Kurzer Abstecher nach Leipzig

Am letzten Donnerstag ging es nach gut sechs Wochen in Uzwil und Umgebung das erste Mal weiter nach Deutschland rein als nur bis nach Konstanz. Zuerst war ich völlig perplex, als ich am Freitagmorgen gegen 06 Uhr aus dem Nachtzugfenster schaute und keinerlei Erhebungen, welcher Art auch immer, sah. Nüscht, nur de Leipziger Tieflandsbucht. Bei Gewässern sehe ich ja irgendwie ein, daß die flach sein sollten, aber bei einer Kulturlandschaft? Ich bevorzuge Berge, auch wenn ich die nicht immer hochlaufen muß, sondern mir die auch gerne von unten oder aus dem Zug anschaue. Noch besser sind ja Fjorde mit hohen Bergen drumherum, aber die hat’s nun in der Schweiz wirklich nicht. Aber an der Landschaft liegt es nicht unbedingt, ob ich eine Gegend mag oder nicht, die Leute, die Gesellschaft und das Umfeld müssen dazu passen. Meer ist eigentlich auch in Ordnung, nur trifft sich das meist mit Sonne und die vertrage ich nun mal nicht in größeren Mengen. Vielleicht schränken ja Berge im Gegensatz zu einer Tieflandsbucht auch die Perspektive ein, aber ich kann den Horizont und den Blickwinkel durch Hochlaufen deutlich verändern 🙂

Jedenfalls habe ich die drei Tage mit den Mädels gut verbracht und einen größeren Spielplatz, der von Latte Macchiato trinkenden Besserverdiener-Ehefrauen bevölkert wurde, mit den beiden Mädels bewirtschaftet. In Magdeburg wäre ich selbst in der Hegelstraße auf dem Spielplatz in meiner derzeitigen Arbeitskleidung Jeans/Hemd vollkommen overdressed gewesen, das war bei obigem Spielplatz nicht der Fall. Aber die mitgebrachte Bühler-Mehlschaufel, zweckentfremdet zum Buddeln, fand regen Anklang bei den anderen Spielplatzbesuchern. Zur Not ist die auch zur Selbstverteidigung geeignet.

Was ich auch ganz sicher nicht vermisse: Hundehaufen und nervende, drängelnde, ungeduldige Autofahrer. Bleibt bitte beide in Deutschland, hier in der Schweiz funktionieren diese beiden Aspekte einwandfrei. Nicht nur auf dem Dorf, sondern auch in den größeren Städten. Der Respekt der einzelnen Verkehrsteilnehmer gegenüber einander sowie der Hundehalter gegenüber der restlichen Gesellschaft scheint einfach da zu sein. Eventuell liegt es auch an der Angst vor Strafen. Auch im Zug brauche ich nicht mal zu fragen, ob ich mich auf einen noch freien Platz in einer Vierer-Sitzgruppe setzen kann, sondern der wird mir einfach schon angeboten. Es sind wirklich viele kleine Details, die ich hier feststelle und die mir einfach sehr gut gefallen. Man kommt auch leicht mit den Leuten ins Gespräch, die ganze Mentalität ist anders. Die Deutschschweiz ist trotzdem oder gerade deswegen eben nicht Deutschland, auch wenn das immer wieder Leute behaupten. Ich find’ sie viel fortschrittlicher und sympathischer.

Heute morgen gab’s wegen einer Stellwerkstörung im Bahnhof Zürich-Altstetten noch eine ordentliche Verspätung, aber da das gas gesamte Netz um Zürich betraf, hat es mich nicht den IC-Anschluß Richtung Osten gekostet. Bisher war ich auch nur mit CNL Berlin-Zürich unterwegs, welcher Doppelstock-Schlafwagen führt. Der wird irgendwo hinter Erfurt (Fulda?) mit dem CNL Prag-Zürich gekoppelt, welcher nur “normale” Schlafwagen hat. Wenn beim nächsten Mal noch Schlafplätze da sind, werde ich ja sehen, wie das von innen aussieht. Liegeplatz geht eigentlich auch, nur für mich nicht die oberste Liege im Abteil, denn die sind jeweils nur 175cm lang.
Am Zugende sind die zwei DoStos zu sehen.

Beim Gewitter vorhin scheint es meine sündhaft teure Kinesis-Tastatur getötet zu haben. Mal sehen, ob sich das morgen bewahrheitet, ich hab ja zwei davon zum Quertauschen.

Update 19.06.: Fritz!Box, Monitor und Rechner haben auch was abbekommen beim Gewitter. Jetzt wird’s doch ein Versicherungsschaden :-/

Endlich mal eine andere Sprache

Nach Deutsch und Englisch kommt jetzt als nächstes Französisch an die Reihe. Mein Sprachkurs ist genehmigt, der ist direkt von Bühler als Weiterbildung gedacht und findet nur ein paar Etagen unter unserem Büro statt, was ich sehr praktisch finde. Die Kursgebühr wird vom Lohn einbehalten und nach erfolgreichem Abschlußtest mit selbigem zurückerstattet, auch angenehm, so einen Anreiz zu haben.

Beim Einstufungstest kam ich unter den Bedingungen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens auf das Niveau A2, was ich doch beachtlich finde (es gibt noch B1/B2 und C1/C2). Ich hatte Französisch nur von der 07.-09. Klasse, was etwa 17 Jahre her sein dürfte, und das Niveau war wahrscheinlich damals auch nicht höher als A2. Und eigentlich hatte ich es auch nur in der 07. Klasse wegen des nachfolgenden Lehrerwechsels, der einigen Mitlesenden bekannt sein dürfte 🙂 Damit dürfte ich schon in der 07. Klasse das meiste aufgesaugt haben, was es mir trotz Blödsinn-Machens und Störens in der 08./09. Klasse ermöglicht hat, dennoch gute Noten einzufahren (bis auf meine einzige 6 wegen Spickens, an die ich mich noch gut erinnere, war auch das einzige Mal, daß ich es mit Spicken probiert habe). Also, auf ein Neues, denn ich möchte mich ja auch hinter dem Röstigraben verständigen können, ohne automatisch auf Englisch auszuweichen, wie es mir in Genf passiert ist. Gut: daß dann der Typ, der mich da an der Fontäne nach dem Weg gefragt hat, sowieso ein Australier war, war ein unerwarteter Zufall, aber sehr lustig, weil er mich gleich gefragt hat, ob ich aus Victoria komme (klang wohl so :-))

Als nächstes kommt dann Russisch (mal wieder) an die Reihe, wenn ich bei Französisch in C1 oder C2 erreicht habe. Immerhin habe ich ja die französischen Fernsehsender. Wär schon schick, Le fabuleux destin d’Amélie Poulain mal im Original schauen und verstehen zu können.

Dicke Türen

Im Gegensatz zu den Türen meiner Wohnung ist eine Kellertür in unserem Keller besonders dick. Ich war lange nicht mehr in einem Bunker, in einem Bombenraum oder in einem Luftschutzkeller, aber bei älteren Bauten hat die Schweiz sowas noch standardmäßig eingebaut. Unser Haus steht auch noch in Hanglage, da könnte man sich durchaus sicher fühlen, wenn nicht der Bunkerraum mit Kellerabteilen vollgepflastert wäre. Der Kalte Krieg läßt grüßen. Inzwischen ist der Einbau eines Schutzraums bei Neubauten keine Pflicht mehr.

Erdbeerflagge, Suppengrün und IP-Telefone

Hier gibt’s sehr leckere Schweizer Erdbeeren, die sind fast so gut wie die norwegischen, die wegen der langen Sonne im Sommer im Hohen Norden doch noch einen Zacken süßer sind. Da ich eh gerade beim Einzuckern war…

Bei der Deutschlandflagge braucht’s da mehr Farben, vielleicht schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren und unreife Moltebeeren oder Physalis? Jedenfalls gibt’s jetzt keine Handyfotos mehr, wenn es sich vermeiden läßt. Suppengrün beinhaltet hier übrigens sogar eine ganze Zwiebel und ein passend großes Bruchteil eines Weißkohls, sehr praktisch. Der Kohl vermehrt sich sonst immer so, wenn man ihn aufschneidet.

Meine IP-Telefone funktionieren jetzt auch. Erreichbar bin ich unter den deutschen Nummern 0391-5058442 bzw. 0391-50549596. Vielleicht lege ich mir auch noch eine Schweizer IP-Nummer zu. Wer anrufen möchte, nur zu, ich gehe sogar ran 🙂

Nachtrag am 12.06. 13:00: Laut diesem eigenen Blog-Beitrag von 2004, kurz bevor es nach Australien ging, hatte ich damals eine Leipziger Festnetznummer von Sipgate, die dann nach Rückkehr zu einer Magdeburger Nummer geändert wurde. Es ist aber immer noch derselbe sipgate-Account seit fast acht (!) Jahren.

Umzug erledigt

Nach einer längeren Wartezeit am Montag kam gegen 18 Uhr der erwartete Anruf von Christ, daß der Möbelwagen gleich ankommen würde. Da war offensichtlich noch mal umgepackt worden, denn auf einen 40(?)-Tonner hatten die das in Darlingerode nicht geladen.

Es gab erst einige Probleme, in den Bäckerweg reinzufahren, aber ein erfahrener LKW-Fahrer schafft auch das locker.

Die beiden Männer haben zwei Stunden lang ausgeladen und in den zweiten Stock getragen, ich habe oben abgenommen und die lange Packliste abgehakt. Bis auf zwei Weißbiergläser und eine Teekanne ist auch nichts kaputt gegangen. Spiegel und Bilder wurden sogar noch extra verpackt angeliefert. Von den Pappkartons haben fast ausschließlich die Bücherkartons und die Bananenkisten überlebt, der Rest wurde beim Ein-, Um- und Ausladen wohl ziemlich robust behandelt. Morgen kommt noch die Lieferung von IKEA, dann ist alles komplett. Bei Christ weiß ich also doch, wofür ich bezahle. So schnell und kompetent beraten und immer erreichbar, das ging alles problemlos. Die wären meine Empfehlung. Und nein, das ist keine Anspielung auf eine der großen Weltreligionen.

Mobilitätskosten zu IKEA

Heute gab’s mit den ersten größeren Einkauf bei IKEA, irgendwie brauchte ich ja mal einen Tisch, ein paar Stühle, ein paar Matratzen für das noch zu liefernde Tagesbett und Kleinkram. Die Lieferkosten bei IKEA Schweiz liegen bei 12% vom Warenwert, aber mindestens 99 CHF. Da lohnt es sich doch, mal ein Auto zu besorgen. Carsharing von mobility.ch gibt’s hier selbst in kleinen Orten wie Uzwil, die Autos stehen fünf Minuten von mir entfernt am Bahnhof, also habe ich mir ein Testabo besorgt und den rumstehenden Renault Mégane Combi für den Vormittag reserviert. Bei IKEA war ich pünktlich um 08 Uhr, das Parkhaus war noch komplett leer, als ich einfuhr. Gegen 09:30 begann der große Ansturm, aber da war ich schon fast fertig.

1000 CHF auf dem Wagen bei IKEA. Fürs Kleinkram hatte ich noch einen zweiten Wagen.

Der Einkaufswagen war hoffnungslos überlastet, wie ich hinterher festgestellt hatte, der verträgt eigentlich nur 130kg und schon allein der Tisch in der großen Ausführung erreicht das fast. Außerdem war der in den Abmessungen auch grenzwertig, hat aber gerade so zwischen die Radkästen gepaßt. Dementsprechend hatte ich auch zu schleppen, als ich, wieder zurück in Uzwil, alles hochtragen durfte. Danach bin ich noch kurzentschlossen zum Brockishop nach Wil gefahren, hab mich zwischendurch leicht verfahren und dort dann sehr günstig eine Lampe erstanden. Der Brocki in Flawil gefällt mir besser, und die Scheune in Uzwil ist noch genialer und noch viel günstiger und irgendwie passender. Bei McDonalds habe ich mir noch ein Eis besorgt — die haben jetzt sogar extra Einwurf-Mülleimer, die den großen Einwurfschlund direkt zur Fahrbahn haben, zum Zielwerfen. Zwischendurch wußte ich nicht recht, ob ich in der angemieteten Zeit fertig würde, also habe ich einfach in der Mobility-App auf dem Androiden auf +1h gedrückt und schon hatte ich die Zeit verlängert. Perfekt, Sekunden später wurde es auch im Bordcomputer angezeigt.

Es hat tatsächlich alles reingepaßt.

Den Mégane habe ich dann pünktlich wieder am Bahnhof hingestellt, die Verlängerung der Reservierung wieder rückgängig gemacht und die Abrechnung ist auch schon da. Der Preis ist wirklich angemessen dafür, daß ich mich um nichts kümmern muß. Schon allein ein Stellplatz vor dem Haus oder eine Garagenmiete würde 100 CHF pro Monat kosten. Das Jahresabo von Mobility kostet 190 CHF; mit der Karte könnte ich auch problemlos bei flinkster in Deutschland beim Carsharing mitmachen. Nun, was liegt da näher, als nachzuschauen, ob es auch andersherum funktioniert. Richtig, das geht, und bei flinkster bin ich eh Mitglied und zahle keine Jahresgebühr. Somit läuft mein mobility-Abo aus und ich nutze dann die Flinkster-Karte.

Hier noch ein Artikel zu den Kosten der Mobilität, als Vergleich zwischen Land und Stadt gedacht, aber natürlich kann man das so oder so rechnen. FAZ.net, durchgerechnet, Stadt oder Land; ich dachte in der Mitte des Artikels, wo denn eigentlich neben dem Geld noch die Pendel-Zeit bleibt. Aber da kam sie auch schon in die Rechnung mit rein. Die Deutsche, die ich beim Welcome Day kennengelernt habe, die jeden Tag aus Kreuzlingen nach Uzwil pendelt, meinte auch, daß sie die Pendelei nervt. Tja, dazu fiel mir nichts weiter ein. Ich könnte mir jetzt bei der kurzen Entfernung sogar mittags zu Hause ein ordentliches Menü frisch kochen und meine Mittagspause wäre immer noch deutlich unter einer Stunde lang.

Das Wohnzimmer nimmt Gestalt an. Die Schrauberei ist aber ohne Akkuschrauber irgendwann anstrengend.

Das Autofahren fand ich sehr entspannend, auch wenn es hier deutlich mehr Fußgängerüberwege gibt als in Deutschland und die Strafen und Bußen bei Verkehrsverstößen teilweise nach dem Gehalt bemessen werden (was ich klasse finde). Tempolimits sind ebenfalls prima, 120 auf der Autobahn reichen vollkommen hin. Die 80 km/h Limit auf der Landstraße erklären auch, warum mir das Radfahren auf der Landstraße viel weniger gefährlich erscheint.

CHRISTlicher Umzug

Am 04. Juni habe ich angefangen, die Speditionen anzufragen wegen des Umzugs, unter der Maßgabe, welche am schnellsten bzw. am frühesten den Umzug bewerkstelligt. Letzten Endes bin ich am Mittwoch bei Christ gelandet. Von dort wurde ich auch Ende April ziemlich schnell (abends, eine halbe Stunde nach Abschicken der Anfrage) nach Einklickern meiner Daten in die Umzugsmaske auf internationalerumzug.de zurückgerufen wegen einiger Details eines möglichen Auftrags. Diese Woche, am 06.06., habe ich erneut angefragt wegen des damaligen Angebots und es bestand die Möglichkeit, die Möbel und Kisten an diesem Wochenende zu transportieren. Am Donnerstag wurden weitere Details geklärt (war ja auch noch CHRISTlicher Feiertag bei der Spedition) mit den Umzugspapieren, am Freitagmorgen noch die Überweisung getätigt und die Zollerklärung schriftlich bestätigt, und am Freitagvormittag wurde bereits abgeholt.

Wenn die es jetzt noch schaffen, das tatsächlich am Montag zuzustellen, dann bin ich schwer begeistert. Vom Preis her waren sie auch noch die günstigsten und vor allem mußte ich so gut wie gar keine Zollpapiere weiter ausfüllen, keine Packlisten, nichts, das wurde alles erledigt. Da sind gut 2000 EUR durchaus ein angemessener Preis.

Solange die die Rohloff nicht auf die Seite legen, kommt auch kein Öl raus 🙂

Welcome Day bei Bühler

Gestern war ich von 08 bis 17 Uhr mit dem Welcome Day der Firma Bühler beschäftigt. Ich bin schwer beeindruckt von einer Firma, von der ich vor dem Umzug in die Schweiz noch nicht einmal wußte, daß sie existiert. Auf Bühler-Maschinen werden große Anteile der Weltproduktion an Weizen (66%), Schokolade (67%), Pasta (40%), Frühstückscerealien (35%), PET-Granulat (75%) und viele andere Dinge produziert bzw. verarbeitet. Diese fünf Bereiche haben wir auch kennengelernt und gesehen, wie einerseits die Herstellung der Maschinen dazu funktioniert und wie andererseits die Produkte auf den Maschinen entstehen. Es war schon witzig, zu sehen, wie aus Hartweizenmehl und Wasser oben die Spaghetti unten aus der Maschine kommen, dann aufgehängt und getrocknet werden, damit wir die später essen können. Genau das Gleiche bei der Weizenverarbeitung (das Mühlengeschäft ist das Kerngeschäft von Bühler), wobei ich ja damit nahtlos an die Weizenproduktion meiner bisherigen Forschungsarbeit der Dissertation anschließen kann 🙂

Von den 14 teilnehmenden Mitarbeitern war ich der einzige, der sich als Ingenieur gezählt hat, die anderen waren BWLer, die im Personal, als Prokurist oder in der Verwaltung arbeiten. Oder es hat sich außer mir keiner getraut, sich zu melden.

Die Schokoladenproduktion war genauso interessant, insbesondere ging es dabei um den vollständigen Prozeß von der Kakaobohnen-Ernte bis zur fertigen Schokolade, wovon Bühler einen großen Anteil der Wertschöpfung erwirtschaftet. Und am Ende gab es auch Schokoladenproben zum Mitnehmen und Aufessen (jaaa, Julia 🙂 ) Zur Zeit gibt’s im lokalen Bühler-Kundenzentrum auch eine Ausstellung zur Schokoladenherstellung.

Die ungeheure Variation an Frühstückscerealien war genauso interessant, und alles auf Bühler-Maschinen produziert, wobei meist nur im Extrusionsprozeß die Düsen am Ende geändert werden, um das Produkt zu ändern. Druckfarben bzw. deren Pigmente werden ebenfalls auf Bühler-Maschinen gemahlen.

Ich glaube, da bin ich genau an der richtigen Adresse hier gelandet, denn es war prinzipiell alles sehr interessant, maschinenbautechnisch, physikalisch und chemisch (zumindest für mich) verständlich und irgendwie ein bißchen wie die “Sendung mit der Maus”, aber acht Stunden lang. Und im Bühler-Fanshop gibt’s auch sehr praktische Sachen wie zum Beispiel das obligatorische Schweizer Sackmesser (auf hochdeutsch “Taschenmesser”) von Victorinox oder Regenschirme.

Büromaterial / Diverses

So muß ein Stiftemagazin aussehen. Endlich mal Qualität. In dem Zusammenhang habe ich auch gleich die Werbestifte (“Schreibgeräte” möchte ich die nicht nennen) der AXA Winterthur, bei der ich gestern meine Privathaftpflicht und meine Hausrat(s)versicherung abgeschlossen habe, höflich unter Hinweis auf die echten Schneider-Kulis, die sie auch hatten, abgelehnt. Häßliche und schlecht schreibende Kulis brauche ich nun wirklich nicht, davon gibt’s genügend.

Dazu noch ein nettes Video: http://pixelbark.com/79. Das Grinsen am Ende ist besonders schön 🙂

Und noch ein sehr interessantes Interview, das ich zufällig am Dienstag bei TeleZüri gesehen habe: Joschka Fischer bei der Sendung TalkTäglich, in einem 25minütigen Gespräch, aufgenommen in Luzern. Frei von fast allen politischen Fesseln (und auch wieder rundlicher) erklärt er hochinteressante Zusammenhänge, erzählt viel über die Schweiz und verliert sich nicht in politischen Dogmen. Hier der Link zu TalkTäglich vom 05.06. Schade, daß diese Leute in der Politik immer gar nicht so agieren, wie es ihrem Verständnis entspräche.

SAQ-Tagung

Mit den Tagungen geht es nahtlos weiter, nur jetzt auf der industriellen Seite und nicht mehr auf der öffentlich finanzierten Forschungsseite. Gestern ging es zur Jahrestagung des Schweizer Verbandes für Qualität SAQ ins Kongresszentrum Zürich, direkt am Zürisee. Ein etwas fragwürdiger bzw. seltsamer Tagungsbeitrag kam von Rheinmetall Defence (dem Schweizer Ableger des deutschen Waffen- und Drumherumherstellers Rheinmetall), wo ein ziemlich unpassendes mehrminütiges Werbevideo für die Flugabwehrprodukte in den auch sonst etwas langwierig anmutenden Vortrag eingeflochten wurde. Klar, Schweizer Qualität, und Rheinmetall wurde als familienfreundlichstes Schweizer Unternehmen ausgezeichnet. Na da frag mal jemand die Familien, die durch Produkte des Unternehmens dezimiert wurden.

Wer allerdings ziemlich interessant geschwätzt hat, war Georges T. Roos in seiner Rolle als Zukunftsforscher vom Büro für kulturelle Innovation. Der nicht neue, aber hauptsächlich eine Rolle spielende, von ihm “Megatrend” genannte, Sachverhalt ist die demographische Entwicklung, die hier ähnlich wie in Deutschland aussieht (niedrige Geburtenrate, steigende Lebenserwartung, Überalterung, etc.). Moderiert wurde die ganze Veranstaltung von Cornelia Boesch, dem aktuellen Gesicht der Schweizer Tagesschau. Sie hatte wohl mehr Ausstrahlung als alle anderen Referenten zusammen, Herrn Roos ausgenommen.