Glasfaser im Wohnzimmer

Grundversorgung (v.r.n.l.): Strom, Swisscom, Glasfaser
Grundversorgung (v.r.n.l.): Strom, Swisscom, Glasfaser

Einen Glasfaser-Backbone hatte ich ja in der Coquistrasse schon mal selbst vor dem Verlegen des Laminats eingezogen, aber jetzt hab ich auch nach draussen vier Fasern, momentan bis 200 MBit/s symmetrisch bestellbar, technisch aber prima bis 1GBit/s. Das Einziehen der Faser und das Setzen der Dose ging gerade mal eine Viertelstunde, ich konnte den Monteuren nicht mal einen Kaffee machen.

Geschwindigkeitsupgrade da

Kein Aprilscherz. Wie hier erwähnt, gibt’s tatsächlich seit heute eine um 50% schnellere Leitung. Gerade getestet:

20130401-upstream

20130401-downstream

Nicht dass ich das merken würde, ich hatte ja vorher schon 50/6 MBit/s down/up. Seltsamerweise kam das Upgrade von cablecom genau dann, als der Elektrizitätsnetzbetreiber mit der Glasfaser vor der Tür stand. Wenn Wettbewerb ordentlich reguliert abläuft und die Regeln vernünftig gesetzt sind und überwacht werden, klappt der auch; Prinzip Ordnungspolitik.

Zeitreise

20130330-veritas-8014-4140Wenn man dieser Nähmaschine zu Zeiten ihrer Herstellung in den 80ern gesagt hätte, dass sie 30 Jahre später noch existieren, mit LED-Beleuchtung aufgerüstet sein und in der Schweiz das Verdeck eines kanadischen Veloanhängers reparieren würde

20130330-veritas-chariot

Creux du Van

Mir hatten zwei Freunde unabhängig voneinander empfohlen, im Neuenburger Jura den Creux Du Van anzuschauen, einen halbwegs spektakulären Ausräumungskessel. Also bin ich via Bern und Neuchâtel bis ins Val de Travers und von dort mit dem Velo auf den Berg hoch, Höhenunterschied etwa 700m. Anfangs war alles noch schneefrei und der Niederschlag war erträglich. Je weiter ich nach oben kam, desto schwieriger war, es in den teilweise 30cm tiefen Spurrinnen noch zu fahren. Irgendwann begann dann auch ein (ohne Schnee prima zu fahrender) Wanderweg und da konnte ich mein Fahrrad nur noch abstellen und zu Fuss weiterlaufen. Schneeschuhe wären angebracht gewesen, denn ohne bin ich teilweise bis übers Knie eingesunken, so dass das Laufen recht mühsam war. Die Sicht war teilweise so gut wie Null, es war durch den Nebel und die von oben draufscheinende Sonne extrem hell und ohne GPS wäre ich wohl wieder rumgedreht. So konnte ich aber dem Pfeil folgen, mich bis an den Rand des Kraters begeben und dann an der Trockenmauer entlanglaufen. Zumindest waren die senkrecht abfallenden Mauern mangels Sicht keineswegs furchteinflössend. Der erste Geocache der Schweiz war dann schnell gefunden und ich bin wieder rumgedreht, denn langsam wurde es auch kalt und nasse Füsse hatte ich sowieso. Immerhin keine nasse Hose, denn ich hatte ja kurze Velohosen an. Von dort, wo ich mein Velo parkiert hatte, ging es auf anderem Weg bergab bis nach Couvet, wo ich dann auch gleich in den Zug nach Neuchâtel stieg und via Bern wieder zurückfuhr.

Er hätte oben eigentlich so aussehen sollen.

Hier die Rückfahrt (Bern bis Uzwil kein GPS-Emfang, nur für die Entfernungen): http://www.gpsies.com/map.do?fileId=chpakchczujidrlf und hier die Wander-und-Velostrecke:http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ygsyyfwlrzdiqqcf.

Morgenlektüre und der Fahrplan.
Morgenlektüre und der Fahrplan.
Die Uhr unten rechts ist besonders schick, deswegen wollte Apple die ja auch kopieren.
Die Uhr unten rechts ist besonders schick, deswegen wollte Apple die ja auch kopieren.
Da wollte ich eigentlich erst los, bin aber noch eine Station weiter gefahren.
Da wollte ich eigentlich erst los, bin aber noch eine Station weiter gefahren.
Die Spurrinnen wurden später noch viel tiefer.
Die Spurrinnen wurden später noch viel tiefer.
Ab nach links.
Ab nach links.
Selbst unter den Taschen waren noch etwa 40cm Schnee bis zum Boden.
Selbst unter den Taschen waren noch etwa 40cm Schnee bis zum Boden.
Zitrone-Thymian-Tee mit viel Zucker.
Zitrone-Thymian-Tee mit viel Zucker.
Mindestens 70cm tiefer Schnee.
Mindestens 70cm tiefer Schnee.
Quasi null Sicht, aber man kann steile Felswände erahnen.
Quasi null Sicht, aber man kann steile Felswände erahnen.
Dafür rennt man jetzt da hoch :-)
Dafür rennt man jetzt da hoch 🙂
Rückfahrt ab Neuchâtel, immer noch mit Schnee.
Rückfahrt ab Neuchâtel, immer noch mit Schnee.

GM, die erste

Tja, man muss auch mal Glück haben: bei einer der vorangegangenen Ticketverlosungen für die sonntägliche Late-Night-Show Giacobbo/Müller hatte ich zwei Karten gewonnen, also ging’s gestern abend nach Zürich ins Kaufleuten zur Aufzeichnung der Sendung, die dann am späten Sonntagabend ausgestrahlt wird. Dank Zeitungslektüre und politischem Interesse hatte ich mit den pointierten Inhalten der Sendung kein Problem und es ging schon in Richtung politisches Kabarett. Hier noch der Stream zur Sendung: http://www.srf.ch/sendungen/giacobbo-mueller/mit-christine-egerszegi-und-martin-o, am 21.04. geht’s wieder ins Kaufleuten, weil ich schon wieder Karten gewonnen habe. Dank günstiger Platzwahl ganz hinten sind wir auch nicht im Video zu sehen 🙂

Ein völlig matschiges Smartphonekamerafoto im Kaufleuten bei der Aufzeichnung von Giacobbo/Müller am 24.03.2013
Ein völlig matschiges Smartphonekamerafoto im Kaufleuten bei der Aufzeichnung von Giacobbo/Müller am 24.03.2013

Systemfehler bei der NZZ

Was ich am 13.12.2012 und auch letzte Woche schon mal angetönt hatte, hat die NZZ gestern als Titelartikel gehabt: Enteignung grassiert in ganz Europa (hier als pdf).

Hier ein Ausschnitt:

Der Aufschrei in der Öffentlichkeit überrascht allerdings insofern, als dass die Enteignung durch eine über Nacht eingeführte Zwangsabgabe ein Phänomen in den Mittelpunkt rückt, welches schon seit Jahren in Europa und den USA grassiert: die kalte Enteignung der Sparer. In Deutschland betrug die Rendite von fünfjährigen Staatsanleihen im Februar 0,8 Prozent. Ähnlich tief verzinst sind viele Fest- und Tagesgelder. Zugleich lag die Inflation bei 1,9 Prozent. Daraus resultieren reale Zinsen von –1,1 Prozent. Jedes Jahr schrumpft die reale Kaufkraft deutscher Sparguthaben also um 1,1 Prozent. Dieser Wert lag in den letzten zwei Jahren oft schon viel höher. In Deutschland betrugen die realen Zinsen seit Mitte 2011, je nach Massstab, zwischen –0,5 Prozent und –2,5 Prozent. In der Euro-Zone als Ganzem sind die Werte sogar noch etwas schlechter. Geradezu dramatisch sind die Zahlen in Grossbritannien, wo die reale Rendite seit dem Jahr 2010 zwischen –0,5 Prozent und –4,5 Prozent betrug. Und auch in den USA lagen die Werte zwischen 0 Prozent und –3,5 Prozent. Die Bürger dieser Staaten verlieren also massiv an Kaufkraft, vor allem, wenn die Realzinsen über einen längeren Zeitraum auf dem Niveau verharren. Das ist dramatisch, denn die Kaufkraft des Ersparten halbiert sich bei negativen Realzinsen von zum Beispiel –6 Prozent innerhalb von rund zwölf Jahren.

Tja, der Kapitalismus ist ja seit 1989 nicht das beste System, er ist halt nur übriggeblieben. Auf der einen Seite wachsen die Schulden, auf der anderen die Guthaben, wenn man alles zusammenwirft, kommt man bei Null raus. Permanentes Wachstum geht eben bei begrenzten Ressourcen nicht.

Ausserdem habe ich gerade zu meinem Entzücken festgestellt, dass ich das epaper der NZZ am Sonntag herunterladen kann, obwohl ich eigentlich nur die Montag-bis-Samstag-Ausgaben abonniert habe. Ich liebe diese Zeitung 🙂

Ostwind und Westwind

Da in Konstanz das Velozubehör auch ohne Mehrwertsteuererstattung noch billiger ist als hierzulande, habe ich das zu ersparende Geld in eine Ostwind-Verbundnetztageskarte und eine Velotageskarte investiert und war gleich früh in Konstanz, nachdem ich mich gestern erkundigt hatte, ob das, was ich brauchte, auch vorrätig sein würde. Morgens um kurz vor 09 Uhr ist in Konstanz ja wirklich der Hund verreckt, man kann sich frei bewegen und es schienen wirklich alle lange geschlafen zu haben. Also habe ich meine Besorgungen erledigt, bevor es dann voll wurde und bin am Bodensee entlang Richtung Romanshorn gefahren, zwischendurch ganz spontan in den Zug gestiegen, so dass ich dann später in Romanshorn den Voralpenexpress Richtung Luzern besteigen konnte, den ich aber in Uznach (nach zwei längeren Tunnels) wieder verlassen habe. Von dort hatte ich eine Fahrt am Walensee entlang, von West nach Ost, geplant und eventuell bei gutem Vorankommen später noch ab Sargans das Rheintal abwärts. Um die Jahreszeit scheint auch von den Velofahrern noch kaum jemand unterwegs zu sein, ausser Hundehaltern habe ich unterwegs nicht viele Leute getroffen. Einige Geocaches, Pausen und Kilometer später war ich dann in Walenstadt an der östlichen Seite des Sees angelangt. Von dort war es eigentlich nicht mehr weit bis nach Sargans, aber da ich a) mir Zeit gelassen hatte, b) keine Lust auf einsetzenden Gegenwind hatte und c) ja sowieso eine Tageskarte für den ÖV hatte, bin ich in Flums schon in den Zug gestiegen und über Sargans und Altstätten bis nach Hause gefahren.

Passenderweise habe ich dann noch meinen Kinogutschein von der letztjährigen Neuzuzügerbegrüssung in Uzwil einlösen können und war im Uzwiler KinoCity, um mir Himmelfahrtskommando anzuschauen. Der Film spielt zufälligerweise am Walensee und zwar in Mühlehorn, das ich heute auch während einer Pause ausgiebig besichtigen konnte. Im Film heisst es Gottlingen und wer Quentin Tarantinos Pulp Fiction mag, kann sich bei diesem Film sehr gut aufgehoben fühlen.

Das Wetter war zum Fahren prima, der Rückenwind sehr praktisch, nur etwas weniger diesig hätte es am Walensee sein können. Aber hey, der läuft ja nicht weg. Die Strecke von heute oder zumindest ein Teil davon ist auch da: auf gpsies.com; selbst gefahren bin ich da aber nur von Uznach bis Flums, der Rest war ÖV. Wenn’s wärmer ist, dürften die Züge wohl auch mit Velos etwas voller sein, ich war heute in insgesamt acht benutzten Zügen der einzige mit Velo.

Frühling, klar.

Direkt vorm Kinder-/Schlafzimmerfenster.
Direkt vorm Kinder-/Schlafzimmerfenster.
Wenn ich mir so die Grosswetterlage in Deutschland anschaue, passt das Wetter nicht zum Frühling. Aber so wie die Züge hier bei mir pünktlich sind, ist es auch der Frühling. Der Schneefall hörte auf und es ist ordentlich sonnig und warm

Das ist fast wie der Windows-XP-Standardbildschirmhintergrund.
Das ist fast wie der Windows-XP-Standardbildschirmhintergrund.
Ich geb zu, dass ich am Bild rumgespielt habe, aber bei den Kontrastverhältnissen geht das einfach auf keinen Sensor.
Ich geb zu, dass ich am Bild rumgespielt habe, aber bei den Kontrastverhältnissen geht das einfach auf keinen Sensor.
Die Wiese vorm Haus bietet auch was.
Die Wiese vorm Haus bietet auch was.

Finanzielle Repression geht weiter

Im Zuge der weltweiten Finanzkrise (eigentlich ja andauernden Systemkrise, Kapitalismus eben) sieht man gerade an/auf Zypern sehr schön, was eine Einlagensicherung wert ist: nichts. Es wird einfach eine wie auch immer genannte Sondersteuer auf alle Bankeinlagen erhoben, die Einlagen werden vorübergehend eingefroren und wenn die Bank wieder aufmacht, ist man um einen gewissen Prozentsatz ärmer. Da bin ich doch gerade noch zum richtigen Zeitpunkt aus dem Euro-Raum ausgewandert, auch wenn das nicht heisst, dass allfällige Einlagen in der Schweiz sicher wären. Die einen lassen höhere Inflation zu, woanders wird halt einfach das Guthaben reduziert. Wenn ich mir da den Aufschrei und die Unruhen in letzterem Fall so anschaue, ist vielleicht die erhöhte Inflation doch der für das Vertrauen in eine Volkswirtschaft günstigere Weg, weil man eben nicht von jetzt auf gleich, sondern schleichend “enteignet” wird. Ausserdem begreifen die Auswirkungen höherer Inflation nur die, die bei der Zinseszinsrechnung aufgepasst haben, wohingegen wohl die meisten Leute einen Kontoauszug lesen können dürften. Dazu auch der passende Artikel aus der NZZ (Am Schluss zahlt der Sparer, NZZ vom 18.03.2013) und ein Artikel auf Telepolis: Warum die zypriotische Bankguthaben-Steuer richtig ist.