Sonne auf dem Kunkelspass

Hier im Tiefland war das übliche herbstliche Nebelwetter angesagt. Gestern morgen gab es zumindest bis etwa 09 Uhr schöne Sicht, aber danach war’s tatsächlich den ganzen Tag dicht. Bei dieser Wetterlage gibt es Gegenden, wo es wärmer und sonniger ist, so z.B. ein paar Kilometer westlich von Chur. Nicht umsonst ist Bad Ragaz ein offensichtlich recht belieber Ausflugs- und Kurort, wie ich heute bei der Durchfahrt festgestellt habe.

Mein Weg führte mich morgens mit dem Zug von Wil über Chur nach Reichenbach/Tamins und von dort mit dem Velo über etliche Höhenmeter und den Kunkelspass wieder abwärts nach Bad Ragaz. Fahrstrecke gut 30km, Aufstieg von 600 auf 1350 Höhenmeter und dann wieder relativ langgestreckt abwärts im Tal mit stärkerem Gefälle gegen Ende. Am Morgen in Wil waren es noch 3°C gewesen, in Tamins dann vielleicht 10°C und oben auf der Passhöhe waren es >15°C mit Mittagssonne. Zeit für eine Pause (auch wenn ich beim Aufstieg schon Mini-Serpentinen in Schrittgeschwindigkeit gefahren war). Die meisten Leute schienen von der flacheren Seite hochzulaufen, dementsprechend allein war ich da unterwegs, da die Strecke auch nicht für den Durchgangsverkehr geeignet ist.

Die USB-Ladefunktion meines Scheinwerfers (BUMM Luxos U) funktionierte halbwegs zufriedenstellend, das Smartphone, das mir die Strecke auf der Karte live anzeigte, konnte den Ladestand halten und bei der Abfahrt auch weiter aufladen, auch bei voller Displayhelligkeit, mit GPS und eingeschalteter Datenverbindung. Beim Aufstieg auf den Pass war wegen der geringen Geschwindigkeit leider kein Aufladen des Smartphones möglich.

Strecke: Tamins-Bad Ragaz via Kunkelspass

Pause beim Aufstieg.
Pause beim Aufstieg.
Das Weisshorn (bei Arosa GR)
Das Weisshorn (bei Arosa GR)
Passhöhe. Zumindest mein Velo war da.
Passhöhe. Zumindest mein Velo war da.
Taminabrücke zwischen Valens und Pfäfers (im Bau)
Taminabrücke zwischen Valens und Pfäfers (im Bau)

EARL-Konferenz und Workshops in London

Da ich jetzt beruflich recht viel mit recht grossen Datenmengen (lies Milliarden Zeilen) von Transaktionsdaten (Migros/Denner) zu tun habe, muss ich mir doch mal vorher Gedanken um die Effizienz von Berechnungen machen, bevor ich einfach ein R-Skript schreibe und ausführe.

Manche Sachen laufen einfach nur vernünftig in der Datenbank (Teradata), andere auf der Google-Infrastruktur (Big Query), beides wird mit herkömmlichem SQL angesprochen und aggregierte Daten kann ich dann lokal weiterverarbeiten. Persönlich favorisiere ich ja das Ökosystem und die Denkweise von Hadley Wickhams Paketen, darunter ggplot2, BigRQuery und zuletzt dplyr. Letzteres ist eine Art Konkurrenzpaket für grössere Datenmengen zu data.table, bei dessen Autoren Matt Dowle und Arun Srinivasan ich gerade zu Gast in einem Workshop in London bin.

Es scheint, als ob data.table noch schneller als dplyr ist, aber ich werd’s dann noch mal ausprobieren. Ich bin einfach schon die vielen Packages und die Denkweise von Hadley Wickham gewohnt.

Morgen startet dann die EARL-Konferenz. Eine der wenigen Konferenzen, wo ich primär wegen der Inhalte und sicher nicht wegen des Orts bin. London ist einfach nur laut und gross und nervig. Ich will Kühe, Gras, Berge und Ruhe, und schnelles Internet gibt’s auch in der Ostschweiz 🙂

Ausblick von der Konferenz. Ganz okay.
Ausblick von der Konferenz. Ganz okay.

SBB-Flug-Check-In

Gestern bin ich bei der Kreditkartenabrechnung darauf aufmerksam geworden, dass die SBB ab recht vielen Bahnhöfen den Check-In für Flüge ab Zürich anbieten, inklusive Gepäckaufgabe. Gar nicht übel, die Preise (22 Fr. Check-in plus Gepäck und 12 Fr. für Nur-Check-In) sind auch ganz okay. Mit den Mädels probier ich das beim nächsten Mal vielleicht, wenn sie nicht grad für alle drei Personen kassieren sollten. Die Wartezeit am Etihad-Regional-Schalter war unmöglich lange am Sonntagmorgen. Beim Online-Check-In nur mit Handgepäck mach ich das natürlich von zu Hause. SBB-Flug-Check-In

Nabendynamotausch

Bei bike-components gab es vor kurzem eine passende Aktion, bei der unter anderem SON-Nabendynamos stark vergünstigt angeboten wurden. Da in einem meiner Räder ein SON20R lief, der für kleinere Laufräder (also bei gleicher Geschwindigkeit höhere Drehzahl) optimiert ist, wollte ich den wegen mir nicht ausreichender Stromerzeugung schon eine ganze Weile gegen einen SON28 tauschen, der entsprechend ordentlich Strom liefert, auch schon bei niedrigen Geschwindigkeiten. Im Zuge des Tauschs war es dann sogar sehr günstig, gleich den Nabendynamo mit Scheibenbremsaufnahme zu bestellen. Bike-components liefert zwar schnell in die Schweiz, aber wegen der Zölle und hohen Versandkosten ist es am Ende auch nach Abzug der deutschen Mehrwertsteuer teurer, als wenn ich es in Deutschland bestelle. Aber es gibt ja die Möglichkeit, das Paket nach Konstanz liefern zu lassen, wo ich es dann abhole, mir die Ausfuhr am Zoll quittieren lasse und mir von bike-components die Mwst. rückerstatten lassen kann. Das scheint wohl die günstigste Lösung zu sein. So habe ich quasi fast zum Nulltarif den SON20R (heute heisst der SON delux) gegen einen SON28 disc mit Scheibenbremsaufnahme getauscht.

Das Ausspeichen war einfach. Das Einspeichen dementsprechend auch, es verlief bis auf den anfänglichen Tiefschlag, die Zugspeichen in die falsche Richtung verdreht zu haben, ohne weitere Seiten- und Höhenschläge und das Vorderrad läuft prima. Jetzt fehlt nur noch die Scheibenbremse, dann hätte ich drei unabhängige Bremsen am Velo.

Der "alte" SON 20R noch eingespeicht.
Der “alte” SON 20R noch eingespeicht.
Der schwarze SON20R grad ausgespeicht, der silberne mit Bremsscheibenaufnahme wartet links aufs Einspeichen.
Der schwarze SON20R grad ausgespeicht, der silberne mit Bremsscheibenaufnahme wartet links aufs Einspeichen.

Twitter läuft jetzt auch, hab mich schon im Vorfeld der EARL Conference in London im September mit meinem Lieblingsautor von R-Packages, Hadley Wickham, angefreundet. Endlich mal eine Konferenz, zu der ich ausschliesslich wegen des Inhalts fahre — London ist für mich ansonsten keine Reise wert.

Mobile Umzugskartons

Da ich wegen des mich inzwischen wirklich störenden Verkehrslärms um meine aktuelle Wohnung Ende September noch mal umziehe (300m weiter südwestlich), musste ich sowieso irgendwann noch meine Umzugskartons aufstocken. Da ich schon einen 20%-Gutschein vom Migros-eigenen Baumarkt hatte, habe ich den dafür genutzt. Am Montag war ich schon im Baumarkt, hab geprüft, ob Kisten da sind, und dann für den nächsten Tag gleich am Bahnhof das Carsharing bemüht — allerdings waren dann keine Kisten mehr im Baumarkt vorhanden.

Da ich diesen Fehler nicht nochmal machen wollte, bin ich heute erst mit dem Velo zum Baumarkt gefahren, hab die 25 Umzugskartons gleich bezahlt und dort zwischengelagert. Direkt im Baumarkt hab ich das Schlaufon gezückt und das Mobility-Auto bei mir um die Ecke für eine Stunde reserviert. Dann bin ich wieder am Zuhause vorbei zur Garage gefahren (siehe hier), hab das Velo gegen den Kombi getauscht und bin die 2km zum Baumarkt gefahren, um die Kisten abzuholen. Genau 17 Minuten nach Mietbeginn (steht allerdings nicht auf dem Bordcomputer-Foto) war ich schon wieder mit Ausladen und Auto-Wegbringen fertig und konnte die Miete beenden. Kostenpunkt: schätzungsweise 7 genau 6.16 Franken — für den Preis könnte ich sonst grad mal ein paar Stunden das Auto parkieren. Da war das Smartphone doch ungemein praktisch.

Domizil ab Oktober: Kirchgasse 1, dritte Etage. Blick auf den Alpstein: unbezahlbar.
Domizil ab Oktober: Kirchgasse 1, dritte Etage. Blick auf den Alpstein: quasi unbezahlbar.
Tausche Velo gegen Kombi.
Tausche Velo gegen Kombi.
1.300kg gegen 16kg.
1.300kg gegen 16kg.
Mobility-Bordcomputer: genau 17 Minuten lang habe ich das Auto benutzt.
Mobility-Bordcomputer: genau 17 Minuten lang habe ich das Auto benutzt.

Sinnlose Lautstärke

Alle Welt regt sich über Verkehrslärm auf; ja, es soll sogar Zeitgenossen geben, die schön ruhig im Grünen wohnen wollen und sich dann einen schön laut röhrenden Porsche vor die Tür stellen, während sie sich gleichzeitig über Flug- und Zugslärm beschweren. Bekloppterweise machen da Fahrzeughersteller auch noch mit, z.B. Harley Davidson, indem sie einem ziemlich geräuschlosen Elektrofahrzeug die Lautstärke verpassen, die ihm vermeintlich gebührt. Das Ziel jedes Fahrzeug-Sounddesigners (so sinnfrei der Job an sich schon ist) sollte sein, das Fahrzeug nach aussen so leise wie möglich zu machen. Als liberaler Anreiz wär’s doch ganz einfach: der Lärm, der draussen entsteht, hat auch im Fahrzeug selbst zu herrschen. Oder alternativ einfach die Lärmverursachung besteuern, um die externen Kosten des Fahrzeugbetriebs dem Fahrzeugbesitzer deutlich zu machen. Pro 3dB mehr Geräuschpegel (gemessen in verschiedensten Betriebsmodi, um “Optimierungen” der Fahrzeughersteller auf den Messzyklus auszuschliessen) zahlt man dann einfach 1’000 CHF mehr Steuern. Oder wenn doch mal eine streckenbezogene Maut käme, was ja in Deutschland grad mit der geplanten Autobahnvignette für Ausländer wieder vergeigt wurde, zahlt man eben pro Kilometer einfach fünf Rappen mehr.

Wer braucht da noch Verbote? Bei Trassenpreisen für lärmende Güterwagen auf den Bahnstrecken funktioniert es doch hierzulande offenbar auch mit einem Bonussystem, auch wenn es da laut der BAFU-Studie durchaus noch Verbesserungspotential gibt.

Und wenn ich noch mehr Tipp- und Grammatikfehler in meiner Umgebung sehe, fang ich bald an wie der Schüler mit Tesco. Es sind tatsächlich zahlreiche Sprachschänder am Werk und deren beliebtestes Werkzeug sind häufig Powerpoint-Folien, gespickt mit Deppenapostrophen, Deppenleerzeichen und inhaltlich für mich bedeutungslosem Phrasendreschen. Immerhin stemme ich mich dagegen, wann immer ich die Möglichkeit dazu habe. Dann doch lieber ein paar NZZ-Infografiken, die mir nicht im Text vorgekaut werden, sondern bei denen mir zusätzliche Hintergründe genau dort geliefert werden, wo sie mir fehlen. Zu diesem Stil passt auch das neulich in der NZZ empfohlene Buch Reden, die Geschichte schrieben: Originaltext der Reden und vorgängig jeweils der geschichtliche, politische und gesellschaftliche Kontext der Rede. Aber Tippfehler gibt’s in dem Buch auch. Zumindest ist es aber nicht so saumässig lektoriert wie Payback vom viel zu früh verstorbenen Frank Schirrmacher, bei dem ich dazumal beim Lesen ständig über die Fehler gestolpert war.

Ein Data Scientist an der World Solar Challenge (ein Datenblogbeitrag)

Update 2016-01-28: die englische Version ist hier verfügbar: https://dc.georgruss.ch/2016/01/28/re-post-ser2-wsc2013-english-article/. Solarracing.org scheint offline zu sein.

Wie ich vor einer Weile angekündigt hatte, hier jetzt die deutsche Version des auf solarracing.org erschienenen Artikels über die letztjährige World Solar Challenge. Die Achsenbeschriftungen der Grafiken belasse ich aber auf Englisch, und wo nötig, belasse ich auch Originalteile, wo eine Übersetzung dem Lesefluss hinderlich wäre.

Was macht eigentlich ein Data Scientist (auf Deutsch vermutlich Datenwissenschafter) an einem Solar-Auto-Rennen, mit einem Haufen von Konstrukteuren, Ingenieuren und Fahrern drumherum? a) sich wohl fühlen und b) Daten auswerten: heutzutage liefert die Fahrzeugtelemetrie stapelweise Daten, die ich aber erstmal kraft meiner Kenntnisse und Fähigkeiten in nützliche Informationen umwandeln muss. Damit gehen wir wesentlich weiter als nur mit der klassischen Frage Wie schnell fahren wir?, nämlich über die (Energiehaushalt)Frage Wie weit schaffen wir’s noch mit der Geschwindigkeit? bis zu Wo kommen wir am Ende des Rennens an, unter Einbezug verschiedener Wetterbedingungen innerhalb der nächsten fünf Tage? Im folgenden Artikel gibt’s dazu mehr Details und vielleicht auch Anhaltspunkte darauf, was all die Data Scientists, Informatiker und Daten-Nerds so den ganzen Tag lang treiben.
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Opt-Out statt Opt-In

Meine Rohmilch bestelle ich immer im Bio-Punkt um die Ecke. Weil ich jetzt öfter da war und irgendwie immer recht spät bestellt hatte, hat mich die Verkäuferin gestern nett gefragt, ob wir das nicht lieber andersherum machen sollen: standardmässig nehme ich drei Flaschen die Woche ab und ich melde mich, wenn ich keine brauche, also Opt-Out statt Opt-In. Die Idee fand ich gut.

Ganz erfreulich ist ausserdem, dass es jetzt die comdirect immerhin schon mal geschafft hat, dass ich meiner VISA-Karte online eine Wunsch-PIN geben kann. Es ist eine sehr praktische Angelegenheit, die PIN für meine Karte selbst bestimmen zu können. Seit zwei Jahren bin ich das ja schon gewohnt und in Norwegen geht das auch schon recht lange, weil dort auch die Nicht-Barzahlung schon viel länger verbreitet ist.

Projektlogobastelei

Für unser firmeninternes Projektlogo hatte ich die glorreiche Idee, in einem spontanen Anfall von Bastelwut Zeit, Farbe und Hirnschmalz zu investieren und es nicht nur in 2D aufs Papier, sondern in 3D auf Holz zu bannen. Holz war da, Farbe in Form von Nagellack und mischbaren Acrylfarben ebenfalls, also ging’s los und war auch schnell wieder vorbei.

Logo ausdrucken, ausschneiden...
Logo ausdrucken, ausschneiden…
Logo auf Holz aufzeichnen und teilweise nachkonstruieren...
Logo auf Holz aufzeichnen und teilweise nachkonstruieren…
Ausgesägtes und teilangemaltes Logo...
Ausgesägtes und teilangemaltes Logo…
Fertiges Holzlogo
Fertiges Holzlogo, noch nicht vollständig getrocknete Farbe.

Oben kam noch ein Haken rein, dazu gibt’s im Bürolicht fast unsichtbaren metallenen Bindedraht und schon scheint das Logo direkt über dem Arbeitsplatz zu schweben.

NZZ auf dem Pocketbook

Die ebook-Ausgabe der NZZ, wie hier erstellt, habe ich zwar immer noch nicht mit Bildern versehen, aber dafür mit dem Pocketbook Touch Lux 2 die Dropbox-Integration in Gang gesetzt. Wie im letzten Post beschrieben, wird jeden Morgen das aktuelle Webpaper der NZZ erstellt und auf die Dropbox gelegt. Den ebook-Reader muss ich dann nur noch anschalten, ins Netzwerk-Menü wechseln und ein paar Sekunden später ist die aktuelle Ausgabe der NZZ auch darauf verfügbar. Das Lesevergnügen geht also auch digital — liegt ja sowieso zu 95% an den Inhalten und nur zu 5% am Kanal, auch wenn ich sehr ungern auf dem Tablet oder dem Monitor lese.

NZZ Webpaper auf dem Pocketbook Touch Lux 2
NZZ Webpaper auf dem Pocketbook Touch Lux 2
Das Titelblatt des mit calibre (und imagemagick) erstellten Webpapers.
Das Titelblatt des mit calibre (und imagemagick) erstellten Webpapers.