Bisher wusste ich ja nur von meiner Automatisierung daheim, dass sämtliche fünf Tage der letzten Woche an der Bodenheizung und am neuen Plattenboden gearbeitet wurde. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wenn ich zur Haustür reinkomme und diese Fuge sehe, die sich direkt hinten zwischen den Schranktüren fortsetzt, weiss ich doch schon, dass sich da jemand vor dem Verlegen Gedanken gemacht hat 🙂 Von den 30 Fliesen (60×60) sind nur zehn in voller Grösse verlegt, alle anderen sind irgendwo verschnitten.
Die Bodenheizung funktioniert auch, der alte Heizkörper ist weg, jetzt muss ich da nur noch die Wand sanieren und verputzen. Der Anschluss war noch nicht 100% dicht, aber das wurde vorhin schon behoben. Das war in der Grössenordnung “drei Tropfen pro Tag”.
Hier sieht man schön das Fliesenschneiderpuzzlespiel:
Die Tür zum HWR muss ich noch kürzen, an der Ecke sieht man gut, dass der Boden 1-2cm höher geworden ist als vorher, dafür jetzt aber die Fliesen niveaugleich mit der Türschwelle abschliessen. Die insgesamt etwa 5cm mehr als vorher auf dem alten Fliesenboden merkt man auch sonst beim Bücken und der Arbeitshöhe, aber das hatte ich vorher schon berücksichtigt.
Feierliche Einweihung der Bodenheizung 🙂
Die Heizung selber kostet nur 1’100 Fr., der Rest der Plattenarbeiten wird wohl mehr als Faktor 5 da drüber liegen; mal schauen, wann die Rechnung kommt. Im Moment haben wir ja noch den Eigenmietwert mit Liegenschaftsunterhalt- und Schuldzinsabzügen, abhängig davon, was am Sonntag rauskommt. Ich hab mit JA gestimmt, weil ich den Schuldzinsabzug einen völligen Fehlanreiz zur Verschuldung finde. Die anderen zwei Sachen halten sich bei mir persönlich in etwa die Waage – und so oder so: die Wärmepumpe dürfte als energetische Sanierung weiterhin ohnehin abzugsfähig bleiben, zumindest auf Kantons- und Gemeindeebene. Aber auch ohne Abzüge würde ich sie einbauen lassen, weil das ja völliger Unfug ist, beide Seiten in einem Krieg zu unterstützen 🙂
Natürlich sind mir in Abwesenheit noch lustige Umbauten eingefallen, die man hätte machen können: z.B. den Herd und dessen Schrank komplett wegnehmen und dafür in die Mitte des Raumes neu eine Kochinsel mit Tisch drumrum bauen. Aber es ist auch so gut, wie’s jetzt ist und ich werde noch ein bisschen über Phantomstufen stolpern.
Auf 13.61°E und 68.14°N war den Rest der Zeit eher Regenwetter und Sturm (>20m/s) angesagt, zwischendurch mit kurzen Wolkenlücken, aber es war beinahe unmöglich, die fünf Minuten zu Fuss zum Supermarkt ohne Regen zu schaffen. Das E-Auto war weiterhin problemlos, das Laden desselben ebenfalls (5.62 NOK pro kWh an der Säule, während gleichzeitig der Haushaltsstrom 0.30 NOK pro kWh kostet) und ich hab alle meine sonstigen Tickets abgearbeitet.
Cache-Spaziergang am Sonntag, wo knapp neben dem eigentlichen Cache noch ein älterer/archivierter lag.
Sonntagsspaziergang.
Am Montag war nochmal Orchester, diesmal waren wir im kleineren Kinosaal. Zwischendurch mal eine längere Spazierrunde in der Mittagspause.
Blick von Sund über den Nappstraumen.
Strand, dahinter Offersøy.
Kinosaal als Probenraum.
Spätere Rundfahrt.
Am Donnerstagmorgen um 07:30 Uhr hatte ich einen der elf Flüge, die täglich von Leknes nach Bodø (und umgekehrt, sonst wäre ja irgendwo Flugzeugmangel) gehen, gebucht. Aus unerfindlichen Gründen war es nicht möglich, ein durchgehendes Ticket Leknes-Zürich zu buchen, also gab es diesen Einzelflug. Die Sicherheitskontrolle in Leknes hat mich vor einem mutmasslich teuren Fehler bewahrt: ich hatte den Autoschlüssel noch in der Hosentasche. Da ich wie üblich viel zu früh am Flugplatz war, bin ich einfach nochmal kurz die fünf Meter zurückgelaufen und hab den dort in die Avis-Box eingeworfen. Die eigentlich lange Wartezeit in Bodø wurde dadurch erheblich verkürzt, dass die Dirigentin in ihre Heimat (Moldau) unterwegs war und ebenfalls so lange warten musste, weil es nicht durchgehend buchbar war. Der inner join unserer Sprachen war Norwegisch und sie kennt jetzt alle unsere Orchester-Konzertprogramme, weil sie selber noch auf der Suche war und was organisieren muss.
Regenbogen über Gravdal.
Regenbogen über Gravdal, andere Richtung.
Flugplatz mit kaputten Leuchtbuchstaben.
Der Luftbus 🙂
Was wieder eindrücklich war: wie schnell das Wetter und die gesamte Lichtstimmung von Spätsommer in Spätherbst bis Winter umschlagen. 2h weniger Tageslicht in zwei Wochen, entsprechend am Ende auch schon verschneite Bergspitzen, am Anfang 20°C, am Ende knapp über Frost.
Am Freitag war gutes Wetter, also hab ich die Arbeitszeit durch Aus- und Einstempeln etwas länger unterbrochen und bin auf den Justadtinden gelaufen, wo ich vor knapp zwei Jahren auch schon mal war: Lofoten im Herbst (3). 772 Höhenmeter, 3:10h in Bewegung, nach 1:45h war ich oben, inklusive vieler kurzer Aussichtspausen. Die Lage der Nation und Jung&Naiv mit dem Gründer des ZPS haben auf höherer Geschwindigkeit für Auf- und Abstieg ausgereicht. Gleichzeitig hatte ich noch ein SQL-Problem im Kopf.
Aufstieg zum Justadtinden
Hier waren wir im Sommer umgekehrt.
Blick Richtung Stamsundheia.
Offersøy und Holandmælen.
Blick nach Süden, Richtung Stamsundheia.
Ein versprengter Fels in der Ferne.
Blick nach Osten, Richtung Henningsvær.
Wasser ist genug da.
Danach noch ins Café, mit Laptop unterm Arm, eingecheckt, Emails beantwortet, heimgefahren und weiter Daten ausgewertet. Und am Samstagmorgen noch eine ergänzende Auswertung gemacht, weil mir die Lösung dazu tatsächlich über Nacht eingefallen ist 🙂
Samstag war absoluter Faulenzertag mit viel Schlaf, heute bisschen Spaziergang und Geocaching. Bisher noch keinen Buff gefunden, dafür heute einen älteren Cache am Platz eines neueren. Noch drei Arbeitstage, packen, am Donnerstagmorgen geht’s heim zur Bodenheizung.
Während ich 2300km weiter nördlich bin, gibt es daheim MQTT-Nachrichten meiner Bewegungsmelder aus der Küche und dem HWR. Pünktlich zum Wochenstart wurde die Bodenheizung verlegt und ich habe sogar unaufgefordert Bilder zugeschickt bekommen:
58m Leitung, 16mm Durchmesser, und meinen Wunsch, das Thermostat parallel zur Wand auszuführen, haben sie auch ausgeführt. Die Bilder kamen per Email mit CC: an den Plattenleger, der 20min später zurückgemailt hat, dass sie heute den Boden ausgiessen würden. Wiederum meldet mir die Home Automation, dass heute seit 07:15 Uhr fleissig gearbeitet wird und auch die Znünipause pünktlich beginnt und endet 🙂
Mein Ausflug in den Norden ist an sich gar nicht so teuer: 1000 Fr. pro Woche kriegt man auch daheim sehr locker ausgegeben allein für die Unterkunft; hier habe ich schon Unterkunft, Mietwagen und Flug mit drin. Das Teure an dem Ausflug ist dann eher der gleichzeitige Umbau daheim.
Am 14.09. gab’s ja noch ein paar Nachtfotos. Nach den nicht vorhandenen Nächten hier im Juli sind ja jetzt halbwegs normale Tag-Nacht-Verhältnisse, bevor es nach der Tagundnachtgleiche dann immer mehr Nacht wird. Auch jetzt merkt man die Abnahme der Tageslänge um 8min pro Tag schon deutlich, das ist immerhin eine halbe Stunde in vier Tagen. Für Sonntag war ein hoher KP-Index angekündigt, darüberhinaus auch klarer Himmel, also hab ich mich zu einem passenden Aussichtspunkt begeben (oberhalb von Mortsund) und gewartet. Die Felsen waren noch warm von der Sonne, der Wind aber schon deutlich kälter. Die Nordlichter waren schwach vorhanden.
Ausblick vor der Unterkunft nach Süden.
Es wird schon eher dunkel jetzt 🙂
Abenddämmerung oberhalb von Mortsund
Der Mond war noch zu hell.
Na immerhin 🙂
Bisschen Polarlichter.
Gestern 15.09. kam erstmal mein Vermieter vorbei, danach Handwerker. Es gibt/gab einen Wasserschaden, der dazu geführt hat, dass das ganze Wochenende das Wasser gerauscht hat und irgendwo hingelaufen ist (unterm Haus, draussen, ungefährlich). Der erste Handwerker kam mit der Wärmebildkamera, danach dann etwas später die Rohrverleger, ein paar Wände aufgemacht, Problembehebung skizziert, heute sind sie wieder da, bohren Löcher und verlegen neue Rohre.
Ich war derweil draussen, von Ballstad hinauf auf den Nonstinden, wo ich auch 2023 schon mal war: Mannen / Nonstinden+Munkan. Inzwischen führt den ersten sehr steilen Teil des Wegs eine gut ausgebaute Treppe hinauf, danach kann man auf der schrägen Hochebene ganz gut weiterlaufen. Fast keine Leute unterwegs, leicht sonnig, trocken und sehr windig.
Abends wurde mir noch eine Orchesterprobe organisiert. Das war sprachlich deutlich einfacher als 2012 im Lindenhof in Wil 🙂 Es gab neben norwegischen Noten natürlich auch was von Edition Peters mit deutschen Beschriftungen. Bisschen Blattspiel (wie immer, ähem), nächste Woche nochmal, ein Cello zum Mitspielen hat die Musikschule noch herumstehen gehabt.
Abendbeschäftigung 🙂
Weiterbildung andersrum: die musikalische Sprache kenn ich, die andere in diesem Kontext noch nicht.
Fast zwei Jahre, nachdem ich in gekündigtem Zustand in Unstad war, habe ich das Luxusproblem, dank Zeiterfassung viel Überzeit zu haben und die regelmässig abbauen zu müssen. Die Ostseerunde im Mai war auch schon so eine spontane Reise. Ausserhalb der völlig überfüllten Sommersaison ist Leknes und Umgebung sehr angenehm. Der Hinflug hatte wieder etwas Spannendes, weil OSL-BOO Verspätung hatte (am Morgen hatte das Flugzeug in seinem Umlauf in Milano was aufgesammelt), aber dann in Bodø trotz komplett aufgebrauchter Umsteigezeit der schlanke Anschluss nach Leknes gewährleistet war. Gepäck war auch alles da, Mietwagen war bestellt, Unterkunft auch.
Diesmal bin ich in Gravdal, auch wieder im untersten Geschoss eines Mehrfamilienhauses, eine komplett eigene Wohnung. Schlüssel im Briefkasten, wie üblich. Die Vermieter sind nicht da, haben aber am Freitag noch in ihrer Küche oben irgendwas am Wasser kaputtgemacht, so dass ich jetzt die ganze Zeit das Frischwasser-Rauschen in den Leitungen höre. Es ist ja eh genug Trinkwasser da und es gibt wohl auch keine Wasserzähler, also läuft es halt 🙂
Knapp unter der Wolkendecke, gegenüber jetzt Offersøy
Als die Wolkendecke mal aufriss, gute Aussicht 🙂
Beim Abstieg sogar mal blauer Himmel
Erstaunlicherweise hab ich dann sogar mal länger geschlafen als nur bis 06 Uhr. Heute (Sonntag 14.) war Sonne angesagt, also bin ich auf den Middagstinden und den Breitinden gelaufen. Unterwegs kam mir das irgendwie schon bekannt vor, und tatsächlich, 2023 war ich mit dem zweiten Faltvelo hier auch schon unterwegs. Diesmal bin ich aber nicht vom Breitinden wieder den gleichen Weg zurückgelaufen, sondern weiter Richtung Norden und dann irgendwo eine Abkürzung nach links, runter zur Strasse nach Mortsund, wo ich das Auto hingestellt hatte. Drum waren diesmal auch ein paar steile Kletterpartien bergab dabei, genau dort, wo witzigerweise auch auf der OSM-Karte kein Weg eingezeichnet ist.
Mortsund, Blick nach Westen/Gravdal
Blick vom Middagstinden nach Südwesten/Ballstad
Keine Menschen getroffen, aber witzigerweise Schafe ganz oben (nicht im Bild). Schmaler Grat überall.
Oben rechts Offersøy. Schön bunt hier im Herbst, und noch nicht kalt.
Breitinden (rechts der Mitte), Guratinden (links der Mitte dahinter).
Die Aussicht nochmal von oben, ganz links Værøya, daneben Mosken.
Dünne Jacke gegen die Sonne und falls mich der Heli suchen muss.
Im Prinzip sollte man heute noch starke Nordlichter sehen können, aber der Himmel wird sich wieder zuziehen.
Beim Einbau des WW-Heizstabes hatte ich eine abenteuerlich 42m lange Elektroleitung vom Schaltschrank im Keller bis zum Heizstab verlegt, einmal bis auf den Dachboden rauf und dann wieder bis ganz runter in den HWR. Da ich jetzt sowieso den Küchenboden offen habe, dachte ich mir jetzt doch, dass ich ja im Zuge der Ahnenforschung direkt auch ein weiteres Leerrohr vom Keller in den HWR verlegen könnte.
Also los. Schubladen ausgebaut und in der Ecke mal die Abdeckung abgenommen (da ist ein Kubikmeter ungenutzter Leerraum dahinter). Rechts unten noch mit der Lochkreissäge einen Zugang geschaffen, damit hatte ich jetzt quasi Sedrun und Faido und konnte mit einem Doppelmeter, Kupferdraht und Tape nach und nach das Leerrohr durchziehen.
Blaues Leerrohr unter der Einbauküche.
Damit hab ich die elektrische Leitungslänge vom Keller in den HWR um 30m verkürzt und die Leitungsverluste verringert 🙂 Das Leerrohr geht recht genau entlang der Gasleitung, am Ende hab ich es im Keller sogar mit Kabelbindern an derselben befestigt. Was länger gedauert hat, war, die 42m Leitung überall im Haus wieder heraus- und durchzuziehen. Die Leitung ins Leerrohr zu schieben ging mit ordentlich Silikonspray im Leerrohr sogar bergauf problemlos.
Von der Abzweigdose im HWR dann noch unter der Tür durch zum geplanten Standort der Wärmepumpe zu kommen, ist recht einfach. Den Betonboden kann ich aufmeisseln, ein Leerrohr reinlegen und das wieder zubetonieren. Eigentlich ist das auch gar nicht so wichtig, aber die WP an eine separate Sicherung im Keller anzuschliessen wäre schon ganz nett. Die Leistungsaufnahme wird dann ja sowieso auch einzeln gemessen.
Eine gute Woche, nachdem ich mir beim Warten auf die Datenbank dachte “ach was soll’s, ich reiss jetzt mal den Fussboden in der Küche raus”, ist schon der Wiederaufbauplan fertig. Erstmal hab ich aber gestern alle Ränder sauber beschnitten und auch schon einige Schnittspuren weggeputzt. Neben der Gas-Wasserleitung könnte ich noch ein Leerrohr einziehen, müsste das nur noch in der Küche weiter unter der Treppe verschwinden lassen. Vom Keller in die Küche ging es jedenfalls recht einfach mit einem 60cm-Bohrer. In einem Jahr kann ich dann ja sowieso die Gasleitung als Leerrohr verwenden.
sauber freigeschnitten
sauber freigeschnitten
sauber freigeschnitten
Gasleitung, dahinter die Wasserleitung, Richtung Keller.
Gas/Wasser verschwinden unter der Treppe.
Das Aluprofil liess sich mit roher Gewalt auch entfernen. Da kommen dann Fliesen senkrecht dran.
Heute war Besprechung mit Junod/Oertig und es ergab sich folgende Lösung: die alten Fliesen bleiben drin, darauf kommt ein dünnes Vlies, darauf werden die Wasserleitungen der Heizung montiert inkl. Verankerung im Boden, danach wird alles ausgegossen, oben Fliesen drauf, fertig.
Besprechung am 03.09.2025
Für dickere Bodenisolation ist leider kein Platz, und etwa 10 Quadratmeter Heizfläche sollten schon gut ausreichen. Der alte Boden ist nicht 100% eben, aber bei der Besprechung hatte ich Richtscheit und Wasserwaage parat, so dass wir sämtliche Zweifel direkt ausräumen konnten.
Der alte Radiator an der Wand kommt weg, an dessen Anschlüsse kommt stattdessen die Thermostatregelung für die Bodenheizung. Das gibt gleich eine ganze Wand mehr, wo ich dann sinnvoll ein Regal hinstellen kann.
Meine Anforderung für die Fliesen war “mit Cleats spurlos drüberlaufen”, das wurde auch so aufgenommen 🙂 Da kann ich mir noch ein paar Muster anschauen, es wird irgendwas helles.
Laut Plan ist das bis Ende September fertig, da lege ich mir also noch einen längeren Ausflug in den Kalender, so dass die Handwerker ungestört bauen können.
Die Abstimmung zum Eigenmietwert und der Abzugsfähigkeit u.a. solcher Sanierungen ist ja erst Ende September. Dieses Jahr geht das also noch gut. Ich konnte jetzt sogar schon elektronisch abstimmen: sehr gut gelöstes Verfahren, dauert vielleicht zwei Minuten anstatt einer Minute für die Briefwahl (plus zehn Sekunden Zeitverlust auf der Velorunde, weil man am Briefkasten doch anhalten muss).
Eigentlich seit Anfang an, aber seit einer Weile zunehmend, gibt es so Dellen im Küchenfussboden, hauptsächlich dort, wo man drüberläuft. Bei so alten Häusern weiss man ja nie, was drunter ist. Ich neige ja aber auch dazu, aus Neugier Dinge aufzumachen, also hab ich das auch hier gemacht 🙂 Vorher habe ich natürlich Albert Junod befragt, wie’s allenfalls mit einer Bodenheizung aussähe, und nachdem ich ihm die 3cm abzutragenden Lagen an der Ecke gezeigt habe, meinte er “ja”.
Dellen im Bodenbelag, die über die Zeit immer mehr werden.
Bohrtest: kommen unter den weichen Belagstellen auch Fliesen? Spoiler: ja 🙂
Kleber unter der obersten Lage.
An einer Ecke mal aufmachen. Zwei Schichten Belag weg, darunter die dritte.
Unter der dritten Lage kommt Spanplatte. Hier trocken und fest.
Unter der Spanplatte kommen Fliesen hervor. Etwa 3cm tiefer als vorher.
Siehe da, unter den mehreren Lagen Bodenbelag liegen noch die alten Fliesen. Da das drei verschiedene Materialien sind, insbesondere mit Mörtel dazwischen, entscheide ich mich frühmorgens kurz nach der Öffnung beim Sirnacher Hornbach spontan für eine Makita-Flex, zusätzlich zum Brecheisen und Sägeblättern für den Multimaster.
Gratisparkplätze beim Hornbach in Sirnach. Wenn man mit dem Velo kommt 🙂
Danach ging’s an der Ecke direkt weiter mit dem Aufsägen, erstmal entlang der Linien im Linoleum Ausschnitte gesägt, möglichst nicht die Fliesen zersägt und dann liessen sich diese mehrschichtigen Platten mit dem Brecheisen (geniale Erfindung) super raushebeln.
Weiter vorarbeiten. Der Anfang ist schwer.
Makita, Multimaster und Brecheisen sind meine Freunde.
Ab der Mitte der Küche wurde der Unterboden morsch und bröselig — genau das, was sich beim Drüberlaufen auch so anfühlt. Die Flex hat schönen Rauch produziert, erst vom Linoleum, dann Mörtelstaub, dann nochmal Linoleum und je länger ich sie dann auf die Spanplatte gehalten habe, umso dichter wurde der Holzrauch. Die Nachbarn berichteten, dass es mal vorn und mal hinten aus dem Haus geraucht hätte.
In der Raummitte fängt es an mit der morschen Spanplatte.
Da geht’s auch ganz leicht raus.
Insbesondere dort waren die Dellen.
Da ist alles genug feucht, dass es weich wird.
Die grossen Bereiche abzutragen war kein Problem, der Zeitfresser waren die Ränder und dort das saubere Abtrennen (genau wie beim Streichen von Wänden). Als ich Albert mittags nochmal gesehen hab, hab ich ihn gleich gefragt, ob sie mir dann später die jetzt hinterm Haus liegenden Bodenplatten mit entsorgen würden (wenn sie eh eine Heizung einbauen) — Dienstag ist in Rossrüti aber Kehrichttag und er hat gleich seine Monteure per Zuruf beauftragt, die Platten in den schon zur Abholung bereitstehenden Container zu verfrachten. Sehr cool 🙂
Am Nachmittag waren auch die meisten Teile draussen, ein paar Platten gab’s noch, die konnte ich direkt der Kehrichtabfuhr hinlegen, hab sie abgepasst, ihnen noch zwei Marken draufgeklebt und schon ist alles entsorgt.
Fertig und erstmal frisch gewischt.
Nochmal trocken geputzt.
Nach dem Putzen ist der Boden erstmal brauchbar, d.h. ich habe da keinen Stress, jetzt sofort neuen Belag aufbringen zu lassen. Wenn ich da mal noch an einigen Stellen mit der Schleifmaschine drangehe, wird der sogar noch richtig schön 🙂 Epilog: das ganze Erdgeschoss von einer Staubschicht befreien 😉
Für den Ersatz der Gasheizung durch eine Wärmepumpe gibt’s jetzt auch ein Lösungskonzept und irgendwann eine Offerte. Diese Wintersaison wird wohl noch CH4 verbrannt, danach gibt’s eine Hack-Lösung mit einer alpha innotec BWP 401.
Bei der Finnlines-Fähre merkt man, dass das wohl eigentlich eher eine Fracht-/Güterfähre ist, im Gegensatz z.B. zu Oslo-Kiel, die eher Kreuzfahrtcharakter hat. Die Preise für Essen an Bord sind extrem hoch, 32 EUR fürs Frühstücksbuffet und 40 EUR fürs Mittags-/Nachmittags-/Abendbuffet waren sogar mir zu viel, nachdem ich schon 324 EUR für die Überfahrt mit Innenkabine gelöhnt hatte. Aber ich hatte mich im Supermarkt in Helsinki noch aufmunitioniert 🙂 Auch Wifi mit 1 EUR pro Stunde Fährfahrt wäre ziemlich teuer gewesen, da bin ich lieber ab und zu mal an Deck gegangen, habe die Aussicht angeschaut, diverse Roamingnachrichten bekommen und bin wieder in die Kabine abgetaucht. Jetzt hab ich die dritte und vierte Staffel von Friends auch durch, nachdem wir zum Jahreswechsel bei der fünften Staffel angefangen hatten. Lohnt sich, auch wenn man die Mechanismen der Gags irgendwann kennt und vorhersagen kann, was gleich passieren wird — wie bei Big Bang Theory auch. Ziemlich unschön ist die betriebswirtschaftliche Optimierung der Fähre dahingehend, dass 1.5h vor Ankunft das Personal durchkommt und die Bettwäsche und Handtücher in den Kabinen einsammelt. Klar, es ist dann 19:30 Uhr am zweiten Seetag, aber im Hotel kommt doch auch keiner um 08:30 Uhr durch, wenn man 10 Uhr auschecken muss.
Was bei der Finnlines-Fähre allerdings auf beiden Terminalseiten total nervig ist, ist der Shuttlebus-Service für Passagiere ohne Fahrzeug. Beim Einsteigen kommt man vor den Fahrzeugpassagieren drauf, weil der Shuttlebus ja auch wieder rausfahren können muss, solange die Decks noch leer sind. Beim Aussteigen muss man erst warten, bis zwei oder drei Decks leer sind und der Shuttlebus reinfahren kann. So ein echtes Terminal mit Aussteigegate ist da viel angenehmer und man ist schneller draussen. Wir haben also nach dem Anlegen um 21 Uhr etwa 45min gewartet, bis der Bus uns abholen kam, vielleicht 30 Personen. Dann hat der uns ans Terminal gefahren, was insofern ziemlich passagierunfreundlich ist, als man da erstmal ewig sucht, wo der Ausgang ist (ich war nicht der einzige, der Beschriftungen gesucht hat) und dann steht man an einer Bushaltestelle (Skandinavienkai Terminal) mit wenig Verkehr. 21:44 sollte eine Verbindung fahren, Bus nach Surenfeld, dort dann in den Bus, der von Travemünde Strand bis nach Lübeck ZOB fährt. Ja cool, eigentlich. Ich war mit einem Niederländer unterwegs, der die Ostseerunde auf der Südseite der Ostsee gemacht hatte (“maximize distance to anything Russian”) und auch alles mit dem ÖV und Interrail macht. Wir standen dann also nach kurzer Fahrt in Surenfeld, der 30er-Bus nach Lübeck kam in Sicht — und fuhr vorbei, weil er komplett überfüllt war. Die Haltestelle ist im Nichts, dort fährt Ewigkeiten auch nichts mehr, das ist ziemlich frech. Aber wir hatten Optionen: 10min laufen nach Kücknitz, von dort mit dem Regionalexpress nach Lübeck. Dort stand nur, dass der RE in Richtung Strand Verspätung hätte, und als ich dann nachgeschaut habe, war klar, warum der Linienbus so voll war: der stündliche RE vom Strand nach Lübeck war ausgefallen. Es kam dann noch ein ebenso überfüllter Ersatzbus (äh hallo? Ein Gelenkbus für einen kompletten Doppelstockzug? Und sonst so?), der uns aber noch einsteigen liess. Nur dank Kartenmaterial wusste ich ungefähr, wo der lang fuhr, und mit einem überfüllten Niederflurbus auf der Autobahn ist auch mal ein Erlebnis, auf das ich eigentlich gern verzichtet hätte. Nach einer halben Stunde waren wir am Bahnhof Lübeck, von dort waren es noch 15min bis zum IBIS. 23 Uhr eingecheckt, ins Zimmer — Klimaanlage war aus oder kaputt, ganz grosses Kino. 20 EUR pro Stunde bezahlt und dann in ein Zimmer, bei dem man das Fenster nicht aufmachen will, weil davor eine sechsspurige Strasse verläuft (und kälter war’s draussen auch nicht).
Lübeck frühmorgens.
Ein verdreckter Bahnhof (Lübeck).
Ein enger und voller Bahnhof (Hamburg Hbf).
07:09 Uhr Abfahrt ab Lübeck, es war um 06:30 Uhr alles noch tot und leer, alle Bäcker und Läden noch zu — man wird von Obdachlosen und Flaschensammlern belästigt, im Zug dann von einem aggressiven Junkie, der von der renitenten Zugbegleiterin hinauskomplimentiert wurde. Alles also wie immer und gerne verzichtbar. Im ICE ab Hamburg nach Zürich (wetten oder nicht?) ist die 1. Klasse schon zu mehr als der Hälfte mit Schweizern belegt, kurz vor Hannover schnarcht schon jemand, auch das wie immer 🙂 Daheim läuft die Klimaanlage und der Heizstab macht bald warmes Wasser. Es folgen drei Tage in Bern *gähn*, also 1’200 Bonus-Bahnkilometer nach den 5’300 Bahn- und 1’120 Schiffskilometern rund um die Ostsee.
Im Prinzip hätte ich das Faltvelo schon mitnehmen können, aber dort, wo ich länger war (Helsinki), war nun nicht unbedingt Velowetter und die Strassenbeläge mit sehr grobem Kopfsteinpflaster plus Regen und Tramschienen auch nicht zum gemütlichen Fahren geeignet. Für die Fähre wäre es wiederum sehr praktisch gewesen und dann natürlich für die Fahrt nach Lübeck viel stressfreier. Aber auch ohne Velo hab ich mich wohl genug bewegt und bin gut rumgekommen. Finnisch ist witzig, vor allem weil die zweite Landessprache Schwedisch ist und das mit Norwegischkenntnissen gut geht.