Wie es der Zufall so will, hatte ich mich gestern an einem Workshop der Data&Innovation-Alliance beteiligt, wo es darum ging, wie man aus Open Data Wert generieren kann.
Irgendwie war ich da auch in die richtige Gruppe gerutscht, wo wir uns Verteilnetzbetreiber angeschaut hatten und wie die aus Open Data Mehrwert generieren könnten. Unter anderem im Team jemand von der BKW und jemand, der vorher bei den EWZ war. Es hätte nur noch jemand von den CKW gefehlt. Witzig, dass den Verteilnetzbetreibern die Energiemengen eigentlich egal sind, sondern es denen um die Leistung geht (weil sie danach ihr Netz dimensionieren müssen).
Das Hauptresultat des Workshops für mich war, dass ich erfahren habe, dass die CKW Smartmeter-Daten anonymisiert (und teilweise gefiltert) als opendata zur Verfügung stellen. Sowas sagt einem ja wieder niemand 🙂 So wie’s aussieht, gibt es die Daten sogar nur mit leichter Verzögerung. Mal schauen, was da so drinsteckt, zumindest könnte man da gut im Databooster von der D&I-Allianz Projektförderung bekommen, wenn sich eine coole Idee verwirklichen liesse. Ansonsten war’s auch ganz cool, sich mit den Leuten von ERNI zu unterhalten, weil man die ja sonst höchstens als Externe irgendwo erlebt und beim Apéro unterhält es sich halt besser, auch wenn die Mithörenden von der Personalabteilung dort irgendwie aufmerksamer waren als üblich.
Also eigentlich ist nur der E-Bike-Akku neu, aber gestern hab ich auch bei der Mobiliar alles abgegeben, inklusive Laptop mit einem brandneuen Sticker zum Führungsverständnis drauf. Das Flyer, was ich 2020 als Bahnhofs-Pendelvelo gekauft habe, hat sich auf inzwischen etwa 3’500km Stadt- und Hängertransportverkehr gut bewährt. Nur der Akku, der damals schon nicht mehr neu war (etwa 30km Reichweite), war jetzt nach drei Jahren doch so weit abgenutzt, dass schon nach 25km im Eco-Mode Schluss war und bei kalten Temperaturen hat er auch gern schon eher abgestellt. Aus Platzgründen und wegen falscher Radgrösse (622 statt 559) hab ich mich dagegen entschieden, ein komplettes Flyer-S mit fast neuem Akku und Rohloff in Wattwil als Teilespender zu kaufen, sondern doch für 360 Fr. einen 584-Wh-Akku neu zu kaufen. Amazon war wieder am günstigsten und hat am schnellsten geliefert; mal schauen, ob noch eine Rechnung vom Zoll kommt, aber selbst dann wird es noch günstiger gewesen sein, als den identischen Akku im Inland gekauft zu haben.*
Witzig war natürlich, dass der Akku zwar satt in der Halterung sitzt und wegen der doppelten Kapazität auch auf beiden Seiten breiter ist, aber sich da erstmal im Flyer-Display nichts tat. Die 26-Volt-Uralt-Flyer sind super robust, die Akkus sind nicht verdongelt, da funkt keine Software irgendwo rein, und das BMS, was den Strom abstellt, sitzt im Akku selbst. Nach kurzem Check (Akku stärker reindrücken -> oh, es geht) war dann klar, dass da ein Millimeter zwischen +-Kontakt und Akku zuviel ist (-/Masse war schon ab Werk leicht tiefergelegt) was sich mit Akku-Aufschrauben, Dremel und einem dicken Lötpunkt (nur für mechanischen Druck von hinten auf den Kontakt) schnell beheben liess. Nach 15km Baumarktrunde hat sich die Akkuanzeige jedenfalls noch nicht bewegt. Manchmal frag ich mich aber schon, was andere Leute in demselben Fall machen würden — Akku zurückschicken? Ist ja wirklich nur Kleinkram.
Was so auf Arbeit bei der Mobiliar von mir hängengeblieben ist:
natürlich meine Rolle in der Betrugsbekämpfung,
meine Powerpoint-Präsentationen mit Globi, Asterix und LEGO,
die Data-Science-Meetups,
meine Powerpoint-Präsentation in einem längeren Meeting, wo ich mit bewusst angeschalteter Kamera bei bestem Wetter extra mit der Diamant von Flüelen nach Luzern geschippert bin,
jede Menge Witze und subtile bissige Kommentare (der Klassiker war, wenn irgendwo ein Termin à la Juni/Juli draufstand, zu sagen “ah gut, da steht kein Jahr”).
War doch insgesamt ganz nett dort, viel mehr kann man nicht verlangen. Und dass meine Machine-Learning-Modelle in der Betrugsbekämpfung jetzt doch nachweislich sehr ordentlich was bringen, ist nichts Geheimes. Mal schauen, wann da jemand KI draufschreibt, auch wenn es nur GLMs sind 🙂
*Ergänzung am 04.12.: Ja, die Rechnung von der Verzollung kam noch, es waren 51 Fr.: 22 für den Verzollungsservice und 29 für den eigentlichen Mehrwertsteuerbetrag. Geschenkt 🙂
Das ist also eine weitere Steigerung um 16% im HT und 28% im NT, und ein Plus von 31% bei der Zählergebühr. Steigende Energiepreise finde ich persönlich super, weil sich dadurch Sparmassnahmen mehr lohnen, nur die pauschale Zählergebühr ist da ärgerlich. Die Solaranlage rechnet sich auch schneller (hängt noch vom Einspeisetarif ab, ob der sich verändert). Über zwei Jahre eine Strompreissteigerung von 62% (HT) bzw. 68% (NT). Mal schauen, ob ich über den September noch fast ohne Netzbezug komme, das ist fast so spannend wie eine Solar Challenge, dauert aber 30 Tage 🙂
Es lohnt sich mit den neuen Preisen jetzt wieder deutlich weniger, den Stromverbrauch in den NT-Zeitraum (19-07 Uhr) zu verlegen, da der Preisabstand von 21% (2022) über 28% (2023) jetzt auf 17% zusammenschrumpft. Es fehlen noch neue Gaspreise, die kommen bestimmt erst wieder Ende Jahr. Ich weiss aber schon jetzt mit Sicherheit, dass das Warmwasser im Speicher nach sieben Tagen von 50°C nur auf 30°C abgesunken ist, mit mehreren Entnahmen, ohne Aufheizung. Wenn der Heizstab dann irgendwann mal nachheizt, kenne ich auch die Verluste genauer. 30°C reichen mir noch ganz bequem zum Duschen. Am meisten spart man wie immer durch Nichtkonsum.
Die elektrische Anlage im Keller ist inzwischen geprüft und abgenommen, der Sicherheitsnachweis ist erstellt: das braucht es auch alles, damit die Förderung auf mein Konto kommen kann.
Dass sich der Warmwasseranschluss für die Waschmaschine nie rechnen würde, war ja eh klar. Wie’s so ist, wenn man eh sparsam lebt, lohnen sich die meisten Energiesparmassnahmen niemals. Aber jetzt hab ich es auch in Zahlen 🙂 Strompreis Netz tagsüber 35 Rp./kWh, Solarstrompreis 15 Rp./kWh (das ist das, was ich für die Einspeisung bekomme), Gaspreis 15 Rp./kWh (eigentlich 13, aber effizienzbereinigt dann auch 15Rp./kWh der Einfachheit halber).
mit 50°C heissem Warmwasser: 0.6kWh Stromverbrauch
mit 20°C kaltem Wasser: 1.2kWh Stromverbrauch
Das sieht erstmal nicht schlecht aus, deutlich Strom gespart. Aber die Warmwasserkosten gibt es ja dann auch noch:
Variante mit Solarstrom tagsüber, Warmwasser solar erwärmt
0.6kWh Strom bei 15 Rp./kWh
50 Liter WW (=30K Temperaturdifferenz bei Erwärmung = 1.74kWh Solarstrom)
= 2.34kWh * 15 Rp./kWh = 35 Rp.
Man sieht hier schon, dass ich viel mehr Warmwasser benutze, als die Maschine eigentlich zum Waschen braucht. Die benötigt nur am Anfang Warmwasser und wäscht damit, am Ende würde ihr Kaltwasser für die Spülgänge reichen. Ist ja auch keine echte Waschmaschine mit separaten Zuläufen für WW/KW. D.h. alle anderen Varianten werden eh noch teurer. Am günstigsten ist es, sie (tagsüber) mit Solarstrom und Kaltwasser laufen zu lassen, etwa 18 Rp.; und auch die Variante mit Netzstrom und Kaltwasser kostet nur etwa 40 Rp.
Variante mit Netzstrom tagsüber, Warmwasser mit Gas
0.6kWh Strom bei 35 Rp./kWh
1.9kWh Gas bei 13 Rp./kWh (50 Liter WW, Effizienz etwas tiefer als bei Strom-Aufheizung)
= 21Rp.+25 Rp.= 46 Rp.
Jetzt kommt natürlich noch dazu, dass ich hier nur die Grenzkosten fürs Warmwasser benutze und nicht berücksichtige, dass ich ja immer den ganzen Tank mit 300 Liter aufheizen muss, um oben an der Entnahme nutzbares Warmwasser zu haben.
Variante Haushaltsstrom tagsüber, Warmwasser 300 Liter mit Gas
0.6kWh Strom
300 Liter von 10°C auf 60°C = 19kWh Gas (Winter)
=21 Rp. + 247 Rp. = 2.68 Fr.
Davon verfällt dann ein Haufen Restwärme. Noch übler wäre es, wenn ich diese 19kWh Gas-Wärme mit Zwangsaufheizung per Heizstab und Netzstrom tagsüber ersetzen würde (möglich, aber nicht empfehlenswert, das wären dann 6.65 Fr. nur für Strom).
Also warum hab ich den Warmwasseranschluss jetzt? Normalerweise heize ich das Warmwasser nur auf, wenn Gäste da sind und stelle es danach wieder ab. D.h. die Restwärme in 300 Liter Warmwasser kann ich niemals sinnvoll verbrauchen und sie diffundiert einfach in den Hauswirtschaftsraum. Aber ich kann sie mit dem WW-Anschluss immerhin noch halbwegs sinnvoll in grösseren Mengen für die Bettwäsche verwenden, die nach der Abreise der Gäste ja sowieso in ein bis drei Ladungen anfällt. Man könnte es airbnb-Wärme-Kopplung nennen, der Geschirrspüler bedient sich auch noch da dran 🙂 Und von dem Rest kann ich immer noch vier bis fünf Tage lang ausreichend warm duschen.
Vor der Abreise in Richtung angenehmerer Temperaturen gibt’s noch ein Status-Update zur Solaranlage. Seit einer Weile standen schon Batterie und Wechselrichter bei mir im Keller, diese Woche wurde was montiert.
Wechselrichter und Batterie montiert
Alles schön beschriftet.
Es ist noch jede Menge Montagematerial da, links vom WR ist eine DC-Sicherung verbaut, dass es nicht den WR fetzt, wenn vom Dach Überspannung kommt. Jetzt fehlt natürlich noch der Netzanschluss. Rechts neben dem Wechselrichter ist viieeeeel Platz, da ist jetzt ein grosser Schaltschrank vorgesehen. Albert weiss Bescheid, was ich da gern hätte, und weiss auch, was alles rein muss. Bei der Gelegenheit wäre es nämlich auch noch sehr schön, einfach den offiziellen Stromzähler und alles andere Leitungsgerümpel mit in den Schaltschrank zu nehmen.
Auf der anderen Seite im Keller ist jetzt auch auf- und freigeräumt: da das Haus neben meinem jetzt seinen eigenen Wasseranschluss hat, kann der Abzweig dorthin vor meinem Zähler raus und der Zähler woanders hin. Auch das ist so besprochen, und danach kommt noch ein eigener (digital auslesbarer) Zähler hin plus ein Abzweig und ein Loch in der Wand, damit draussen ein Wasserhahn für den Garten montiert werden kann.
Diverse Netzanschlussprovisorien 🙂
Raspberry Pi -> diverse ESPs
Bis gestern abend hatte ich in der Ecke beim Wasseranschluss noch einen Raspberry Pi hängen, der mir bis vor einer Weile noch alle Zähler (Gas, Wasser, Strom) protokolliert hat, plus Aussen- und Innentemperatur. Das geht aber inzwischen deutlich einfacher, nämlich mit simplen ESPs, wie ich es kürzlich schon bei den Messungen im HWR schnell zusammengelötet hatte. Wasser muss ich momentan sowieso nicht zählen, den S0-Stromzähler-Ableseblock hab ich neulich schon durch den Shelly ersetzt. Fehlt nur noch Gas, wo ich immer noch täglich mit einer Kamera ein Foto vom Zähler mache und das dann quartalsweise in meine Ablesedaten übertrage. Keine schöne Lösung, aber auch nicht weiter schlimm. Siehe auch ganz unten eine Alternative.
Es gibt aber auch den ESP32-Cam, also einen ESP32 mit Kameramodul — auf den man, natürlich, Tasmota flashen kann. Auch das hat gestern wieder nur eine halbe Stunde gedauert, bis ich das am Laufen hatte und die gleichen Bilder wie vorher am gleichen Ort landen. Heute hab ich mir noch die Stabilität der Wifi-Verbindung angeschaut (merke: bei ESP32-Cam immer Antennen mitbestellen) und eine Antenne angelötet und seither läuft der Stream stabil, zweimal am Tag wird ein Foto gemacht: LED an, Foto, LED aus. Der andere ESP holt die Aussentemperatur auf der Südseite. Damit war der Raspi im Keller nicht mehr notwendig und konnte woanders hin, so dass die Handwerker da freies Feld haben.
ESP8266 holt Aussentemperatur
ESP32-cam vorm Gaszähler
Was noch ganz witzig wird, aber lösbar ist: ich hab einen Heizeinsatz für meinen Warmwasserspeicher mitbestellt. Der muss natürlich von irgendwoher gesteuert und passend bestromt werden. Das Steuersignal liefert der smartfox (hätte ich auch selbst machen können, aber so ist es mal professionelles Gebastel): z.B. wenn Überschussstrom da ist, wird ein analoges Signal auf den Thyristorsteller gelegt, der fährt dann drei Phasen entsprechend proportional hoch und die Energie landet im Heisswasserspeicher. Gas kostet 13 Rp./kWh, Strom speise ich dann eben für 15 Rp./kWh weniger ein, das nimmt sich nach Gasthermeverlusten nicht viel.
Aber: der Keller mit dem Schaltschrank ist auf der einen Seite des Hauses, der Heisswasserspeicher auf der anderen. Ich muss 5×1.5mm² mit 230/380V irgendwie da rüberbringen, und natürlich nicht so wie die TB Wil das mit dem Provisorium grad machen. Es gibt aber einen Weg, der ungefähr 25m Leitungslänge (Luftlinie wären es vielleicht 8m) hat, das wird noch eine elende Strippenzieherei, aber ich vermute, ich kann mein damals beim Badumbau mit gelegtes Leerrohr direkt verwenden. Ich hätte jetzt beim Solaraufbau noch was unterm Dach bis hoch ziehen sollen. Immerhin ist der nicht mehr benutzte Kamin auch ein schönes massives Leerrohr.
Abschätzung Gasverbrauch aus Therme
Da die Gastherme der einzige Gasverbraucher ist und ich deren Werte schon seit langer Zeit alle 30s mitlogge, hab ich jetzt nochmal geschaut, wie gut ich den Verbrauch aus Brennerzeit und Brennerleistung abschätzen kann. Nach einem Korrekturfaktor hab ich eine extrem gute Korrelation zwischen der offiziellen Zählerablesung und meiner Berechnung. Das reicht mir für eine tagesgenaue Abschätzung. Die vier Punkte mit >75kWh Tagesverbrauch könnte ich nochmal genauer anschauen, aber ist auch nicht weiter dringend, es wird wohl mit hoher Brennerleistung o.ä. zu tun haben.
Heizkosten Q1/2022 vs. Q1/2023: ziemlich genau verdoppelt (200 zu 400 Fr.), aber auch wesentlich durch andere Faktoren wie Vermietung beeinflusst.
Das Haus wird während meiner Abwesenheit jetzt gut gehütet und sämtliche Gewerke, die irgendwas machen wollen, wissen, dass und wie sie reinkommen und wie sie mich erreichen. Mal schauen, wie die Oberdorfstrasse hinterher aussieht, die wird jeden Tag gefühlt dreimal aufgegraben und wieder zugemacht — das merkt man aber nur, wenn man Homeoffice hat.
Im Januar hatte ich mir die seltsamen Wärmeverluste am Warmwasserspeicher schon angeschaut und auch eine Lösung dafür gefunden (Gastherme nicht abschalten, sondern bei stark reduzierter Raumtemperatur laufen lassen, damit das Umschaltventil nicht den WW-Kreislauf öffnet, sondern den Heizkreislauf). Das funktioniert auch soweit gut, die genauen Wärmeverluste konnte ich wegen quasi-Dauervermietung jetzt nicht mehr ungestört messen.
Jetzt hat aber der Speicher auch den tatsächlichen Warmwasser-Abgang, oben am Tank. Und da hat mich Albert drauf hingewiesen, dass da eine Schwerkraftzirkulation stattfindet, und zwar auch ohne dass eine Kreisleitung (wie z.B. bei Umwälzkreislauf) vorliegt. Weil ich grad alle Bauteile rumliegen hatte, hab ich schnell einen ESP mit zwei Temperatursensoren verlötet und konfiguriert, so dass dessen Messwerte in InfluxDB und dann im Grafana landen. Zeitaufwand 30min, und die Raumtemperatur hatte ich schon von einem anderen ESP, der im HWR hängt und Messwerte auf einem LCD anzeigt.
Erster Test: alle drei Temperaturfühler nebeneinander, paar Minuten warten: Abweichung +/-0.2°C voneinander, das reicht für meine Zwecke. Also Einbau: Isolation aufgeschnitten und Sensoren reingestopft.
Experiment 1
Einbausituation, ein Sensor unten, einer oben reingestopft.
Es zeigt sich tatsächlich das vorhergesagte Verhalten:
direkt am Speicher sind es konstant 33-34°C (gelb, eigentlich 42°C, es ging aber nur um konstante Temperatur hier)
die Raumtemperatur liegt konstant bei 17-18°C (grün)
der Temperaturfühler (hier in blau), der etwa bei 80cm Leitungslänge nach dem Ausgang des Speichers misst, landet am Ende bei etwa 6°C über der Raumtemperatur.
Vermutlich wäre der sogar etwas weiter über der Raumtemperatur, ich hätte ihn vorher auf die 42°C Wassertemperatur stabilisieren müssen. Aber das fällt in Experiment 2 sowieso als Ergebnis mit ab.
Dahin geht also die teure Wärme 🙂
Experiment 2
Jetzt wäre ja zu vermuten, dass diese Temperaturdifferenz zur Raumtemperatur abnimmt, je weiter man vom Speicher weg misst. Dazu musste ich erstmal beide Temperaturfühler so an der Leitung anbringen, dass sie bei Durchfluss beide dieselbe Temperatur anzeigen. Das hat gut 37 Minuten gedauert und wahrscheinlich >30 Liter Warmwasser verbraucht (max. Temperatur 42°C, also genau das, was auch das analoge Thermometer im Speicher anzeigt).
Sensor 1 bei 80cm nach WW-Ausgang, Sensor 2 bei 160cm (Höhe Gasbrenner)
“Geeicht” hab ich dann beide bei 41°C, weil ich nicht noch mehr Isolation aufschneiden wollte, um zu testen, wo der Sensor am besten Leitungskontakt bekommt. Den Eichvorgang sieht man auch gut hier im Messprotokoll:
etwa 20:18 Warmwasser aufgedreht (nicht sichtbar)
gelber Sensor ab etwa 20:30 Uhr auf stabiler Temperatur
blauer Sensor: rumprobiert, bis es ab etwa 20:50 stabil war und dann den gelben Sensor noch auf das blaue Niveau runtergebracht
Manueller Eichvorgang der beiden Sensoren.
Und danach hiess es: abwarten und abkühlen lassen. Morgens dann stabile Messwerte und sehr schöne Auskühlkurven.
gelb: nach 10h liegt die Temperatur 80cm vom Speicher entfernt bei 22°C, also 6°C über Raumtemperatur, dort geht somit aktiv Wärme aus dem Speicher flöten
blau: nach 10h liegt die Temperatur 160cm vom Speicher entfernt bei 17°C, also 1°C über Raumtemperatur
Jetzt kommt als nächstes der Umbau mit einem Siphon über dem Speicher, dann kann ich wieder messen und hoffe, dass dieser Wärmeverlust dann weniger oder ganz weg ist.
Meine drei Kinesis-Tastaturen (im Bild unten) haben sich über die Jahre sehr gut bewährt, was Ergonomie und niedrigen Nervfaktor beim Tippen angeht. Was aber jetzt (Luxusproblem wieder) stört, ist die etwas schlechte Transportabilität. Klar kann man die im Solar Chase Car dabeihaben, aber sie frisst echt Platz in der Reisetasche. Und wenn man noch mit Interrail und Faltvelo unterwegs und nur wegen der Tastatur den grossen Messengerbag braucht, ist das auch blöd. In eine normale Backroller geht die Kinesis Advantage auch nicht besonders schön rein.
Es scheint ein crowdfunding gegeben zu haben, aus dem dann die oben ersichtliche Ergodox EZ entstanden ist. Sie ist nicht ganz so schön konturiert wie die Kinesis, aber spart im Wesentlichen viel Luft/Volumen ein und durch die Zweiteilung ist sie viel transportabler. Ja, ich hätte sie auch mit beschrifteten Tasten und Beleuchtung haben können, aber bei einem Klavier (Tastatur=clavier (frz.)) steht ja auch nichts drauf und das ist unbeleuchtet und es hat sogar noch mehr Tasten. Die selbst programmierbare Firmware ist genial, mit vielen Ebenen, beliebigen Tastenbelegungen (z.B. hab ich mal die Shift-Tasten so programmiert, dass sie beim Antippen eine “(” bzw. “)” ausgeben und beim normalen Halten die übliche Shift-Funktion). Funktionstasten F1-F12 brauch ich eh seltenst (vim-Nutzer :)), die sind in einer zweiten Ebene. Für $325 plus 37 CHF Zollgebühr ist das ganz ordentlich, die Kinesis kosten ähnlich viel/wenig. Beim Tippen bin ich bereits nach zehn Minuten wieder auf der üblichen Tippgeschwindigkeit (400-500 kpm US-Dvorak, >500 bei QWERTZ).
Im Zug der Umstellung von Glasfaser- auf 5G-Internetzugang (da massiv günstiger) hatte ich damals tailscale auf den meisten meiner Netzwerkgeräte installiert, was auch soweit sehr gut funktioniert. Da meine internen Netzwerkgeräte wegen CG-NAT aber nicht direkt von aussen erreichbar waren, lief der Traffic immer über DERP-Relay-Server von Tailscale, was natürlich nur so etwa 5-10MBit/s waren. Auf die Dauer bzw. bei gewissen Datentransfers ist das etwas zäh. Ende Dezember hatte ich mir in der Oracle Cloud Infrastructure (OCI) im Free Tier eine gratis-VM mit Rootzugriff und ubuntu drauf hochgefahren. Wichtig: public IPv4, d.h. vom Handy oder von zu Hause aus ist diese Maschine direkt ohne Umwege erreichbar, eigentlich zumindest. Irgendwie wollte tailscale aber auch im Dezember noch nicht direkt dahin verbinden (nur über Relay), aber es war mir zu dem Zeitpunkt erstmal egal, Bandbreite nicht so wichtig.
Heute hab ich mir das aus unerfindlichen Gründen nochmal angeschaut und dachte, dass das doch eigentlich gehen müsste. Die Knowledgebase von Tailscale hat dazu einige Hinweise und generell natürlich sehr praktisch präsentierte Informationen gehabt. Auf der Fritz!Box daheim gab’s nichts umzustellen, also hab ich auf der OCI mal meine VM etwas genauer angeschaut. Mit ufw konnte ich nichts richtig bewirken, musste dann tatsächlich mal auf nmap, tcpdump und iptables runtergehen, stackoverflow und reddit haben wie üblich auch geholfen.
Das Einrichten einer Firewall-Öffnung (Ingress-Rule) in der Oracle-Netzwerkinfra war recht einfach:
Danach ging es aber immer noch nicht. Der Brute-Force-Test auf der VM selbst war ein iptables –flush, mit dem Effekt, dass plötzlich wie gewünscht meine Direktverbindung ging (yay!), aber ich natürlich nach dem Neustart der VM nicht mehr per SSH auf die Maschine kam (boo!). Gut, dafür gibt’s ja die Cloud Management Console. In /etc/iptables/rules.v4 steht jetzt zusätzlich noch folgende Zeile:
-A INPUT -p udp -m state --state NEW -m udp --dport 41641 -j ACCEPT -m comment --comment "tailscale"
Und damit verbanden sich fast alle tailscale-Clients glücklich direkt miteinander bis an ihr End-Of-Life. Vom Handy aus bekomme ich jetzt auch meine ~100MBit/s via tailscale und Oracle-VM und eben auch mit Pi-Hole DNS-ad-gefiltert von unterwegs aus. Jedesmal, wenn ich irgendwo anders das ungefilterte Internet aufmache, fliegt mir erstmal jede Menge blinkender Werbemüll entgegen, das lebt sich schon wirklich angenehmer ohne das. Die Bandbreitenbeschränkung liegt jetzt ausserdem bei der CPU-Last der VM, die bei 100MBit/s um 90% liegt. Wenn ich jetzt die VM upgraden würde, wäre das nächste Limit dann bei 500MBit/s die Netzwerkanbindung der VM. Und wenn ich auch die wiederum upgraden würde, wäre die nächste dann vielleicht das 5G-Netz, was realistisch etwa 800-900MBit/s zu Hause bringt. Da sind sie wieder, die Luxusprobleme.
Morgen folgt die Osternachtsmesse (Te Deum von Marc-Antoine Charpentier; der erste Satz geht immer noch auswendig, da unzählige Male im Jugendorchester gespielt), am Sonntag die Paukenmesse von Haydn — laut eigenem Blogeintrag vor neun Jahren erstmalig und zuletzt gespielt. Mit dem “neuen” Cello macht das schon wirklich mehr Spass, da kommt noch Ton und nicht nur Kratzen, wenn es lauter sein soll. Ich warte immer noch auf das Schlumpfgetriebe für die Speedmachine und fahre bei den eher fusskalten Temperaturen daher lieber noch auf dem Patria oder dem Alpenfalter herum.
Als jüngste Bastelei gibt es ein mobiles Datendisplay auf E-Paper-Basis, mit einem auf Tasmota geflashten ESP8266XX. Befüllt wird das ganze von NodeRed via MQTT. Nach viel github und gitpod hab ich hier ansatzweise zur Lösung gefunden: https://github.com/arendst/Tasmota/discussions/11850
Das Display hat einen silbernen V2-Aufkleber, d.h. es läuft nur mit Tasmota ab etwa Januar 2023.
Es wird 4-Wire-SPI verwendet, alle sechs Datenpins des Displays landen an einem der GPIOs des ESP und müssen im Webinterface entsprechend konfiguriert werden (siehe Screenshot)
Zusätzlich muss die Datei tasmota/displaydesc/WS_epaper29_v2_display.ini aus den Tasmota-Sources als display.ini ins Tasmota-Filesystem hochgeladen werden.
Mit “Option A” = 3 sagt man der Firmware, dass ein “Universal Display Driver” benutzt wird (also nicht der eigentlich geplante Waveshare-2.9-Treiber)
Zuordnungen Display=>GPIO:
DC=>SSPI_DC
RST=>Display_Rst
BUSY=>SSPI_MISO
DIN=>SSPI_MOSI
CS=>SSPI_CS
CLK=>SSPI_SCLK
(welcher GPIO genau verwendet wird, ist beinahe egal, man muss es ja eh konfigurieren)
Die Werte kriegt man aufs Display z.B. mit “[x0y0s2tS]” (=oben links beginnend, Schriftgrösse 2, Uhrzeit mit Sekunden), geschickt an das Topic “cmnd/tasmota_esp4/displaytext” (siehe Tasmota-Doku zu Displays), die periodische Sendung übernimmt bei mir NodeRed, Daten kommen meist aus InfluxDB. Langsam wird’s unübersichtlich 🙂
Eigentlich dachte ich ja, dass man bei einem Kochfeld keine Anleitung braucht, und für die meisten Funktionen stimmt das auch. Aber der minutengenau einstellbare Abschalttimer spart mir tatsächlich externe Wecker und ist auch noch halbwegs schnell konfigurierbar pro Kochfeld. Womit ich als fringe benefit aber gar nicht gerechnet hatte, ist, dass das Kochfeld eine Verbrauchsmessung hat:
Grundeinstellung c3 🙂
Energiemengenanzeige nach Abschalten des Kochfelds.
Grad vorher hatte ich noch drüber nachgedacht, den Stromverbrauch der zwei Kochfeld-Phasen mit je einem Sonoff PWR3 zu messen und dann über zwei oder drei weitere Sonoff-Relais automatisch die Abzugshaube je nach Kochfeldleistung regeln zu können. Man kommt echt auf dumme Ideen, einfach weil’s geht.
Ein paar neue Töpfe brauchte ich noch und bin zu diesem Zweck mal in den Fabrikladen nach Rikon (Symmetrieminute 58:30 bzw. 28:30, sehr einfach zu merken, das ist quasi eine Thurbo-Begegnungsstätte) gefahren, wo ich aus gutem Grund sonst nicht reingehe: das ist wie Transa-Outlet oder ein gut sortierter Veloladen, Werkzeugladen oder ein Bäcker, ich find immer was. In der recht klappernden Wühlecke hatten sie auch noch günstigere Hotpans* herumstehen, das sind Kochtöpfe mit einem zugehörigen Thermobehälter. Die Idee ist, dass man das Essen erhitzt, den ganzen Topf in den Thermobehälter stellt und das dann mit wenig Wärmeverlust weiter/fertig gart. Ich vermute, früher hat man sowas mit Daunendecken und Kopfkissen gemacht. Die Thermobehälter kann man auch sonst als Schüsseln oder Regenhut verwenden, und dass sie nicht dreimal denselben Gelbton hatten, war mir egal. Das Prinzip hat jedenfalls mit Poulet, Kartoffeln und Erbsen wunderbar funktioniert.
mono-brand-neuprodukt-brocki
Drei Hotpans (die sollten sonst aber nicht auf dem Herd stehen).
Das ergibt insgesamt 100 Fr. fürs Kochfeld, 257 Fr. für die drei Hotpans, abzüglich 50 Fr. für das schon tutti-verkaufte Fissler-Topfset, und dazu noch bisschen Thurbo gefahren. Glatte Ledersitze in einer spurtstarken S-Bahn, immer wieder faszinierend, wie man da runterrutscht (1.Klasse-Problem).
*das gibt lustige Autokorrekturen, wenn man das Wort in der Bildersuche verwendet