Fünfzigprozentige Milch

Auch in der Schweiz scheint sich leider immer mehr die mit Hochpasteurisierung behandelte Milch zu verbreiten. Bei ALDI und LIDL gibt es ja sowieso keine Wahl, bei coop und migros allerdings schon. Dort wird nämlich die Bergmilch verkauft oder alternativ auch die Biomilch, zu ähnlichen Preisen wie in Deutschland. Die hochpasteurisierte (auch ESL-Milch) Milch schmeckt einfach anders und mir persönlich schmeckt sie nicht, weil sie schon zu sehr in Richtung UHT-Milch, auch H-Milch genannt, geht. Beim ersten Mal habe ich nur den Verdacht gehabt, daß der Hinweis hochpast ESL bedeuten könnte, aber hatte dann Sicherheit, als auf dem Kassenzettel auch tatsächlich ESL stand. Mal schauen, ob ich in der näheren Umgebung Bauernhöfe mit ganz frischer Milch finde. Eier, Äpfel, Säfte und Honig habe ich schon beim Vorbeifahren entdeckt.

Praktischerweise wird hier die sonst teure Bio-/Bergmilch (Preis auf deutschem Bio-Niveau) wegen der begrenzten Haltbarkeit schon zwei Tage vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums für die Hälfte verkauft. Damit gibt’s dann 3,9% Fett und richtig gute Qualität zum Normalpreis.

Weißwurstäquator vs. Röstigraben

Im St. Galler Tagblatt habe ich vorhin einen Artikel über eine Frau gelesen, die aus der Französischschweiz in die Deutschschweiz gezogen ist. Da wurde der Röstigraben erwähnt, den mir die Kollegen dann auch gleich passend erklären konnten, da einer aus der Französischschweiz kommt und der andere aus der Deutschschweiz. Er ist nicht nur eine sprachliche Grenze, sondern inzwischen auch eine starke kulturelle und politische Grenze, die sich beispielsweise ganz klar im Abstimmungsverhalten bei Volksabstimmungen äußert. Auf Französisch nennt sich das ganze barrière de röstis, also ist es da schon kein Graben mehr, sondern eher ein Zaun oder eine Mauer. Diese Barriere scheint also so ähnlich zu sein wie der deutsche Weißwurstäquator. Der Freistaat Bayern macht ja auch immer gerne sein eigenes Ding, was man ja schon an der CSU sieht.

Übrigens gehen SEPA-Überweisungen vom deutschen aufs Schweizer Konto und umgekehrt deutlich schneller als Inlandsüberweisungen in Deutschland, wie ich festgestellt habe. Außerdem ist die Formel1 im Schweizer Fernsehen viel angenehmer zu sehen, weil der Kommentator nicht so neunmalklug besserwisserisch daherkommt wie die RTL-Pappnasen Waßer/Danner.

Bei Amazon kann man einige Sachen wie z.B. Bücher auch in Deutschland versandkostenfrei in die Schweiz bestellen. Was daran witzig ist: beim Warenkorb wird ein “Geschenkgutschein” angezeigt, der ungefähr die Mehrwertsteuererstattung beträgt. Eine Schweizer Landkarte, die ich bestellt habe, hat laut Amazon-Preis 12,90 EUR gekostet. Auf der Rechnung steht nur der Nettopreis von 12,06 EUR (also die 12,90 EUR brutto abzüglich der enthaltenen 7% MwSt. auf Bücher). Bezahlt habe ich am Ende nur 10,32 EUR, also 20% weniger als der ursprüngliche Preis. Das wird wohl nicht bei allen Sachen gehen, aber interessant ist es schon.