Ostseerunde (1)

Gestern Leipzig-Malmö, 08:18 Uhr Start in Leipzig, exakt wie auch 2022 schon, beinahe verspätungs- und geplant umsteigefrei bis nach Hamburg. Zwischendurch eine WEF-Vorbezug-Steuerrechnung bezahlt. In Hamburg hatte ich viel Aufenthalt bis zur Abfahrt des EC 394 nach Kopenhagen. Reserviert hatte ich, leider gab es aber nur noch 2. Klasse, was natürlich bei 7 Wagen und davon nur 1x 1.Klasse auch kein Wunder ist. Noch witziger war dann, dass Wagen 9, in dem ich meine Reservation hatte, wegen defekter Klimaanlage komplett gesperrt war und die Leute irgendwie auf den Rest des Zuges verteilt wurden. Ich hatte mich schon direkt in einem anderen Wagen hingesetzt, andere hatten erstmal im Flatterbandbereich in Wagen 9 Platz genommen und wurden dann vom Personal von dort verscheucht.

Die Sitzreservationen waren dann sowieso hinfällig, die dänische Grenzkontrolle kam in Padborg kurz durch und hat Sicht-Profiling betrieben, aber vielleicht können die das ja gut. Nach gut 4h war ich schon durch Dänemark durch, war in Kopenhagen perrongleich umgestiegen und in einem der viertelstündlich fahrenden Öresundzüge nach Malmö. Dort ging’s ab ins Hotel, Gepäck abstellen und dann noch auf einen Spaziergang. Es war der schwedische Nationalfeiertag, was aber die Geschäfte nicht stört, ganz normal 7-22 Uhr zu öffnen.

Die Sonne scheint schon etwa 1.5h länger als auf meiner üblichen geographischen Breite, d.h. wenn man wach ist, ist es halt hell. Malmö wirkt ziemlich ausgestorben und leer, aber das war natürlich nur eine Momentaufnahme. Ich bin einfach planlos durch die Gegend gelaufen, bis meine Uhr meinte, dass es jetzt genug wäre 🙂 Diverse Geocaches haben mich wieder auf Sehenswürdigkeiten hingewiesen, wie z.B. diesen Turning Torso (okay, den hatte ich auch so erspäht), ein Spätwerk von Calatrava, der z.B. auch für die Architektur von Zürich Stadelhofen verantwortlich zeichnet.

Die Frühstückszeit von 06:30-10:30 Uhr passt perfekt: Frühstück, laaanger Spaziergang, Frühstück, Checkout. Ich war hier schon 2022 mal (nochmal der Link von oben) mit dem kleinen Faltvelo unterwegs, aber nur abends, vor der Abfahrt des Nachtzugs. Aber trotzdem habe ich im Industriebereich was wiedererkannt.

11:36 fuhr der nächste Zug, weiter nach Stockholm, 6h Fahrzeit, akzeptabel schnelles Internet und erstklassige Gratisverpflegung. Da sitze ich jetzt drin, nachher folgen vier Stunden Pause und dann 14h Nachtzug bis Luleå. Der Nattåg 94 fährt momentan wegen Bauarbeiten eh nicht weiter als Luleå, d.h. Kiruna/Abisko/Narvik wäre gar nicht gegangen.

Creux du Van (2)

Über 12 Jahre später, nach unzähligen Pässen und noch mehr Bahnhöfen, gibt’s nun doch noch Fotos vom Creux du Van. 3h Zugfahrt Wil-Noiraigue, dann in 1:10h (statt 2:15h wie angegeben) 700 Höhenmeter hinauf und dann konnte ich langsamer gehen.

Manchmal sind die Menschen auf den Fotos noch ganz gut als Grössenvergleich. Tendenziell waren mir zu viele Leute dort oben, aber sobald man ein paar Minuten entfernt war von Autoparkplätzen, wurde es deutlich ruhiger.

Der Wanderweg ist zeitweise gesperrt, um die Vegetation zu schützen, ansonsten geht er aber immer direkt an der Abbruchkante entlang, ohne Sicherung. Man kann aber bequem hinter der Steinmauer bleiben, die auch die Abgrenzung des Weidegebiets darstellt. In Grand Vy war ich noch kurz für einen Suure Moscht in der Beiz, danach ging’s kurz unbeschilderterweise über die Wiese mit gutem Ausblick, bevor ich für viele Kilometer im Wald verschwand.

Kurzer Fahrplancheck: 17:21 sollte der Zug fahren, ich war 17:22 Uhr am Bahnhof, der Zug hatte +2 Minuten. Den Umstieg in Biel/Bienne hab ich spontan auf Neuchâtel vorverlegt, da war nämlich mehr Zeit, noch im Coop was einzukaufen. 4:40h Wanderzeit heute für knapp 20km mit 893 Höhenmetern, und einen damals wegen Schneemassen nicht auffindbaren Geocache hab ich auch heute gefunden. Ankunft in Wil dann 20:25 Uhr.

Kloster Iddaburg und Open Data Beer

Als ich neulich so im Tal nach Fischingen hinunterglitt, fiel mir das 200m über mir gelegene Kloster auf, wo ich auch noch nie war. Das gibt nochmal extra Höhenmeter, um bis auf 950m hinaufzufahren, mit 13-14% Steigung. Gute Aussicht gibt’s und auch ein Selbstbedienungsrestaurant. Auffahrt 1:15h, Abfahrt 45min. Der Ottermobilsitz ist jetzt sogar mal knarzfrei, nachdem ich die obere Befestigung neu verschraubt habe. Mal sehn, wie lange.

Aussicht von Kloster Iddaburg übers Toggenburg.

Noch keine Öffnungszeit.

Neu: HDR-Bilder haben jetzt auch Geokoordinaten — total simpel, hätte ich schon früher drauf kommen können:

exiftool -TagsFromFile srcimage.jpg “-all:all>all:all” targetimage.jpg

(ich kopiere einfach alle Metadaten aus einem der Einzelbilder in das neue HDR-Bild hinein).

Gestern abend war ich noch am Hauptsitz der SBB in Wankdorf zum vierten Open Data Beer. Sie hatten doch tatsächlich Quöllfrisch und nicht nur Bärner Müntschi da. Bei dem vorgängigen Vortrag wurde der open data show room der Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit der Uni Bern vorgestellt, die haben ziemlich viele coole Visualisierungen mit open data gemacht. Hinterher ging es ums Networking und auch da hat es sich gelohnt 🙂

Fazit Orchesterfestival

Das Orchesterfestival ist fast vorbei. Zum Abschlusskonzert schaffen wir es leider nicht bzw. es wäre recht knapp, danach noch pünktlich zum Flughafen zu kommen. Meine kleine Schiffsausflugreise hat niemand bemerkt, aber alle fanden sie gut. Es haben sich auch noch mehr Leute aus ihren Workshops ausgeklinkt. Wie ich gestern dann beim abendlichen Konzert gesehen habe, wäre ich das 18. Cello beim vierten Satz von Dvoraks 9. gewesen; Besetzung etwa 20-20-15-17-6 plus Bläser, wenn ich mich nicht verzählt habe. Da einige andere Schweizer Orchester noch dabei waren, trifft man immer dieselben Leute, so z.B. eine Zuzügerin, die auch bei der Regimentstochter in Wil mitgespielt hat. Oder man sitzt am Frühstückstisch, unterhält sich mit einem Posaunisten und nach einer Viertelstunde stellt man fest, dass wir beide bei der Mobiliar arbeiten 🙂
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Bergen-Ålesund-Bergen

Da ich auf die nächste Grossstadt nach Oslo nicht so richtig Lust hatte und doch irgendwie weg wollte, habe ich mir eine 42-stündige Auszeit organisiert. Die Hurtigruten fährt ja ab Bergen Richtung Norden und nach Studium des Fahrplans fiel mir auf, dass eine 14h-Fahrt bis nach Ålesund, dort ein 13-stündiger Aufenthalt und die Rückfahrt mit dem nächsten Postschiff über Nacht genau ins Programm passen würden. Also hab ich das gebucht und es hat sich gelohnt. In Bergen regnete es ja eh.
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Ortswechsel nach Bergen

Ich hatte ganz vergessen zu erwähnen, dass ich gestern noch eine Brillenhülle als Waldfundstück erbeutet hatte. Kann man immer gebrauchen. Heut gab’s aber wirklich mal einen fundfreien Tag. Er begann früh in Oslo, wo wir nach dem Zmorge den kurzen Weg zum Bahnhof genommen haben und dort in den Zug nach Bergen gestiegen sind. NSB Komfort = 1. Klasse 🙂
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12 Velos für 42km Stadtverkehr

Der Veloverleih läuft gut, ich hab den heute ausgiebig ausprobiert. Erstmal die App installiert und ein Abo gelöst: 49 NOK (=6.10 CHF) für 24h all-you-can-ride-in-45-min. Das Verleihmodell ist einfach erklärt: der Pauschalpreis deckt alle Ausleihen ab, man kann beliebig viel fahren, aber immer nur 45 Minuten am Stück (mit dem gleichen Velo), dann muss man es zurückgeben bzw. kann alternativ auch 5 NOK pro 15 Minuten extra zahlen.

Frühmorgens, noch kühl und leer an der Oper.

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Oslo-ÖV und Wanderungen

Für 13.12 Franken (entsprechend 105 NOK) bekomme ich hier eine 24h-Tageskarte für Zone 1, mit der ich alles fahren kann, was im ÖV unterwegs ist: Tram, Metro, Bus, Schiff (Seilbahnen und Standseilbahnen hab ich keine gefunden). Das Vormittagsprogramm war eine Wander-Cacherunde beginnend an der Endstelle der Linie 1 (Frognerseteren). Im Wald auf etwa 400m üNN liegt noch einiger Schnee, der jetzt relativ schnell abtaut. Ich bin ohne nasse Füsse durchgekommen, aber einige der Loipen müssen erst noch zu Wanderwegen abtrocknen.

Verschneite Wanderwege.

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Oberalppass-Grimselpass

…bevor jemand Schnappatmung kriegt: nicht mit dem Velo heute. Ähnlich wie 2014 im Bündnerland war ich heute mit vielen vielrädrigen Gefährten unterwegs, nur nicht mit dem Velo. Die Grimselpass-Postautolinie fährt erst seit heute wieder (immer nur im Sommer) und die hab ich auch benutzt. Die Anfahrt von Wil über Chur und Disentis bis zum Oberalppass, dort Mittagspause und Geocache. Eine Stunde später ging’s weiter über Andermatt bis nach Oberwald, den Furka-Basistunnel nutzend. Dort stand das Postauto bereit, um bis nach Meiringen zu fahren, dabei viel posthornhupend auf der kurvenreichen Passstrasse.

Die Wasserscheiden heute waren interessant: das Inntal habe ich nicht erwischt, aber den Rhein, die Reuss, die Aare, die Rhone, nur letztere ins Mittelmeer entwässernd. Kurz hinterm Berg wäre noch der Ticino gewesen, der auch mit Umwegen ins Mittelmeer fliesst.

Die Rückfahrt ging von Meiringen via Luzern und Zürich wieder nach Wil. Für eine Liegevelotour wären die Pässe jedenfalls gut geeignet, aber dann in mehreren Etappen und sicher nicht mit den vielen Sonntagsfahrern.

Julierpass

Als letzte Tour vor den Sommerferien kam mir der Hinweis in der NZZ auf den Torre Melancolia auf dem Julierpass am 30.06. grad recht.

2016-06-30 15.27.06

Auf die höhenmeterreiche Seite hatte ich keine Lust (auch wenn ich von Norden Rückenwind gehabt hätte) und in St. Moritz war ich auch noch nicht. Also vier Stunden im Zug bis St. Moritz, kurze Stadtrundfahrt dort, den coop für Betty Bossi geplündert, die Kassiererin mit meiner Superpunkt-Cumuluspunkt-Geschenkkarten-Laminierkarte mit vier Barcodes drauf verwirrt und dann ab zum See zum Mittagessen. Ich glaub, da kann man’s aushalten. Wegen Wetter und Wochenende war natürlich viel Verkehr, aber die Bergfahrt von 1800m bis auf 2284m ging trotzdem ohne Komplikationen.

Nebenbei: am Freitag haben wir noch Teamausrüstung für die American Solar Challenge bezogen, da war auch von uvex eine Sonnenbrille dabei. Soweit in Ordnung, zum Velofahren von der Form her super geeignet. Aber: polarisiert! Wie doof sind die denn bei uvex? Haben die schon mal drüber nachgedacht, dass jedes LCD polarisiertes Licht abstrahlt? Ich hab das erst durch Zufall bemerkt: mit der Kamera im Hochformat ein Foto gemacht (Display gut erkennbar); dann im Querformat ein Foto gemacht (Display extrem dunkel). Ich dachte erst, ich hätte an der Kamera unwissentlich was verstellt, bis ich sie dann mal gedreht habe. Da war der Effekt dann klar. Beim Smartphone das gleiche Problem, zum Glück in senkrechter Ausrichtung erkennbar, beim Fahrradcomputer auch in normaler Ausrichtung erkennbar, aber um 90° verdreht komplett schwarz. Echt witzig, mit der Brille auf der Nase könnte ich mal beim Servicedesk IT anrufen und denen sagen, dass mein Monitor komplett schwarz ist und nur dann geht, wenn ich ihn um 90° drehe. Mal schaun, ob sie drauf kommen 🙂

Auf der Passhöhe war es auch sehr voll und ich war im Turm drin. Allerdings war’s sehr windig und ich wollte nicht auskühlen vor der Talfahrt, drum bin ich dann doch recht zügig talwärts gerollt. Eine Gruppe von Rennvelofahrern war lästig: erst haben sie mich auf flacher Strecke überholt und dann haben sie in den Serpentinen permanent gebremst und ich bin immer von hinten wieder aufgelaufen. Der Marmorera-Stausee war noch ganz nett für eine Pause und einen Geocache. Es wurde immer wärmer und sonniger, je weiter ich abwärts fuhr. Eine der angebotenen Umleitungen für die 6er-Veloroute habe ich dann doch noch genommen und die entpuppte sich als sehr idyllisch. Auf der Hauptstrasse waren noch vier lästige Tunnels — bis auf den Lärmpegel da drin aber kein Problem, bin ja beleuchtet. Und: bei 60km/h macht ein Tesla genauso viel Lärm wie ein normales Auto. Von diesen sinnlosen ElektroautosBatteriekisten waren einige unterwegs heute.

Irgendwann war ich in Thusis angekommen und von dort ging’s nur noch flach, aber mit Gegenwind, bis nach Chur, wo ich um 18:12 in den RE nach Wil gestiegen bin. Jetzt hat das Velo erstmal Pause bis im August.

Die Strecke: 95km von St. Moritz nach Chur