Wie bescheisse ich mit Halbkreisdiagrammen?

20130517-wie-bescheisse-ich-mit-grafiken Heute mal ein Beispiel aus der Reihe Wie bescheisse ich mit Halbkreisdiagrammen?. Ich glaub, der Trick ist so unglaublich plump, der würde vielleicht im Blick oder in den Vingt Minutes die Leute vom Hocker reissen, aber doch bitte nicht in der NZZ, schon gar nicht im Wirtschafts- und Finanzteil. Dabei wird ja noch nicht mal gelogen, nur etwas verzerrt dargestellt. Die Performance vom beworbenen orangen Produkt (im oberen Fall) ist 3.21-mal so gross wie die Performance des lila Benchmark-Produkts. Das ist auch korrekt aufgetragen auf der (waagerechten) Linie des Halbkreisdurchmessers, die ist nämlich in jedem der drei dargestellten Vergleiche vom Verhältnis her ungefähr passend. Was man aber wahrnimmt, ist die aufgespannte Fläche des Halbkreises und die ist eben nicht nur 3.21-mal so gross wie das Benchmark-Produkt, sondern (3.21^2)-mal, also gut zehnmal so gross.

Was auch darüberhinaus noch verfälscht, ist die vergrösserte Darstellung der unteren beiden Halbkreise. Da sind nämlich die 22.1% deutlich grösser als die oben gezeichneten 38.5% dargestellt, bei den 18.2% genauso. Der Zeitraum bei der “Performance über 3 Jahre” wird auch gut ausgesucht sein, genau wie auch der über den Zeitraum “seit Auflegung”. Eigentlich ist das Beispiel mit der “Performance über 3 Jahre” gerade auch ein sehr schönes Gegenbeispiel gegen das Produkt, es zeigt nämlich, dass ein aktiv gemanagtes Portfolio den Markt/Index nur um Nuancen schlägt, man aber meist ein viel höheres Risiko eingeht.

Naja, ist ja eh Werbemüll, aber ich glaub, um ihre Aussage zu plazieren, haben sich die Oyster Funds die falsche Tageszeitung ausgesucht, wenn ich mir mal zum Beispiel den oberen Teil des Artikels über die Vorschulbildung vom 15.05.2013 anschaue: Gleiche Startchancen für alle (NZZ Nr.110/2013, 15.05.2013, Seite 29).

Datensammlungsauswertung

kostenverlauf
Um mal einen Eindruck zu vermitteln, was das tägliche Leben hier (allein) kostet, hier eine Grafik, die ich aus den seit einem guten Jahr gesammelten Daten erstellt habe. Im Schnitt sind es jetzt seit Jahresanfang 2013 (seitdem genauer erfasst) knapp 35 Franken pro Tag und da sind keine grösseren (und nicht alltäglichen) Anschaffungen wie Möbel etc. enthalten und auch lange nicht alle Kulturausgaben und auch keine Mädelsabholfahrten. Also 1’000 Franken pro Monat. Da ich mit 92kCHF fix im Jahr sowieso massiv unterbezahlt bin, fällt das aber auch nicht mehr gross ins Gewicht. Innerlich hab ich schon mal gekündigt, nicht nur aus diesem Grund.

Details: wo ich hauptsächlich einkaufen gehe: migros (viele hellblaue Punkte); die zwei ganz weit oben liegenden Punkte: migros-Einkäufe, als die Mädels hier waren; häufigste Barabhebung: 60 Fr.; die durchschnittliche Einkaufsgrösse sinkt mit der Zeit, dafür sind es häufigere Einkäufe. Das GA lohnt sich demnach auch noch nicht, es sind nur 690 Franken an die SBB im Jahr und auch das Velo-GA lohnt sich nicht (36 Fr.).

Hachja, Datenanalyse mit R aus genau zu diesem Zweck gesammelten Daten 🙂
kostenverlauf-monate

Bestandskundenverarsche

Dass es von Telekommunikationsunternehmen Rückgewinnungsangebote gibt, kannte ich ja schon von 1&1. Vor kurzem hatte ich hier bei UPC Cablecom meinen Anschluss gekündigt, und zwar zu Ende Juli, wie hier beschrieben. Die sind sich doch jetzt tatsächlich nicht zu blöd, meine Kündigung erst zu Ende August zu akzeptieren. Gestern kam obendrein ein Rückgewinnungsanruf, in dem sie mir angeboten haben, mein derzeitiges Abo für sechs Monate preislich zu halbieren, ohne dass sich irgendeine Vertragsdauer verlängert oder sich sonst etwas am Vertrag ändert; ich kann weiterhin mit einer Frist von zwei Monaten zum Monatsende kündigen. Gut, diese Subvention nehme ich einfach mit, denn ich wäre blöd, es nicht zu machen. Aber ich hoffe, da merkt irgendwann mal jemand, dass man mit solchen Angeboten an kündigende Kunden gerade die Dauerkunden verarscht, die eben nicht wechseln oder kündigen. Und nur weil es alle Unternehmen machen, ist das vielleicht wirtschaftlich ein Grund, es genauso zu machen, aber moralisch ganz sicher keiner.

Immerhin haben sie meinen Kündigungsgrund “Glasfaser mit 30 MBit/s Upstream” wortlos akzeptiert.

Smoothies
Smoothies
Mein Mixer ist auch mal wieder im Einsatz, zuletzt hatte ich irgendwie zu viele Früchte und zu wenig Zeit, die zu essen. Also gab’s Hackfrüchte (neudeutsch: Smoothies).

Glasfaser wird beleuchtet

Der Entscheid ist jetzt meinerseits für 30 MBit/s symmetrische Glasfaserbandbreite gefallen. Mein Vertrag mit UPC Cablecom ist auf Ende Juli gekündigt und für den Juli werde ich dann wohl übergangsweise Glasfaser und Kabelinternet haben, aber nur ersteres nutzen. 2002 in Magdeburg war ich ja über 2.5 MBit/s Gesamtbandbreite glücklich, aber die würden mir heut grad nicht mehr reichen. Mal sehen, ob die Fritz!Box das schafft. Anbieter wird voraussichtlich iway.ch.

Nachher geht’s zum zweiten Mal zu Giacobbo/Müller nach Zürich ins Kaufleuten. Mal sehen, ob die Warnhinweise vor der Sendung wieder die gleichen sind, das kenn ich ja schon von der Magdeburger Zwickmühle.

Glasfaser im Wohnzimmer

Grundversorgung (v.r.n.l.): Strom, Swisscom, Glasfaser
Grundversorgung (v.r.n.l.): Strom, Swisscom, Glasfaser

Einen Glasfaser-Backbone hatte ich ja in der Coquistrasse schon mal selbst vor dem Verlegen des Laminats eingezogen, aber jetzt hab ich auch nach draussen vier Fasern, momentan bis 200 MBit/s symmetrisch bestellbar, technisch aber prima bis 1GBit/s. Das Einziehen der Faser und das Setzen der Dose ging gerade mal eine Viertelstunde, ich konnte den Monteuren nicht mal einen Kaffee machen.

Geschwindigkeitsupgrade da

Kein Aprilscherz. Wie hier erwähnt, gibt’s tatsächlich seit heute eine um 50% schnellere Leitung. Gerade getestet:

20130401-upstream

20130401-downstream

Nicht dass ich das merken würde, ich hatte ja vorher schon 50/6 MBit/s down/up. Seltsamerweise kam das Upgrade von cablecom genau dann, als der Elektrizitätsnetzbetreiber mit der Glasfaser vor der Tür stand. Wenn Wettbewerb ordentlich reguliert abläuft und die Regeln vernünftig gesetzt sind und überwacht werden, klappt der auch; Prinzip Ordnungspolitik.

Gelbe Glasfaser

Schicke verheissungsvolle Ringe.
Schicke verheissungsvolle Ringe.
Da bin ich mal wegen ein paar Wehwehchen nicht im Büro und plötzlich raschelt es daheim in der Wand. Mäuse sind bei massiven Stahlbetonwänden eher unwahrscheinlich, also kann es eigentlich (völlig klar) nur die Glasfaserverlegung sein, die jetzt im Haus anläuft, nachdem sie vor einer Weile schon ausserhalb verlegt wurde. Wenn ich mir jetzt mal überlege, was ich so an Bandbreite parallel bestellen könnte, da es über verschiedene Technologien ins Haus kommt, könnte man das durchaus überversorgt nennen, wobei es für einen Informatikerhaushalt eher angemessen versorgt zu nennen ist:

  • Kabelanschluss (Cablecom): bis 150/10 MBit/s (down/up)
  • Telefon (ADSL, Swisscom): bis 20/2 MBit/s
  • SAKnet (Glasfaser, Stromversorger SAK): bis 200/200 MBit/s
Detail Glasfaser. 25km.
Detail Glasfaser. 25km.

Verteilungsproblem ZRH

ZRH, Herrentoilette bei A-Gates, Papierverteilung
ZRH, Herrentoilette bei A-Gates, Papierverteilung
Ich fotografiere ja eigentlich nicht auf öffentlichen Toiletten, aber wenn man schon mal so eine perfekte Verteilung von Papierabfall sieht… Rechts im Bild sind die Waschbecken und man sieht recht gut, mit welcher Wahrscheinlichkeit welcher Papierspender gewählt wird. Bei nur drei Beobachtungen kann man leider über die Verteilung nichts sagen, daher wäre ich dafür, dass der Zürcher Flughafen (IATA: ZRH) mal zwanzig solcher Papierspender mit Körben montiert und das experimentell überprüft, wie die Verteilung aussieht. Vielleicht kommt ja am Ende ein (halbe) Binomialverteilung wie beim Galtonbrett heraus. Angewandte Mathematik und Stochastik in Reinform 🙂

Comdirect mit Wunsch-PIN

Tolle Sache, dass die comdirect jetzt neuerdings erlaubt, für die zum Girokonto gehörende Kreditkarte eine Wunsch-PIN festzulegen. Technisch ist das ja kein Problem. Nur: warum wird das als neues Merkmal angepriesen? Es geht im Ausland schon seit langer Zeit. Ich kann die PINs meiner Schweizer Bankkarten an einem beliebigen Geldautomaten einfach ändern, und noch dazu sind die PINs nicht nur fest vierstellig, sondern bis zu sechsstellig. Es erhöht die Sicherheit, regelmässig die PIN zu ändern, denn dann ist es egal, ob man an der Kasse ausspioniert wird. Ich finde, man sollte die Leute im nächsten Schritt dann auch dazu zwingen, die PIN regelmässig zu ändern, so wie das bei Passwörtern in Firmennetzen schon lange gang und gäbe ist. Man muss es ja auch nicht “Zwang” nennen, sondern macht einfach eine Gebühr (alternativ Rabatt) draus: die Leute, die ihre PIN nicht ändern, zahlen eben eine höhere Kartengebühr im Jahr, da sie auch ein höheres Risiko für die Bank darstellen. Natürlich geht das nur, solange die Bank nicht sowieso das Risiko auf den Kunden überwälzt.