Festung Schollberg

Es gibt außer “normalen” Geocaches auch noch sogenannte “Events”, von denen ich jetzt eins in meiner Liste habe. Jemand organisiert das, die Leute können sich eintragen, hinkommen und zusammen jede Menge erzählen und Spaß haben und was lernen, je nachdem, was man macht. Heute haben wir uns etwa 100 Mann und Frau stark bei der Festung Schollberg getroffen, einem Teil des Schweizer Reduits, also der Verteidigungsanlagen der sogenannten Alpenfestung Schweiz. Begonnen wurde mit dem Bau schon 1886 und im Krieg, nach der Kapitulation Frankreichs, wurde der Entschluß gefaßt, die eidgenössischen Truppen in die Alpen zurückzuziehen und notfalls alle Zugänge dorthin zu zerstören. Seit 1990 wurden die Anlagen aber zurückgebaut, in Museen umgewandelt oder zu Lagerkomplexen umgebaut. Die Führung dauerte heute etwa zweieinhalb Stunden, inklusive weiterer Außenanlagen, Panzersperren, Mauern und großen sowie kleinen Bunkern.

Vor einer guten Woche gab es übrigens in Leipzig die GeoGames 2012, ein viel größeres Geocaching-Event. Wenn da massenhaft Leute mit ihren GPS-Geräten herumgerannt sind, hatte das also einen Grund 🙂 Meine Panoramas/Panoramen/Panoramata (na, die ganz breiten Bilder halt) sind mit Hugin erstellt.

Wil

Nein, das ist nicht die Abkürzung für “will-ich-lesen”, sondern der nächstgrößere Ort Richtung Winterthur. Schöne Altstadt, die liegt auf einem Hügel, rundherum wurde dann vollgebaut und insbesondere die Hanglagen scheinen beliebt zu sein, mit nach oben hin immer größeren und schöneren McMansions und starker Expansion. Die Innen- und Altstadt wurde immerhin nicht direkt als Einkaufszone verschandelt, sondern dafür wurde eine breite Shoppingmeile angelegt direkt im Anschluß an die Altstadt. Zurückzu gab’s dann noch zwei Geocaches an der Autobahn, bei denen mich die deutschen (!) Autofahrer erstaunt angeguckt haben und sich laut fragend gewundert haben, ob ich denn die Autobahn entlanggekommen sei. Nein, direkt neben der Raststätte verläuft der Thur-Radweg (und die Thur) und da ist ein offizielles Tor zum Gelände und sogar ein Tunnel, um auf die andere Seite der Raststätte zu kommen.

Den Tag über habe ich noch meine Wohnung aufgeräumt, die Küchentür nach dem Abhobeln eingehängt und die NZZ als Abo bestellt. Die hatte ich jetzt mehrfach auf Papier gelesen (danke AirBerlin) und die lohnt sich.

Hamburg-Tagesausflug

Auf Kundenbesuch in Hamburg. Wie komme ich hin? Mit dem Nachtzug, der Zürich-Hamburg fährt. Nach einem gemütlichen Kurzaufenthalt in der SBB-Lounge in Zürich bin ich eingestiegen und hab mich gleich ins Bett gelegt. Die Zugbegleiterin kannte mich schon, aber bisher hatte ich immer meine Fahrkarte bei der Deutschen Bahn gebucht, diesmal aber bei der SBB. Also mußte ich meine Halbtax-Karte zeigen und sie meinte nach einem kritischen Blick auf das dortige Foto mit einem Lächeln, daß es in echt hübscher wäre. Nuja, nach einer ereignislosen Fahrt, bis auf die 70minütige Verspätung, weil wir den Nachtzug aus Paris zwischendurch noch angekoppelt haben (welcher Verspätung hatte), gab’s dann morgens Frühstück (wieder dieselbe Zugbegleiterin) und ich bin in Hamburg erstmal ein paar Meter gelaufen.

Später ging es vom Bahnhof zum Kunden, wir haben uns dort zu dritt getroffen, haben den Termin absolviert und sind hinterher wieder getrennter Wege gegangen, d.h. zum Bahnhof oder zum Flughafen. Die Zeit zwischen Termin und Rückflug habe ich noch für eine Stadtbesichtigung genutzt und ich muß sagen, daß mir Hamburg so auf den ersten Blick sehr gut gefällt. Klar, die HafenCity ist ein nobles und hochmodernes Wohngebiet und absolut vergleichbar mit Aker Brygge (Oslo) oder Melbourne Docklands (Australien, inkl. Waterfront City): alles sind ehemals industriell genutzte Hafengebiete, die jetzt in Wohn-, Erholungs- und Shoppinggebiete umgewandelt werden. In Oslo steht auch die Oper im Hafen, in Melbourne etliche Sportstadien und in Hamburg wird da gerade die Elbphilharmonie als hochmodernes Konzerthaus errichtet, wobei der große Konzertsaal mit 2150 Plätzen etwas größer als der des Leipziger Gewandhaussaals mit etwa 1700 Plätzen ist. Allerdings sind beide Säle ähnlich gestaltet (mit weinbergartig ansteigenden Besucherrängen um das Orchester herum angeordnet).

Bei einer der Brücken, die ich zwischendurch gesehen habe, kam mir irgendwas bekannt vor. Nach kurzem Nachdenken ist mir dann eingefallen, daß ich mich genau mit dieser Brücke und den umliegenden Straßen im Rahmen des letzten Winter- oder Frühjahrsrätsels der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung beschäftigt hatte. Da ging es um Meere, Entdecker und Seefahrt im Allgemeinen und an dieser Brücke gibt es Standfiguren von Vasco da Gama und Christopher Columbus. Später war ich noch in der Magellanstraße, und in der HafenCity gibt’s noch weitere solche Straßen- und Platznamen.

Nach einer kurzen S-Bahn-Fahrt ging es abends zurück mit AirBerlin 8456, leicht verspätet wegen schlechtem Wetter, und in Zürich-Flughafen hat es sich gerächt, daß die SBB einfach sehr pünktlich fahren, denn der Zug ist mir genau vor der Nase weggefahren. Trotzdem fährt bis nach Mitternacht noch was Richtung St. Gallen im Halbstundentakt, da hat sich das nicht enorm auf meine Schlafzeit ausgewirkt.

Hamburg hat mich jedenfalls begeistert (bis auf den HSV), die Leute dort auch, allerdings hatte ich lange keine Bettler und gesellschaftlichen Verlierer mehr gesehen. Die Sprache tönt auch irgendwie gut.

Beim Französischkurs sind wir jetzt drei Teilnehmer, es kam noch eine Elisabeth dazu. Bei ihr ist das Problem, daß sie nicht immer auf Englisch antwortet, sondern mit Spanisch ankommt und wir dann alles durcheinanderwürfeln, aber trotzdem merken, daß es da ziemlich viele Ähnlichkeiten gibt. Von meinen VHS-Spanischkursen ist also auch noch was hängengeblieben, aber lange nicht so viel wie beim Französisch.

Kommentierte Fotos:

Kabelschneider vs. Kabel

Als ich am Sonntag während des Fußballspiels das Schaltseil der internen Ansteuerung meiner Rohloffnabe austauschen wollte (nach etwa 30.000km geht das als normaler Verschleiß durch), war ich doch tatsächlich zu blöd, einen Kabelbinder so aufzuschneiden, daß die damit zusammengebundenen Seilzüge unbeschädigt bleiben. Es hat also einige Drähte des 0,9mm dicken Seilzugs erwischt, so daß ich nicht wieder alles zusammenbauen konnte (im Bild oberhalb vom P, Handykamera) sondern jetzt mit dem anderen Rohloff-Fahrrad herumfahre.

Aber: einer der (bisher drei (!) mir bekannten) Velohändler hier am Ort ist Rohloff-Vertriebspartner und kann mir die Teile bestellen. Dabei hatte ich schon hin und her überlegt, wo ich denn die Ersatzteile jetzt im Versand bekomme. Vor Ort ist es doch am besten. Gerade weil ich mich nicht mit der Bastelei des Schaltseils herumplagen wollte, hatte ich ja das Easy-Set geordert. Gut, jetzt wird es halt doch die Bastelei aus den Einzelteilen. Mit der bebilderten und in sauberem und korrektem technischen Deutsch verfaßten Anleitung von Rohloff klappt das bestens. Ich bin immer wieder aufs Neue von diesem Premium-Produkt überzeugt und begeistert, aber das ist ja nichts Neues.

Beim Zentrieren des Vorderrads hatte es auch noch eine Speiche erwischt, die habe ich bei der Gelegenheit auch gleich gekauft.

Hausarbeit macht glücklich :-)

Ein im Aftenposten erschienener Artikel bezieht sich auf eine Studie der Uni Cambridge, die zu dem Schluß kommt, daß Männer, die im Haushalt mithelfen, glücklicher sind. Solche plakativen Schlüsse sind dann die Kernaussagen, auf die jahrelange Forschungsarbeit in einem Zeitungsartikel reduziert wird. Ich mußte jetzt auch schon öfter meine Diss in zwei Sätzen zusammenfassen und beschränke mich dann auch auf eine Ausformulierung des Titels und daß man mit Datenanalyse den Ertrag erhöhen kann. Paßt latürnich gar nicht, aber da kann sich jeder erstmal was drunter vorstellen, bevor ich bei Bedarf in die Details abtauchen kann.

Die Datenlage zu obiger Studie wurde in Norwegen, Schweden, Dänemark, den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und Großbritannien erhoben. Natürlich wurde im Aftenposten genau auf die norwegische Gleichstellungslage passend insbesondere der Punkt “Männer, die im Haushalt mithelfen, sind glücklicher” hervorgehoben. In der Studie sind auch noch viele andere Resultate enthalten, z.B. daß sich Unternehmen bei der Gleichstellung zurückhalten, solange sie nicht dazu gezwungen werden oder den wirtschaftlichen Wert erkennen. Der Lückenschluß z.B. bei “gleicher Bezahlung für gleiche Arbeit” vollzieht sich auch im Norden deutlich schneller.

Mir reicht es eigentlich, wenn ich entsprechendes Werkzeug habe, mit dem Kochen, Fensterputzen oder Staubsaugen Spaß macht, dann geht’s fast von ganz allein. Zum Beispiel ein Dyson, mit dem auch die Jungs ihren Spaß haben:

Da fällt mir ein, daß ich im Büro noch etwas gärtnern muß, bis das ein akzeptables Raumklima bekommt. Eigentlich wäre auch eine Serie von Dyson Air Multipliern ziemlich cool, das sind die propellerlosen Ventilatoren, mit denen kann man nämlich tolle Experimente machen: http://www.youtube.com/watch?v=4WNcjkZ6d0w.

Basel (SBB)

Gestern war ich relativ spontan dienstlich bei einer Besprechung in Basel, was mit der SBB ja nur 2h mit Umstieg in Zürich dauert. Einige Freizeit hatte ich auch, also bin ich ein bißchen rumgelaufen, was bei 32°C nicht unbedingt angenehm war. Ich denke, da kann ich später auch noch mal einen Ausflug hin machen, oder einfach morgens schon eher aus dem Nachtzug aussteigen und dann später mit einem anderen Zug weiterfahren.

Und hier noch was Lustiges in Videoform: die Volkswagen-Tankstellen-Werbung sollte bekannt sein bis zu 1370km ohne Tankstopp. Dazu gibt es einerseits auch die österreichische Version. Andererseits gibt es jetzt auch einen Nachfolger dazu, der eigentlich nur richtig lustig ist, wenn man den ersten Teil kennt: VW Passat, Tankstelle, Teil 2 (sonst kapiert man auch nicht, warum der Tankwart den Eimer wegschiebt). Immer wieder gute VW-Werbung, auch wenn sie bei mir trotzdem nicht gewirkt hat.

De-Facto-Vegetarier

In letzter Zeit bin ich aufgrund des ausufernden Überangebots an Käse zum Quasi-Vegetarier geworden. Guter Käse macht zum Fleisch preislich auch fast keinen Unterschied, und die billigen holländischen Gouda- und Edamer-Sorten vermisse ich überhaupt nicht. Na gut, Harzkäse gibt’s hier nicht, aber der läßt sich auch prima durch andere Sorten ersetzen. Bis ich hier mit allen angebotenen Sorten im Supermarkt durch bin, wird es wohl noch eine Weile dauern. Dann kann ich noch die kleinen Käsereien in der Umgebung abklappern, die ja auch jede Menge Sorten günstig anbieten, insbesondere Variationen vom Thurgauer und Appenzeller.

In Deutschland würde man das untenstehend abgebildete Produkt wohl als Partykäse bezeichnen. Ein großer runder Käselaib wird auf eine mitgelieferte Stange gesteckt und der mitgelieferte Hobel wird eingehängt. Man kann den Hobel dann unter leichtem Druck rotieren und wunderschöne Käseblüten produzieren und die wiederum aufessen. Sehr praktisch. Und: nein, das sind nicht meine Hände. Und: natürlich kommt der Käse aus der Romandie.