Schweiz-Norwegen 1:1

Das erste und bisher einzige grössere Fussballspiel, was ich gesehen habe, war der Match zwischen dem FC Kopenhagen und Rosenborg Trondheim, im Sommer 2010 in Trondheim, weil das Stadion direkt nebenan war. Gestern bin ich mit dem ÖV eine etwas weitere Strecke bis ins Stade de Suisse nach Bern gefahren, wo passenderweise das WM-Qualifikationsspiel Schweiz-Norwegen stattfand. Zur Anreise gab’s Sonderzüge, es verlief alles halbwegs gesittet und die Stimmung in den Zügen war schon vorher sehr gut, inklusive Hopp-Schwiiz- und anderen Schlachtrufen. Das Stadion war ausverkauft und mit Schal, Schminke und obligatorischem Winkelement ausgestattet habe ich auch etwas zur rot-weissen Stimmung beigetragen. Die Hymnen kannte ich beide und zwischendurch habe ich bei einigen Ansagen des Stadionsprechers gerätselt, was das jetzt für ein Schweizer Dialekt war, bis mir dann auffiel, dass es Norwegisch war. Und das ging offenbar auch einigen Schweizern so, von denen dann Sprüche kamen wie “Ey, was häsch Du jez für ä Dialecht?” Schade, dass die hochkochende Stimmung nach dem 1:0, das quasi direkt vor meiner Nase fiel, nur kurz bis zum darauffolgenden Gegentor währte. Die Parteiischkeit des Publikums bei jeder Schiedsrichterentscheidung war natürlich auch klar und ich bin ausserdem immer wieder überrascht, wieviel kleiner das Spielfeld im Vergleich zu den Fernsehbildern doch ist. Hinterher ging’s mit dem perfekt organisierten ÖV wieder zurück in die Heimat. Da habe ich dann noch pflichtschuldig das Altpapier zur Abholung bereitgestellt, bevor der Tag vorbei war.

Das auf den Bildern zu sehende Winkelement hatte mehrere Funktionen: erstens ist der Text der Nationalhymne drauf, zweitens steht drauf, was man rufen muss (“hopp schwiiz!”, drittens kann man’s beim Tor hochhalten (“Goooaaal”) und wenn man es als Fächer faltet, sorgt es für eine akustische Untermalung, die in ihrer Penetranz durchaus in Richtung Vuvuzela gehen kann. Ausserdem gab es noch geschenkte Smartphonehandschuhe, die ob der kühlen Temperaturen durchaus angebracht waren: in die drei hellen Fingerspitzen sind irgendwelche anderen Fasern eingewebt, so dass man mit den Handschuhen sein iPhone oder den Androiden bedienen kann.

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