23 Uhr “nachts” war ich doch noch baden. Kühl, hinterher heiss geduscht. Nach dem Ausschlafen hab ich mich mal mit der Umgebung beschäftigt und zwei Geocaches auf die Liste gesetzt. Und einen Hügel, der sich später als Berg entpuppte. Erstmal war ich nördlich auf Sandøya, da führen auch nicht viele Wege hin, nur ein schmaler, einspuriger aufgeschütteter Damm. Dann wieder querfeldein über Moos, Gras und mit viel Wasser von unten gelaufen. Tagsüber war’s von oben heute meist trocken.
Einkaufen will hier gut geplant sein, wenn der nächste Supermarkt zwischen 10 und 30km entfernt ist. Ich hatte mich aber eh verfahren und war erstmal in Stamsund gelandet statt in Leknes. Na egal, geh ich da einkaufen, dachte ich. Der erste Supermarkt wollte keine meiner Kreditkarten — war aber auch kein Wunder, weil deren Internetanbindung ausgefallen war. Ja blöd, bin ich halt zum Coop drei Strassen weiter, da ging’s dann. Rømme, Rømmegrøt, Trockenfisch, Fischsuppe, alles was das Herz begehrt. Es gibt echt so Sachen, die gibt’s nur hier. Trockenfisch würde ich irgendwo zwischen Pernigotti und Vegemite einsortieren, und da ich letzteres mag…
Ein weiterer Cache erwartete mich unterhalb des später anvisierten Bergs, hat auch Historie dazu und zu dem Weg dorthin. Die ganze Anlage ist ein lost place.
Auf dem Rückweg kam ich dann durch Leknes durch, was trotz seiner 3400 Einwohner viel grösser und weitläufiger wirkt als so ein Dorf, was man eigentlich erwarten würde. Langsam hatte ich Hunger, hab dann also erstmal aufgetankt und dann drei Stunden Mittagsschlaf gemacht. Eine Wanderung hatte ich noch im Kopf, aber da es ja eh nicht dunkel wird, kann man die auch erst um 17 Uhr anfangen 🙂
Gegeben die steilen Felswände und dass da weiter oben eh Schnee liegt, hatte ich mir schon gedacht, dass der Aufstieg zum Haveren (808moh) nichts werden würde (Schneeschuhe vergessen!), aber dass es für den Litlhaveren (471m) grad so noch reichen würde. Also los, erstmal durch die pflutschnassen Wiesen, dann über einen mehr als einen Hops breiten Fluss und in den steilen Aufstieg.
Ab etwa 400 Höhenmeter gab es Schnee, zum Glück nur von unten. Wenn mal kein Wind pfiff, war es sogar recht angenehm.
Nach ein paar Überquerungen von steilen Schneefeldern musste ich am Ende doch noch auf allen Vieren die letzten zehn Höhenmeter durch Heidelbeerbüsche kraxeln, weil der Weg vor mir vereist war. Danach war ich auf der Hochebene und für den Ausblick hat es sich gelohnt. Über dem Meer braute sich schon wieder dramatischer Niederschlag zusammen, den ich aber erst in Form von Graupelschauern zu spüren bekam, als ich wieder in der Dose sass. Wanderroute: https://ridewithgps.com/trips/90314901
Unterwegs fiel mir auf, dass man sonst immer so vom Tageslicht bestimmt wird. Das fällt hier weg (im Winter auch, ist ja eh dunkel). Man muss sich nur merken, dass die Supermärkte 8h am Tag geschlossen haben, ansonsten ist das eine 24h-Gesellschaft hier 🙂