Mein Zeug hatte ich gestern schon fast alles zusammengeräumt, hab mich noch mit Kirsten unterhalten und nochmal gesagt, dass die Unterkunft für mich perfekt war. Wo sonst kann man das Velo direkt vorm Fenster parkieren (wenn man nicht grad im Motel nächtigt)? Mit dem Van (der eine verzogene Heckklappe hat) bin ich gemütlich ohne Navi zum Flughafen gefahren — der Tank war eh nicht voll und drum musste ich auch nicht nachtanken, Hauptsache >viertelvoll zurückgeben. Natürlich war ich viel zu früh am Flughafen, so dass der SAS-Schalter noch nicht offen war und daher auch der Gepäckschalter nicht. Aber am Automaten gab’s sowohl die Bordkarte als auch die Gepäckaufkleber, inklusive Pass-Scan. Also Self-Service: erstmal bei Swissport-Mitarbeitern gefragt, wo der Sperrgebäckschalter ist und die meinten, ich müsse erst warten, bis der SAS-Schalter offen hätte, weil ich ja Bordkarte und Gepäckaufkleber brauchen würde. Ich hab ihm daraufhin beides unter die Nase gehalten. Aber noch zwei Stunden warten? Nö. Ich muss ja eh zum Sperrgepäckschalter, den ich kurz darauf ausfindig machen konnte. Meinen Landi-Laubsack mit den Ortliebtaschen drin sollte ich in Zürich damals auch am Sperrgepäck aufgeben und den Radkarton ja sowieso. Daher hab ich beides beim freundlichen Mitarbeiter abgegeben und konnte dann schon durch die Sicherheitskontrolle in die Lounge — nicht vergleichbar mit der Swiss-Business-Lounge in Zürich, letztere ist schon sehr angenehm mit sehr gutem Essensangebot. Interessant ist ja bei der ganzen Sache, dass mein Gepäck nirgends gewogen wurde 🙂
Spassig war dann, dass ich am Gate ausgerufen wurde, weil eins der Gepäckstücke eigentlich an einem anderen Schalter hätte abgegeben werden sollen. Beim Einsteigen meinten sie dann “we found your bike”. Ich seh’s dann in Zürich.
Ich dachte übrigens, in der Schweiz wäre das nicht ganz so nervig mit den Linken, die ihnen ungenehme Personen am Reden hindern; ich hoffe daher, dass das nicht genauso um sich greift wie in den USA: General Petraeus darf nicht auftreten (NZZ). Bisher hab ich da in .ch eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht mit dem politischen Spektrum, z.B. in Wil mit Min Li Marti und Lukas Reimann. Solange die Leute mit sehr unterschiedlichen politischen Ansichten noch miteinander reden, ist alles gut.
Deutschland wird in der Hinsicht auch endlich normal vom Parteienspektrum her. Aber es zeigen sich schon die gleichen völlig schwachsinnigen ausschliesserischen Tendenzen gegenüber der AfD, die sie nur noch stärker machen. Ich hab mir deren Parteiprogramm durchgelesen und stimme nicht mit allem überein. Eine Liegeveloinformatikerpartei gibt’s halt nicht. Aber wir leben in der Schweiz mit 30% Wähleranteil für die SVP, die der AfD recht nahekommt, ziemlich gut, die Demokratie funktioniert. Man höre dem politischen Gegner zu, zerpflücke seine Argumente (wenn möglich) und suche nach Lösungen, anstatt Fundamentalopposition und Blockade zu betreiben. Das gilt für alle Seiten. Natürlich ist das anstrengender als einfach aus Prinzip alles, was von der AfD kommt, abzulehnen. Von daher wäre ich auch in der Politik schlecht aufgehoben, weil ich nach Vernunft und Gewissen entscheiden würde und nicht nach Fraktionszwang.