Nach der allerersten städteverbindenden Tour Wil-Basel war heute spontan Luzern-Wil dran. Warum, weiss ich nicht, aber ich brauche ja keinen Grund, um 150km in 7:33 Fahrzeit (Schnitt 19.8km/h) mit 1064 Höhenmetern zurückzulegen. Hier der Track auf alltrails: https://www.alltrails.com/explore/recording/20180521-luzern-wil?u=m (das GPS hat ab und zu mal den Empfang verloren). Geplant hatte ich mit brouter, gefahren bin ich meistens auch so, weil das Routing schon in der Standardeinstellung sehr gut ist (Profil vm-forum-liegerad-schnell).
Den direkten Zug Wil-Luzern um 07:08 Uhr hatte ich leider verschlafen, also bin ich dann 08:08 mit Umsteigen in Zürich gefahren, weil ich keine Lust hatte, ewig mit dem Voralpenexpress über die Panoramaroute zu fahren. Um etwa 10:10 Uhr war ich abfahrbereit am KKL in Luzern, hab dann die Trackaufzeichnung wenig später noch gestartet und bin über durch mich noch nie befahrene Strecken aus Luzern rausgefahren. Mit dem Bahnhof, dem See, der Reuss und ihrer Fliessrichtung und der Lage all dieser Teile zueinander komme ich langsam klar, ist gar nicht gross anders als in Zürich auch.
Auf den ersten zehn Kilometern wollte mich tatsächlich ein Rennveloist überholen. Da hab ich dann gemerkt, dass Training doch was ausmacht: ich hab ihn am Berg (aufwärts 🙂 ) abgehängt und dann in der Ebene wieder langsam rankommen lassen. Das war ein lustiges Spielchen zum Warmwerden am Anfang, am Ende hätte ich darauf keine Lust mehr gehabt, bin aber (Vorgriff!) auch dann noch erstaunlich schnell gewesen.
Im Radio lief RTR, heute mal gute 6h lang. Die wiederholen auch Programmteile, hab ich bemerkt. Witzig war der Live(?)-Bericht vom Europäischen Chortreffen in Basel, da kamen nämlich sämtliche Landessprachen plus schlechtes RSI-Englisch unübersetzt über den 4G-Äther, genial. Und eine wichtige Erkenntnis kam mir auch, da der Pfarrer/Priester bei der Pfingstmesse am Samstagabend in St. Peter was von 50 Tage nach Ostern meinte: kein Wunder heisst das auf Romanisch Tschinquaisma, auf Italienisch pentecoste und auf Französisch pentecôte. Manchmal braucht es echt den mehrsprachigen Holzhammer, bis es ankommt.
Das beste Bild war das hier, was ich mittels sonst zu vermeidender Schnellbremsung und doppeltem U-Turn wirklich noch aufnehmen musste, weil ich aus dem Lachen nicht mehr rauskam:
Pünktlich zum Übertritt in den Kanton Zürich verbesserte sich das Wetter (d.h. es wurde bedeckt statt knallsonnig). Ab Regensdorf kannte ich den weiteren Streckenverlauf fast durchgängig, aber war doch gespannt, was mir brouter da als Alternative zur 45er-Veloroute bis Effretikon vorschlug. War klasse, etwas länger, höhenmeterärmer und durchgängig asphaltiert. Mit den schmalen Pneu und >5 bar hab ich sonst auf der Schotterpiste nämlich ab >30km/h die Arschkarte. Vorher in Oerlikon kam ich direkt am Büro vorbei, hab mir dann am Bahnhof ein Bitter Lemon zur, ähh, umgehenden PET-Leerflaschen-Entsorgung eingeworfen und weiter ging’s.
In Fahrtrichtung zeigten sich öfter mal dunkle Wolken, aber da sich die Fahrtrichtung ständig änderte, insbesondere im Tösstal, war mir das egal. Ab Turbenthal regnete es tatsächlich, aber sobald ich den Kanton Zürich wieder verlassen hatte, besserte es und ich konnte trocken zu Ende fahren. Kurz vor Bichelsee gab es ein Stück Bündner Nusstorte: viel dichter und leckerer kann man Kalorien nicht (ver)packen. Sogar die Ehrenrunde via Dussnang hab ich dann noch eingebaut, einfach weil es in der Ecke gut zu fahren ist und ziemlich lange ziemlich gleichmässig bergab geht.