Anmeldung, Bankkonto, etc.

Falls ich es noch nicht geschrieben habe: ich war am Montag um 18:20 Uhr beim Gemeindeamt. Die Uhrzeit fand ich schon unvorstellbar spät für eine öffentliche Behörde, noch dazu in einem Dorf mit 12.000 Einwohnern. Jedenfalls haben für die Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung noch einige Unterlagen gefehlt, die ich dann heute nachgereicht habe. Dafür war ich um 08 Uhr beim Fotografen und habe unvermeidbare 30 CHF für 6 Paßfotos zahlen müssen.

Das Eröffnen des Bankkontos ging im Handumdrehen, wie ich es eigentlich auch erwartet hatte. Die SGKB ist eine der Kantonalbanken, die wohl eher wenig spekuliert hatten in der Finanzkrise. Die Bankmitarbeiterin hat mich sogar wiedererkannt, weil ich nach meinem zweiten Bewerbungsgespräch hier (das mit dem unterschriebenen Arbeitsvertrag) vor ein paar Wochen schon bei der Bank war, aber mangels Adresse kein Konto eröffnen konnte. Schweizerdeutsch ist zumindest ein Dialekt, der im Gegensatz zum Machteburjischen die Frauen nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit unattraktiver macht, wenn sie den Mund aufmachen.

Das Dorf ist tagsüber, wenn alle arbeiten oder in der Schule sind, unvorstellbar ruhig. Zur Mittagszeit gibt es überall eine Rush-Hour, dann ist wieder Ruhe. Die Kollegen bezeichnen es sinngemäß als “abends tot”, und alle pendeln jeden Tag hierher. Mir gefällt es jedenfalls bestens, und so tot, wie es alle hinstellen, ist es überhaupt nicht. Ich weiß nicht, wie es hier mit der steuerlichen Entlastung der Pendler aussieht, aber ich finde sowieso, daß man Pendler besteuern und nicht entlasten sollte. Daß das utopisch ist, weiß ich auch. Aber die Anreize, nicht in der Stadt, sondern im Grünen zu wohnen und damit die Zersiedelung und die Verkehrsbelastung zu fördern, sind einfach falsch gesetzt.

Mein dienstliches Halbtax-Abo (die hiesige Bahncard 50) habe ich schon geordert.

Der erste Arbeitstag

Gestern war mein erster Tag auf Arbeit. Die Kollegen kenne ich jetzt alle, es sind ja nur fünf oder sechs. Dazu gab es ein Firmenhandy, zwei Laptops, drei Monitore, gefühlte vier Stunden Meetings und jede Menge Platz für Büropflanzen. Die Aussicht vom Büro bzw. vom Besprechungsraum aus werde ich später mal fotografieren. Mit dem Schweizerdeutsch habe ich durchaus Verständnisprobleme, wenn schnell gesprochen wird, insbesondere am Telefon. Meine erste Wohnungsbesichtigung findet am Freitagmorgen statt. Es ist auch tatsächlich so, daß Einbauküche und Waschmaschine immer drin sind, teilweise auch ein Trockner.

So sieht’s hier um die Ecke aus:

Blühende Wiese in Uzwil