Als ich letztes Jahr meinen Velopass erneuert habe, habe ich das bewusst so gelegt, dass der letzte Gültigkeitstag der 29.02.2020 sein würde. Manchmal gibt es ja so bestimmte Sachverhalte, bei denen der Programmierer zu faul ist, sie zu berücksichtigen, weil sie nur alle vier Jahre oder auch nur zweimal im Jahr (Zeitumstellung) auftauchen.
Es sah alles so einfach aus und war es am Ende auch. Aber es führte zu Verwirrung. Eigentlich hatte ich beim Velopass einen Unterbruch drin — letzter Gültigkeitstag 29.02., neu bestellt ab 15.03. (nach der Sizilienreise). Da wir nun aber aus Risikovermeidungsgründen doch nicht gefahren sind, hab ich den Velopass am Schalter noch auf “nahtlos im Anschluss gültig” geändert, also ab 01.03.
Im Thurbo nach Wattwil hab ich mich schon fünf Minuten lang auf die Kontrolle gefreut, bevor sie endlich bei mir war 😀 Und zack: der Kontrolleur sieht auf seinem Display einen Velopass gültig bis 28.02.2020, dazu ein storniertes Abo ab 15.03. und ein weiteres gültiges Abo ab 01.03.2020. Die letzten beiden Punkte sind korrekt, der erste Pass nicht, der ist einfach ein Systemfehler. Wir haben uns dann eine Weile unterhalten, ich hab ihn sogar gebeten, dass er mich bitte aufschreiben soll (damit die SBB-(Thurbo? externe Entwicklung?)-IT mal ein teures Ticket dafür kriegt!). Später bin ich noch mit dem Bild aus der App zu ihm, wo ja alles gültig angezeigt war. Und dann hab ich mich schon auf weitere Diskussionen in weiteren Zügen gefreut.
Schade, im Panoramaexpress war bei dem Kontrolleur in der App mein Abo bis 29.02. korrekt angezeigt (haben die andere App-Versionen?) — dafür war nur noch das stornierte ab 15.03. drin, nicht das bereits erneuerte ab 01.03. Das kann aber eine einfache fehlende Synchronisation sein. Und: ein anderes Bahnunternehmen. Vorher Thurbo, jetzt SOB. Na solange sie pünktlich fahren und Veloplatz haben, ist mir das egal. Auf dem späteren Heimweg kam mich der allererste Kontrolleur nochmal prüfen und musste grinsen 🙂
Eigentlich hatten wir noch eine Ersatztour geplant, aber wegen eines platten Schlauchs wurde daraus nur ein Spaziergang nach Rapperswil.
Nach einer ordentlichen Stärkung im dieci’ (wo alle Italienisch sprachen) hatte ich noch im Kopf, bis nach Sargans zu fahren und dort in den Zug nach Wil zu steigen.
Hinter mir zogen allerdings dunkle Wolken auf und der Wind kam immer von vorne. Bei 5km Abstand zu Ziegelbrücke (und 7-8km/h Tempo) hab ich eine 180°-Wende eingelegt und bin mit etwa 35km/h bis nach Uznach geflogen und dort in den Zug gestiegen.
War wohl auch gut so, später kamen Sturm und Regen bis nach Wil.
Die Nacht auf dem CP war ruhig, nebenan rauschte ein Fluss und es gab Bodenfrost. Abfahrt gegen 08:30, subito Einstieg in die Passsteigung, also war ich schnell warm. Kalkuliert hatte ich 3h für 1100Hm, das passte auch. Leider hatte ich keine Sonne oben, sondern bedeckten Himmel und Wind. Der Blick nach links zum Stilfserjoch zeigte Schnee, und laut Plan wollte ich ja eh wieder runter. Mein Mini-Serpentinenfahren hat die Strecke von 13 auf 15km verlängert und entsprechend die Steigung reduziert. Ist angenehmer so als immer mit 10%.
Nach vielen numerierten Kurven/Kehren abwärts wurde es langsam wärmer, die Leitplanken waren nicht mehr verzinkt glänzend, sondern rostig braun und in Bormio gab’s einen Zmittagshalt, der sich auch zum Zelttrocknen eignete. Oben auf der Passhöhe war ja leider alles geschlossen. Velofahrer waren auch noch einige ausser mir unterwegs.
Ab Bormio bin ich meist auf dem Sentiero Valtellini unterwegs gewesen, einem etwa 2m breiten glatten Asphaltband abseits der Strassen und meist auch kreuzungsfrei, ähnlich wie der Tösstalradweg. Ab etwa 10km vor Tirano kannte ich die Strecke schon, von der Tour über den Passo del Mortirolo. Es waren kaum Leute unterwegs, mittlere Geschwindigkeit um 30km/h, ich hatte noch Höhenmeter zu vernichten.
Weil ich faul war und nicht wieder von 450 auf etwa 1000m rauffahren wollte, gab’s ab Tirano bis Le Prese die RhB. Der Zugbegleiter hat mich bei Erblicken meines Schwerlastgefährts gleich nach vorn in den niederflurigen Allegra geschickt — hätte ich auch allein so gemacht 🙂 Die Strecke auf der Strasse ist nicht sonderlich schön und ich seh sie ja morgen wieder, wenn ich via Tirano weiter Richtung Lago di Como rolle.
Übernachtung in Le Prese fast am Lago Poschiavo auf dem Campingplatz. Die Badeschlappen aus dem Nachtzug sind sehr praktisch (insb. auch leicht), weil ich in den neuen Veloschuhen nicht besonders gut laufen kann.
Nach einem 10km-Abstecher zum Shopping nach Poschiavo und einer Runde am Nordufer waren das heute 85km und 1200Hm in 6:08h Fahrzeit. Gestern zum Vergleich 37km, 938Hm und 3:11h Fahrzeit. Die Dusche läuft mit 50 Rappen 3min, ich war vorher fertig; der CP kostet 15.30 Fr., aber berechnet haben sie 16.80. Kleinkram, und ich hab es nur der Ordnung halber hinterher angeschaut. Immerhin bin ich den ersten neuen 100er problemlos am CP und den zweiten neuen Hunderter am Coop-Automat losgeworden.
Kann man in der Lotterie auch ein Ereignislos ziehen? So gestaltete sich jedenfalls die Fahrt bis Zernez. Einmal umsteigen nur in Landquart, drum hab ich ja den Startort so gewählt. Die neuen Taschen haben mehrere Vorteile: man kommt immer an fast alles ran, wenn man aufmacht, es ist nicht nur ein grosser senkrechter Sack wie ein Backroller. Bis 65km/h alles stabil, darüber mangels freier Strecke noch nicht probiert. Taschennachteil: man muss immer fast alles befestigen und schliessen, bei den Backrollern wirft man alles rein und kann quasi offenlassen.
Nach der Ausfahrt aus dem Vereina war alles sonnig, ich war schon zwei Stunden früher als geplant abgefahren, somit war genug Zeit, noch im Coop Nussbrezeln und Nusstorten zu kaufen. Für erstere haben die beiden Kassiererinnen aber wirklich alles gegeben, dass sie die auch in die Kasse tippen konnten. Fünf Minuten später hatte ich zwar zwei bezahlt, bin aber nur mit einer ungegessenen rausspaziert. Draussen hat mich noch jemand gefragt, ob das nicht un(!)bequem sei auf dem Liegevelo. So herum hatte ich die Frage noch nie gehört.
Ab Zernez ging es gleich aufwärts, mit stossweise mehr Verkehr, aber meist ganz okay. Nach 850 Höhenmetern war ich schon oben am Pass dal Fuorn (Ofenpass). Der letzte Kilometer hatte etwa 10% Steigung. Wegen Auskühlung bin ich fix wieder hangab weitergerollt. Die vordere Bremse hatte ich grad wieder durch die vorherige Julie HP ersetzt, weil bei der MT der Hebel kaputt war. Naja, Beläge hatte ich keine neuen mehr, also müssen die jetzt tun, die drin sind. Quietscht.
Die Taschen haben wegen der Breite auch den Vorteil, dass ich absteigefrei an der Leitplanke anhalten kann. Parallel fahren, stoppen, nach rechts kippen, fertig. An sonstigen Pfosten ging das vorher auch schon.
Nach 4h Fahrzeit war ich schon am Campingplatz in Sta. Maria angekommen, alles blitzsauber, geduscht, Meldeschein ausgefüllt, 17 Fr. bezahlt, fertig.
Meine Marschroute hab ich natürlich daheim gelassen, aber wichtig ist die eh nicht, das meiste ist im Kopf. Der tieftemperaturgeeignete Schlafsack ist diesmal dabei, nicht so wie im Val de Joux bei der Bahnhofsfototour mit Nachtfrost.
Als ich oben am Pass noch eine PET-Flasche zerdrückt und entsorgt habe, fiel mir wieder die Szene aus dem aktuellen Programm von Ursus & Nadeschkin ein, wo sie das als ein typisches Schweizer Geräusch bezeichnen. Stimmt, ist mir in Neuseeland genau so passiert. Ich hörte das auf einem Campingplatz und da wusste ich Bescheid, wo die herkommen.
Also ein bisschen anders war das Ziel heute doch, aber nicht weit von Zweisimmen entfernt. Nach 75km hatte ich keine Lust mehr, wie gestern angedeutet noch nach Zweisimmen zu fahren.
Die anderen beiden Gäste, die gestern noch im Hotel ankamen, haben sich natürlich für das Liegevelo interessiert, es war ja auch sonst niemand da zum Quatschen. Hab ihnen das also so gut wie möglich auf Französisch erklärt und sie haben natürlich auch dieselben Fragen gestellt wie alle anderen Leute auch (confort? visibilité? long parcours? etc.) Als ich meinte, dass ich nur cent kilometres heute gemacht hätte, haben sie etwas ungläubig geschaut, aber ich hab ja nicht gelogen.
06:50 klingelte der Wecker, mit lautem cleats-klack-klack-klack bin ich die 50 Stein-Treppenstufen hinuntergelaufen und hab mir ein rudimentäres Frühstück eingeworfen. Reguläres Frühstück wäre erst ab 08 Uhr möglich gewesen.
07:34 war ich schon in Massongex (hatte noch kein Bahnhofsfoto, was will man sonst da?) und bin dann das brouter-Routing ignorierend über die laut Karte und Realität vorhandene Rhône-Brücke gefahren, dabei 2km kürzer als das Routing. 07:45 war ich in Bex und dort ging um 08:04 der Zug Richtung Villars-sur-Ollon. Skifahrer stiegen ein und stellten ihre Ski/Boards hin, während ich ja schon drin war. Genug Platz war vorhanden. Ab Bévieux ging es als Zahnradbahn weiter, rauf von etwa 400m bis auf 1250m nach Villars.
Kurzer Umstieg, erstmal gefragt, ob ich mit dem Velo in die Bahn nach Col-de-Bretaye kann und als das mit “oui, naturellement” zu meiner (erwarteten) Zufriedenheit beantwortet worden war, hab ich noch meinen SwissPass gezeigt (Sichtkontrolle! Ha! er hatte RFID-Augen?) und bin eingestiegen. Kurz danach merkte ich, dass mein Routing so noch nicht möglich war: Schnee statt Wege und ich hatte weder breite Pneu noch Spikes. Aber halb so wild, die Bahn fährt ja im Viertelstundentakt, also hab ich oben das Bahnhofsfoto gemacht und bin dann gleich wieder runtergefahren. Die Stationen an der Strecke gingen auch mit Tele sehr gut, so dass die Panoramafreiheit kein Problem sein sollte. Die Fotos dürfen wegen Lizenzgründen nicht von Bahngelände aus gemacht werden.
Die Abfahrt ab Villars war dann schnell erledigt und auch teilweise recht steil, aber sehr schön. Ich bin abseits der Strasse direkt zum Fluss runtergefahren und dort im Tal abwärts. Zwei unabhängig funktionierende und standfeste Bremsen sind absolut notwendig bei teilweise >25% Gefälle über längere Streckenabschnitte. Ohne Bahnhofsfotos wär ich hier niemals auf die Idee gekommen, durch das Tal zu tingeln.
In Bex rief mich um 11 Uhr die Nachbarin von daheim an wegen ein paar Abklärungen. Es gibt am Dienstag Glasfaser 🙂
Der Spruch zum Wallis “Ins Herz gemeisselt” trifft es recht gut, klasse Werbekampagne. Irgendwo hatte ich aber eh schon eine ganze Weile vorher die Kantonsgrenze VS-VD überschritten, was wiederum für die mehrheitlich gesprochene Sprache noch keinen Unterschied machte. Die Hunde bellten immer noch bonjour und hatten zwar erst Anlauf auf mich zu und dann am Ende doch Schiss, die letzten 50cm noch zu machen.
11:56 ging’s in Aigle aufwärts nach Les Diablerets auf etwa 1200m. Ich hab ab 11:35 Uhr noch den Coop Pronto erleichtert und war dann gut verpflegt unterwegs. Immer wenn die Hunde kamen, hatte ich aber grad kein Würstchen parat, das muss ich mal noch anpassen.
Weil ich wieder Höhenmeter vermeiden wollte und den Fahrplan kannte, artete das Fotospielchen für den Bahnhof Les Echenards in Stress aus. Erst 50 Höhenmeter aufwärts und dann 70 abwärts, immer mit der Uhr im Blick, weil der Zug zurück nach oben um 13:37 fahren sollte. Aber 70 Höhenmeter abwärts in zwei Minuten sind kein Problem. Zug erwischt und wieder rauf bis Les Nicolets und von dort die Panoramaroute nach Saanen (mit noch ein paar Bahnhöfen am Ende).
Wunderschön ruhig, am Anfang 300 Höhenmeter hinauf, dann auf 1445m auf der Passhöhe eine Pause gemacht. Es war alles da: Cabrios, Motorräder, Rennvelos, Liegevelo und hinter mir parkierte grad ein Raupenfahrzeug auf der geschlossenen Schneedecke laut piepend aus. Merkwürdige Kombination von Mobilitätsbedürfnissen insgesamt.
Weiter ging es flott abwärts bis Château-d’Oex. Dort hab ich noch ein bisschen weiter geplant und bin dann drauf gekommen, dass es eigentlich bis nach Saanen reicht. Die Temperaturen gingen wieder runter, die Nachmittagssonne war schon schwächer und mir haben die 75km auch gereicht. Also gemütlich das Tenue in Saanen gewechselt, in den Zug und heim via Zweisimmen, Bern, Zürich. Lockere 4h und die erste Veloreservierung im IC5 für dieses Jahr gelöst 🙂
Ich habe mal wieder keine Ahnung, wie ich drauf kam. Die Frage nach dem warum stellt sich mir auch einfach nicht. Einfach losfahren. Der Plan: Nachtfahrt von Martigny (links unten am Rhôneknick im Wallis) via Chamonix und dann abwärts bis nach Genf, Verlängerung nach Lausanne. Ge(brouter)schätzte 200km, es waren am Ende 195km, Startzeit 21 Uhr und Ankunft 10:50 in Lausanne, es hat also alles geklappt
In Sion herrschten 36 Grad Celsius, aber im McDonalds war es angenehm und das grosse irgendeinBurger-Menu für 14.90 kam diesmal mit Fanta, wegen voraussichtlichen Kalorienbedarfs später. Im nächsten Ort lag ein Coop am Weg, wo ich mich mit Getränken und Energielieferanten eingedeckt habe. 3.5 Liter Süssgetränke haben bis Andermatt gereicht. Die 200g-Schokolade schmolz hitzebedingt zu einem Klumpen zusammen. Continue reading “Sion-Furka-Oberalp-Disentis”
Postauto betreibt in Sion VS ein autonomes Fahrzeug, das ich mir heute in Vorbereitung auf den Aufenthalt im Silicon Valley anschaue. Und wenn man schon mal in Sion ist, kann man ja eine Nachtfahrt nach Chur planen.
Grob geschätzt 241km und 17h, wenn ich durchhalte und nicht in Andermatt links abbiege Richtung Vierwaldstättersee. Bin gespannt. Sonnenuntergang von hinten, Sonnenaufgang von vorne, auf Passhöhe jeweils kalt und dunkel. Bei Gewitter breche ich ab 🙂
…bevor jemand Schnappatmung kriegt: nicht mit dem Velo heute. Ähnlich wie 2014 im Bündnerland war ich heute mit vielen vielrädrigen Gefährten unterwegs, nur nicht mit dem Velo. Die Grimselpass-Postautolinie fährt erst seit heute wieder (immer nur im Sommer) und die hab ich auch benutzt. Die Anfahrt von Wil über Chur und Disentis bis zum Oberalppass, dort Mittagspause und Geocache. Eine Stunde später ging’s weiter über Andermatt bis nach Oberwald, den Furka-Basistunnel nutzend. Dort stand das Postauto bereit, um bis nach Meiringen zu fahren, dabei viel posthornhupend auf der kurvenreichen Passstrasse.
Die Wasserscheiden heute waren interessant: das Inntal habe ich nicht erwischt, aber den Rhein, die Reuss, die Aare, die Rhone, nur letztere ins Mittelmeer entwässernd. Kurz hinterm Berg wäre noch der Ticino gewesen, der auch mit Umwegen ins Mittelmeer fliesst.
Die Rückfahrt ging von Meiringen via Luzern und Zürich wieder nach Wil. Für eine Liegevelotour wären die Pässe jedenfalls gut geeignet, aber dann in mehreren Etappen und sicher nicht mit den vielen Sonntagsfahrern.
Auffahrt zum Oberalppass mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn.
(Bildtitel ist im Bild enthalten)
Abfahrt nach Andermatt.
Oberalpsee.
Das postgelbe Gefährt für den Grimselpass.
Rechts und hinten Furkapassstrasse, links und vorn die Grimselpassstrasse.
Die gefahrenen Strecken werden länger, heute bin ich spontan Richtung Toggenburg gefahren und hab die Entscheidung vor mir hergeschoben, ob ich rechts über den Ricken oder links Richtung Wildhaus/Buchs fahren soll. Continue reading “Wil-Ricken-Rapperswil-Zürich-Tösstal-Wil”
Seit Mai 2012 bin ich hier offiziell Ausländer in der befristeten Variante B. Seit heute neu in der unbefristeten Variante C, die auch noch in hell-mintgrün daherkommt. Die Gemeinde hatte mich angeschrieben, dass meine neuen Einlageblätter für die Bewilligung eingetroffen seien und dass ich noch 40 Fr. zurückbekommen würde, weil sie mir die Gebühr falsch berechnet hatten (ich hatte 69 Fr. gezahlt). Das kam mir zwar komisch vor, weil 29 Fr. für einen Verwaltungsakt hier doch nach ziemlich wenig aussieht. Also bin ich zum Schalter im Rathaus und dort wurde mir eröffnet, dass ich noch 40 Fr. zahlen müsse, weil die Bewilligung 109 Fr. kostet. Da hat wohl die Sachbearbeiterin das Vorzeichen im Rechnungssystem vertauscht. Das sieht doch aber schon viel plausibler aus vom Preis her für zwei Papierblättchen, die zusammen nicht mal DIN A6 gross sind. Nur bei Briefmarken oder beim Gelddrucken kommt man auf noch mehr Wert pro Quadratmeter Fläche.
Der Arbeitgeber ist über die Änderung benachrichtigt, bei der Bank war ich auch noch: die haben sich gefreut, dass endlich mal ein Kunde mitdenkt. Ansonsten ist der Ausweis ja nicht unbedingt weltverändernd und den Behörden muss ich mal nichts melden, die wissen das ja.
Wenn die Novelle des Bürgerrechtsgesetzes auf Anfang 2018 in Kraft tritt, sind es ab jetzt theoretisch noch fünf Jahre bis zur Nicht-Mehr-Ausländer-Bewilligung.
Mit dem C-Ausweis darf ich jetzt sogar Waffen kaufen bzw. eine Waffenbesitzkarte beantragen. Im Prinzip hab ich das schon mit dem Führerausweis, denn anderthalb bis zwei Tonnen Material auf vier Rädern mit >30km/h sind eine recht durchschlagskräftige Waffe. Ich arbeite dran, dass das alle verstehen. Da war auch der Vergleich im Vortrag von Thomas Sauter nochmal schön plastisch, dass wir uns weltweit 1.2 Mio Verkehrstote jedes Jahr leisten — 137 pro Stunde (bzw. im Schaltjahr ein paar weniger). Wenn im Flugverkehr alle zwei Stunden ein Jet vom Himmel fiele, wäre da schnell alles am Boden.