt im Project 2025 und der Heritage Foundation wiederfindet.
ETHZ HG F7
Am Dienstag 06.05. war ich bei einem Vortrag an der ETH aus der Initiative speed2zero, wo sich die Institutionen des ETH-Bereichs (ETH, EPFL, eawag, WSL, PSI, empa, SDSC) zusammengeschlossen haben, um die Schweiz auf den Netto-Null-Weg zu bringen. Der Vortrag war von Naomi Oreskes, die im Wesentlichen ihr Buch The Big Myth: How American Business Taught Us to Loathe Government and Love the Free Market (2023) schön zusammengefasst hat. Das Kernargument ist, dass ein Verbund von US-Grossindustriellen (National Association of Manufacturers) durch Desinformationskampagnen und geschickte Manipulation bewirkt haben, dass die Öffentlichkeit denkt, dass vollständige free markets ohne Regulierung, ohne Aufsicht, ohne Einschränkungen das Beste für die Gesellschaft seien und ausserdem auch am besten dem American Way of Life entsprechen würden. Erst wurde das während des New Deal unter Roosevelt probiert, ab 1950 ging es dann verstärkt weiter, durch Manipulation schon in der Ausbildung (von Kinderbüchern bis zu Universitäten), eigene Propagandasendungen (die nicht als solche gekennzeichnet waren, General Electric Theatre) und durch Bezahlung von Akademikern wie z.B. Ludwig von Mises und Milton Friedman — spätestens an dieser Stelle fiel mir auf, dass das eine gute Vorgeschichte zum obigen Buch war. Jedenfalls führt die Deregulierung nicht zu Wohlstand für alle, sondern nur zu Reichtum für wenige und zur Verschlechterung des Lebensstandards für die meisten.
Neben zig Podcasts hab ich zuletzt auch das erste Audiobuch in Gänze angehört, und zwar https://en.wikipedia.org/wiki/Careless_People von Sarah Wynn-Williams. Und wie es sich gehört, bin ich darauf erst aufmerksam geworden, als Facebook versucht hat, das Buch zu verbieten. Der Streisand-Effekt ist schon super 🙂 Es ist eine sehr schöne und plastische Beschreibung einer hochrangigen Facebook-Mitarbeiterin, die von 2011 bis 2017 dort gearbeitet hat, mit teilweise abstrusen und nicht vorstellbaren Details. Spannend ist auch, dass es auch die Phase war, in der Facebook/Meta von “gut” zu “böse” gekippt ist, inklusive Markteintritt in China mit komplettem Instrumentarium für staatliche Zensur und Überwachung. Sie liest das Buch selbst vor und mit ihrem NZ-Akzent war das sehr gut anzuhören. Offensichtlich kippen die Silicon-Valley-Milliardäre nun alle ins vollständig Absurde, täuschen vor, etwas Gutes zu wollen, aber sie wollen alle nur immer mehr Geld, mehr Macht und mehr Kinder. Vielleicht gibt sich das mit dem Alter dann wieder, Bill Gates ist ja nun auch schon 70 und der war zu Hochzeiten von M$ auch nicht sehr sympathisch und hat komische Dinge gemacht.
Und jetzt noch ein paar Fotos, wo man überall mit Podcasts und Hörbüchern vorbeikommt 🙂
Alt St. Johann Dorf
Aufstieg zum Windenpass
Windenpass(-höhe)
Blick zum Lütispitz
Kammwanderung zum Risipass
Beste Perspektive, Waffenplatz Frauenfeld
Pipipause bei der Waffenplatzfahrzeuginspektionsrampe
Beim Apéro bei Junods kurz vor Weihnachten wurde eine automatische Belüftung erwähnt — sowas finde ich auch noch ganz nett, besonders wenn im Winter das Dachfenster voller Schnee liegt und ich da im Schlafzimmer nur schlecht lüften kann. Oder wenn ich den ganzen Tag vorm Rechner sitze und irgendwann die Luft dick wird 🙂 Klar könnte ich da das kurz Fenster öffnen, aber so ein automatisches Raumklima wäre nett. Die Temperatur kann ich eh schon regeln, aber die Klimaanlage macht nur Umluft. Und natürlich habe ich den alten gemauerten Schornstein, in dem schon die Elektroleitungen der Solaranlage verlaufen.
Das Gerät, was mir da in die virtuellen Finger kam, ist der Bayernlüfter. Ein 30x40cm grosser Kasten mit vier Löchern und zwei Lüftern und in der Mitte einem grossen Wärmetauscher, also eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Neupreis etwa 600-900 EUR je nach sophistication, ich hab die einfachste Version im Abverkauf für 360 Fr. bekommen (keine Elektronik, keine Sensoren, nur ein Poti zur Leistungsregelung). Aufgeklappt sieht der so aus:
Bayernlüfter offen, links aussen der Drehregler, das blaue ist der Wärmetauscher.
Wie schon bei der Klimaanlage war das am umständlichsten lösbare Problem das des Kondenswassers. Da aber inzwischen die Solarleitungen bis in den Keller gehen und da im Leerrohr noch für ein dünnes Gardena-Tropfrohr Platz war, habe ich davon 15m bis in den Keller gelegt, wo es in einer Ecke versickern kann, bzw. kann das dann später auch noch durch ein Loch in der Wand bis in den Garten tropfen lassen.
Gardena-Tropfschlauch im Keller
Gardena-Tropfschlauch im Schornsteinabzug
Das war schon so 🙂
Jetzt hat das Gerät vier Luftöffnungen: die für den zu belüftenden Raum sind klar (oben links Raum-Absaugung, unten links temperierte Frischluft). Irgendwoher muss die Frischluft kommen und irgendwo muss die Abluft hin. Da mein Dachboden recht gut belüftet ist (da steht ja auch das Aussengerät der Klimaanlage), bietet sich das an, dort sowohl die Abluft hinzuleiten als auch an einer anderen Stelle die Frischluft zu holen. Da der alte Abzug bis ganz knapp unters Dach geht und generell da drin ziemlicher Zug herrscht (nach oben), hab ich mir die Verrohrung für die Abluft gleich gespart, nur das Kondenswasser musste ich noch geeignet ableiten. Dazu dient diese Konstruktion:
Abluft von rechts, leichtes Gefälle, Wasser sammelt sich unten
Schlauch in PET-Deckel (Silikon kam noch dazu)
Mit einer Bohrkrone hab ich in das Mauerwerk drei Durchbrüche gebohrt — Tunnelbohren ist tatsächlich anstrengend. Danach folgte eine ziemliche Bastelei, um mehrere Stück Rohr mit zwei 90°-Teilen durch die Inspektionsklappe einzuführen, drin zusammenzustecken, nach oben zu schieben und oben im Loch einzuhängen. Die Endoskop-Kamera, die ich da mit ins Rohr geschoben habe, war sehr nützlich, um wie an einem Periskop oben rausschauen zu können und das Mauerloch im Estrich zu finden.
Loch unterm Dach (Frischluft-Ansaugung)
Periskop-USB-Kamera im Rohr eingeklebt
Nachdem die Frischluft “verrohrt” war und die Abluft auch klar, musste ich nur noch die PE-Rohre an den Enden glattschneiden, Silikon drauf, dann von aussen (also von innerhalb des Abzugs, boah, was ein Dreck heute) einführen und auch von dieser Seite her an Ort und Stelle einschäumen. PU-Schaum ist echt immer eine Sauerei.
Von der schwarzen Seite her fotografierte Rohre.
Nach einer ordentlichen Putzaktion sieht das ganze jetzt so aus (externe Sensoren sind von mir).
Links Klimaanlage, rechts der Bayernlüfter.
Das Gerät ist auf der leisesten Stufe sicher leiser als die Klimaanlage (und die ist auch schon nicht laut). Es sind zwei ganz normale 10cm-Axiallüfter eingebaut, Stromverbrauch bis ca. 6W.
Die Temperaturmesswerte in einer Grafik:
die Frischluft hat etwa 41°C (Klimaanlage läuft, heizt den Dachboden auf).
17:58 Uhr: Installation Sensoren
18:05 Uhr: angeschaltet auf Minimalstufe
18:30 Uhr: eingestellt auf Maximalstufe
18:45 Uhr: mittlere Stufe
19:15 Uhr: etwa 30% Leistung
Es verhält sich alles wie erwartet: wenn ich die frische Luft direkt ins Zimmer reinpumpen würde, hätte die Zuluft 41°C; hier hat sie je nach Stufe 22-25°C — der Wärmetauscher funktioniert also. Den besten Wärmetausch schafft das Gerät also bei niedriger Lüfterleistung, was auch irgendwie logisch ist, weil die Luft mehr Zeit zum Verweilen am Wärmetauscher hat. Die Abluft habe ich nicht gemessen. Filter sind im Gerät auch drin, ich könnte da sogar noch Aktivkohlefilter einsetzen. Insgesamt ist die Installation ziemlich dreckig und aufwendig, aber gut machbar. Jetzt könnte man noch mehr solcher Geräte irgendwo einbauen, z.B. im Bad im EG 🙂 Am sinnvollsten wäre es in der Küche, weil die kein Fenster hat, Ab- und Zuluft wären da durch den gleichen Abzug (längere Rohre) machbar und man kann das Gerät auch irgendwo in einen Schrank bauen mit entsprechenden weiteren Rohren für die Innenluft. Aber dringend ist das grad nicht.
Zuletzt hatte ich die Restfläche im Keller passend freigelegt. Gestern und heute kamen zwei weitere Lagen Beton drauf, inklusive Verarbeitung der herausgesiebten Steine. Unterbrochen wurde das nur von einer Hornbach-Elektrofahrt für 20 Säcke (16+4) Sand und Zement. Ein Richtscheit ist inzwischen auch vorhanden.
Erste Schicht.
Durchs Kellerfenster reingepurzelte Zement- und Sandsäcke.
Erste Schicht vollständig.
Zweite Schicht vollständig, Stein als Höhenmarker.
Das nächste Projekt (schon bestellt) ist dann eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung, damit fange ich mal im Schlafzimmer an und nutze den alten Kaminabzug sinnvoll 🙂
So ein durchsuchbares Blog ist schon fein, da hab ich nämlich meinen Beitrag vom Januar 2020 gefunden, in dem ich neon lobend erwähnt hatte, u.a. mit ihrem eigenen Blogartikel, der sogar noch online ist. Wie ich kürzlich hier schon erwähnt hatte, ändert sich das aber gerade. Über diese fünf Jahre haben sie einen Haufen Features eingeführt, die sie bei revolut abgeschaut haben; und wie beschrieben, ändert sich das von mir geschätzte Gebührenmodell gerade, natürlich zu meinem Nachteil.
Punkt 1: sie nehmen jetzt eben doch Wechselkursaufschläge von 0.35%. Im Vergleich zu den meisten anderen Karten ist das immer noch wenig, aber es geht ums Prinzip. Was ich ausserdem noch herausgefunden habe und damals sogar falsch angegeben hatte: der Mastercard-Wechselkurs hat schon etwa 0.3 bis 0.5% Aufschlag zum tatsächlichen Interbankenkurs, also auch die Kartenmonopolisten kassieren da schon was. Bei radicant bekomme ich nun den tatsächlichen Interbankenkurs (und hab das auch mit Zahlungen in NOK/CHF am gleichen Tag schon verifiziert).
Punkt 2: der ganze Kram mit den Auslandsüberweisungen, die ich bei neon in Auftrag geben kann, was sie dann aber technisch über Wise laufen lassen und dafür eine convenience-Gebühr verlangen, ist für die meisten Leute sicher praktisch, aber anstatt dass sie einfach die convenience-Gebühr transparent reduzieren, wenn man ein teures neon-Preismodell hat, nennen sie es “cashback”. Das ist wie wenn ich zur Migros gehe und dort dann ganz tolle Cumuluspunkte sammeln kann, wenn ich auch die gleichen Produkte von Anfang an günstiger bei Aldi/Denner/LIDL hätte kaufen können, ganz ohne Kundenbindungsprogramm (okay, LIDL kommt auch mit sowas, aber da kauf ich nur Pernigotti). Ich brauch kein Marketing-Neusprech.
Punkt 3: die Zusammenarbeit mit Wise führt anscheinend sogar dazu, dass ich auf mein eigenes Wise-CHF-Konto keine CHF (gratis/gebührenfrei) überweisen kann. Klar, das hat eine GB-IBAN, aber das kann ja nicht das Problem sein. Lasst mich doch bitte die Währung selbst auswählen: hier wird EUR voreingestellt, was nun mal gar keinen Sinn macht. Entweder CHF oder dann bitte GBP anhand der IBAN.
Punkt 4: mein Wearable hab ich daheim direkt mit der virtuellen Karte von radicant per NFC neu beschrieben, fertig.
Punkt 5: Neon hat mir inzwischen zuviele Partnerangebote, wo ich irgendwelche Rabatte kriegen kann und dann Daten herumschwirren. Ich will Banking mit Kartenzahlungen, einfach und unkompliziert (TWINT nervt dahingehend auch, ich will einfach nur bezahlen/empfangen, aber keine Lebenszeit in eurer App verschwenden). Gleichzeitig hatte ich in letzter Zeit öfter mal das Problem, dass ich mich nicht einloggen konnte.
Punkt 6: die Spaces (also virtuelle Unterkonti) waren ganz nett, dort kann man direkt die Ausgaben für die Steuerrechnung oder das GA schon im Jahresverlauf ansammeln, damit es dann keine Überraschung gibt. Aber dank regelmässiger Budgetierung gibt’s die bei mir eh nicht, das war nur ein convenience-Feature.
Punkt 7: die beta-Funktion “finsights”, wo man an seinen Datensatz mit den Buchungen KI-Anfragen stellen kann, ist nett, aber eine Anwendung dafür habe ich nicht. Diese ständige dumme Anbiederung (hier mit “hAI”) und auch beim Einloggen in die App (“Schön, dich zu sehen, Georg” oder “Hoi Georg”) geht mir auch ungemein auf die Nerven — ihr wollt eine Bank sein, also benehmt euch auch wie eine, und zwar seriös, langweilig und zuverlässig. Macht mir einen einfachen Filter mit Datum, Betreff, Währung, Betrag – das ist einfachstes SQL und braucht Grössenordnungen weniger Energie als eine dumme LLM-Abfrage.
Ein Ausschnitt aus dem “finsights”-Screen — toll, das KI-Modell ist noch nicht mal auf hierzulande übliche Datumsformate eingestellt.
Na mal schauen, wie lange radicant so durchhält 🙂 Die hatten anfangs ziemlich Probleme, die Kreditkarten produzieren zu lassen, dann hatte ich sogar mein Login schon vergessen und es brauchte einen relativ langen sehr netten Hotline-Anruf, um das wieder hinzubekommen. Meine Kreditkarte war auch falsch beschriftet “GEORG RUs” (mal eine ganz neue Falschschreibvariante) und sie hatten mir damals schon angeboten, die nochmal korrigiert neu zuzusenden. Das hab ich jetzt eingefordert.
Im Keller war ja noch Material übrig. Meine Aushubstatistik meint, dass ich bisher etwa 4.5 Tonnen hinausbefördert hätte, hauptsächlich in die zwei Hochbeete und in das Loch unter dem Solarpanel, wo mal der Kellereingang war. Weitere 300kg habe ich schon im Beton mit verwendet und es liegt auch noch sicher eine halbe Tonne Steine/Kies im Keller, die mit verarbeitet werden.
Überall ungefähr gleich tief ausbuddeln. Steine als Höhenmarker.
Fertig mit der Fläche, jetzt noch links den Schieferstein wegspitzen.
Mit dem Hammer 🙂
Hier ist schon eine Grundschicht an Steinen verteilt.
Das Loch ist jetzt auch verfüllt, aber es wären auch sicher noch 300 Liter Platz.
Vielleicht verarbeite ich am Ende sogar die schon gekaufte superteure Fliessmasse, damit zumindest dieser Abschnitt des Kellers mal topfeben wird.
Gestern war hier schon Feiertag, heute (Karfreitag) sowieso. Anstatt auf Berge zu wandern, bin ich gestern einfach nur durch die Stadt gelaufen, habe die Uni gesehen, die Festung bestiegen und diverse Geocaches u.a. an Kreuzfahrtterminals gefunden.
Brygge am Morgen
Im Alter kann man ja auch mit der Kamera Caches suchen 🙂
Heute sollte dann das Wetter ab dem Mittag besser (sonnig) werden, was mich natürlich nicht davon abgehalten hat, schon vormittags loszulaufen. Von den sieben Bergen fehlen mir noch drei und jetzt fehlt nur noch einer. Bin nochmal auf einem anderen Weg Richtung Fløien hochgelaufen. Beim Aufstieg habe ich die Lage der Nation gehört, danach dann Logbuch Netzpolitik. Oben ging es dann zum Rundemanen und zum Sandviksfjellet, anfangs trocken, zwischendurch mal von oben nass und nach etwa der Hälfte der Zeit sowieso komplett fussnass — nachdem man einmal irgendwo im Morast zwischen Felsen versackt ist, ist es dann auch egal, nasser wird’s nicht mehr.
Knapp unter der Wolkendecke.
Aufstieg zum Rundemanen.
Rundemanen Funkmast.
Shetlandshytten links, rechts drei Häuser.
Jetzt regnerisch.
Danach folgte ein >20hm-Abstieg mit einfacher Seilsicherung, flankiert vorher und nachher von moosigen und felsigen Abschnitten, auf alle Fälle nass. Nachdem ich mit dem Zeit Politikteil auch durch war, folgte noch der Rest von Alles Gesagt mit einem mir unbekannten, aber wohl berühmten Barkeeper — generell höre ich von denen alles, auch wenn ich die interviewten Leute gar nicht kenne. Den besten (und längsten) mit Matthias Maurer hab ich nicht mal am Stück geschafft. Jetzt gab’s aber erstmal Aussicht 🙂
Seilsicherung.
Bergen.
Bergen (Weitwinkel)
Treppe beim Abstieg.
Der Abstieg war dann später sehr steil über eine Treppe mit mehr als 300 Höhenmetern und (nassen) Stufenhöhen zwischen 10 und 40cm, mit Gegenverkehr. Die Treppe am Reinebringen war regelmässiger ausgebaut. Unten kam nach 15km Wanderung zufällig ein Bus, also bin ich eingestiegen und bis zum Torget mitgefahren.Genug gelaufen für April in Norwegen. Morgen 14:35 Rückflug BGO-CPH-ZRH.
Bevor es auf einen weiteren der 7 Berge ging, wollte ich erstmal unter dem Berg durch. Der Fyllingsdal-Tunnel ist ein Fussgänger-/Velotunnel, parallel zur neuen Stadtbahnlinie 2, der praktischerweise zwar als Rettungstunnel gedacht war, aber jetzt eben begeh- und befahrbar und bel[euch|üf]tet ausgebaut ist. 3km, fast keine Höhenmeter, bunt beleuchtet, wenige Leute, 7°C.
Links mein Tunnel, rechts der Bahntunnel.
Alles bunt.
Inklusive Zeitangaben
Die übliche Belüftung.
Am Eingang/Ausgang eine Kurve, sonst geradeaus.
Und in der Mitte ein Sonnenportal (Kunstlicht).
Und wieder draussen auf der Westseite.
Fyllingsdaltunnelen.
Nachdem ich dort durch war, bin ich gleich in den Aufstieg zum Løvstakken übergegangen, der fast direkt über dem Tunnel liegt. Erst durch den dunkelgrünen Wald, nass war’s sowieso überall, dann oben auf einem Kamm weiter, bevor der finale Aufstieg kam. Oben war ich teilweise in den Wolken, ab und zu war mal ein Loch zu erkennen, aber meistens war es eine geschlossene Decke.
Weiter auf dem Kamm.
Rückblick nach Nesttun (links) und Sandsli (rechts)
Wolken und Steine auf dem Løvstakken (477moh)
Eine Hurtigruten-Nussschale und ein Kreuzfahrtkahn im Grössenvergleich.
Einen Geocache habe ich ausgelassen. Der war zwar sicht-, aber nicht erreichbar: https://coord.info/GC61Y8V Das letzte Log drückt das auch schön aus: “Man må være litt spesiell for å drive med denne hobbyen. For å ta denne cachen må man være litt gal i tillegg.” (Man muss schon ein bisschen seltsam sein für dieses Hobby. Und für diesen Cache muss man zusätzlich auch noch ein bisschen verrückt sein. — hee, niemand hat was von Liegevelofahren gesagt)
An der Pinie ist ein Geocache. Sichtbar, aber nicht sicher erreichbar, rechts geht’s ausreichend weit senkrecht runter für einen tödlichen Abgang.
Der Abstieg war schwieriger als der Aufstieg, extrem steil, mit nassen Steinen, aber es kamen mir auch oben schon ein paar Leute entgegen, auch Jogger. Die Aussicht wurde jedenfalls wieder besser.
Blick auf Bergen Downtown
Kurzer flacher Abstieg mit Bach (+Matsch).
Steil weiter bergab.
Aussicht akzeptabel.
Aussichtsbank.
Stadtstrand.
Unten war ich im Kiwi einkaufen (hier ist die “stille uke” — also die Oster-/Karwoche, da ist nur Mo-Mi Arbeitstag), bin durch neue autofreie und endlich autobefreite Stadtteile gelaufen, spontan in einen Bus gestiegen und dann war ich schon wieder zurück.
Die Koordinaten sind jetzt in den Bildern auch wieder drin, soweit GPS-Empfang vorhanden war (im Tunnel natürlich nicht). Mein GrapheneOS hatte das standardmässig deaktiviert.
Einer der sieben Berge ist der Ulriken, der mit 643moh doch noch etwas höher ist. Aber erstmal musste ich da zum Start hinkommen. Auf brouter war der nächste ÖV-Punkt das Haukeland Sjukehus, was auf der Karte nach einer unterirdischen Tramstation aussah. Und das war es auch, aber mit was für Dimensionen! Auf den Bildern sieht es definitiv kleiner aus, aber das ist sicher tiefer als der Citytunnel in Leipzig. Baubeginn der Linie 2 war 2018, eröffnet wurde sie 2022. Mehr davon bitte 🙂
Das Ziel oben im Blick.
Haukeland Sjukehus unterirdisch
Der kürzeste Weg zum Ulriken ist die Seilbahn eine Treppe, wo man sich dann auch über Entfernungsangaben wie “800m” bei gleichzeitig noch fehlenden 300 Höhenmetern nicht wundern muss. Das war auch schon wieder ein Viele-Leute-Aufstieg, aber oben verlief es sich dann sehr schnell. So schnell, wie man eben noch in einer Grossstadt war, ist man auch hier wieder in unendlichen Felsweiten.
Aufstieg zum Ulriken
Blick auf Bergen (Årstad)
Blick auf Bergen (Downtown)
Mit diversen Geocaches bin ich dann über die Hochebene gelaufen. Einige Caches liegen da schon seit >10 Jahren und haben etwa 3 Logs pro Jahr. Auffallend viele waren auch tatsächlich verschwunden und nass waren sie eh alle.
Blick nach unten, viele Hütten hier
Hochebene
Neugierige Krähe, unten Lone.
Ein von mir nicht gesuchter Geocache.
Gelaufen bin ich etwa 11km, danach in Haukeland in den Bus nach Norden (Arna) und von dort nonstop mit dem Zug durch den Tunnel nach Bergen. Das Wochenticket für die recht grosse Zone A kostet 272 NOK (21 Fr.), da musste ich nicht lange zögern oder zu optimieren versuchen.
Morgen ist noch regulärer Arbeitstag (nicht für mich, aber hier), Donnerstag scheint schon Feiertag zu sein, Freitag sowieso. Samstag ist Rückflug. Mal schauen, welche Berge ich noch so schaffe.
Ganz witzig kam noch von Neon (meiner Payment-Bank für Kreditkarte) ein Mail mit “Entdecke unsere neuen Pläne”. Bei dem Betreff war mir schon klar, dass es irgendwo neue Gebühren geben würde. Und tadaa, genau das, neuerdings dann 0.35% Wechselkursaufschlag bei Zahlungen im Ausland oder in anderen Währungen. Ausserdem Gebühren bei Bargeldabhebungen (die ich aber eh nur seltenst brauche). Da musste ich also nur kurz checken, ob Radicant (anderer Banking-Anbieter ohne Wechselkursaufschlag) inzwischen Fidesmo Pay anbietet, also ob ich bei denen mein Wearable (Chip am Armband) nutzen kann. Machen sie, ausserdem immer noch 12 Gratis-Abhebungen im Jahr in CH. Na dann adieu Neon, alle anderen eurer Funktionen brauche ich nicht. Kreditkartenanbieter (bzw. Debitkarten) sind für mich vollkommen austauschbar.
Ganz übles Neusprech haben sie auch noch in ihrer Preistabelle, dort heisst es nämlich neu “Cashback auf Gebühr für Auslandsüberweisung (Wise)”. Also: wenn man eine Auslandsüberweisung mit Neon macht, wird die hintendran über Wise ausgeführt, was ich sowieso schon ewig privat nutze, weil es massiv günstiger ist als die SGKB/Raiffeisen. Bei Neon hiess das vorher “Convenience-Gebühr” — ja, es ist ein bisschen umständlich, das selbst über Wise zu machen, aber dafür möchte ich trotzdem keine Gebühr zahlen, denn ich kann es ja auch selbst machen. Jetzt haben sie den Spiess aber rumgedreht und bei neon global und neon metal, die jeweils ordentliche Jahresgebühren kosten, bekommt man ein sogenanntes “Cashback” auf die Gebühr, was nichts anderes ist als eine Reduktion der Gebühr. So ein Unfug, das macht sie mir auch total unsympathisch. Ich brauch keinen durchs Marketing gefilterten Bullshit, gebt mir einfach die Preistabelle und lebt mit den Konsequenzen.
Technischer Nachtrag: die Handykamera hatte das GPS nicht aktiviert, d.h. alle bisherigen Fotos sind nicht georeferenziert. Das ist ab jetzt geändert. Der oben erwähnte Cache war https://coord.info/GC6HXHG.