Das Hotel war zwar billig (40 EUR pro Nacht), dafür gab’s auch bis nach Mitternacht Musik- und Feierlärm aus dem unter meinem Zimmer befindlichen Saal. Als ich morgens um 06:20 das Velo über den Gang geschoben hab, bin ich dummerweise zweimal an der Klingel hängengeblieben. Hoffe, ich hab niemanden geweckt 🙂 Ich selbst wurde durch das schreckliche Gebrüll der Vögel geweckt.
Eigentlich heissen die Stege auf dem Lago Iseo ja Floating Piers, aber ich wäre in Anbetracht der Menschenmassen dafür, sie eher Floating People zu nennen.
Aber zurück zum Tagesanfang. Ich hatte mich aufgrund des verkehrenden Zugsmaterials dazu entschieden, die Tagestour heute mit dem ÖV anzugehen. 80km wären es mit dem Velo gewesen und im Nachhinein, naja… Das Frühstück im Hotel war, nun ja, ungewohnt. Acht verschiedene Blechkuchen, Kaffee war bestellbar, trockene Brötchen mit einer Dichte kleiner als Luft, Joghurt und Multivitaminsaft gab’s noch. Fertig. Nichts weiter. Etwas ungläubig habe ich mich bei der Inaugenscheinnahme umgeschaut, aber es war alles. Ich war nicht der Einzige, alle anderen, die nach mir kamen, haben genauso blöd gesucht nach dem Rest vom Buffet. Das hat mich dann auch dazu bewogen, meine Zelte morgen schon lange vor dem Frühstück abzubrechen und die Tour zum Mortirolopass früher zu starten.
Pünktlich um 09:34 kam der Bus. Wobei, es sah nicht aus wie ein Bus. Es war eher ein grosser Kleinlaster Typ Sprinter, der um die Kurve geschossen kam und den ich grad noch so als Bus nach Edolo erkennen und winken konnte. Daraufhin kam eine Vollbremsung und ich konnte einsteigen. Ticketverkauf im Bus war nicht, der Fahrer hat nur abgewunken, also bin ich halt gratis gefahren. In Edolo ging’s zum Billettautomat, aber der wollte meine Kreditkarten alle nicht, weder mit Chip noch kontaktlos. Dann zum Glück an den Schalter daneben, eine Tageskarte gelöst und los in den Zug. Die Kunstledersitze hatten Uralt-Charme. Bis Pisogno war die Fahrt ereignislos, danach wurde der Zug eine Station vor meinem Ziel Sulzano gestoppt und die Fahrt war beendet. Von da waren es zu Fuss noch 3km bis zum Ziel und die Stege waren auch schon zu sehen, also bin ich kurzerhand gelaufen.
Etwa 1km vor Sulzano hat schon die Polizei Durchsagen gemacht, dass die Wartezeit bis zum Einlass etwa vier Stunden betragen würde. Also wird der Zugang wohl doch gedrosselt. Vier Stunden Wartezeit in der Mittagssonne würden mir zu viel sein, aber ich bin noch bis hin gelaufen, um mir vor Ort die Situation anzuschauen. Es war wirklich voll. Aber 50m weiter kam schon der Ausgang. Da ich ja des Englischen und des Italienischen nicht mächtig bin, bin ich da auf Umwegen an der Wache vorbeigelaufen und hab mich so von der Rückseite reingeschmuggelt. Tipp: wenn man rückwärts läuft, also die Front zur Wache hat, fällt das bei deren Bilderkennung nicht auf, dass die Trajektorie des Objekts in die falsche Richtung zeigt. Irgendwann war ich um die Ecke und dann auch schon auf der Pontonbrücke drauf. Ja, schwankt halt. Die NATO hat sowas in Olivgrün, aber laut Medienberichten auch nur einmal in Europa. Vielleicht sollten die sich die Stege für spätere Grossübungen sichern. Oder gleich die Übung am Lago Iseo machen.
Den ersten Steg bin ich rübergelaufen, die Farbe des Stoffes ist sehr schön, so extrem ramponiert sah er auch noch nicht aus. Am Rand wird’s nass und wenn man zu nah am Rand und am Wächter ist, wird man wieder in die Mitte vom Steg gescheucht. Auf der Insel hatte ich den eingeplanten Geocache schon abgeschrieben, hatte mal wieder das Höhenprofil nicht beachtet 🙁 An vielen Engstellen und Gängen konnte man schön die Effekte studieren, wie bei schon geringer Verengung und grossem Andrang ein Stau produziert wird. Den zweiten Teil der Stege hab ich mir dann geschenkt, zumal ich grad dort war, als der Zugang blockiert wurde, warum auch immer.
Also war ich schon wieder um 13:30 Uhr am Bahnhof Sulzano für meinen planmässigen Zug um 13:54 Uhr. Der fuhr natürlich nicht. Aufgrund des Andrangs wurden die Menschenmassen schon weit vor dem Bahnhof aufgehalten und kanalisiert. Erst nach Einfahrt des Zuges wurden die Menschen dosiert aufs Perron gelassen und (wie Viehherden) zu den Eingängen des Stadler GTW getrieben (mit Trillerpfeifen sogar). Den Zug in Richtung Brescia (falsch) hab ich ignoriert und beim nächsten hab ich mich dann auf Umwegen noch aufs Perron geschleust und bin mit eingestiegen Richtung Norden. Der Zug fuhr aber nur bis Pisogne und als ich so drin stand, dachte ich: “voll ist das hier nicht, wenn ich mir da zu den Stosszeiten im ZVV die S12 anschaue, gehen hier schon noch hundert Leute rein”. In Pisogne mussten alle aussteigen und ich hab mir dann die Zeit vertrieben, bis mein Zug kam. So eine Shopping Mall ist bei dem Wetter halt doch super, hab mir die Aufteilung des Supermarkts genauer angeschaut und mich über den Mangel an Getränkekühlern gewundert. Postkarten waren auch sehr schwer zu finden. Zur geplanten Abfahrtszeit um etwa 16 Uhr Richtung Norden kam natürlich kein Zug, denn dessen Route führte von Brescia direkt an den Floating Piers vorbei und da war natürlich überall das bekannte Menschenchaos. Also verspätete er sich etwa eine Stunde. Dafür kam dann aber wieder ein Stadler GTW, in dem ich auch das Velo hätte mitnehmen können, wenn ich es gewusst hätte. Ab Pisogne war auch niemand mehr im Zug und es war angenehm kalt. In Edolo hatte ich dann keine Lust, eine Stunde auf den Bus zu warten, bin also direkt (=mit Umweg über einen Geocache, kurz vor dem Katzenfoto) bis zum Hotel gelaufen.
Das Velo stand derweil im Hotelzimmer und hat sich ausgeruht und mit dem gestern gefundenen (und funktionierenden) Handy gespielt.
Uralt-Charme der Kunstledersitze. Fiat-Rollmaterial.
Der Steg aus der Ferne. Menschen wie eine Ameisenstrasse.
Mein, ähh, Eingang.
Schade, dass es nicht geregnet und gewittert hat.
Ex-Baywatch-Drehort.
Tröpfchenzählersystem wie am Gotthard. Halt blockweise gezählt.
Die Farben von dem Steg sind schon genial.
Achnee. Ein Stadler GTW.
Durch diese hohle Gasse muss er kommen. Sieht aus wie eine stillgelegte Bahnstrecke, ist aber in Betrieb.
Ein Rohmilchomat. Genial, direkt in die Rivellaflasche abgefüllt.
Ha. Stadler denkt an alles, auch an eingemauerte Schweine, ähh, Steckdosen.
Die Floating Piers hatten mich dazu bewogen, doch mal einen Tag freizunehmen, Velo und Zug zu verbinden und einen kurzen Ausflug nach Norditalien zu machen. Tag 1 (heute): gute 6h im Zug, Abfahrt um 06:01, normale (veloselbstverladfähige, also kein Bernina-Express) Verbindung, Umsteigen in Chur, Samedan, Pontresina und Ankunft in der Mittagshitze in Tirano. Tag 2 (morgen): Floating Piers, Tag 3 (Sonntag): Mortirolopass gleich um die Ecke bis nach Tirano, mit dem Zug retour.
Morgens um 05:45 Uhr am Bahnhof waren es schon/noch 21°C — gut dass die Stadler-Züge aus Bussnang alle klimatisiert sind. Ich finde sowieso, alle Stadler-Züge auf dem Netz sollten abends via Wil ins Depot fahren und morgens auch alle von da via Wil bereitgestellt werden. Bei den Trams läuft das doch auch so 🙂
Die Fahrzeit wurde mit der NZZ und der ZEIT nicht lang, zwischendurch noch ein paar Online-News gelesen und häufiger auch mal die Landschaft bewundert. Ab Samedan war mir das auch alles neu, da ich im Puschlav/Engadin noch nicht war. Sieht so aus, als ob sich das lohnen könnte, da nochmal hinzufahren. Dadurch, dass ich im klimatisierten Triebwagen sass, bei dem sich die Fenster zum Glück nicht öffnen lassen, waren die vielen asiatischen Touristen mit den grossen Speicherkarten in den Kameras alle in den angehängten Wagen und ich hatte meine Ruhe. Allerdings war die Temperaturdifferenz beim Aussteigen in Tirano enorm.
Das war die Anfahrt in die EU. Andere Leute wollen aus der EU raus. Kann ich gut verstehen 🙂 Von Wil aus dürfte das auch ziemlich die zeitlich längste fahrbare Strecke im Inland sein.
Von Tirano aus ging es ein paar Kilometer im Tal abwärts, mit Umwegen wegen gesperrter Velorouten. Mein eigentlicher Aufstieg war gesperrt, aber ein paar Kilometer weiter ging es dann ebenso mit einem kleinen Umweg aufwärts. Da aber sowieso die Höhenmeter der begrenzende Faktor sind, ist ein Umweg gar nicht so schlecht, weil’s dann flacher wird. Die ersten vier Motorräder, die mich überholt haben, hatten Thurgauer und St. Galler Kennzeichen.
Insgesamt ging es von 400müM bis auf 1200müM, wo ich auf Passhöhe durch Aprica gefahren bin, auch direkt durch die schmalen Gassen im Dorf und nicht auf der Hauptstrasse. Danach ging’s abwärts bis Edolo. Eigentlich wollte ich morgen mit dem Velo die 80km bis zum Lago Iseo fahren und hinterher mit dem Velo im Zug zurück bis nach Edolo, die Bahnlinie existiert und wird befahren. So ganz schlau bin ich aber aus der Webseite von trenord.it nicht geworden, also hab ich am Bahnhof in Edolo geschaut, was da für Rollmaterial unterwegs ist. Leider keine Velomitnahme. Also Alternativanreise zu den gelborangen Stegen im Lago Iseo: Bus vorm Hotel (Iscla) bis nach Edolo, dann Zug bis nach Sulzano. Und am späten Nachmittag retour. Ich frag mich grad, wie man sowas früher ohne extrem detailliertes Kartenmaterial und Internet für Routenplanungen gemacht hat. Ging wohl auch irgendwie.
Auf den letzten fünf Kilometern hab ich noch zwei nützliche Dinge aufgelesen: ein Grosstasten-Handy mit SIM-Karte (noch nicht ausprobiert) und einen 10er-12er-Ringschlüssel von HEYCO (W.-Germany). Der dürfte schon älter sein. Egal, einfach mitnehmen, sowas kann man immer brauchen.
Wil um 05:45 Uhr. Rechts in blau noch die Entlastungs-S-Bahn, mit der ich als S11 um 17:27 direkt von Oerlikon bis Wil fahren kann.
Platz fürs Velo wie gewohnt.
Das Ziel ist unten rechts.
Kompliment an die Rhätischen Bahnen, die Minibar mit dem Kaffee kam genau zum richtigen Zeitpunkt.
Der Landwasserviadukt, Blick nach vorn.
Der Landwasserviadukt, Blick nach hinten.
Kurz vorm Ospizio Bernina, am Lago Bianco.
Ein Zugführer, Station Ospizio Bernina.
Der Lago Bianco, etwas unterhalb der Stationshöhe von 2256m.
Immer weiter am See. Es kann nur abwärts gehen.
Blick ins Val Poschiavo
Die Abstandshalter: wenn man vor der Einfahrt in die Baustelle den Kopf aus dem Fenster hält, wird man unsanft gestreichelt und sollte ihn einziehen.
Hatte grad keine andere Abfülldose für Sonnencreme da und wollte nicht den 2l-Eimer (noch aus Australien) mitschleppen.
(Der Dateiname wird mal Suchmaschinen verwirren.)
Nachdem ich letzte Woche schon auf der ziemlich grossen und unübersichtlichen Kombination aus Messe und Konferenz geosummit.ch in Bern war, war heute die eintägige opendata-Veranstaltung in Lausanne dran. 3h Hinfahrt, 7h Programm, 3h Rückfahrt für jeweils etwa 300km Strecke. Bei 1.8 GB mobilem Datenverbrauch macht das 300 MB auf 100km. Ich finde, das sollte die Ressourcenverbrauchseinheit pro Streckenkilometer sein, nicht sowas ödes wie Wattstunden/km oder Liter/100km. Am besten an der ganzen Veranstaltung war der Vormittag, weil da fast alle Vorträge auf Französisch liefen. Es ist viel einfacher zu verstehen, wenn’s mich inhaltlich auch noch interessiert und ich nicht nur französisches Radio nebenbei höre. Der Unterschied zwischen Westschweizer und französischem Französisch (z.B. vom SNCF-Transparenzmann Guillaume Leborgne) war deutlich zu bemerken. Inhaltlich war die ganze Veranstaltung aber sowieso, wie wenn man Gläubige ein zweites Mal zum selben Glauben bekehren möchte. Stellt’s halt einfach Daten zur Verfügung und die Leute machen dann schon was Sinnvolles draus 🙂
Zum Nachlesen hier der Twitter-Feed zu #opendatach. Ziemlich lustig, wenn alle Speaker ein Twitter-Handle haben und man sich mit seinesgleichen im Konferenzraum über Tweets unterhält. Da landet man dann sogar mal selbst auf Fotos. Und es gab lustige WiFi-Namen.
Seit ungefähr einem Monat läuft jetzt der Raspberry Pi als Wetterstation. Vor zwei Wochen kam noch der Luftdrucksensor dazu, den ich auch noch über den I2C-Bus angeschlossen habe. Da der raspi an einem Stromkreis der Wohnung hängt, dessen Absicherung aus irgendwelchen Gründen fast immer rausfliegt, wenn ich den Dyson anschliesse (wahrscheinlich zu schwach abgesichert oder zu flinke Sicherung), muss der raspi öfter mal neu starten. Ja, und dabei wird das Dateisystem gerne mal zerstört. Natürlich hatte ich von meiner Installation kein Backup, aber beim zweiten Mal ging die Installation wesentlich schneller und mein Datenverarbeitungsskript hab ich auch gleich neu geschrieben.
Im Wesentlichen ist das hier also eine Linksammlung als Online-Backup, von dem auch andere Leute noch was haben könnten:
Alles wird in einem periodisch (crontab * * * * *) ausgeführten Skript erledigt getsensordata.py (nicht schön, aber selten).
Das Skript liest jede Minute die beiden Sensoren aus, schreibt die Werte in Dateien nach /var/tmp, aktualisiert das LCD mit den Werten und lädt die Messwerte zu thingspeak.com hoch. Das Netzwerk läuft über Wifi (mit Modul-Optionen für rtl8188eu wegen sonst schlechtem Ping) und zur Sicherheit ist noch ein USB-Stick eingesteckt, auf dem /home/russ angelegt ist. Wenn’s wieder die SD-Karte verhackstückt, spiel ich das .img vom NAS mit dd wieder ein und der Rest sollte gleich wieder laufen.
Ach ja, so sieht das aus jetzt: Rasberry Pi 1 Model B, Breakout-Boards mit zwei Sensoren (links BMP180, daneben DHT22), 16×2-Zeichen-LCD
Lustigerweise ist der Chip für die LCD-Ansteuerung immer noch ein HD44780, den ich schon vor mittlerweile 15 Jahren, damals noch in Ilmenau und unter Windows, angesteuert hatte. Es gibt sogar noch eine Webseite dazu: lcdproc. Die Fotos davon sind aber nach Rechtschreibung, Kernel-Version und dem Hostnamen dell8300 zu urteilen eher von 2004* und das Display wurde damals noch an den Parallelport angeschlossen. Und nein, ich hab keine Lust, das jetzt alles in ein Gehäuse zu verfrachten, denn nichts hält länger als ein Provisorium und form follows function.
* na toll, auf dem einen Screenshot steht sogar ein Datum vom 06. Januar 2004. Gut geraten 🙂
Daheim in Wil (und auch in der Umgebung von Zürich bis St. Gallen) hat’s die letzten vier Tage so viel geregnet, dass langsam die Überschwemmungen anfangen. Aber es gibt ja andere Ecken, wo man im Trockenen eine Runde fahren kann. Also mal relativ früh aufgestanden und 07:40 in Wil in den Zug bis Lausanne und ab um den See bis Genf. Die Stimmung um die Uhrzeit war ganz lustig, es war fast Totenstille und kein Verkehr, nur auf dem Weg zum Bahnhof begegneten mir zwei Postautos und der 722er-Bus.
Wil SG um 07:35. Alles ruhig.
Die Strecke bis Zürich konnte ich im ICN reservieren, nur die restliche Strecke war belegt, also bin ich halt in Zürich ohne Perronwechsel von Gleis 31 auf Gleis 32 gerollt und war sogar noch vier Minuten eher in Lausanne. Die Anfahrt auf Lausanne kannte ich schon: sehr schön, wenn man plötzlich den See sieht. Oder weniger schön, wenn man weiss, dass man fast die ganze Velostrecke sieht.
Der Genfersee bei der Anfahrt auf Lausanne, Richtung Osten (Rhonedelta).
Beim McD in Lausanne hab ich ein verfrühtes Mittagessen eingeworfen. Ich frag mich, was so schwierig daran sein kann, bei einer Bestellung von einer grossen Portion Pommes fünf Minuten zu brauchen, zumal ich die natürlich selbst am Terminal bestellt hab. Ich hätte sie mir auch selber holen können… Gab leider kein McDrive in Lausanne am Bahnhof 🙂
Mit leichtem Rückenwind rollte es sich recht fix bis zum Rhonedelta, nur unterbrochen von ein paar Foto- und Cache-Stops und natürlich, um kurz bei Freddie in Montreux anzuhalten. War mir eindeutig zu voll dort, aber logisch, an einem Sonntag bei gutem Wetter.
Ein Menschenauflauf in Montreux bei Freddie, geht gar nicht, also schnell weiter.
Eine Weile hab ich noch rumgerätselt, wo denn jetzt die Landesgrenze kommt und dann hab ich sie fast verpasst. Vorher bin ich erst noch durch ein Stück Wallis gefahren, nachdem ich die Rhone überquert hatte.
Mach mal Pause, sehr idyllisch, etwas windig, keine Leute.
Zwischen St. Gingolph und Evian-les-Bains war dann nur wenig Verkehr auf der Strasse. Ich hab den Eindruck, dass die französischen Strassen eine niedrigere mittlere Qualität haben und dafür aber eine grössere Varianz. D.h. meistens war’s unbequemer zu fahren als in CH, aber manchmal auch genial, topfeben und mit sinnvoller Fahrbahnaufteilung. Ein Teilstück meiner Route vor Thonon-les-Bains sah aus wie Autobahn, aber auf 90km/h begrenzt, mit Mittelstreifen, ohne Randstreifen, breite Spuren, also schön drauf geblieben. Nach 1km kam eh 2-3km Stau, da war irgendein Volksfest. Leute, begreift’s doch: ihr könnt nicht alle mit eurer Karre anreisen. Der Platz ist einfach nicht da. Immerhin bin ich am Stau schnell vorbeigefahren, ab der Hälfte sogar mit zwei Töfflis (Mopeds) vor mir, die sich (und mir) den Weg freigehupt haben, weil sie selbst durchwollten und mich erst am Ende im Rückspiegel gesehen haben.
Nach dem Stop beim McD(rive) in einem superhässlichen autofreundlichen platzverbrauchenden Gewerbegebiet (voll amerikanisch, sogar teilweise von Planungstrotteln ohne Trottoirs erstellt) bei Anthy sur Leman kam noch ein kleiner Schlenker nach Norden am “Ufer” entlang, aber vom See hab ich erst kurz vor Genf wieder was gesehen. Da war’s mir dann absolut zu voll und an der Ausfallstrasse standen schon die tiefergelegten Vollprolls in Reih und Glied und ab zu wehte der süssliche Duft von Cannabis auf die Strasse. Da ich ein paar Kilometer vorher die Zielnavigation angestellt hatte, wusste ich, dass ich es bis zum Bahnhof knapp vor Zugsabfahrt schaffen würde, habe dort noch auf der Rolltreppe die Veloreservation getätigt und bin eingestiegen.
Der Laptop* ist die ganze Zeit mitgefahren, weil ich ja wusste, dass ich hinterher noch 3:30 im Zug sitzen würde. Strom gibt’s, Essen auch, Internet auch, WC auch und das Velo kann mit. Vollversorgung also.
*Laptop = Toshiba Ultrabook, nicht das Lenovo-T420s-Waffeleisen, das wir dienstlich haben.
Ergebnis: 113km, 5:19 Fahrzeit (Link zum Track) und die Erkenntnis, dass ich mit zwei jeweils 4kg schweren Taschen vorn bequem und stabil freihändig fahren kann.
Noch ein lustiger Kommentar, den ich grad gelesen habe: der Telefonica-COO Markus Haas meint folgendes zum mobilen Datenverbrauch: “In einigen Ländern in Europa liegt der Durchschnittswert inzwischen schon bei 4 und 5 GB, in Deutschland sind es nicht einmal 1 GB. Darf man jemanden als Vollpfosten bezeichnen, wenn man’s begründen kann? Da es in Deutschland fast nur Volumentarife (sogenannte flatrates mit brutaler Drosselung nach Aufbrauchen des Inklusivvolumens) gibt und die bezahlbaren fast alle bei 1GB Daten im Monat aufhören, ist das kein Wunder. Belastbare Zahlen zur mobilen Datenmenge hierzulande konnte ich keine finden, aber bei mir persönlich sind’s etwa 30-40GB pro Monat und ich kenne noch jemanden, bei dem das auch so viel ist. Ungedrosselt, unlimitiert und sehr gut verfügbar, auch in schnellen Zügen. Mein Live-Internet-Radiostream ist jedenfalls von Wil bis Lausanne nicht abgebrochen. Bei imode von eplus damals (etwa 2001) war’s doch das Gleiche: die Nutzungszahlen sind brutal eingebrochen, nachdem der Datentransfer bepreist wurde. Hätten sie das gratis belassen, hätten da viel mehr Dienste viel schneller entstehen können.
(Flasche von Evian nicht im Bestand)
Wil SG um 07:35. Alles ruhig.
Der Genfersee bei der Anfahrt auf Lausanne, Richtung Osten (Rhonedelta).
Am Schiffsanleger in Pully.
Am Schiffsanleger in Pully, Blick nach Westen.
Error: Bike not found (IT-Insider).
Ein Menschenauflauf in Montreux bei Freddie, geht gar nicht, also schnell weiter.
Schiffsanleger in Villeneuve.
Im Rhonedelta.
Eine Walliser Kuh, die neugierig Richtung Waadt schaut. Hier passt “the grass is always greener on the other side” gut 🙂
Und so sollen die Milchkühe nach der Hornkuhinitiative aussehen? Nicht zu verwechseln mit der Milchkuhinitiative, wird schwierig Anfang Juni bei der Abstimmung.
Fähranleger in St. Gingolph.
Mach mal Pause, sehr idyllisch, etwas windig, keine Leute.
Beim Auspacken der Velotasche fiel mir ein Mitbringsel von unterwegs wieder in die Hände. Bei GC61XNR hab ich eine Weile an einem dieser verfluchten Steinmauercaches gesucht, aber ihn nicht gefunden. Dafür lag an der Steinmauer ein längeres zylindrisches Objekt mit USB-Ladebuchse. Continue reading “(Ausser)Schwyz-Fundsache”
Kulinarische Energie? Keine Ahnung. 1.5l Wasser, 1.5l Rivella/Bitter Lemon/Sprite (bähh, extrem süss), Big King irgendwas und dazu Pommes, zwei Bananen, n Apfel, zwei Rüebli.
Elektrische Energie? Der Forumslader tut super seinen Job und sowohl der Pufferakku als auch das permanent voll laufende Smartphone waren und blieben voll.