Der alte Fritz und das Unwetter

Vor kurzem habe ich meinen Kabelanschluß von der Geschwindigkeit her aufbohren lassen, auf 50/5 MBit/s (down/up). Komischerweise kamen aber am PC hinter der Fritz!Box “nur” etwa 35 MBit/s an. Beim direkten Anschluß ans Kabelmodem lag die volle Geschwindigkeit an, also war die Fritz!Box schuld. Nun sind ja die Zugangsgeschwindigkeiten in den letzten Jahren rasant gestiegen, eigentlich war die Fritz!Box ursprünglich für 16MBit/s ADSL ausgelegt und somit auch in der Prozessorleistung darauf optimiert. Nach etlichem Herumspielen an der Fritz!Box 7270, das aber auch nur zu 40MBit/s führte, bin ich auf die Idee gekommen, die Firmware der Box zu erneuern. Und wie gewünscht kamen nach dem Update die vollen 50/5 MBit/s am Rechner hinter der Fritz!Box an. Das langt erstmal eine Weile, würde ich sagen. Es sei denn, es gibt wieder mehr Geschwindigkeit zum selben Preis, dann nehme ich auch gern die 100 MBit/s mit.

Bei den häufigen Gewittern und Unwettern schalte ich aber die Elektronik nach schlechten Blitz-Erfahrungen sowieso lieber ab, wenn es vorhersehbar ist.

Ich denke, mit den Meßwerten kann man nicht meckern über die vorhandene Internet-Infrastruktur.

Und noch was Lustiges: in einem aktuellen Artikel der FAZ über das Vorlauf-Aus der deutschen Schwimmer steht doch allen Ernstes im Abschnitt Am Ende geht Biedermann die Kraft aus

Zunächst war für Biedermann alles nach Plan gelaufen. Nach 50 und 100 Metern lag er unter seinem Weltrekord und auch die Durchgangszeit zur Rennhälfte von 1:52,41 Minuten war gut. Doch dann zog die Konkurrenz vorbei, Biedermann wirkte schwerfällig und konnte nicht mehr kontern. „Hinten raus konnte ich es nicht mehr halten“, erklärte Biedermann.

Das muß man gar nicht groß aus dem Kontext reißen, um seinen Satz absolut mißzuverstehen. Erinnert mich an ein ähnlich gelagertes Zitat von Helmut Kohl im Jahr 1984, das ich natürlich auch erst später kennengelernt habe.

Wo wir gerade bei Kultur sind: am Mittwoch lief auf 3sat und SWR die Live-Übertragung von Don Giovanni aus der Stuttgarter Oper. Im SWR führte Harald Schmidt durch das Stück und gab auch den Pausenunterhalter. Die dazugehörige Kritik in der FAZ (eher ein Verriß) fand ich so gut, daß ich mir das anschauen mußte und stimme mit der Kritik überhaupt nicht überein. Kann aber auch daran liegen, daß ich Harald Schmidt mag. Insbesondere die Pausenmoderation fand ich sehr gut, hier beim SWR anzuschauen.

Heuschrecken mit Erholungsgeld

Reka-Geld im Wert von zehn CHF

Als ich kürzlich meinen Bühler-SBB-Gutschein eingelöst habe, hatte ich die Option, mir das Wechselgeld in Reka-Geld auszahlen zu lassen. Das ist eine Art Ersatzwährung oder Parallelwährung der Schweizer Reisekasse:

Ihre Aufgabe sollte die Förderung des Sozialtourismus, die Ferienfinanzierung mittels sogenannten Reka-Checks, die Gründung und Entwicklung von eigenen Feriendörfern und die Vermittlung von günstigen Ferienwohnungen sein. Sie setzte sich zum Ziel, Schweizer Familien mit kleinem Einkommen und Alleinerziehende mit ihren Kindern günstige Ferien zu ermöglichen.

Für mich hat das umgehend die Assoziation mit der KdF geweckt, insbesondere mit dem Amt für Reisen, Wandern und Urlaub. Die Erholung hatte damals eben noch einen ganz anderen Zweck und der Name war irgendwie Programm. Der ideologische Aspekt stand dabei natürlich im Vordergrund, und ich bin mir sicher, daß es den in der Schweiz heute nicht gibt.

Hier noch ein sehr schöner Artikel aus der gestrigen NZZ: Das Bankgeheimnis verdient mehr Anerkennung. Der Untertitel trifft das Thema allerdings viel besser:

Das Bankgeheimnis ist Ausdruck eines einmaligen Vertrauensverhältnisses zwischen Staat und Bürger und deshalb besonders schützenswert. Für den Erfolg der Schweizer Banken war es nie ausschlaggebend. Stabilität ist der wichtigere Standortfaktor.

Übrigens finde ich das Druckformat der NZZ inzwischen äußerst praktisch und handlich. Es ist nicht ganz genau halb so groß wie die üblichen großen deutschen Zeitungen (FAZ, SZ, etc.), aber deutlich besser händelbar (was jetzt der Komponist mit Bargeld macht, weiß ich auch nicht).

Den Grashüpfer gab’s gestern bei mir in der Dusche:

Wenn man die ganze Nacht das Fenster offenläßt, gibt’s durchaus Grashüpfer, die in den ersten Stock kommen.