Kaffee-Kopfschmerzen-Korrelation

Genau ein Kaffee zum Frühstück, regelmässig über Wochen, und schon gibt’s mittägliche Kopfschmerzen als Entzugserscheinungen bei Nicht-Morgenkaffee. In dem Fall gehe ich aber eher von Kausalität statt Korrelation aus. Frische Luft und Kägi-Fret helfen aber ungemein. Ausserdem ist die Alliteration im Titel irgendwie von den Namen der Big-Bang-Theory-Folgen inspiriert: hier die englische Liste (auf Deutsch kann man das allerdings vergessen, genauso wie die synchronisierte Fassung).

ggplot2, Variablennamen in einer Schlaufe

Sieht so aus, als ob ich nicht der einzige gewesen bin, der versucht hat, in R mit ggplot2 mehrere Variablen eines Data Frames einzeln nacheinander in einer Schleife z.B. in Histogramme zu plotten. Irgendwie wollte ggplot da nicht die Variablennamen annehmen, sondern ich musste einen kleinen Umweg gehen. Letzten Endes hat http://dodata.wordpress.com/2012/10/25/ggplot2-in-loops-and-multiple-plots/ geholfen.

Mit dem untenstehenden Beispiel gibt’s neun bestimmte Variablen eines Data Frames in einem png-Bild in 3×3-Aufteilung inklusive Extra-Titel obendrüber. Nach der Lösung hab ich schon eine Weile gesucht. Es ist allerdings kein commented, minimal, self-contained, reproducible code, den es sonst auf den R-Mailing-Listen erfordert, um keine dämlichen Antworten zu kriegen 🙂


vars <- names(dframe)[c(4,5,6,8,9,12,13,14,50)
dfplot <- dframe
plotlist <- list()
png(filename=paste(plotdirprefix,"015-histogramme-rpm", ".png", sep=""), width=1800,height=900)

for(i in c(1:length(vars))){
varname <- vars[i]
print(varname)

plot <- ggplot(data=dfplot) +
aes_string(x = vars[i]) +
geom_histogram() +
xlab(paste(varname, sep="")) +
ylab("Häufigkeit") +
theme_bw(base_size=20)

plotlist[[varname]] <- plot
}

grid.arrange(plotlist[[1]], plotlist[[2]], plotlist[[3]],
plotlist[[4]], plotlist[[5]], plotlist[[6]],
plotlist[[7]], plotlist[[8]], plotlist[[9]],
widths=c(3,3,3), nrow=3,
main=textGrob(label="Verteilungen Mess-/Stellgrössen", gp=gpar(cex=3)))
dev.off()

Silvesterchlausen in Urnäsch

Das müsste ein wüeschter Chlaus sein.
Das müsste ein wüeschter Chlaus sein.
Eigentlich hatte ich am Samstag meine Fahrradkette wechseln wollen, und wenn die Kette nur das Doppelte vom deutschen Preis gekostet hätte, hätte ich auch eine gekauft. Aber beim dreifachen Preis (knapp 40 EUR) für eine sehr einfache Kette war’s mir dann doch zu dumm. Immerhin konnte ich später meinen Coiffeur zu ungläubigem Staunen hinreissen, da ich noch nie beim professionellen (bezahlten) Haarschneiden gewesen war.

Ein schöner Chlaus.
Ein schöner Chlaus.
Abends ging’s dann nach Urnäsch im Appenzellerland, wo der Brauch des Silvesterchlausens stattfindet (der Link lohnt sich). Kurzfassung: die Männer (vermutlich alle) basteln einen beträchtlichen Teil ihrer Freizeit an Kostümen, Verkleidungen und insbesondere Kopfbedeckungen für diesen Brauch. Von den so durch die Gegend ziehenden Gruppen werden die Neujahrsgrüsse überbracht. Bei uns äusserte sich das so, dass wir in einem proppenvollen Restaurant in Urnäsch sassen und geschätzt etwa 20 solcher Gruppen im Laufe des Abends (mit gegen Mitternacht abnehmender Häufigkeit) ins Restaurant gestürmt kamen, mit ihren Glocken und Schellen einen Höllenlärm veranstalteten, der wiederum drei Gesangsdarbietungen umrahmte. Zwei Hörbeispiele: Schellen und Gesang (die Schellen bitte auf ohrenbetäubende Lautstärke stellen, dann passt es ungefähr).

Für Alpträume zu empfehlen.
Für Alpträume zu empfehlen.
Der Geräuschpegel bei den Schellen und Glocken war jedenfalls in einem geschlossenen Raum ziemlich grenzwertig, aber da sieht man mal, was Kühe auf der Alp das ganze Jahr über ertragen müssen. Gut, bei denen haben die Glocken auch nicht das Volumen eines grossen Mülleimers. Die Band kam die ersten paar Stunden des Abends gar nicht richtig zum Spielen, weil fast ununterbrochen die Chläuse sich die Klinke in die Hand gaben. Es wurde auch vermutet, dass der Bassist der Band ein vom Blick her prototypischer Appenzeller ist, aber ich glaub, das könnte aus meiner Erfahrung auch einfach die typische Bassistenrolle sein. Im Prinzip wie John Deacon von Queen, der hat auch immer ziemlich teilnahmslos gespielt — man merkt halt nicht, wenn er da ist, aber man merkt, wenn er fehlt.

Noch ein wüeschter Chlaus.
Noch ein wüeschter Chlaus.
Das zwischen dem Getöse und dem Gesang servierte Menu war ausserdem auch sehr lecker, nur die Bedienung kam halt öfter nicht durch die Schuppel (Gruppe Chläuse) durch. Bei Laktoseintoleranz geht Rivella eigentlich gar nicht (enthält Milchserum, also die eiweissfreie Molke), schon gar nicht mehr als zwei Liter am Abend 🙂 Nuja, war jedenfalls ein sehr gelungener Brauchtumsabend.

Dreikönigskonzert in Degersheim

Probe am Freitagabend (nur Handykamera)
Probe am Freitagabend (nur Handykamera)
Gestern fand das Dreikönigskonzert in der katholischen Kirche in Degersheim statt (Link zur Vorankündigung in der Wiler Zeitung). Ich hoffe, dass ich in zehn oder zwanzig Jahren nicht mehr das Durchschnittsalter der Besucher senke. Das Programm war aus meiner Sicht ziemlich durchwachsen, auch wenn sich da durchaus aus den Biographien der Komponisten Zusammenhänge ergeben. Mit dem Siegfried-Idyll von Wagner musste ich mich jedenfalls erstmal anfreunden, aber das ist gelungen. Bei den Geburtsjahren der Komponisten gibt’s aber durchaus Diskrepanzen zur offiziellen Geschichtsschreibung 🙂 Und obwohl ich vorher eine Velotour nach Degersheim gemacht hatte, stand ich am Freitagabend zur Probe erstmal vor der evangelisch-reformierten anstelle der katholischen Kirche. Aber ich war nicht der Einzige.
Vor dem Konzert am Samstagnachmittag
Vor dem Konzert am Samstagnachmittag

Das Konzertprogramm
Das Konzertprogramm

Neujahrsveranstaltung SVP

20120102-blocher-svp-markthalle-wattwilDie traditionelle Neujahrsveranstaltung der SVP findet jedes Jahr in einer anderen Schweizer Region statt und es werden ebenfalls traditionell dabei bedeutende Persönlichkeiten dieser Region gewürdigt. Dieses Jahr war das Toggenburg an der Reihe, in dessen Hauptort Wattwil auch die Parteiveranstaltung der Schweizerischen Volkspartei heute abgehalten wurde. Ich weiss gar nicht mehr, wie ich drauf gekommen bin, wahrscheinlich war irgendwo in einer der kostenlosen Zeitungen im Briefkasten die Anzeige für die Veranstaltung drin. Jedenfalls hat es mich interessiert, mal einen der grossen politischen Exponenten der letzten Jahre, Christoph Blocher, zu sehen und zu hören. Eingeführt wurde Blocher von Toni Brunner, dem derzeitigen Parteipräsidenten der SVP.

20120102-blocher-himselfEs war in dem Sinne keine echte politische Werbeveranstaltung, dass es rund 100 Minuten lang vor (nicht von mir) geschätzten 1’500 Anwesenden um drei bedeutende Toggenburger Persönlichkeiten ging und ganz wenig um aktuelle oder vergangene Politik, wobei sich Blocher natürlich einige Seitenhiebe an passenden Stellen in seinen historischen Erzählungen nicht verkneifen konnte und wollte, hatte ich den Eindruck. Die erste gewürdigte Persönlichkeit war der Reformator Huldrych Zwingli, die zweite der Schriftsteller Ulrich Bräker und die dritte die Bauernmalerin Babeli Giezendanner. Insgesamt war das doch ein gelungener kultureller Auftakt für 2013. Mal schauen, ob ich es schaffe, dieses Jahr alle sieben Bundesräte irgendwo live zu erleben.

Raclette zum Jahreswechsel

20121231-rivella-racletteBei der Käseauswahl hierzulande bin ich de facto schon Vegetarier, auch wenn der geschmackliche Unterschied zwischen Supermarkt-Käse und Direkt-Käserei-Käse durchaus bemerkenswert ist. Ich muss wohl mal wieder nach Urnäsch für den rezenten Raclette-Käse, denn der aus der Migros schmeckt einfach nur langweilig. Mit Käse, Erdäpfeln und Brot kann man jedenfalls ziemlich viele Gerichte zusammenzaubern.

Früher war ich auch mal Bionade-Fan, bis die sich marketingtechnisch ein Eigengoal geschossen haben, indem sie sich über den Preis von der Konkurrenz ähnlicher Getränke abheben wollten. Schlechtes Argument. Bei Brause lehne ich die Massenware Cola sowieso ab, nur alle paar Monate gibt’s mal ‘ne Tonic oder eine Bitter Lemon. Aber bei rivella könnte sich das durchaus ändern, die avanciert wirklich schon zu meinem Lieblingsgetränk.

20130101-rivella-celloIch kann ausserdem nur schätzen, wie lange die alten Saiten schon auf dem Cello waren, aber das sind bestimmt fast 15 Jahre gewesen. Das ist ein himmelweiter Unterschied, mit neuen Saiten zu spielen. Es braucht jetzt aber auch viel weniger Anstrengung und Vorsicht, dass es gut klingt.

Am Samstag kommt übrigens zum 80-jährigen Geburtstag von Emil eine Sondersendung: http://www.srf.ch/unterhaltung/comedy/emil-lacht. Eine Aufzeichnung seiner ständig stattfindenden Lesung Emil — Drei Engel kam Anfang Dezember: http://tvprogramm.srf.ch/details/1a72292b-1342-442c-89b7-a4ee3ac832ed. Inzwischen für mich sprachlich und auch inhaltlich sehr gut verständlich 🙂 Letztere Aufzeichnung ist nicht ganz so kabarettistisch veranlagt wie die als Lesung getarnte Einmann-Show von Dieter Hildebrandt, aber dennoch sehr sehenswert.

J.B.O., USoB, Lied 1

Die beiden Orchestermessen in der katholischen Kirche St. Nikolaus zu Wil waren doch irgendwie liturgisch anders aufgebaut als die evangelischen, die ich bisher kannte. Trotzdem kamen mir einige Texte bekannt vor, und hinterher fiel mir auch ein, woher: J.B.O., das Glaubensbekenntnis auf dem “United States of Blöedsinn”-Album. Hier der Text dazu: http://www.lyricstime.com/jbo-glaubensbekenntnis-lyrics.html. Wieder mal ein Beispiel, wo Kulturkenntnis eine Satire auf dieselbe Kultur erst so richtig gut macht. Einige Anspielungen von Emil Steinberger kapiere ich auch erst jetzt so richtig, etwa 20 Jahre nach dem vermutlich letzten Hören der Platten.

Appenzeller-Bahnen-Tour mit Abstecher zum Säntis

Heute ging’s auf die volle Runde mit den Appenzeller Bahnen ab Gossau über Herisau, Urnäsch (Abstecher auf den Säntis via Schwägalp), Appenzell und St. Gallen. Die Strecke kannte ich bisher nur mit dem Velo und die wäre auch heute so zu machen gewesen, aber ÖV zu fahren ist auch sehr bequem, nur kriegt man weniger von der Umgebung mit; trotzdem noch mehr als im Auto. Ansonsten lasse ich mal die Bilder für sich sprechen, der Säntis ist ja auch nur für die Schweiz lächerliche 2’502 Meter hoch.