Nesslau-Vorder-Höhi-Ziegelbrücke

Ein bisschen Bewegung war nötig, aber keine grosse Planung, daher nur der Gedanke, dass ich ja irgendwo im Toggenburg Richtung Walensee fahren könnte. Also 11 Uhr Abfahrt, im Zug noch Updates und Caches geladen und dann in Nesslau ausgestiegen und weiter im Tal aufwärts gefahren.

Zwischen Nesslau und Stein, hinten die Churfirsten bzw. Teile davon.
Zwischen Nesslau und Stein, hinten die Churfirsten bzw. Teile davon.

Karte würde ich keine brauchen, da die Routen gut ausgeschildert sind und es meist eh kaum Möglichkeiten gibt, sich zu verfahren. Mit Schnee habe ich gerechnet, aber wird schon nicht so schlimm sein… In Stein hab ich noch sechs Snickers als Kalorienvorrat aufgenommen (davon am Ende ein Drittel gebraucht).

Die Kilometer haben gestimmt.
Die Kilometer haben gestimmt.

Also los ins Tal, unten stand noch ein Schild, dass von November bis Anfang Juni der Weg gesperrt sei. Ja gut, ich bin ja nicht aus Zucker. Durch die ersten Schneefelder und Schneewehen auf der Strasse bin ich noch so gelaufen, dass kein Schnee in die Schuhe reinkommt.

Wenig Schnee.
Wenig Schnee.

Das wurde allerdings schnell aussichtslos, weil Schuhhöhe < Schneehöhe ? relativ schnell zur wahren Aussage wurde.

Mehr Schnee.
Mehr Schnee.

Etwa 2km (so ab 1400 Höhenmeter) waren dann zum )§&$/)/(§&$, da war wechselweise Stossen, Tragen, Pausieren, Fluchen und am GPS herumspielen angesagt. Fahrbar war da nichts mehr. Ein bisschen wie die Tour zum Creux du Van im März 2013, nur wärmer.

Viel Schnee. Vgl. am Creux du Van Ende März 2013.
Viel Schnee. Vgl. am Creux du Van Ende März 2013.

Ohne den Cache als Anreiz hätte ich glaub schon vorher keine Lust mehr gehabt, aber so zählten die Meter zäh herunter. Witzigerweise hatte ich bis oben 4G und daher auch schöne Onlinekarten — die von Google Maps sogar mit aktueller Wetterlage, d.h. man erkannte gar nichts vom Weg und das deckte sich ziemlich gut mit der Realität. Irgendwo hab ich das Postvelo dann mal abgestellt und bin Schritt für Schritt durch den Tiefschnee zum Cache gestapft, Schnee bis zur Unterkante der kurzen Velohosen. Auf halber Strecke hörte ich einen Ruf von hinten, ob alles okay sei. Daraus wurde ein Austausch mit der Erkenntnis, dass mir jemand mit dem Velo gefolgt und genau so lange in meinen Spuren weitergefahren war, bis irgendwo mein Velo stand. Er dachte sich “wenn der nicht aufgibt, geb ich auch nicht auf”.

Geil. Google Maps hat genau den Wegezustand abgebildet, der geherrscht hat. Live-Satellitenbilder vom Feinsten!
Geil. Google Maps hat genau den Wegezustand abgebildet, der geherrscht hat. Live-Satellitenbilder vom Feinsten!

Auf der Passhöhe habe ich ihn wiedergesehen und dort kam auch noch von der anderen Seite ein anderer Rennvelofahrer herauf. Nur Freaks unterwegs heute, nur die hatten mit schätzungsweise 7-8kg Velo deutlich weniger zu tragen als ich mit 20kg, fanden aber die Tour auch geil (Zitat!).

Die Abfahrt war fast lückenlos von oben fahrbar, weil ich auch über Arvenbüel gefahren bin, das sogar Postautoanschluss hat. Grenzgeschwindigkeit bei aufrechter Fahrweise war 60km/h, d.h. da musste ich nicht mehr bremsen und wurde auch nicht mehr schneller. Das Überholen eines Motorrads hab ich dann doch sein lassen, auch wenn der ziemlich vor mir herumgetrödelt hat. Hab dann lieber angehalten und Fotos gemacht.

Westende des Walensees, Weesen.
Westende des Walensees, Weesen.
Der Walensee Richtung Osten.
Der Walensee Richtung Osten.

Rückfahrt S4/S9 ab Ziegelbrücke via Wattwil. Das GPS meinte 800 Höhenmeter und 27km.

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