NFC freigeschaltet

Meine neue Mastercard mit NFC-Funktionalität (kontaktloses Bezahlen von Beträgen bis 40 Franken) habe ich schon kurz nach der Australienrückkehr fast zwangsläufig bekommen, weil da die alte Mastercard für etwa zwei Tage gesperrt war für alle Zahlungen. In Dubai konnte ich also bei Starbucks noch Kaffee kaufen, in Zürich am Flughafen dann nicht mehr.

Bei der Migros hat es doch noch etwas gedauert, bis die schon eine Weile installierten Leseterminals an den Kassen im Supermarkt auch tatsächlich die kontaktlose Bezahlung freigeschaltet bekommen haben. In dieser Woche sollte es wohl passiert sein, denn die Lesegeräte leuchten entsprechend grün und es funktioniert problemlos. Bei kleinen Beträgen bis 40 Franken Karte ranhalten, ohne PIN wird gezahlt, fertig. Geht sehr schnell, wobei ich vorher als technikaffiner Automatenbenutzer auch nicht unbedingt langsam war mit der sechsstelligen PIN. Jetzt entfällt halt noch das Eintippen. Bei Beträgen darüber kann man auch kontaktlos bezahlen, muss also die Karte nicht einschieben, aber trotzdem noch hinterher nach dem Ranhalten der Karte die PIN eingeben.

Neue Zahlungsart: mastercard contactless
Neue Zahlungsart: mastercard contactless

Auf der Basis von hinterlassenen Datenspuren finde ich zwar Bargeld um Grössenordnungen besser, aber digitales Geld mit allen seinen Nachteilen hat da eben doch auch grosse Vorteile. Pro Einkauf gehen schon allein durch das Selberscannen und Selberzahlen bestimmt fünf Minuten Zeitersparnis auf das Konto und das geht nur mit Karte und ohne Bargeld. Digitale ÖV-Tickets auf dem Schlaufon wären ohne Kreditkarte auch nicht drin, genauso wie viele andere Bestellungen und der weitaus grösste Teil des Internethandels.

Murmelminimum

Wie findet man raus, ob das Parkett im Wohnzimmer überall denselben Abstand zum Erdmittelpunkt hat? Man spielt mit der Murmelbahn. Offensichtlich hat mein Wohnzimmer ein (lokales) Minimum und das nicht, weil der Dyson irgendwie angeschaltet war. Da ich aber eh kaum rechte Winkel in der Wohnung habe, war das auch zu erwarten.

Murmelminimum
Murmelminimum

UP, UP, UP

Der Titel von Shania Twain hat gar nichts mit dem bestellten Artikel zu tun: Kombi 1xT13-T S-O. Im Flur meiner Wohnung wurden wohl offensichtlich die Steckdosen eingespart, obwohl mehrere Taster fürs Lichtrelais da sind. Die kann man ja bequem austauschen gegen eine UP-(Unterputz)-Kombi mit Steckdose. Dabei find ich das sehr praktisch, dass es hier für gefühlte 99% aller Haushalte genau zwei verschiedene Designs für alles gibt. Man hat entweder das eine oder das andere (oder beides gemischt, wie bei mir in der Wohnung) Design und fertig. Die Preise sind gefühlt gesalzen (46 Franken für die obige Kombi), aber wohl auch wieder ganz normal. Ich find’s genauso praktisch wie die Küche, die man beim Umzug nicht mitnehmen muss oder die Waschmaschine und den Trockner, die einfach da sind. Wenn ich noch die Küche hätte zerlegen und abbauen müssen, hätte das noch locker jeweils einen Tag mehr Zeit bei Vorbereitung und Wiederaufbau gekostet.

Eingelebt, Spital getestet

Nachdem ich meine akute Kreislaufschwäche, bedingt durch dreiwöchigen Schlafmangel und Jetlag, mit 40h Schlaf von 48h halbwegs auskurieren konnte, habe ich gestern gleich noch das Spital in Wil von innen angeschaut, genauer die Notfallaufnahme und die Chirurgie. Ich nähe zwar gern, aber eine tiefe Schnittwunde am rechten Zeigefinger näht sich einfach selbst ziemlich schwierig. Meine Tippgeschwindigkeit mit Verband ist auch um deutlich mehr als die zu erwartenden 10% gesunken, aber die Lernkurve ist steil und mit meiner Kinesis-Tastatur kann ich auch mit dem rechten Mittelfinger neun weitere Tasten bedienen. Gibt ja Leute, die das im Adler-Suchsystem immer so machen. Immerhin ist es nicht weit zum Spital und eine Blutspendeabteilung scheint es dort auch zu geben, da muss ich nicht immer nach St. Gallen fahren.

Das Einzige, was in der Wohnung noch fehlt, ist der Internetanschluss. Als ich bei der Thurcom im Laden war, meinte ich noch salopp, dass ich ja bei Cablecom bestellen würde, aber die leider auf dem lokalen Netz nicht verfügbar sind. Der Mitarbeiter meinte noch “zum Glück”, was wohl heissen sollte, dass die Thurcom durch die Konkurrenz sonst Beine gemacht bekäme. In Uzwil hat’s damals von Donnerstagabend (Online-Bestellung) bis Samstagmorgen gedauert mit dem Kabelmodem, hier schon über eine Woche. Lokale Wertschöpfung hin oder her, die Dienstleistung muss trotzdem stimmen.

Korrektur des letzten Absatzes: bereits am Montag wurde mir das Kabelmodem zugestellt. Mein Briefkasten hat zwei Fächer, eins für die Briefe und eins für kleine Pakete, wie auch in Uzwil schon. Seit Montag wartet da also schon das Kabelmodem drin und langweilt sich, weil’s nichts zu tun hat. Dem kann jetzt abgeholfen werden 🙂

Rennfertig

Hm, aus dem Auto gebloggt hatte ich auch noch nie. Den Jetlag habe ich überwunden (wie immer: etwa 1h Zeitverschiebung kann ich pro Tag abbauen). Wir sitzen jedenfalls in der Nähe des State Square in Darwin, seit 06:30 Uhr früh, die Sonne ist draussen und jetzt wird’s schon ungemütlich warm und feucht bis zur Abfahrt. Selbige wird etwa gegen 08:45 Uhr sein, also etwa in anderthalb Stunden. Die Datenanalyse ist soweit prinzipiell fertig programmiert, und Ad-Hoc-Anfragen aus den zwei Sitzreihen vor mir dauern dann vielleicht mal ein paar Minuten. Die Live-Daten kommen über die Telemetrie direkt in den Rechner (als .csv-Datei) und die kann ich dann mit R periodisch durchrechnen und Statistiken erstellen. Sieht dann möglicherweise so aus:

Ein paar Statistiken der letzten halben Stunde (Daten von gestern)
Ein paar Statistiken der letzten halben Stunde (Daten von gestern)

Ich denke, im Tagesverlauf wird das noch etwas bunter und spannender.

Hitze und Regen

Weiter ging’s gestern und heute mit Testfahrten auf der Cox Peninsula (westlich von Darwin durch die Bucht). Das Fahrzeug rollt und die Telemetriedaten kommen auch bei mir an, so dass ich da jetzt inzwischen sogar live rechnen kann. Fahrzeugverbräuche gibt’s da in Wattstunden pro Kilometer, nicht in Litern pro 100 Kilometer. Und 20 Wattstunden pro Kilometer sind auch wirklich nicht viel (sind aber auch nicht der echte Wert). Das macht auf der Gesamstrecke von 3.000km grad mal 60 kWh. Einen ordentlichen Wolkenbruch mit Gewitter gab’s heute auch schon obendrein, so dass wir die Testfahrten frühzeitig beenden mussten und morgen dann im Hidden Valley Racecourse wieder zwei Zeitfenster gebucht haben. Da gibt’s dann noch weitere Daten vom Fahrzeug, z.B. Photovoltaik-Werte, Verbrauchswerte, Leistungswerte und wenn ich Lust hätte, könnte ich auch aus dem Begleitfahrzeug das Solarmobil steuern.

Bilder von Testfahrten und unterwegs…

20131002-cox-peninsula-testfahrten

Ein ordentlicher Wolkenbruch.
Ein ordentlicher Wolkenbruch.
Darwin aus Richtung Westen gesehen. Luftlinie 20km, zu fahren sind's 100.
Darwin aus Richtung Westen gesehen. Luftlinie 20km, zu fahren sind’s 100.
Heute hat's geschifft.
Heute hat’s geschifft.
An der Küste (Cox Peninsula am Ende der Strasse) gibt's offensichtlich Krokodile.
An der Küste (Cox Peninsula am Ende der Strasse) gibt’s offensichtlich Krokodile.
Mitten im Wald neben der Strasse gab's neben Ameisenhügeln auch noch verbuddelte Kabel.
Mitten im Wald neben der Strasse gab’s neben Ameisenhügeln auch noch verbuddelte Kabel.
Mein Arbeitsplatz. Zwar dritte Reihe, aber sehr bequem, abgedunkelt, mit Strom und zeitweise auch Internetzugang und Informationsvorsprung vor allen anderen im Team.
Mein Arbeitsplatz. Zwar dritte Reihe, aber sehr bequem, abgedunkelt, klimatisiert, mit Strom und zeitweise auch Internetzugang und Informationsvorsprung vor allen anderen im Team.

Duffle Bag gepackt.

Das ungefähre Batteriekennfeld (Zusammenhang zwischen Spannungsabfall und Strom beim Entladen liefert Restkapazität)
Das ungefähre Batteriekennfeld (Zusammenhang zwischen Spannungsabfall und Strom beim Entladen liefert Restkapazität)

Nicht mehr lange, dann kann ich für den Emirates-Flug einchecken. Die Vorarbeiten zur Analyse beim Solarrennen sind soweit halbwegs weit gediehen, nur das Batteriekennfeld hab ich erstmal mit hypothetischen Daten gefüttert, weil die Messkurven noch nicht fertig waren. Ich hoffe dann einfach, dass meine Überlegungen und Berechnungen halbwegs stimmen.

Sonneneinstrahlungsberechnung
Sonneneinstrahlungsberechnung

Die Sonneneinstrahlungskurve sieht deswegen so seltsam aus, weil wir vor täglichem Rennbeginn und nach täglichem Rennende noch die Panels perfekt zur Sonne ausrichten können, denn das Fahrzeug steht ja da sowieso. Die Zahlenwerte an der Grafik passen auch nicht, aber prinzipiell ist auch die Berechnung vorbereitet.

Höhenprofil
Höhenprofil

Das Höhenprofil der Strecke dürfte auch eine Rolle spielen, denn am Anfang steckt man ja Energie rein, um die Höhe zu überwinden (immerhin bis auf 700m) und am Ende kriegt man die wieder retour durch geringeren Energieeinsatz oder auch durch Rekuperation. Alle Grafiken: R und ggplot, so langsam brauch ich bei letzterem nicht mal mehr das Handbuch, sondern kann dazu zwanzig Zeilen Code schreiben wie andere Leute Zeitungsartikel.

Als Nebenbemerkung: gestern (26.09.) ist die siebte Staffel von “The Big Bang Theory” angelaufen und die erste Folge lässt sich schon mal gut an.

Bahn und Data Mining

Als Nicht-Datenanalyst könnte man an glückliche Zufälle glauben, da ich aber das Gegenteil davon bin, fällt mir durchaus auf, dass die Deutsche Bahn zum Zwecke der Kundenbindung und Umsatzerhöhung meine Verbindungssuchen analysiert und mir dann Angebote und Gutscheine massschneidert. Wie anders sollte es sonst zu erklären sein, dass ich für den 24.11. kürzlich mehrfach eine Zugverbindung Leipzig-Wil(CH) gesucht, aber nicht gebucht habe und daraufhin gerade vorhin per email einen Gutscheincode über 10 EUR für eine Zugfahrt in die Schweiz erhalten habe, der genau bis zum 24.11. gültig ist? Sorry, Herr Bereichsleiter Marketing und Frau Leiterin Kundenbindung, ein bisschen verschleiern könnt ihr schon noch, woher die Idee für den Gutschein kommt. Aber super ist die Idee ansonsten schon, nennt sich halt auf Neudeutsch einfach CRM. Jetzt muss ich nur noch durch gezieltes Experimentieren rauskriegen, nach welchen Regeln da Gutscheine verteilt werden, so dass ich mein Verhalten auf Gutscheinmaximierung hin optimieren kann. In dem Fall hat die DB aber nicht mal was gewonnen oder zusätzlichen Umsatz/Gewinn gemacht, ich habe nur meinen Ticketkauf vorgezogen.

Das ist so ähnlich wie die Migros, die mir zielgruppengerichtete Werbung für neue laktosefreie Produkte geschickt hat, nachdem ich mehrfach was laktosefreies dort gekauft hatte. Umsatzsteigerung und Kundenbindung funktionieren also ganz gut und mich wundert’s halt überhaupt nicht. War doch das Informatikstudium tatsächlich zu was nutze 🙂 Aber eigentlich verlagere ich nur meine Umsätze, so dass ich mehr Bonuspunkte kassiere, wenn’s mal wieder irgendwo welche gibt. Ich kauf trotzdem keine Chips, nur weil die grad 20% Rabatt (=20x Punkte) haben. Wenn’s jetzt noch 1l-laktosefrei-Frischmilch bei der Migros gäbe, wäre mir der wesentliche Grund genommen, zum Coop zu gehen. Nur: negative Präferenzen kann ich durch mein Einkaufsverhalten schlecht ausdrücken, denn die sehen ja nicht, was ich nicht gekauft habe.

Dübelzieherimprovisation

Passionierter Alkoholfrei-Möhl-Apfelwein-aus-PET-Flasche-Trinker, der ich bin, machte ich mir das Prinzip einiger Weinentkorkungsgeräte zunutze (in Ermangelung eines solchen) und zog damit Dübel aus der Wand, ausserdem gleich noch elektrisch statt mit der Hand. Eigentlich wandele ich ja damit auch nur eine Rotationsbewegung mittels Schneckengetriebe in eine Translation um. Nach geschätzten zehn von insgesamt 53 Dübellöchern war’s mir zu blöd, jedesmal das Risiko einzugehen, die Wand rund ums Loch mit der Knipex-Cobra und einem in den Dübel eingeschraubten Haken zu zerstören.

Schraube in den in der Wand befindlichen Dübel und los geht's mit dem Schrauber.
Schraube in den in der Wand befindlichen Dübel und los geht’s mit dem Schrauber.

Die Bandbreite verfolgt mich

In Wil gibt’s ja, wie mir schon bekannt war, das Kabel-Internet nicht von UPC Cablecom, da offensichtlich der lokale Netzbetreiber Technische Betriebe Wil (TBWil) keine anderen Provider auf sein Netz lassen muss. Damit ist der Wettbewerb auf demselben Medium ausgeschaltet und TBWil (Provider: Thurcom) kann sich in aller Ruhe am Konkurrenten Swisscom orientieren, sowohl preislich (okay) als auch in der Bandbreite (wozu das denn?). Das bedeutet, dass ich für dieselbe Leistung wie bisher bei UPC Cablecom ungefähr das Doppelte zahle.

Bisher.

Just flattert die Meldung herein, dass Thurcom die Geschwindigkeiten verdoppelt. Damit relativiert sich das Ganze etwas und ich werde dann das 50/5-Abo beziehen anstelle des bisher einkalkulierten 25/2.5. Jetzt die Frage: woher weiss die Thurcom, dass ich nach Wil ziehe, ich hab doch noch gar nichts bestellt? Jetzt müsste ich glatt mal in ein internetunterversorgtes Dorf (in Deutschland, hierzulande schwer zu finden) ziehen und schauen, ob da dann plötzlich die Bandbreite erhöht wird.

Die schlechte Nachricht: Wenn ich mir die Cablecom-Angebote so anschaue, kriege ich da inzwischen für denselben Preis die dreifache Geschwindigkeit wie bei Thurcom (150 MBit/s statt 50 MBit/s im Kombi-Angebot mit TV/Telefon). Aber so richtig schlecht ist die Nachricht auch wieder nicht, weil der Grenznutzen der Geschwindigkeiten über 50 MBit/s dann doch momentan noch eher gering ist.

Also ich hab den Eindruck, dass sich die Provider hier tatsächlich ein Wettrennen liefern. Und ich find’s gut, dass die doch irgendwie vorhandene Konkurrenz den Markt belebt.